Chinas Organhandel – eine Sucht des chinesischen Gesundheitssystems?: Diskussionsforum in Hongkong mit Abgeordneten und Experten
(Minghui.org) Am 10. Juni 2018 trafen sich in Hongkong führende Politiker und Experten, um darüber zu diskutieren, wie das chinesische kommunistische Regime Falun-Dafa-Praktizierende und andere religiöse Gruppen verfolgt.
In dem Forum „Gibt es Religionsfreiheit in China? Über die Verfolgung von Falun Gong“, kritisierten Parlamentarier und Experten das chinesische Regime dafür, dass es vom Organraub an lebenden Gewissensgefangenen – in erster Linie sind es Falun-Dafa-Praktizierende – profitiert. Sie riefen das Regime dazu auf, die Verfolgung von Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) zu beenden.
Abgeordnete und Experten auf dem Forum in Hongkong
David Matas, ein kanadischer Menschenrechtsanwalt, erklärte auf dem Forum, dass religiöse Gruppen in China – darunter Falun Dafa, Tibeter, Uiguren und Christen – für ihre Organe umgebracht werden. Falun-Dafa-Praktizierende würden die Hälfte der inhaftierten Menschen ausmachen und die schlimmste Art der Verfolgung erfahren, sagte Matas. Er kam zu dem Schluss, dass sie zu einem unerschöpflichen Organvorrat geworden seien.
Am 29. Mai 2018 veröffentlichte das US-Außenministerium seinen Jahresbericht 2017 über die internationale Religionsfreiheit. Darin wurde hervorgehoben, dass Gruppen wie die Falun-Dafa-Praktizierenden in China schwere Verfolgung erlitten hätten. Minghui berichtete darüber. [1]
Matas: Chinas Organhandel ist „Sucht des chinesischen Gesundheitssystems“
David Kilgour, ehemaliger kanadischer Staatssekretär für den asiatisch-pazifischen Raum, untersucht seit mehr als zehn Jahren die rechtswidrige Entnahme von Organen aus Gewissensgefangenen. Er und Matas wurden 2010 für den Friedensnobelpreis nominiert.
Kilgour, Matas und der Enthüllungsjournalist Ethan Gutmann veröffentlichten 2016 einen Untersuchungsbericht. Dieser Bericht zeigt, dass die Zahl der Transplantationen in China die offiziellen Zahlen und Organspenden um ein Vielfaches übersteigt. Matas sagte, dass die ungeheure Anzahl der Organe von Gefangenen aus Gewissensgründen stammen müsse. Er beschrieb den Organhandel als eine „Sucht des chinesischen Gesundheitssystems“.
Der kanadische Menschenrechtsanwalt David Matas
Matas erklärte, warum Chinas kommunistisches Regime die Falun-Dafa-Praktizierenden für den Organraub anvisiert habe. Der Kapitalismus habe sich im Zuge der Wirtschaftsreform Chinas vom Feind zum Freund entwickelt. Der neue „Klassenfeind“ der Kommunistischen Partei Chinas sei nun die große Anzahl an Falun-Dafa-Praktizierenden, die nicht der Ideologie der Partei folgen würden. Nachdem sie die Falun-Dafaa-Praktizierenden verteufelt und entmenschlicht habe, habe die Parteiführung gesehen, dass sie von der Entnahme ihrer Organe profitieren könne.
China lügt weiter über die Anzahl der Transplantationen
Dr. Shi-Wei Huang, Urologe und Vizepräsident der Taiwan Association for International Care of Organ Transplants, sagte, dass Chinas herrschendes Regime bisher kein Organspende-System im Einklang mit internationalen Maßstäben etabliert habe. Shusen Zheng, der Leiter der Abteilung Organtransplantation am Universitätskrankenhaus Zhejiang, sei von der Veröffentlichung in der Zeitschrift Liver International ausgeschlossen worden. Der Grund war, dass die Redaktion Bedenken hatte, die Organe, die für seine Forschung bei 563 Lebertransplantationen verwendet wurden, würden nicht aus ethischen Quellen stammen. Daraufhin habe die Zeitschrift seinen Artikel zurückgezogen. Zheng sei auch ein führendes Mitglied einer Parteiorganisation gewesen, die Falun-Gong-Praktizierende verfolgt.
Bald darauf behauptete Huang Jiefu, Chinas ehemaliger Vize-Gesundheitsminister und derzeitiger Präsident der China Organ Transplantation Development Foundation, dass Zheng seine Forschungen gefälscht habe und dass dem Krankenhaus während der Zeit von Zhengs Forschungen nur 116 Lebern zugewiesen worden seien. Der ehemalige Minister betonte, dass alle 116 Lebern von Menschen stammten, die nach einem Herzstillstand gestorben seien. „Wer lügt also, das Universitätskrankenhaus oder der ehemalige Minister?“, fragte Dr. Shi-Wei Huang.
Huang sagte, dass Organtransplantationen zu einer wichtigen Einnahmequelle für die meisten Krankenhäuser in China geworden sei. So habe das Pekinger Militärkrankenhaus Nr. 309 erklärt, dass sein Organtransplantationszentrum die Haupteinnahmequelle sei und dass die Einnahmen des Zentrums von 30 Millionen Yuan (ca. 4 Millionen Euro) im Jahr 2006 auf 230 Millionen (ca. 31 Millionen Euro) [1] im Jahr 2010 gestiegen seien. „Bislang gab es keine internationale Organisation, die eine professionelle Untersuchung darüber durchführen durfte, wie diese Krankenhäuser in der Lage sind, so viele Organe zu erhalten“, betonte Dr. Huang.
Politiker in Hongkong verurteilen Verfolgung von Falun Gong
Der ehemalige Legislativrat Albert Chun-yan Ho
Albert Chun-yan Ho, ehemaliger Legislativrat und derzeitiger Vorsitzender der Hong Kong Alliance in Support of Patriotic Democratic Movements in China, sagte, dass internationale Menschenrechtsorganisationen Falun Dafa als die am meisten verfolgte religiöse Gruppe in China betrachten. Ho betonte, dass die Täter, die 1999 die Verfolgung begonnen hätten, wegen schwerwiegender Verstöße gegen die Menschlichkeit und internationale Verträge festgenommen und vor Gericht gestellt werden müssten.
Gemeinsam den Kommunismus bekämpfen
Kwok-hung Leung, ehemaliger Legislativrat von Hongkong
Der ehemalige Hongkonger Legislativrat Kwok-hung Leung sagte, dass viele Menschen gleichgültig gewesen seien, als die Verfolgung von Falun Gong begonnen habe. Und jetzt würden immer mehr Gruppen vom chinesischen kommunistischen Regime verfolgt. „Es ist fast zwanzig Jahre her, seit Peking die Verfolgung von Falun Dafa begonnen hat, und wir alle haben gesehen, was Peking mit Hongkong macht. Es ist eine sehr wichtige Lektion für uns, dass wir lernen, dass derjenige, der einen verfolgt, alle verfolgen wird“, so Leung.
Richard Yiu Cheong Tsoi, stellvertretender Vorsitzender der Hong Kong Alliance in Support of Patriotic Democratic Movements in China, unterbreitete Vorschläge zur Bekämpfung des Kommunismus. Er sagte, dass die Allianz ein Gutachten vorlegen werde, wenn die UNO die Menschenrechtslage in China im November dieses Jahres prüft. Tsoi ermutigte auch andere Gruppen, dasselbe zu tun.
Wing-yin Lam, ehemaliges Bezirksratsmitglied
Win-yin Lam, ein ehemaliges Mitglied des Bezirksrates, sagte, dass die Kommunistische Partei Chinas gegen diejenigen vorgehe, die sie fürchte. Die Partei habe befürchtet, dass Aufrichtigkeit den Glauben der Massen an den Kommunismus verdrängen würde. Falun Dafa verkörpere eben genau die Macht der Aufrichtigkeit.
Die Täter vor Gericht bringen
Chi-wai Wu, Legislativrat und Vorsitzender der Demokratischen Partei
Chi-wai Wu, Legislativrat und Vorsitzender der Demokratischen Partei, erklärte, dass es in China unter der Herrschaft der Kommunistischen Partei keine Religionsfreiheit gebe, da die Partei befürchte, dass eine solche Freiheit ihre eigene Herrschaft bedroht. Er sagte, dies sei der Grund, warum Falun Dafa einst von den chinesischen Behörden unterstützt worden sei, um dann später Opfer der Verfolgung zu werden. „Das ist die Natur der Kommunistischen Partei“, so Wu.
Der pensionierte Professor Joseph Yu-shek Cheng von der Stadtuniversität Hongkong sagte, dass die KP als atheistische Instanz eine sehr geringe Toleranz gegenüber Religion habe. „Sie hat die Grundrechte der Religionsfreiheit mit Füßen getreten und verstößt gänzlich gegen ihre eigene Verfassung.“ Cheng lobte den Mut der Falun-Dafa-Praktizierenden angesichts der Verfolgung. „Die von den Praktizierenden geschaffenen Medien sind die einzigen Medien, die die KP-Regierung wirklich kritisieren, und das ist ein sehr wichtiger Beitrag“, sagte Cheng.
[1] http://de.minghui.org/html/articles/2018/6/1/133658.html[2] Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.
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