Praktizierender seit über einem Jahr ohne Verurteilung in Haft

(Minghui.org) Der Falun-Gong-Praktizierende Wang Bin aus Jiangmen in der Provinz Guangdong hat am 10. April 2018 rechtswidrig vor Gericht gestanden. Am 5. Juni erhielten seine Familienangehörigen einen Brief vom Bezirksgericht Pengjiang. Darin stand, dass die Urteilsverkündung verschoben worden sei.

Wang Bin im Gefängnis

Wang war am 22. Mai 2017 von der Polizei verhaftet worden. Im Untersuchungsgefängnis wurde er zu einer körperlichen Untersuchung gezwungen. Man legte ihm mehrere schwere Fesseln an, die seine Füße ca. 75 cm auseinander zwangen. Die Polizei verlangte von ihm, die Treppe hinaufzusteigen, ohne die Fesseln zu entfernen. Infolgedessen bluteten seine Füße und er erlitt schwere Verletzungen.

Wangs Frau, Liang Jinyou, zog nach Hongkong und versucht, ihn und die zehnjährige Tochter, die derzeit bei Verwandten lebt, nach Hongkong nachzuholen.

Wangs Fall

Dutzende Polizisten vom Büro 610 der Stadt Jiangmen und der Polizei brachen am 22. Mai 2017 in Wangs Wohnung ein, nahmen ihn und seine zehnjährige Tochter fest und brachten beide zur Polizeiwache. Polizisten durchsuchten seine Räumlichkeiten und beschlagnahmten viele Gegenstände, darunter ein Handy, einen Laptop, einen Computer, ein Porträt vom Gründer von Falun Gong, Falun-Gong-Bücher und CDs über Falun Gong. Wangs Verwandte wurden angewiesen, die Tochter um 22 Uhr von der Polizeiwache abzuholen.

Wang wurde ins Untersuchungsgefängnis Jiangmen gesperrt. Seine Angehörigen engagierten einen Anwalt. Als dieser Wang am 20. Juni 2017 zum ersten Mal im Gefängnis traf, war er mit Handschellen gefesselt und sah abgemagert aus.

Wangs Fall wurde am 3. November und am 25. Dezember 2017 von der Staatsanwaltschaft an die Polizei zurückgegeben.

Am 10. April 2018 stand Wang dann vor Gericht. Das Büro 610 organisierte die Überwachung der Familienangehörigen und seines Anwalts. Der Staatsanwalt versuchte auf Anordnung des Büros 610, Wang zu neun Jahren Gefängnis zu verurteilen.

Wang ist für das lokale Büro 610 eine „Schlüsselfigur“. Er wurde angeklagt, Software verteilt zu haben, mit der die Internet-Zensur durchbrochen und die Verfolgung von Falun Gong aufgedeckt werden kann. Auch beschuldigte man ihn, die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei verteilt zu haben, Menschen geholfen zu haben, Sendungen des Fernsehsenders NTD zu empfangen, und auf die Verfolgung von Menschenrechtsanwälten aufmerksam gemacht zu haben.

Derzeit befindet sich Wang im Untersuchungsgefängnis der Stadt Jiangmen. Seine Familie darf ihn nicht besuchen.

Falun Gong nicht aufgegeben

Wang hat 1996 begonnen, Falun Gong zu praktizieren. Weil er sich nach Beginn der Verfolgung weigerte, Falun Gong aufzugeben, wurde er verfolgt, überwacht und schikaniert. Im Jahr 2000 verurteilte ihn ein Gericht zu einer dreijährigen Haftstrafe im Arbeitslager Sanshui, weil er Broschüren verteilt hatte, die über die Verfolgung von Falun Gong informierten.

2006 wurde er sechs Monate lang in der Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui festgehalten, weil er mit anderen Menschen über Falun Gong gesprochen hatte.