Gericht in Shanxi verurteilt sechs Falun-Gong-Praktizierende zu Gefängnis – Familien am Boden zerstört

(Minghui.org) Sechs Personen aus zwei Provinzen sind zu Gefängnisstrafen verurteilt worden, weil sie sich weigerten, Falun Gong [1] aufzugeben.

Die Männer Zhao Yijun, Ma Zhanguo, Yang Miao und die Frauen Zhao Xiaolu und Wu Xiaojiao waren am 5. Oktober 2016 verhaftet und am 11. April 2017 verurteilt worden.

Gong Yuzhi wurde gegen Mitternacht am 18. Januar 2017 in ihrer Wohnung verhaftet. Ihr Mann kam am nächsten Morgen von seiner Nachtschicht zurück, um festzustellen, dass seine Haustür aufgebrochen und seine Frau weg war. Gong musste am 2. Mai 2017 vor Gericht erscheinen.

Mit Ausnahme von Wu, einer Einwohnerin der Stadt Xinzhou in der Provinz Shanxi, kommen die anderen fünf Praktizierenden alle aus der Stadt Zhangjiakou in der Provinz Hebei.

Immer derselbe Richter des Bezirksgerichts Xinfu in der Stadt Xinzhou leitete die Prozesse der Praktizierenden und verurteilte sie im April 2018 zu Gefängnis.

Gong erhielt sechs Jahre, Zhao vier Jahre, Zhao und Yang jeweils drei Jahre, Ma zwei Jahre und zehn Monate und Wu zwei Jahre und acht Monate. Jeder wurde außerdem zu einer Geldstrafe von 5.000 Yuan [2] verurteilt.

Alle Praktizierenden reichten Berufungen ein, aber das Mittlere Gericht der Stadt Xinzhou entschied, ihre Haftstrafen aufrechtzuerhalten. Die weiblichen Praktizierenden wurden ins Gefängnis von Yuci und die Männer ins Gefängnis des Kreises Qi überführt. Beide Gefängnisse befinden sich in der Provinz Shanxi.

Gongs Familie wurde nie über ihre Haftstrafe oder Gefängniseinweisung informiert. Wus Mann und Tochter durften sie nicht sehen, bevor sie ins Gefängnis gebracht wurde.

Richter räumt mangelnde Befugnis ein

Nach den Verhaftungen der sechs Praktizierenden, besuchten andere Falun-Gong-Praktizierende in Zhangjiakou und Xinzhou die zuständigen Abteilungen in Xinzhou viele Male. Sie forderten die Behörden auf, die inhaftierten Praktizierenden freizulassen. Sechs Anwälte arbeiteten außerdem zusammen, um die Unschuld der Praktizierenden zu verteidigen, da kein Gesetz in China Falun Gong kriminalisiert.

Dennoch wurden die Praktizierenden verurteilt, ohne dass sie ein Verbrechen begangen hatten. Richter Lu vom Prozessgericht stimmte mit den Familien der Praktizierenden darin überein, dass die von ihm verhängten Urteile schwer waren, aber er gab zu, dass er nichts anderes tun hatte können. Bei der Verfolgung von Falun Gong wird das chinesische Justizsystem oft nur als Pro-forma-Instanz benutzt, um vorgegebene Urteile zu verkünden.

Richter Lu verweigerte ein erneutes Treffen mit den Familien, als sie ihn besuchen wollten, nachdem das Urteil des Berufungsgerichts ergangen war. Er sagte ihnen am Telefon: „Der Fall ist abgeschlossen. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verklagen Sie mich!“

Familien am Boden zerstört

Die Verhaftung und Inhaftierung der Praktizierenden hat ihre Familien erschüttert. Mas Familie wurde besonders hart getroffen. Sein Vater, Ma Dengke, bekam hohen Blutdruck und erlitt nach der Verhaftung seines Sohnes einen Schlaganfall. Der alte Mann wurde zweimal ins Krankenhaus eingeliefert, aber er ging sofort nach seiner Entlassung hinaus, um Müll zu sammeln. Er wollte etwas mehr Geld verdienen, um die Familie seines Sohnes zu unterstützen.

Besonders aufgebracht war er, als ihm am 29. März 2018 ein Besuch bei seinem Sohn verweigert wurde. Als er in seine Heimatstadt Zhangjiakou zurückkehrte, ging er wieder hinaus, um Müll zu sammeln, kehrte aber nie wieder zurück. Seine Frau und seine Schwiegertochter fanden ihn am 31. März tot in einem Müllhaufen. Sein Schädel war gebrochen. Es ist unklar, was passiert war und was ihn das Leben gekostet hat.


[1] Falun Gong ist ein traditioneller Doppelkultivierungsweg für Körper und Geist, dessen Praktizierende seit 1999 durch die Kommunistische Partei Chinas grausam verfolgt werden.

[2] Das sind umgerechnet ca. 650 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.