Aus der dämonischen Prüfung in der Ehe heraustreten – Teil VI

(Minghui.org)

Teil I:    http://de.minghui.org/html/articles/2018/6/20/133794.htmlTeil II:  http://de.minghui.org/html/articles/2018/6/21/133816.htmlTeil III: http://de.minghui.org/html/articles/2018/6/22/133877.htmlTeil IV: http://de.minghui.org/html/articles/2018/6/23/133888.htmlTeil V:   http://de.minghui.org/html/articles/2018/6/24/133897.html

Manchmal fragte ich mich, wie es gelaufen wäre, wenn G mir damals nichts von seinem Seitensprung erzählt hätte. Bis heute weiß ich nicht, ob das gut oder schlecht gewesen wäre. Für mein Kind wünschte ich, dass G die Rolle eines guten Ehemannes und guten Vaters spielen konnte. Auf der menschlichen Ebene zeigt es verantwortungsvolles Handeln, wenn sich der Ehemann gut um seine schwangere Frau kümmert. Aber G war damals entschlossen gewesen, seine Familie zu verlassen. Wenn er dies verheimlicht und nur noch auf den richtigen Zeitpunkt gewartet hätte, wäre die Familie wahrscheinlich nicht mehr zu retten gewesen.

Am Anfang hatte ich die Kontaktdaten seiner Freundin bekommen. Zwischendurch hatte ich den Wunsch, mit ihr zu reden, aber ich tat es dann doch nicht. Ich hoffte, dass sich G aus eigener Kraft für seine Familie entscheiden und damit seine Würde bewahren konnte. Als sich das Leben wieder normalisierte, schenkte ich G wieder Vertrauen. Nach dieser Erfahrung konnte ich meine Angst beseitigen, danach existierten die Konflikte der gewöhnlichen Menschen nicht mehr.

Während der Krise hatte G unter der Kontrolle der oberflächlichen Gefühle gestanden, doch ich konnte das Leid seines wahren Ich spüren. Selbst wenn ich damals nach seinem Wunsch gehandelt hätte, hätte er kein Glück erfahren, weil er eine klare Seite und eine verirrte Oberfläche hat. Er hatte doch das Fa gelernt, außerdem war er im tiefsten Innern seiner Seele mit den traditionellen Maßstäben einverstanden. Wenn es zu einer Trennung gekommen wäre, hätte er sich innerlich zerrissen gefühlt, weil seine menschliche Oberfläche und seine klare Seite nicht übereingestimmt hätten.

Laut Forschung der gewöhnlichen Menschen dauert die Phase des sogenannten „heiß verliebt sein“ ein bis eineinhalb Jahre. Das heißt, dass die Menschen zu dieser Zeit alles Mögliche machen können, weil sie unter der Kontrolle starker Gefühle stehen. Die Gefühle sind jedoch nur eine Art Substanz. Die Menschen wollen aber die Wirkung dieser Substanz erleben. Gs Gefühl wird selbst auf der menschlichen Ebene als falsch gewertet. Seine klare Seite und auch seine menschliche Anschauung leisteten Widerstand gegen diese Substanz. Das glückliche Leben mit ihr nach einer Scheidung zu genießen war ein berauschendes Trugbild, wie das bei vielen anderen Menschen. Das war ein weiterer Grund, warum ich ihn mit Entschlossenheit wieder zurück zur Familie bringen wollte.

Ich hatte später Zweifel an meiner Wahrnehmung, dass seine klare Seite traurig gewesen war. Aber es spielte keine Rolle. Wichtig war, dass diese Wahrnehmung mir Zuversicht geschenkt hatte.

Am Anfang der Ehekrise hatte ich mich immer wieder gefragt, was ich tun sollte. Inzwischen verstehe ich, dass das Nichthandeln richtig war. Ich sollte nur in eine Richtung gehen, nämlich mich erhöhen. Die dämonischen Schwierigkeiten, denen ein Kultivierender begegnet, lassen sich nicht mit menschlichen Methoden beseitigen. Nur wenn ein Kultivierender seine Gedanken berichtigt und die Ebene erhöht, kann er einen Ausweg finden. Durch menschliche Methoden wird sich die Lage nur verschlimmern.

Als diese Krise schon lange vorbei war, hatte ich eines Abends einen Traum. Im Traum wollte G doch die Trennung, woraufhin ich antwortete: „Na gut, dann lass uns über die Kinder sprechen.“ Danach wachte ich auf. Ich musste lachen und verstand, dass es wieder eine Prüfung war.

6. Erkenntnisse über die Ehe

Der menschliche Körper ist ein kleiner Kosmos und besitzt Yin und Yang. Gleichzeitig ist der menschliche Körper ein Bestandteil eines noch größeren Ganzen, das wiederum Yin und Yang beinhaltet. Frauen haben weibliche Eigenschaften und Männer männliche. Eine Familie ist auch eine kleine Welt, die aus einem Mann und einer Frau besteht und in der es ein Gleichgewicht zwischen Yin und Yang geben sollte. Bei der Entwicklung eines Kindes sind die Faktoren der beiden Eltern unverzichtbar. Das heißt, eine Frau kann im Leben sowohl die Rolle der Mutter als auch die Rolle des Vaters spielen, aber sie kann bei der Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes nicht die Funktion des Vaters ersetzen.

Früher hatte ich diesen Gedanken nicht gehabt. Ich hatte geglaubt, dass ich die Verantwortung für die komplette Entwicklung des Kindes übernehmen könne. Aber erst als ich auf mich allein gestellt war, erkannte ich, dass es nicht ging. Ich bin eben nur ein Teil eines Ganzen.

Wenn eine Familie harmonisch ist, werden die Kinder innerlich ausgeglichen sein, weil die Substanzen von Yin und Yang an seinem Körper im Gleichgewicht sind. Wenn die Eltern unverantwortlich sind und die Kinder deshalb Probleme haben, dann ist das die Schuld der Eltern.

Das bedeutet wiederum nicht, dass man mit aller Gewalt die Familie oberflächlich zusammenhalten muss. Es kommt auf die Situation an. Wenn die Schicksalsverbindung der Eltern wirklich zu Ende geht, dann ist das vielleicht auch das Schicksal des Kindes, dies zu erleben. Wenn wir uns über diese Grundsätze im Klaren sind, können wir auch Methoden finden, um die Verluste des Kindes zu ersetzen. In der Geschichte gab es zahlreiche bekannte Persönlichkeiten, deren Mütter alleinerziehend waren. Aber in der heutigen Gesellschaft gibt es viele Kinder, die Probleme haben, weil sich ihre Eltern scheiden lassen.

Durch das Lesen der „Fa-Erklärung auf einer Rundreise in Nordamerika“ verstand ich, dass eine der Ursachen des Problems in der Zerstörung der traditionellen Kultur in China lag. Die kommunistische Partei trennte die Chinesen von der Kultur, die von Gottheiten überliefert wurde. In der traditionellen Kultur gibt es in einer Familie das Gleichgewicht von Yin und Yang. Der Mann ist „Qian“ (乾), also das Yang, das Männliche, der Himmel und das Feuer. Die Frau ist „Kun“ (坤), also das Yin, das Weibliche, die Erde und das Wasser. Ein Mann soll stark sein, Kraft haben und die Energie der Yang-Substanz ausstrahlen. Eine Frau soll hingegen die Schönheit und das Weiche der Yin-Substanz repräsentieren.

Wir leben aber in einer speziellen Phase, wo Yin und Yang vertauscht wurden. Deshalb fehlt den Männern die männliche Ausstrahlung und den Frauen die weibliche Ausstrahlung. Sowohl Männer als auch Frauen verlieren dadurch ihre Tugend. Sie suchen nach Gründen, warum sie nicht nach den vom Himmel bestimmten Regeln leben sollen, und bestehen noch auf ihrer Meinung. Das verstärkt das Chaos in der Gesellschaft noch.

Kurz nachdem G mir von seinem Seitensprung berichtet hatte, las ich vieles über die Rollenverteilung in einer Familie und das Verständnis über die Ehe in der traditionellen Kultur. Dadurch gewann ich viele neue Erkenntnisse über mich. Ich bin eine Frau, die „Kun“ und bin wie die Erde, die die Grundlage allen Lebens bildet und auf der sich alle Wesen befinden. Eine Frau ist wie Wasser, das einerseits alle Flüsse aufnehmen kann wie das Meer, andererseits die starke Kraft besitzt, mit Tropfen einen Fels zu durchbohren.

Ich sah, dass ich noch sehr weit von den Anforderungen an eine Frau entfernt war. Ich war manchmal dominant und nahm kaum Rücksicht auf G. Ich war nicht behutsam und traf oft Entscheidungen, ohne G zu fragen, sodass G sich ignoriert fühlte. Wo war dann meine weibliche Tugend? Später verbesserte ich mich im Stillen. Ich lernte, die Hausarbeit zu machen, kümmerte mich um seine Ernährung und versuchte, G bei Laune zu halten. Ich dachte: „Egal wie die Krise ausgeht, ich muss mich schnell erhöhen und jede Chance zu schätzen wissen. Manchmal tauchte dabei noch ein egoistischer Gedanke auf, der sagte: „Wer weiß, ob es solche Chancen später noch einmal gibt. Ich muss mich also schnell erhöhen.“ Aber ich wurde direkt wachsam und erkannte, dass ich kein bisschen egoistische Gedanken haben sollte. Als eine Kultivierende sollte ich mich eben erhöhen, es war kein weiteres Motiv nötig.

Der Meister lehrt uns:

„Fa berichtigt, Universum berichtigt, voller Lebenskraft.Himmel und Erde befestigt. Fa ewiglich.“(Li Hongzhi, Das Fa berichtigt, 12.11.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Wenn der Mann und die Frau in einer Familie nach den vom Himmel bestimmten Regeln leben, wird die Familie voller Lebenskraft sein. Für ein Kind ist der Vater der Himmel und die Mutter die Erde. Die Zerstörung der Ehe wirkt auf das Kind, als würde der Himmel herabstürzen und die Erde versinken. Deshalb sollen die Menschen, egal ob sie gewöhnliche Menschen oder Kultivierende sind, ihre eigene Rolle verstehen und verantwortungsvoll handeln. Sie sollen gutherzig und mitfühlend für andere sein und die Stabilität und die Lebenskraft ihrer kleinen Welt – der Familie – bewahren.

In den Familien von Falun-Dafa-Jüngern gibt es auch solche Probleme, weil wir uns alle als Menschen kultivieren und die menschliche Seite Probleme nicht oder nicht ausreichend erkennen kann. Manchmal erkennen wir ein Problem, können es aber nicht mit unserer Weisheit lösen und den Zustand berichtigen. Manchmal benutzen wir den eigenen Maßstab, um andere zu etwas aufzufordern. Vielleicht tauchen in Familien von Falun-Dafa-Jüngern nicht solche extremen Probleme wie eine Scheidung auf, aber es kann zur Disharmonie in der Familie kommen. Der Konflikt ist für uns eine unschätzbare Chance, um unsere Eigensinne zu finden und uns zu berichtigen. Ich bin der Meinung, wenn jemand viel für die Kultivierung tut, aber lang andauernde große Familienkonflikte hat, dann hat er den Kern der Kultivierung nicht verstanden. Er achtet nicht wirklich auf die Erhöhung der Xinxing und verschwendet Zeit und die Kultivierungschance. Dadurch wird er Hindernisse auf dem Weg der Erhöhung erzeugen.

Ich beobachtete, dass in manchen Ehen beide miteinander verheirateten Praktizierenden sehr dominant sind. Keiner will auf den anderen hören und keiner versucht, sich an die Stelle des anderen zu versetzen. Die Familie ist nicht harmonisch. Es gibt sogar eine Familie, deren gesamte Verwandtschaft Praktizierende sind und wo die Konflikte noch komplizierter zu sein scheinen als in Familien der gewöhnlichen Menschen. Die Beziehungen in einer Familie gut zu behandeln, bedarf großer Weisheit. Diese Weisheit kommt durch die Kultivierung und ist nicht einfach so vorhanden. Wir müssen in der Kultivierung vieles hergeben, um diese Weisheit zu erlangen. Aufgrund der Jahrzehntelangen Zerstörung der Kultur wissen wir gar nicht mehr, wie Mann und Frau eigentlich sein sollen. Deshalb müssen wir die vielen verlorenen Maßstäbe durch Kultivierung wiederfinden. „Fa-Berichtigung“, „Fa-Berichtigung“ – wir müssen doch zuerst unsere kleine Welt berichtigen, weil wir die Erscheinung des Fa sind.

Der Meister lehrt uns:

„Dafa harmonisiert alle Wesen und alle Wesen harmonisieren auch Dafa.“(Li Hongzhi, Fa erläutern, 05.07.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Hiermit möchte ich auch einige Worte zu den Ehepaaren sagen, die Praktizierende sind, aber schon seit langer Zeit Konflikte miteinander haben. Wir sollen die Schicksalsverbindung zu schätzen wissen. Unsere Kultivierung braucht eine Umgebung und wir sollen dankbar sein für denjenigen, der uns diese Umgebung gibt. Wenn es nicht ums Prinzip geht, warum können wir uns dann nicht gegenseitig gut behandeln? Wie stark ist doch die Schicksalsverbindung, wenn man in diesem Leben ein Ehepaar sein kann? Dient es nicht dazu, dass man sich gegenseitig bei der Vollendung hilft? Das menschliche Leben ist doch schnell vorbei. Ich finde es sehr schade, dass manche Mitpraktizierenden aufgrund von Familienkonflikten nicht mehr heraustreten wollen, um das Fa zu bestätigen. Warum will man nicht mehr heraustreten? Weil man recht haben will und die Konflikte mit menschlichen Gedanken behandelt. Tatsächlich haben diese Mitpraktizierenden die Wahl getroffen, nicht mehr herauszutreten. Aber wenn nicht jetzt, wann dann? Wir sollten jetzt anfangen, es gut zu machen, und nicht weiter warten. Bei der Kultivierung geht es doch um den gegenwärtigen Zustand.

Über die Beziehung innerhalb einer Ehe erklärte der Meister dies zu einer Frage in der „Fa-Erklärung auf der Sitzung der Lernenden aus der asiatisch-pazifischen Region“. Wir können das Fa mehr lernen und uns gegenseitig helfen.

Ich danke dem verehrten Meister! Wenn es in meinen Worten etwas Unpassendes gibt, bitte ich um Hinweise.

Heshi!