Verspätete Todesmeldung: 62-jährige Praktizierende stirbt nach wiederholten Verhaftungen und Schikanen

(Minghui.org) Eine 62-jährige Frau starb am 1. Februar 2018, nachdem sie jahrelang wegen ihres Glaubens an Falun Gong [1] verfolgt worden war.

Wu Zhaolan wohnte im Dorf Boluo des Stadtteils Majing von Shifang und wurde wiederholt verhaftet, seit das kommunistische Regime im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Gong in Gang gesetzt hat.

Zwischen Januar 2000 und Dezember 2009 leistete sie fast sechs Jahre lang Zwangsarbeit. Sie wurde noch mehrmals verhaftet, nachdem sie ihre letzte Zwangsarbeitszeit beendet hatte.

Wenn Wu nicht inhaftiert war, wurde sie regelmäßig zu Hause schikaniert. Weniger als fünf Monate vor ihrem Tod standen zwei Beamte einen ganzen Tag lang vor ihrem Haus, um Wu daran zu hindern, nach draußen zu gehen.

Drei Mal Zwangsarbeitslager

Wu wurde im Januar 2000 verhaftet, weil sie nach Peking gegangen war, um für Falun Gong zu appellieren. Yin Liang, damals Chef der Polizei im Stadtteil Majing, und Yang Rengui, damals Dorfvorsteher von Boluo, verhörten sie auf der Wache. Yin schlug sie mit einem Gürtel, wodurch Wu am ganzen Körper blaue Flecken bekam. Am nächsten Tag brachte man sie ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Shifang. Kurz danach kam sie ins Frauenzwangsarbeitslager Zizhong. Erst im Oktober 2002 entließ man sie.

Im Februar 2003 wurde Wu erneut verhaftet und zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt, im Oktober 2005 dann vorzeitig entlassen.

Am 29. Mai 2008 tauchten Li Yong (damals Leiter der Staatssicherheit der Stadt Shifang) und ein Beamter namens Yang an Wus Arbeitsplatz auf und verhafteten sie. Sie brachten sie am 9. Juni ins Untersuchungsgefängnis Shifang. Zwei Tage später wurde sie ins Frauenzwangsarbeitslager Zizhong eingewiesen.

In den ersten zwei Wochen der dritten Inhaftierung im Zwangsarbeitslager musste Wu jeden Tag von 6 Uhr morgens bis Mitternacht auf einer kleinen Bank sitzen. Da sie dennoch weiterhin an ihrem Glauben festhielt, änderten die Wärter ihre Taktik und zwangen sie stattdessen zu schwerer Arbeit ohne Bezahlung. Fortan musste Wu von 7 Uhr morgens bis Mitternacht arbeiten, mit nur ein paar Stunden Essenspause dazwischen.

Wu wurde auch häufig körperlich bestraft und ihre Haftzeit  um 23 Tage verlängert. Erst am 21. Dezember 2009 ließ man sie wieder frei.

Ihrem Tod gingen wiederholte Verhaftungen und Schikanen voraus

Neun Tage nach ihrer Entlassung, am 30. Dezember 2009, verließ Wu die Stadt. Deng Youpeng, ein Dorfbeamter, tauchte kurz danach auf und fragte ihren Bruder, wohin sie gegangen sei. Diese Überwachung dauerte bis zu Wus Tod an.

Ihr Dorf wurde von einem Erdbeben heimgesucht, und die Bewohner erhielten während der Erholungs- und Wiederaufbauphase täglich 10 Yuan Katastrophenhilfe. Wu jedoch bekam keinen Cent. Sie sprach mit den Dorfbeamten und wurde aufgefordert, zuerst einen Antrag zu stellen. Sie reichte die Papiere ein, bekam aber immer noch keine Hilfsgüter und auch keine Hilfe bei der Reparatur ihres Hauses so wie andere Dorfbewohner.

Später zog Wu in die Stadt Deyang, um dort Gelegenheitsjobs anzunehmen und sich um ihre kranke Schwiegermutter zu kümmern. Auch die dortige Polizei belästigte sie oft.

Am 21. Juni 2011 führten Luo Dequan und Su Wanmin, der Direktor und der stellvertretende Direktor des Büros Nr. 11 der Straßenkomitees Chengnan in Deyang, einige Beamte an ihren Arbeitsplatz. Eine große Frau schnappte sich Wu und fragte, ob sie eine Erklärung schreibe, Falun Gong aufzugeben. Als Wu dies verneinte, zerrte die große Frau Wu zu einem wartenden Auto. Man brachte Wu dann in eine Gehirnwäsche-Einrichtung und hielt sie dort über einen Monat lang fest.

Am 3. August 2016 unterhielt sich Wu mit einem älteren Mann über Falun Gong, als sie von zwei Agenten der Polizeiwache der Stadt Yinfeng entdeckt wurde. Sie folgten ihr zu einem Bauernmarkt, wo sie ihren Ausweis verlangten. Da Wu ihn nicht dabei hatte, schnappten die Beamten sich ihre Tasche. Darin fanden sie Informationsmaterialien über Falun Gong und nahmen die Falun-Gong-Praktizierende anschließend fest. Während des Verhörs weigerte sich Wu, ihren Namen preiszugeben.

Später rief die Polizei zwei Agenten in Zivil an, die Wu erkannten und sie zur Polizeibehörde der Stadt Shifang brachten. Dort wurde sie körperlich untersucht und für 15 Tage festgehalten.

Am 13. März 2017 tauchten mehrere Polizisten des Stadtteils Majing vor Wus Wohnung auf. Sie war nicht da, weshalb sie ihre Familienangehörigen befragten, ob sie noch Falun Gong praktiziere. Ihre Angehörigen weigerten sich zu antworten, woraufhin die Polizisten weggingen. Tage später kam der Polizeichef zurück, um nach Wu zu sehen.

Am 14. September 2017 verhaftete die Polizei Majing acht lokale Praktizierende. Sie wollten auch Wu festnehmen, taten es aber nicht, als sie bemerkten, dass Wu sich um ihren 2-jährigen Enkel kümmerte. Stattdessen ließen sie zwei Agenten den ganzen Tag lang vor ihrem Haus stehen. In dieser Zeit durfte sie nicht nach draußen gehen.


[1] Falun Gong ist ein spiritueller Kultivierungsweg, der vom kommunistischen Regime in China seit 1999 verfolgt wird.