Fortschritte in der Kultivierung machen

(Minghui.org) Meine Mutter hat mir im Mai 1999 Falun Gong vorgestellt. „Das ist eine wirklich gute Praxis, warum praktizierst du sie nicht auch?“, fragte sie. Als sie 1996 mit dem Üben von Falun Gong (auch Falun Dafa genannt) begann, sah ich, dass sich ihre Gesundheit verbesserte. Und so beschloss ich, auch eine Praktizierende zu werden. Inzwischen sind fast 19 Jahre vergangen. 

Als ich anfing, mich im Dafa zu kultivieren, trat ich gerade meine erste Arbeitsstelle an. In ein paar Jahren werde ich in den Ruhestand gehen. Heute möchte ich einige Erfahrungen im Laufe meiner Kultivierung mit euch austauschen.

Ruhig bleiben, auch wenn man vom Vorgesetzten getadelt wird

Die Kultivierung ist ein allmählicher Prozess, besonders wenn es um die geistige Kultivierung geht. Nach und nach lernte ich, meine Eigensinne loszuwerden. Früher war ich starrköpfig und wurde schnell wütend.

In den letzten 20 Jahren arbeitete ich bei mehreren Arbeitgebern. 2013 war ich in der Verwaltung einer Schule beschäftigt. Mein Vorgesetzter hatte eine ganz andere Art, die Dinge zu erledigen, und so wurde ich oft getadelt.

Einmal arbeiteten meine Kollegen und ich 21 Tage hintereinander an einem Projekt. Einige meiner Kollegen mussten weitere 26 Tage nonstop daran arbeiten. Weil alle erschöpft waren, bat ich meinen Vorgesetzten, ihnen einen Tag frei zu geben. Als Antwort bekam ich einen Rüffel. Nachdem er mich eine Weile angeschrien hatte, wurde er müde und hörte dann auf.

Mein Kopf war für einen kurzen Moment leer. Dann empfand ich Mitleid für ihn, weil er sich völlig in der Kultur der Kommunistischen Partei verloren hatte. Ich widersprach ihm nicht, sondern kehrte in mein Büro zurück und setzte meine Arbeit fort.

Rückblickend spürte ich, dass ich Fortschritte bei der Kultivierung gemacht hatte. In der Vergangenheit wäre ich in einer solchen Situation sehr verärgert gewesen. Ich hätte dagegen protestiert und mich mit ihm herumgestritten. Vor Wut hätte ich mehrere Tage lang nichts essen können und hätte mich sogar bei meinen Freunden über ihn beschwert. Es war offensichtlich, dass ich den starken Wunsch hatte, mit anderen zu konkurrieren.

Doch dieses Mal wurde ich weder wütend noch stritt ich mit meinem Vorgesetzten. Ich hegte auch keinen Groll und war wegen der ungerechten Behandlung nicht verstimmt. Ich war sehr ruhig und fühlte mich wie ein Außenstehender, der jemanden auf der Bühne betrachtete. Mir war klar, dass ich weder etwas ändern noch darüber nachdenken musste. Es war ganz einfach. Meine Einstellung zu dieser Art Konflikte hatte sich verändert. Ich vergebe jetzt mehr. Diese Dinge sind es nicht wert, sich darüber aufzuregen. Ist das nicht ein Fortschritt bei der Kultivierung? Ich war erstaunt. So verbessert man seine Moral!

Mitpraktizierende beim Schreiben von Erfahrungsberichten unterstützen

Ich helfe oft älteren Praktizierenden, die keine Computerkenntnisse haben, ihre Erfahrungsberichte zu bearbeiten und auf der Minghui-Website zu veröffentlichen.

Das ist keine leichte Aufgabe. Oft ist die Grammatik falsch, es fehlen Wörter, und manchmal muss ich beim Schreiben raten, was der Autor eigentlich ausdrücken möchte. Wenn ich einen Artikel fertig habe, bin ich meistens erschöpft. Ich schaue aber nicht auf die älteren Praktizierenden herab, weil ich weiß, dass es für sie nicht einfach ist, ihre Kultivierungserfahrungen aufzuschreiben.

Aber es braucht Zeit und Mühe und ist eine Prüfung meiner Geduld. Eine noch größere Prüfung ist es, die Artikel meiner Mutter zu bearbeiten. Über mehrere Jahre lang konnte ich nicht anders, als mich über sie zu ärgern. Ich fragte mich: „Warum schreibt sie denn weiter? Keiner ihrer Artikel wird veröffentlicht. Sie schreibt über alles Mögliche. Ich muss rätseln, wie manche Worte heißen und was sie damit sagen will. Die Reihenfolge der Ereignisse ist völlig falsch.“ Viele Beschwerden tauchten in meinem Kopf auf und ich machte diese Arbeit nur widerwillig.

Einmal war meine Mutter richtig wütend auf mich. „Ich bitte dich nur, einen Artikel zu tippen. Wenn ich es selbst könnte, würde ich dich dann belästigen? Das ist eine leichte Sache für dich, aber du bist nicht bereit zu helfen“, sagte sie. Jeder beharrte auf seinem Standpunkt und wir fingen an zu streiten. Es endete damit, dass wir vor lauter Ärger ein paar Tage lang nicht miteinander sprachen. Später schämte ich mich für mein Verhalten und arbeitete weiter an dem Artikel. Wenn ich auf Probleme stieß, wurde ich wieder wütend. In der Vergangenheit brauchte ich lange, bis ich einen Artikel fertiggestellt hatte.

Wenn meine Mutter jetzt zu mir sagt: „Ich habe einen Artikel für dich“, antworte ich gelassen: „Kein Problem.“ Während ich schreibe, wiederhole ich die Worte und versuche, die Bedeutung des Satzes zu verstehen. Ich bin weder verärgert noch irritiert und beurteile auch nicht mehr, ob der Artikel gut geschrieben ist oder nicht. Oft halte ich beim Tippen inne und stoße einen großen Seufzer aus. Meine Mutter lacht dann und sagt: „Wir beide haben unsere Xinxing erhöht. Wir haben ein paar Jahre gebraucht, um dahin zu kommen.“

In der Tat habe ich Fortschritte gemacht. Jedes Mal, wenn ich einen Artikel schreibe, schaue ich nach innen, lerne das Fa und versuche nach und nach, die Dinge aus der Perspektive der anderen zu sehen. Einige ältere Praktizierende haben jeden Tag eine Menge Verpflichtungen. Sie kümmern sich um die Enkelkinder und haben im Haushalt viel zu tun. Einige gehen hinaus, um den Menschen die wahren Umstände zu erklären. Sie sind nicht sehr gebildet und es ist nicht einfach für sie, einen Artikel zu schreiben. Doch sie überwinden diese Schwierigkeiten und beteiligen sich mit Begeisterung am Austausch ihrer Erfahrungen auf der Minghui-Website. Das ist eine Xinxing-Prüfung für sie. Durch das sorgfältige Fa-Lernen habe ich meine Xinxing unbewusst erhöht.

Als es Zeit wurde, meine Vorliebe für Snacks aufzugeben

Ich aß immer gerne Snacks, egal ob sie süß, pikant oder würzig waren; ob es Kekse, Brot, Süßigkeiten, Erdnüsse oder Ähnliches waren. Sogar nachts aß ich Snacks. Eines Tages ging ich am Nachmittag weg und auf dem Weg nach Hause kaufte ich mir gleich zwei Rationen Snacks für zwei Nächte, um Zeit zu sparen. In dieser Nacht hatte ich Zahnschmerzen. Am nächsten Tag konnte ich nicht einmal die normalen Mahlzeiten essen, geschweige denn Snacks. Obwohl ich nur sehr weichen Brei mit etwas Sojasauce zu mir nahm, tat mein Zahn weiter weh. Ich brauchte eine Stunde, um eine kleine Schüssel Haferbrei zu essen. Vor Schmerzen weinte ich. Ich wusste, dass es Zeit für mich war, meine Vorliebe für Snacks loszuwerden. Als ich mich wirklich darauf konzentrierte, hörte mein Zahn am nächsten Tag auf zu schmerzen.

Auf meinem Kultivierungsweg habe ich keine außergewöhnlichen Erfahrungen gemacht. Manchmal habe ich mich entmutigt gefühlt und war sogar mehrere Tage lang niedergeschlagen. Aber eine Sache war beständig, nämlich mein Glaube an den Meister.

Wenn ich mich jetzt niedergeschlagen fühle und das Fa nicht lesen oder die Übungen machen will, denke ich: „Wie kann ich den Meister im Stich lassen? So viele Lebewesen sind auf uns angewiesen. Was mache ich hier? Habe ich die drei Dinge gut gemacht?“ Wenn ich sage, ich bin dem Meister und Dafa dankbar – habe ich dann meine Dankbarkeit durch Taten zum Ausdruck gebracht? Nur wenn wir das tun, was der Meister von uns verlangt, können wir wirklich unsere Dankbarkeit zeigen.

Mitpraktizierende, ich hoffe, dass wir uns durch meinen Austausch gegenseitig ermutigen und fleißig kultivieren können.

Bitte weist mich auf Unangemessenes in meinem Artikel hin.