Drei Geldbörsen
(Minghui.org) Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende. Als Kultivierende verstand ich das Prinzip „ohne Verlust, kein Gewinn“, aber es dauerte einige Zeit, bis ich Geld und materielle Vorteile auf die leichte Schulter nehmen konnte und mein Herz eine Ebene der Stille erreichte.
Ich möchte drei Dinge mitteilen, die mir kürzlich passiert sind, als ich als Putzfrau arbeitete.
„Tante, bitte such danach“
Seit Januar 2017 arbeite ich als Putzfrau in einem Kino. Das Reinigungsunternehmen wurde von mehreren Partnern mitbegründet, und die Manager waren alle Frauen zwischen 30 und 40. Zhang, die Vorarbeiterin des Theaters, in dem ich arbeitete, hatte mir geholfen, die Stelle zu bekommen.
Ich fand oft Kleingeld, das die Gäste verloren hatten. Münzen oder Scheine, die ich auf der Straße fand, hob ich nie auf. Denn als Praktizierende kehren wir zur Tradition zurück und früher gab es unter den Leuten ein Sprichwort: „Niemand steckt etwas ein, was auf der Straße gefunden wurde." Wenn jeder diesem Rat folgen würde, wäre nämlich der Eigentümer in der Lage, seine verlorenen Sachen wiederzufinden, indem er einfach seine Route zurückverfolgte. Aber jetzt sind die Dinge anders. Ich konnte das Geld ja nicht wegwerfen, also hob ich es einfach auf und legte es auf die Theatertheke.
Später fand ich es aber doch nicht richtig, weil die Besitzer ihr Geld so nicht zurückbekommen würden. Also machte ich es anders: Für kleine Beträge, wie 5 oder 10 Yuan, wenn ich den Besitzer nicht identifizieren konnte, habe ich sie einfach mitgenommen und meinen Mann gebeten, sie online zu spenden. Für große Beträge, wenn ich in der Lage war, die Informationen des Besitzers zu finden, leitete ich sie an den Manager weiter, der sie an den Besitzer zurückgab.
Eines Tages im November letzten Jahres, als der erste Film gegen 10 Uhr morgens begann, kam ein über 30-jähriger Stammkunde herein und sagte, er habe seine Brieftasche mit seinem Ausweis, wichtigen Karten, Bankkarten und 3.000 Yuan Bargeld verloren. Er hatte das Kino am Vorabend gegen 1 Uhr nachts verlassen. Als er zurückkam, waren wir schon mit dem Putzen fertig. Er sprach mit einem Manager, und niemand hatte berichtet, es gefunden zu haben, also war er sehr besorgt.
Die Managerin kam direkt zu mir und sagte: „Tantchen [1], bitte such es.“
Sie bat nicht die andere Putzfrau, danach zu suchen, sondern mich, – weil sie nämlich wusste, dass ich eine Falun-Gong-Praktizierende und damit die Zuverlässigste bin.
Es war Zeit für den Film, also waren alle Lichter aus. Ich überredete die Vorarbeiterin Zhang, mit mir reinzugehen. Mit meinem Handy leuchtete ich die Sitzreihe an und fand den Sitzplatz des Eigentümers der Brieftasche. Ich sah genau hin. Da war eine dunkelbraune Brieftasche unter der Sitzschiene eingeklemmt, nicht leicht zu sehen. Ich nahm sie an mich und gab sie der Managerin.
Das Kino hat die Regel, dass verlorene Gegenstände nur dann abgeholt werden können, wenn sie verifiziert und unterschrieben wurden. Damit sollen Betrüge vermieden werden. Nachdem wir überprüft hatten, dass es seine war, übergaben wir dem Besitzer seine Brieftasche. Er war sehr dankbar und sagte: „Es ist nicht das Geld – es sind all die wichtigen Dokumente darin. Wenn ich sie verloren hätte, könnte ich sie auf keinen Fall ersetzen.“
„Wartet. Lasst mich nochmal nachsehen.“
Ein anderes Mal kamen zwei über 30-jährige Männer, um nach ihrer fehlenden Brieftasche zu suchen. Sie trauten unseren Managern oder Mitarbeitern nicht und bestanden darauf, selbst danach zu suchen.
Die Managerin hatte keine andere Wahl, als sie hineinzubringen. Aber da, wo sie gesessen hatten, fanden sie nichts. Sie waren sehr besorgt.
Die Managerin kam zu mir und fragte, ob ich die Brieftasche gesehen hätte, und ich verneinte. Mehrere Mitarbeiter sagten: „Wenn Tante Lotus sagt, sie hätte es nicht gesehen, dann kann man sicher sein, dass es nicht da ist.“
Sie alle glaubten an meine Ehrlichkeit. Die Managerin sagte: „Das stimmt. Tante Lotus ist sehr zuverlässig.“
Die Managerin bat mich, mit ihr zu gehen, um noch einmal einen genaueren Blick auf die Sitzplätze zu werfen.
Aber als sie nichts fand, sagte sie: „Vergiss es. Lass uns aufgeben.“
Aber ich sagte: „Warten Sie. Lassen Sie mich nochmal nachsehen.“
Ich bestand darauf, die Brieftasche noch einmal zu suchen, während die Managerin im Flur auf mich wartete. Auch die Besitzer standen da draußen und warteten auf eine gute Nachricht.
Plötzlich hatte ich eine Inspiration: „Vielleicht waren die Besitzer zu besorgt, um sich an ihre genauen Plätze zu erinnern.“
Also suchte ich in der Nähe der Sitze und siehe da! – Drei Sitze weiter sah ich eine Brieftasche zwischen zwei Sitzen stecken. Ich war überrascht und rief begeistert: „Ich habe sie gefunden! Ich habe sie gefunden!“
Auch die Managerin war überrascht.
Ich übergab die Brieftasche der Managerin. Mehrere tausend Yuan in bar waren darin, sowie wichtige Karten und Bankkarten. Nachdem wir die Identität des Besitzers überprüft hatten, gaben wir ihm die Brieftasche zurück. Es hatte weniger als 20 Minuten gedauert, den Besitzern zu ihrer Brieftasche zu verhelfen.
Die beiden waren sehr froh! Und die Managerin sagte: „Es ist diese Tante, die so sorgfältig danach gesucht hat. Sie sollten ihr danken.“
Sie waren sehr dankbar und wollten mir mehrere hundert Yuan geben. Ich weigerte mich aber, das Geld anzunehmen, also gaben sie über 100 Yuan für Kuchen und Obst aus, um sich bei uns zu bedanken.
„Es gehört jemand anderem, also sollten wir es dem Besitzer zurückgeben.“
Eines Tages hatte ich eine Schicht zusammen mit Wang. Sie sammelte Müll auf, während ich den Boden fegte. Plötzlich fiel ihr Blick auf eine Umhängetasche mit einem Handy darin. Es ist so einfach, den Besitzer zu finden, wenn es ein Telefon dabei gibt.
Ich sagte: „Gib sie der Managerin.“
Aber sie weigerte sich, die Tasche sofort abzugeben und sagte, sie würde es tun, wenn jemand zurückkäme, um sie abzuholen. Sonst würde sie sie für sich behalten.
Sie war sehr stur, also wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Ich fand, dass es ganz falsch war, was sie tat. Sicher würde die Besitzerin sehr besorgt sein.
Als ich die Informationen der Besitzerin auf dem Handy überprüfen wollte, sah ich, dass es ausgeschaltet war. Ich schaltete es ein und wollte die Eigentümerin ausfindig machen, aber das Telefon war mit einem Passwort gesichert. Wang war sauer, als sie mich das Handy einschalten sah. Sie sagte: „Nicht einschalten. Schalte es ab.“
Ich wusste, dass es jemand anderem gehörte, also sollte es dem Besitzer zurückgegeben werden. Ich sagte daher: „Nein. Ich werde es nicht ausschalten. Ich werde warten, bis die Besitzerin anruft.“
Ich steckte das Handy wieder in die Tasche und arbeitete weiter. Ich hatte keine Ahnung, dass Wang es wieder ausschalten würde.
Gegen 10 Uhr am nächsten Morgen kam die Besitzerin, eine Frau zwischen 20 und 30, zurück, um nach ihrer Tasche zu suchen. Ich hatte meine Arbeit bereits beendet und das Kino verlassen. Als ich um 11:30 Uhr zurückkam, war die Besitzerin schon über eine Stunde dort. Sie war sehr wütend, dass sie ihre Tasche nicht finden konnte. Sie sagte, dass ihr Handy nicht in Betrieb sei und jemand es offenbar absichtlich ausgeschaltet hätte.
Die Managerin und die Frau schauten sich die Überwachungsbilder im oberen Stockwerk an, sahen aber nichts.
Als ich zurückkam, fragte mich ein Mitarbeiter: „Tante Lotus, hast du eine Umhängetasche gefunden?“
Ich antwortete: „Ja, das haben wir.“
Der Mitarbeiter rief die Managerin an und sagte es ihr. Die Managerin kam nach unten und sah sehr streng aus. Als sie mich sah, fragte sie: „Warum hast du sie nicht abgegeben, als du sie gefunden hast?“
Ich erzählte ihr die ganze Geschichte und beruhigte sie. Ich ging in die Lounge, um die Tasche zu holen, konnte sie aber nicht finden. Ich hatte keine Ahnung, wo Wang sie hingelegt hatte.
Die Managerin bat die Vorarbeiterin Zhang, sich darum zu kümmern. Zhang und Wang sind Schwägerinnen. Zhang rief Wang an, die ihr sagte, wo die Tasche sich befand. Zhang übergab sie der Managerin, die bestätigte, dass sie der Frau gehörte, und gab sie ihr zurück.
Natürlich war die Dame sehr dankbar. Sie drückte ihre Wertschätzung aus und entschuldigte sich ebenfalls. Sie sagte, die Dinge in ihrer Tasche seien sehr wichtig. Sie würde bald in die Hauptstadt reisen, und ein wichtiges Ereignis würde sich verzögern, wenn die Tasche verschwunden wäre.
Nachdem die Besitzerin gegangen war, war die Vorarbeiterin Zhang wirklich hinter mir her. Sie sagte, ich hätte der Managerin nicht sagen sollen, was tatsächlich passiert sei, weil Wang nun gefeuert würde.
Ich war verärgert, dass Zhang Wangs Fehlverhalten verteidigte. Ich dachte: „Ich habe das Problem für dich gelöst, und jetzt findest du Fehler bei mir!“
Tatsächlich war die Beziehung zwischen der Vorarbeiterin und ihren Schwiegereltern sehr schlecht. Sie redeten oft hinter ihrem Rücken schlecht über einander, aber in kritischen Momenten schützten sie sich auch gegenseitig.
Nach einigem Nachdenken wurde mir klar, dass ich als Praktizierende niemanden verletzen sollte. Wangs Mann war vor vier Jahren gestorben, also war sie vielleicht einsam. Das Geld war bei ihr nicht knapp und sie wollte nur arbeiten, um etwas zu tun zu haben.
Ich versetzte mich in sie hinein und begann sie zu verstehen. Sie ist nur eines der Opfer der sinkenden Moral, die von der Kommunistischen Partei Chinas gefördert wird. So viel Diebstahl, so viel Schwindel, so viel Betrug und Täuschung. Ich wollte nicht, dass sie ihren Job verliert, nur wegen dieses einen Vergehens.
Ich ging zur Managerin, um für Wang zu sprechen. „Die Tasche wurde ihrem Besitzer zurückgegeben, also lassen Sie uns einfach Wangs Fehlverhalten vergessen und so tun, als wäre nichts passiert. Wir alle haben eine Schicksalsverbindung miteinander, da wir zusammen arbeiten.“
Die Managerin war etwas verlegen, weil sie sich nicht sicher war, wie sie ein solches Fehlverhalten in Zukunft verhindern konnte, wenn sie Wang diesmal nicht feuerte. Ich sagte: „Seien Sie versichert. Ich werde mit Wang darüber reden. Wir werden alle aufpassen und dafür sorgen, dass so etwas nie wieder passiert.“
Die Managerin war von meiner Aufrichtigkeit überzeugt und war einverstanden, sie nicht zu feuern. Falun Dafa hat mich das Prinzip: „…ohne Verlust, kein Gewinn.“ gelehrt.
Dank Falun Dafa bin ich jetzt ein wirklich ehrlicher Mensch, anstatt nur so zu tun. Ich hoffe, alle meine Freunde können akzeptieren, dass Wahrhaftigkeit - Güte - Nachsicht gut ist. Ich wünsche allen und ihren Familien Zufriedenheit und Güte.
[1] Tantchen: In China eine respektvolle Anrede einer älteren fremden Person.
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