Ehefrau soll wegen ihres Glaubens angeklagt werden, Ehemann in Haft mit Spikes-Schuhen geschlagen
(Minghui.org) Die andauernde Verfolgung von Falun Gong in China führte nicht nur zu Tragödien bei Dutzenden Millionen Praktizierenden. Auch deren Familienangehörigen werden in Mitleidenschaft gezogen. Als eine Praktizierende kürzlich verhaftet und inhaftiert wurde, wurde auch ihr Mann, der Falun Gong nicht praktiziert, verhaftet, verhört und gefoltert. Nun steht sie nur aufgrund ihres Glaubens vor der Anklage. Ihr Mann wurde auf Kaution freigelassen, allerdings mit der Auflage, ein Jahr lang die Stadt nicht verlassen zu dürfen.
Zhang Yuzhen, eine Praktizierende aus dem Bezirk Yongning in der autonomen Region Ningxia, wurde am 20. Juli 2018 zusammen mit ihrem Mann, Wang Heping, verhaftet. Polizisten durchsuchten und am nächsten Tag ihre Wohnung und brachten das Paar in die Haftanstalt von Yinchuan. Zhang ist seitdem in Haft. Nachdem die Kinder des Paares eine Kaution von 2.000 Yuan (ca. 250,- Euro) [1] bezahlt hatten, durfte Wang am 21. August nach Hause zurückkehren.
Über 30 Polizisten bei Festnahme im Einsatz
Mehr als 30 Zivilpolizisten aus der Polizeistation in der Gemeinde Minning und der Bezirkspolizei von Yongning kamen am Nachmittag des 20. Juli zum Haus des Paares. Ohne Ausweise oder einen Durchsuchungsbefehl vorzuzeigen, kamen sie herein und fesselten Wang. Sie machten Fotos von den Räumlichkeiten. Einer der Polizisten, Ma Guowen, fragte, ob Wang ein Praktizierender sei. Als Ma nein hörte, sagte er: „Wenn dem so ist, musst du Falun Gong beschimpfen und damit beweisen, dass du kein Praktizierender bist.“ Wang weigerte sich jedoch, das zu tun.
Da die Polizisten nicht fanden, was sie suchten, nahmen sie Wangs Schlüssel gewaltsam an sich und gingen in seine andere, nahegelegene Wohnung, wo sie Zhang verhafteten.
Die Polizei durchsuchte beide Wohnungen und beschlagnahmte einen Computer, einen Drucker, Bücher und Informationsmaterialien über Falun Gong sowie mehrere Handys.
Als das Paar in einen Polizeiwagen gezwungen wurde, rief Ma vor dem Gebäude den Bewohnern zu: „Wer Materialien über Falun Gong hat, sollte sich besser bei der Polizei melden. Andernfalls werden wir dich aufspüren und inhaftieren.“ Ein Passant, der dem Paar zunickte, wurde sofort verhaftet und erst nach stundenlangem Verhör wieder freigelassen.
Diese Verhaftung erfolgte, weil Ma und ein anderer Polizist in der Nachbarschaft Zhang gefolgt waren. Zhang stand unter Verdacht, mit verschiedenen Aktivitäten die Verfolgung von Falun Gong durch das kommunistische Regime Chinas aufzudecken.
Folter und Zwangsarbeit
Das Paar wurde nach der Fahrt zur Polizeistation äußerst langen Verhören unterzogen. Dort wurden ihnen auch Essen, Wasser, Schlaf und die Benutzung der Toilette vorenthalten. Am nächsten Morgen brachte man sie zum Staatssicherheitsbüro in der Polizeistation von Yongning. Nachdem ein Polizist 100 Yuan in Wangs Tasche gefunden hatte, entwendete er ihm das Geld und gab es ihm nicht wieder zurück.
Kurz vor Mittag brachte die Polizei den Mann und die Frau in die Haftanstalt von Yinchuan, nachdem sie sie beschuldigt hatten, „mithilfe einer Sekte den Gesetzesvollzug zu untergraben“. Das ist eine übliche Anschuldigung, die vom chinesischen kommunistischen Regime gegen Falun-Gong-Praktizierende verwendet wird. Damit sollen sie angeklagt und inhaftiert werden. In der Haftanstalt wurde Wang in die Zelle 316 eingeteilt. Wärter Zhang, der für diese Zelle verantwortlich war, und der leitende Insasse schlugen die Inhaftierten oftmals ohne Grund. Wang weigerte sich, die Regeln der Haftanstalt zu rezitieren, nachdem er geschlagen worden war, da eine der Regeln eine „humane Behandlung von Insassen“ forderte. Daraufhin strömten sechs Insassen zu ihm, zogen seine Hose aus und traten ihn mit Spikes-Schuhen.
Wang weigerte sich immer noch, die Regeln zu rezitieren. Sieben Tage lang schlugen ihn die Insassen regelmäßig, aber Wang gab nicht nach. Am Ende wurde er in eine andere Zelle gebracht.
Diesmal war er in Zelle 310, wo ein Wärter das Sagen hatte. Es gab keine Prügel, aber Wang musste täglich von morgens bis abends Zwangsarbeit ohne Bezahlung leisten.
Am 1. August kamen einige Polizisten in die Haftanstalt und befahlen Wang, den längst überfälligen Durchsuchungsbefehl zu unterzeichnen, der nach dem Gesetz zum Zeitpunkt der Hausdurchsuchung am 20. Juli hätte vorgelegt werden müssen.
Die Polizei behauptet, Feinde der Anwälte zu sein
Am Nachmittag des 14. August besuchte der von den Kindern des Paares beauftragte Anwalt Wang das Staatssicherheitsbüro. Dort verlangte er die Freilassung seiner Mandanten. Das Büro Cao Jianli, das für den Fall zuständig war, behauptete, dass der Fall auf einen anderen Beamten im dritten Stock übertragen worden sei. Dieser andere Beamte sagte dem Anwalt, dass er den Fall nie erhalten habe. Cao war nirgendwo zu finden, als der Anwalt in sein Büro zurückkehrte.
Der Anwalt übergab seine Unterlagen einem dritten Beamten namens Zhang Bin. Zhang sagte, er würde Cao den Papierkram übergeben. Er war verärgert, als der Anwalt nicht sofort ging. Zhang sagte: „Wir sind Beamte des Staatssicherheitsbüros und ihr Anwälte seid Feinde.“
Am 21. August rief der Beamte Luo Haofeng die Kinder des Paares an: „Wenn ihr eine Kaution von 2.000 Yuan bezahlt, kann euer Vater jetzt nach Hause zurückkehren. Eure Mutter wurde offiziell verhaftet und wird weiterhin inhaftiert bleiben.“ Herr Wang wurde noch am selben Abend freigelassen.
An der Verfolgung beteiligt:Polizeistation der Gemeinde Mining: +86-9519513961220.Staatssicherheitsbüro der Bezirkspolizei von Yongning: +86-951-8610561, +86-951-8610559.Cao Jianli, +86-17395019580.Luo Haofeng, +86-14709682777
[1] Das durchschnittliche Einkommen eines chinesischen Arbeiters beträgt monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.
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