Gefährlich: Andere Praktizierende als Vorbild zu nehmen und sie zu bewundern

(Minghui.org) Nachdem ich den Bericht: „Die Mitpraktizierenden führen zu wollen, bedeutet, sie auf Abwege zu bringen“ gelesen habe, möchte ich einige meiner Gedanken mitteilen. Auch ich war ein Vorbild für andere, sie waren abhängig von mir. Andererseits nahm ich andere zum Vorbild und wurde so von ihnen abhängig.

Als andere mich lobten und zu mir aufblickten, fühlte ich mich so gut. Immer wieder erinnerte ich mich daran. Manchmal störte mich das sogar dabei, wenn ich die Falun-Dafa-Bücher las, die Übungen praktizierte oder aufrichtige Gedanken aussandte. Zum Glück kam ich zur Besinnung. Andernfalls hätten meine wachsenden Anhaftungen wie Geltungssucht, Ruhm und Selbstgefälligkeit irgendwann meine Kultivierung zerstört.

Wenn wir andere zum Vorbild nehmen und uns auf bestimmte Praktizierende verlassen, können wir sie in gefährliche Situationen bringen. Es ist für beide Beteiligten gefährlich – für diejenigen, die andere zum Vorbild nehmen, und diejenigen, die als Vorbild genommen werden.

Der Meister sagt:

„Schon seit Beginn der Verbreitung des Dafa gibt es Menschen, die Ausschau halten. Wie die anderen, so auch ich, anstatt mit dem Fa zu messen, was richtig ist oder falsch.“ (Li Hongzhi, Der Weg, 09.07.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Wir gehen alle unseren eigenen Weg

John (Deckname) war der Hauptkoordinator in unserer Region. Während man mich unrechtmäßig im Gefängnis eingesperrt hielt, dachte ich manchmal: „Ich habe mich sehr schlecht kultiviert. Wenn ich entlassen werde, werde ich mit John sprechen und ihn über meinen Kultivierungsweg befragen.“ Oder es kam mir der Gedanke: „Mein Schwiegervater hat immer noch Bedenken bezüglich Dafa. Ich sollte John bitten, dass er ihm die wahren Umstände erklärt. Er ist so gut kultiviert, dass er meinen Schwiegervater erretten kann.“

Nachdem man mich entlassen hatte, hörte ich, dass John seit drei Jahren gelähmt, bettlägerig und in einem verwirrten Geisteszustand war. Ich war schockiert. Als ich ihn traf, konnte ich mich selbst von seinem Zustand überzeugen.

John war gut ausgebildet und hoch angesehen. Bei Schwierigkeiten in unserer Kultivierung fragten wir ihn um Rat. Wenn ich mit ihm sprach, fühlte ich mich immer gewürdigt und beschützt. Mir war nicht klar, dass es nicht richtig war, ihn auf ein Podest zu heben.

Später erzählten andere Praktizierende, dass John davon überzeugt war, dass er sich sehr gut kultiviert habe. Wenn er aufrichtige Gedanken aussandte, hielt er es nicht mehr für nötig sich zu reinigen. Dabei hatte er noch an Lust und Begierde starkes Interesse und hatte sogar einige kommunistische Zeitungen abonniert.

Eines Tages war er mit dem Fahrrad unterwegs. Er fuhr über ein großes Stück Holz und stürzte. Danach war er gelähmt und blieb bettlägerig und verwirrt, bis er schließlich starb.

Nicht andere Praktizierende leiten uns, sondern das Fa

Ich lernte eine Praktizierende aus einer anderen Region namens Alice (Deckname) kennen. Mir wurde bewusst, dass sie das Fa viel besser verstand als ich. Sie erklärte mir, wie man nach innen schaut.

Ich war sehr dankbar und erzählte den örtlichen Praktizierenden davon. Wir empfanden das, was Alice sagte, als sehr hilfreich.

Wann immer ich Probleme bei der Kultivierung hatte, fragte ich sie um Rat. Anscheinend war ich nicht der Einzige. Viele Praktizierende hatten begonnen, sich auf ihre Hinweise zu verlassen. Wenn es beispielsweise in einer Fa-Lerngruppe nicht gut lief, lud der örtliche Koordinator Alice ein, damit sie mit ihnen sprach. Wenn ein Praktizierender ein Hindernis nicht überwinden konnte, bat er Alice. Sie sollte ihm helfen, die Anhaftungen zu erkennen.

Ein paar Monate später hörte ich, dass sich bei Alice Symptome von Brustkrebs zeigten. Ich fragte mich, wie das möglich sein konnte. Sie wusste doch, wie man nach innen schaut. Außerdem hatte sie auch die wahren Umstände sehr gut erklärt.

Dann hörte ich, dass Praktizierende aufrichtige Gedanken für Alice aussendeten. Als ich zu ihr ging, sah sie krank und erschöpft aus. Wenn ich versuchte, mit ihr zu sprechen, wollte sie nicht zuhören. Sie wies alles ab, was ich sagte. Die anderen Praktizierenden empfanden es als schwierig, mit Alice über ihre Kultivierung zu sprechen. Anscheinend hatte sie eine starke Anhaftung an ihre Kinder und auch an Reichtum. Zu Hause verhielt sie sich wie ein Abt. Sie behandelte ihren Mann wie den kleinen Mönch, der kochen und die ganze Hausarbeit erledigen muss, ganz so wie Meister Li im Zhuan Falun beschreibt.

Der Meister gab ihr mehrere Chancen. Dank der aufrichtigen Gedanken der Praktizierenden ging es Alice dann allmählich besser. Aber nachdem eines ihrer Familienmitglieder gestorben war, konnte sie ihre Anhaftung nicht beseitigen. Schließlich starb Alice.

Niemanden auf ein Podest heben

Viele Familienangehörige von rechtswidrig inhaftierten Praktizierenden in meiner Gegend suchten nach Anwälten. Eines Tages erzählte eine Praktizierende aus einer anderen Stadt von Jenna (Deckname). Sie sagte: „Jenna ist wirklich erstaunlich! Sie kann mit Anwälten und Richtern sprechen, sie hören ihr zu. Ein Praktizierender war bereits zu mehreren Jahren verurteilt worden, aber sie bekam ihn frei!“

Ich war froh, das zu hören, und bat sie, mir Jennas Kontaktinformationen zu geben. Eines hatte ich jedoch nicht bedacht: Angenommen, jeder Praktizierende, der einen Anwalt bräuchte, würde sie kontaktieren. Hätte sie dann noch Zeit, sich auf ihre eigene Kultivierung zu konzentrieren?

Später erfuhr ich, dass man viele Praktizierende in dieser Stadt verhaftet hatte, darunter auch Jenna.

Danach las ich auf der Minghui-Website, dass man Jenna „umerzogen“ hatte. Sie entwickelte sich sogar zu einer aktiven „Helferin“, die andere Praktizierende „umerzog“.

Kürzlich hörte ich, dass man Jenna freigelassen hat. Ich hoffe, dass sie aufwacht und bald wieder zum Dafa zurückkehrt.

Mit diesen Geschichten möchte ich die Praktizierenden daran erinnern, diesen Themen Aufmerksamkeit zu schenken. Andere Praktizierende als Vorbild zu nehmen und sie zu bewundern, gefährdet sie.