Praktizierende erhält längere Gefängnisstrafe, nachdem die Staatsanwaltschaft eigene Empfehlung zurückzieht

(Minghui.org) Eine Bürgerin der Stadt Guiyang wurde zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Einen Monat danach legte die Staatsanwaltschaft, die ursprünglich die sechsmonatige Haft empfohlen hatte, Berufung gegen das Urteil ein und schlug ein viel höheres Strafmaß vor: drei bis sieben Jahre. Schließlich wurde He Hua zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Die 55-jährige Praktizierende war am 1. Dezember 2017 verhaftet worden, als sie Informationsmaterialien verteilte, um auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam zu machen.

Die Staatsanwaltschaft Nanming reichte ihre Klage am 12. März 2018 beim Gericht in Nanming ein. Am 16. April stand He vor Gericht und erhielt eine sechsmonatige Haftstrafe und eine Geldstrafe von 2.000 Yuan [1].

He wurde seit ihrer Verhaftung im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Yunyan festgehalten. Am 24. Mai 2018 legte die Staatsanwaltschaft des Bezirks Nanming Berufung bei der Mittleren Staatsanwaltschaft der Stadt Guiyang gegen das „geringe Strafmaß“ ein. Sie schlug eine Gefängnisstrafe von drei bis sieben Jahren vor.

Auf Antrag des Staatsanwalts änderte das Gericht Nanming am 11. Juni 2018 die sechsmonatige Freiheitsstrafe auf ein Jahr auf freien Fuß gegen Kaution [Anmerkung der Redaktion: Nach chinesischem Strafrecht können Angeklagte bis zu einem Jahr auf freien Fuß gegen Kaution verbleiben]. Sie wurde noch am selben Tag aus der Haftanstalt freigelassen.

Ein Jahr „auf freiem Fuß“ bedeutete endlose Schikane und Vorladungen

Nach ihrer Rückkehr wurde He ständig von der Polizei und dem Personal des Wohnkomitees schikaniert. Sie bestimmten, dass sie die Stadt nicht verlassen dürfe und sich bei jeder Anfrage bei der Polizei melden müsse.

Am 12. August wurde He zur Mittleren Staatsanwaltschaft der Stadt Guiyang beordert, um einige Fragen zu beantworten.

Diese leitete ihren Fall dann an das Zwischengericht der Stadt Guiyang weiter, das sie am 6. November zu einem Gerichtsverfahren vorlud.

Anhörung mit vom Gericht bestelltem Anwalt und neues Urteil zu drei Jahren

Ohne ihre Zustimmung bestellte der Richter einen Anwalt für sie. Ein Urteil wurde bei der Anhörung jedoch nicht verkündet.

Das Mittlere Gericht teilteHe später mit, dass sie am 10. Dezember an einer weiteren Gerichtsverhandlung teilnehmen müsse. Als sie an diesem Tag dorthin kam, änderten die Mitarbeiter ihre Aussage und sagten, dass es das untergeordnete Gericht gewesen sei, das sie vorgeladen habe.

He ging daraufhin zum Gericht in Nanming, wo sie vor ihrer Familie verhaftet wurde. Die Gerichtsdiener schoben sie in ein Polizeiauto und brachten sie zum Frauenuntersuchungsgefängnis Sanjiang.

Am 23. Dezember 2018 wurde sie vom Mittleren Gericht zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Im Jahr 2017 bereits zwei Mal verhaftet

He wurde am 7. August 2017 verhaftet, als die Polizei sie durch eine Überwachungskamera sah, wie sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte.

Nach 15 Tagen Haft wurde sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung Lannigou gebracht und dort weitere 65 Tage festgehalten. Zwei Mitarbeiter überwachten sie rund um die Uhr und wollten sie mit einer täglichen intensiven Gehirnwäsche dazu bringen, Falun Dafa aufzugeben.

Sie wurde am 27. Oktober freigelassen, nachdem sie gegen ihren Willen eine Erklärung geschrieben hatte, in der sie ihren Glauben aufgab. 37 Tage später wurde sie erneut verhaftet.

Früherer Bericht:Provinz Guizhou: Gewaltsame und fragwürdige Blutentnahme an einer Praktizierenden


[1] Das sind umgerechnet ca. 260 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.