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Bilanz August 2019: Insgesamt 60 Falun-Dafa-Praktizierende zu Gefängnis verurteilt

10. Oktober 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in China

(Minghui.de) Nach Informationen, die von Minghui.org zusammengetragen wurden, gab es im Monat August 2019 insgesamt 60 neue Fälle, bei denen Falun-Dafa-Praktizierende [1] vom Gerichtssystem der Kommunistischen Partei Chinas zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden.

Die Praktizierenden wurden verurteilt, weil sie auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam gemacht hatten. Sie hatten ihre Mitmenschen über die Meditationsschule und die Verfolgung informiert, indem sie Kalender und Broschüren verteilt und/oder Informationen über WLAN-Hotspots verbreitet hatten.

Die verurteilten Praktizierenden kommen aus 18 chinesischen Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten, wobei die Provinzen Jilin und Heilongjiang mit jeweils zwölf Fällen die Liste anführen. Die Haftstrafen lagen zwischen 1 – 11 Jahren (im Durchschnitt 3,36 Jahre).

Aufgrund der Informationsblockade der Kommunistischen Partei Chinas kann die Anzahl der verurteilten Falun-Dafa-Praktizierenden nicht immer rechtzeitig gemeldet werden. Es sind auch nicht alle Informationen leicht verfügbar.

Die Polizei erpresste von 24 Praktizierenden insgesamt 239.000 Yuan (ungefähr 30.500 EUR), im Durchschnitt 11.381 Yuan (1.450 EUR) pro Person.

Elf der Praktizierenden sind 65 Jahre oder älter. Ihre Haftstrafen reichen von 1 – 9 Jahren. Unter ihnen ist die 70-jährige Ma Yunhua, sie wurde zu neun Jahren und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (2.550 EUR) verurteilt.

Im Folgenden finden Sie Informationen über einige der verurteilten Praktizierenden.

Praktizierender zwei Wochen nach Festnahme insgeheim zu elf Jahren Gefängnis verurteilt (Provinz Jilin)

Ein örtliches Gericht in der Stadt Fuyu, Provinz Jilin verurteilte den Falun-Dafa-Praktizierenden Liu Qing wegen seines Glaubens heimlich zu einer 11-jährigen Haftstrafe, ohne seine Familie darüber zu informieren. Seine Frau erfuhr erst später von einem Insider, dass er verurteilt worden war.

Lius Verurteilung erfolgte zwei Wochen, nachdem er am 15. August 2019 in seiner Mietwohnung in der Stadt Songyuan, Provinz Jilin verhaftet worden war.

Vier Jahre zuvor, am 16. Juli 2015, war Liu schon einmal verhaftet worden. Da er damals im Juli 2015 nach elf Tagen Haft ernsthafte gesundheitliche Probleme bekam, wurde seine Haft auf Kaution ausgesetzt, damit er sich medizinisch behandeln lassen konnte. Danach wurde er häufig von Polizisten schikaniert. Deshalb beschloss er, von zu Hause wegzuziehen, um sich der Verfolgung durch die Polizei zu entziehen.

Einige Tage nach seiner jüngsten Verhaftung nahm die Polizei das frühere Verfahren wieder auf. Am 27. August 2019 erschien Liu vor dem Gericht von Fuyu. Da er nicht mehr ausreichend Zeit hatte, einen Anwalt zu engagieren, verteidigte er sich selbst. Er argumentierte, dass er keine Gesetze verletzt habe, indem er Falun Dafa praktiziert und seinen Glauben bewahrt habe.

Nach Angaben seiner Frau, die an der Anhörung teilnahm, war Liu abgemagert. Er hatte einen Verband am Kopf und eine Ernährungssonde in der Nase.

Sie dachte zuerst, dass er aus Protest gegen die Verfolgung in einen Hungerstreik getreten und zwangsernährt worden war. Doch dann wurde sie am 29. August gebeten, ins Untersuchungszentrum Fuyu zu kommen, um ihn zum Essen zu bewegen. Da erfuhr sie von Liu, dass er keinen Hungerstreik gemacht, sondern alles Essen erbrochen habe, das man ihm zu essen gegeben habe.

Paar aus Hebei wegen Verteilung von Kalendern mit Informationen über Dafa zu Gefängnis verurteilt

Ein Paar aus der Stadt Qinhuangdao, Provinz Hebei wurde am 27. August 2019 zu Gefängnis verurteilt, weil sie Kalender mit Informationen über Falun Dafa verteilt hatten.

Li Yanchun, 66, ein pensionierter Krankenhausleiter, wurde zu 7,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (2.550 EUR) verurteilt. Seine Frau Pei Yuxian, ebenfalls 66 und eine angesehene Onkologin, erhielt vier Jahre und eine Geldstrafe von 5.000 Yuan (638 EUR). Das Paar wollte gegen das Urteil Berufung einlegen.

Li Yanchun

Pei Yuxian

Die beiden wurden am 25. November 2018 verhaftet, nachdem sie wegen der Verteilung von Kalendern mit Informationen über Falun Dafa angezeigt worden waren. Die Polizei verhörte sie über sechs Stunden lang.

Später brachten die Polizisten das Paar nach Hause und durchsuchten deren Wohnung. Als Li Widerstand leistete, schlugen ihm die Polizisten ins Gesicht, bis sein Mund blutete. Sie zwangen ihn, mit auf den Rücken gefesselten Händen niederzuknien.

Nach 20 Stunden Haft wurde Li wegen Bluthochdruck auf Kaution entlassen, Pei dagegen brachte man in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Qinhuangdao.

Am 31. Mai 2019 erschienen die beiden vor dem Kreisgericht Changli. Ihre Falun-Dafa-Bücher, Computer, Drucker und Handys wurden als „Beweise“ gegen sie verwendet.

Der Anwalt des Paares argumentierte, dass seine Mandanten mit dem Besitz von Falun-Dafa-Büchern kein Gesetz gebrochen hätten. Das staatliche Hauptamt für Presse, Publikationen, Radio, Film und Fernsehen habe 2011 mit der Anweisung Nr. 50 das Verbot von Falun-Dafa-Büchern aufgehoben. Als der Anwalt diese Anweisung ein zweites Mal erwähnte, drohte der Vorsitzende Richter damit, ihn aus dem Gerichtssaal zu entfernen, sollte er erneut darüber sprechen.

Zwei Frauen aus Anhui wegen Verteilung von Material über Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt

Zwei Bürgerinnen der Stadt Hefei in der Provinz Anhui wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgegeben haben.

Am 9. August 2019 wurde Ding Shumei zu acht Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (etwa 650 EUR) verurteilt und Huang Liping zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (etwa 390 EUR). Beide haben gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Die beiden Frauen waren am 30. Oktober 2017 in einem Wohngebiet verhaftet worden, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatten.

Polizei täuscht die Öffentlichkeit

Die Polizei sagte zu den Schaulustigen, dass die Praktizierenden wegen Diebstahls von Handys verhaftet würden.

Es wurde berichtet, dass die Polizei die Frauen seit Monaten beobachtet und darauf gewartet habe, die beiden zusammen anzutreffen, um dann zuzuschlagen und sie zu verhaften.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Gaoxin klagte die beiden am 6. August 2018 an und unterbreitete ihre Fälle dem Bezirksgericht Gaoxin. Dieses hielt das am 9. November 2018 und am 31. Mai 2019 zwei Anhörungen in Form einer Telefonkonferenz ab.

Die Anwälte der Praktizierenden plädierten in ihrem Namen auf nicht schuldig. Auch die Frauen sagten zu ihrer eigenen Verteidigung aus, wurden jedoch oft vom Richter unterbrochen.

Zwei Monate später erging das Urteil: Der Richter verurteilte die Frauen mit der Begründung, dass Ding mehr als 1.400 Exemplare und Huang über 700 Exemplare von Materialien über Falun Dafa verteilt habe.

Dies ist für beide Frauen bereits das zweite Mal, dass sie wegen ihres Glaubens verurteilt wurden.

Ding war früher ein Jahr lang in einem Zwangsarbeitslager eingesperrt gewesen und im Jahr 2011 vom selben Gericht zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Sie verlor ihre Anstellung am Institut China Electronics Technology Group Corporation Nr. 38.

Huang war 2006 vom Bezirksgericht Luoyang zu acht Jahren Haft verurteilt worden.

70-Jährige wird nach acht Jahren Zwangsarbeitslager zu weiteren neun Jahren Haft verurteilt

Acht Jahre lang war sie in einem Zwangsarbeitslager und einem Gefängnis eingesperrt gewesen. Danach wurde die 70-Jährige zu weiteren neun Jahren Gefängnis verurteilt und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.500 Euro). Sie praktiziert Falun Dafa [1] und hat es abgelehnt, auf ihren Glauben zu verzichten.

Ma Yunhua wohnt in der Stadt Xi´an in der Provinz Shaanxi. Sie begann 1997, Falun Dafa zu praktizieren. Im März 2000 wurde sie ein Jahr lang in ein Zwangsarbeitslager eingesperrt. Auf Druck der Behörden sah sich ihr Arbeitgeber veranlasst, Ma zu kündigen.

Nachdem im April 2001 weitere drei Jahren Zwangsarbeitslager gegen Ma verhängt wurden, konnte sie aus dem Arbeitslager fliehen. Monate später wurde sie wieder festgenommen und zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Diese sieben Jahre verbrachte sie im Frauengefängnis des Bezirkes Shaanxi. Dort war sie verschiedenen Foltermethoden ausgesetzt: Sie wurde schwerwiegend zusammengeschlagen; ihr Kopf wurde bis kurz vor dem Ertrinken unter Wasser getaucht; sie wurde aufgehängt; sie durfte nicht auf die Toilette.

2008 ließ man Ma frei. Zu diesem Zeitpunkt war sie schwer verletzt und traumatisiert. In den Jahren 2010, 2012 und 2013 wurde sie erneut verhaftet. Jedes Mal sperrte man sie monatelang in eine Gehirnwäsche-Einrichtungen.

Die Behörden veranlassten, dass während der Haft keine Rente an Ma gezahlt wurde. Deshalb suchte Ma im April 2014 die Polizei auf und beantragte eine Entschädigung. Dabei wurde sie erneut festgenommen.

Zur Überprüfung ihrer Hafttauglichkeit brachte man sie zu einer medizinischen Untersuchung ins Krankenhaus. Ma konnte aus dem Krankenhaus fliehen, woraufhin ihr Name auf die landesweite Fahndungsliste gesetzt wurde.

Am 6. Februar 2018 nahm man Ma erneut fest, nachdem sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei nahm ihren alten Fall wieder auf und schwor, diesmal eine schwere Haftstrafe zu verhängen.

Am 1. November 2018 fand die Anhörung vor dem Bezirksgericht Lianhu statt, am 22. August 2019 wurde Ma dann verurteilt.

Ihre 80-jährige taube Schwester suchte verschiedene Behörden auf, Mas Freilassung zu erwirken, bisher ohne Erfolg. Im Gegenteil, die Polizei bedrohte sie.

Ma hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Schnellprozess bei Gericht: 73-Jährige nach nur wenigen Minuten verurteilt

Die 73-jährige Wang Jianhua wurde zweimal – am 10. Mai 2019 und am 9. August 2019 – rechtswidrig wegen des Praktizierens von Falun Dafa vor Gericht gestellt. Beide Verhandlungen dauerten insgesamt nur 15 Minuten. Am Ende verurteilte man Wang zu einer vierjährigen Haftstrafe und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 EUR).

Wang stammt aus dem Bezirk Nanguan in der Provinz Jilin. Die Verhaftung erfolgte am 14. April 2018 gegen 20:00 Uhr durch Beamte der Polizeistation Nanlingjie im Bezirk Nanguan. Zwei Tage später brachte man sie mitten in der Nacht (um 1:00 Uhr) in das Untersuchungsgefängnis 4 der Stadt Changchun.

Drei Mitglieder einer Familie wegen Praktizierens von Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt

Drei Familienmitglieder aus der Stadt Maoming, Provinz Guangdong wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgegeben haben. Das Urteil wurde am 13. August 2019 vom Bezirksgericht Maonan veröffentlicht.

Lin Lizen und ihr Sohn Wu Chaoqi wurden jeweils zu fünf Jahren mit einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.300 EUR) verurteilt. Ihre jüngere Schwester, Lin Yanmei, verurteilte man zu 4,5 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (1.040 EUR).

Die Anwälte der Praktizierenden beanstandeten beim Richter die „harten Strafen“ für ihre Mandanten. Der Richter deutete an, dass er nur die Urteile verkündet habe, die vom Büro 610 vorgegeben worden seien; er habe dabei kein Mitspracherecht gehabt. „Sie können gerne Berufung einlegen, wenn Sie nicht einverstanden sind“, sagte er zu den Anwälten.

Das Büro 610 ist eine außergerichtliche Behörde, die mit der Ausrottung von Falun Dafa beauftragt ist und die Befugnis hat, dabei das Justizsystem zu umgehen.

Lin Yanmeis Sohn, Wang Ruixin, hatte eine Teilnahme an ihrem Prozess beantragt. Der hatte am 5. Juli im provisorischen Gerichtssaal des Untersuchungsgefängnisses 1 von Maoming stattgefunden. Sein Antrag war jedoch abgelehnt worden.

Der 86-jährige Vater der Lin-Schwestern, Lin Tong, war traurig über ihre Haftstrafen. „Warum verfolgen sie so gute Menschen? Ich werde zur Stadtverwaltung gehen, um für sie zu petitionieren“, sagte er.

Während der Verhaftung der drei Familienmitglieder Ende August 2018 sagten Chen Changxing (Leiter des Büro 610) und Lu Shanghui (Leiter der Staatssicherheitsabteilung): „Wir haben Sie alle endlich verhaftet. Jetzt können wir einen Bonus dafür bekommen.“

Während Besuch bei Verwandten verhaftet und heimlich zu drei Jahren verurteilt

Am 7. August 2019 erkundigte sich Geng Dechengs Ehefrau bei der Staatssicherheitsabteilung nach dem Fall ihres Mannes. Sie erfuhr, dass er vier Tage zuvor wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden war.

Geng wohnt in der Stadt Yingtan in der Provinz Jiangxi. Er hatte einen Verwandten in der über 100 Kilometer entfernten Stadt Fuzhou im Bezirk Jinxi besucht. Dort wurde er am 27. Februar 2019 verhaftet.

Fu Shuhua, die Leiterin der Staatssicherheitsabteilung im Bezirk Jinxi, sagte, dass Geng vom Mittleren Volksgericht der Stadt Fuzhou in der Provinz Jiangxi verurteilt worden sei.

Als Gengs Ehefrau wissen wollte, warum sie nicht über die Verhandlung informiert wurde, behauptete Fu, man habe versucht, sie anzurufen, aber es sei niemand ans Telefon gegangen.

Daraufhin fuhr Gengs Frau zur Haftanstalt des Bezirkes Jinxi, um ihrem Mann Kleidung zu bringen. Die Wärter gaben vor, nichts von seiner Verurteilung zu wissen. Nur ein Sicherheitsbeamter sagte, dass er belauscht habe, wie Leute über die Haftstrafe von Geng gesprochen hätten.

Gengs Frau hatte nicht viel Zeit, in der Haftanstalt zu bleiben. Sie musste wieder nach Hause und sich um ihre Tochter kümmern. Diese hatte als kleines Mädchen einen Nervenzusammenbruch erlitten, nachdem ihre Eltern ständig durchsucht, verhaftet und wegen ihres Glaubens eingesperrt worden waren.

Am 28. Februar 2019 wurde Gengs Wohnung nach seiner Verhaftung untersucht. Dabei beschlagnahmten die Beamten sogar den USB-Stick mit der Lieblingsmusik seiner Tochter. Völlig verängstigt begann das Mädchen danach, unsinniges Zeug vor sich hin zu murmeln.

Vier Praktizierende zu Haftstrafen verurteilt – wegen ihres Glaubens an Falun Dafa

Am 13. August 2019 hat das Gericht Dehui drei Praktizierende aus der Stadt Yushu, Provinz Jilin verurteilt. Der über 60-jährige Liu Fenbao erhielt eine dreieinhalb jährige Haftstrafe und wurde mit einer Geldstrafe belegt. Gegen die über 40-jährige Ding Lijie wurde eine viereinhalbjährige Haftstrafe und eine Geldstrafe verhängt. Die 52-jährige Yang Yanjie wurde zu zwei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) verurteilt.

Bereits am 5. August war der 72-jährigen Guo Yuzhen eine dreijährige Gefängnisstrafe sowie eine Geldstrafe vom Gericht Dehui auferlegt worden.

Guo kommt aus der Gemeinde Wukeshu in der Stadt Yushu. Die Polizei der Gemeinde Wukeshu hatte sie am 31. Dezember 2018 verhaftet, als sie Tischkalender mit Informationen über Falun Dafa verteilt hatte. Guo wurde 15 Tage lang festgehalten. Am 14. Januar 2019 brachte man sie in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Yushu. Etwa zwei Wochen später wurde sie offiziell von der Staatsanwaltschaft unter Arrest gestellt.

Den anderen drei Praktizierenden Liu, Ding und Yang folgten Beamte der Polizeistation Zhengyang und nahmen sie dann fest. Das war am 7. Januar 2019 gegen 19 Uhr. Die Drei hatten zuvor Transparente mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ aufgehängt. Polizisten durchsuchten daraufhin die Wohnungen von Ding und Yang und beschlagnahmten Lius Elektroauto und seine Materialien über Falun Dafa. Alle drei Praktizierenden wurden 15 Tage lang eingesperrt und im Anschluss für vier oder fünf Tage in eine Haftanstalt überführt. Am 29. Januar 2019 genehmigte die Staatanwaltschaft rückwirkend ihre Verhaftung.

Am 29. April 2019 wurden die vier Praktizierenden vor Gericht gestellt. Liu Fengbao erklärte den Anwesenden: „Das Praktizieren von Falun Dafa bewirkt Gesundheit und Wohlbefinden. Wenn alle Falun Dafa praktizieren würden, wären sie gesund.“ Für die 72-jährige Guo hatte das Gericht einen Anwalt gestellt. Doch sie lehnte ihn ab. An der Anhörung nahm auch Yangs Familie teil.

Bei Liu Fenbao war es schon das siebte Mal, dass er verhaftet wurde. Zweimal war er bereits im Zwangsarbeitslager Chaoyanggou in der Stadt Changchun gewesen. Dort hatte man ihn damals psychisch und physisch schwer misshandelt.

Prämierte Lehrerin und Mutter einer Kanadierin zu vier Jahren Haft verurteilt

Die Mutter einer Kanadierin, eine prämierte Lehrerin aus Peking, wurde zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte. Ihre Familie hat angekündigt, gegen das Urteil vorzugehen.

Die 51-jährige Chen Yan ist Chemielehrerin an der Mittelschule Nr. 9 in Peking. Am 3. Dezember 2018 wurde sie verhaftet, weil sie gemeldet wurde, als sie Kalender mit Informationen über Falun Dafa verteilt hatte.

Ihr Fall hat in und außerhalb Chinas für große Aufmerksamkeit gesorgt.

Als ihre ehemaligen Schüler von der Verhaftung erfuhren, riefen viele von ihnen bei der Staatsanwaltschaft im Bezirk Shijingshan an und forderten Chens Freilassung.

Auf der anderen Seite der Welt – in Montreal – ging ihre Tochter Karen auf die Straße und bemühte sich um internationale Unterstützung für die Freilassung ihrer Mutter.

Gleichzeitig startete Amnesty International eine Kampagne für Chens Errettung. Die Organisation forderte die Menschen auf, sich an Wang Chufeng, die zuständige Staatsanwältin, und Cui Tiankai, den Chinesischen Botschafter in den Vereinigten Staaten, zu wenden.

Einige Kanadier, die von Chens Fall gehört haben, schrieben Briefe an den Staatsanwalt. Manche verbreiteten Informationen über die sozialen Medien.

Als Reaktion auf die weltweiten Rettungsmaßnahmen sagte die Staatsanwältin, man werde Chen freilassen, sobald diese in einer Erklärung auf ihren Glauben an Falun Dafa verzichte.

Doch Chen lehnt dies ab.

60-Jähriger nach 12 Jahren Gefängnis erneut zu drei Jahren Haft verurteilt

Vor kurzem wurde ein Einwohner aus der Stadt Linyi in der Provinz Shandong zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert.

Die letzte Haftstrafe lag erst fünf Jahre zurück. Damals war Gong Maohai wegen seines Glaubens für zwölf Jahre eingesperrt worden.

Im Jahr 2014 wurde Gong zwei Jahre vor Ablauf einer 14-jährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen. Seine Haare waren ergraut, seine Zähne locker. Infolge der erlittenen körperlichen und seelischen Misshandlungen über einen langen Zeitraum hatte sein Gehör nachgelassen.

Gongs Frau hatte ihn verlassen, seine Tochter geheiratet. So stand Gong ohne Unterkunft da. Mit Gelegenheitsarbeiten verdiente er sich in der Stadt Linyi seinen Lebensunterhalt. Aber die Polizei überwachte immer noch sein Telefon und verfolgte seine täglichen Aktivitäten.

Als Gong am 29. September 2018 eine Praktizierende besuchte, verhaftete man ihn erneut. Am 11. Juli 2019 wurde er dann vom Bezirksgericht Lanshan verurteilt. Sein Anwalt hatte für nicht schuldig plädiert.

69-Jährige wegen ihres Glaubens zu dreieinhalb Jahren verurteilt

Am 27. Februar 2019 geriet Li Zhuxiu in die Fänge der Polizei und wurde verhaftet, weil sie Falun Dafa praktiziert. Ihre Familie erhielt keinerlei Information darüber. Erst Monate später fanden die Angehörigen heraus, dass Li ins erste Untersuchungsgefängnis der Stadt Kunming gebracht worden war.

Am 30. Juli 2019 stand Li vor dem Kreisgericht Yiliang. Nach Angaben ihrer Familie, die an der Anhörung teilnahm, sah sie erschöpft aus und musste von einem Gerichtsvollzieher gestützt werden, als sie in den Gerichtssaal eintrat.

Lis Anwalt plädierte auf nicht schuldig. Angesichts ihrer körperlichen Verfassung bat ihr Anwalt zwei Mal darum, ihre Handschellen und Fesseln abzunehmen, was abgelehnt wurde.

Die Anklage des Staatsanwalts Li Haibo lautete: „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“.

Ihr Anwalt argumentierte, dass kein chinesisches Gesetz Falun Dafa kriminalisiert habe. Außerdem habe der Staatsanwalt es versäumt anzugeben, welcher Gesetzesvollzug von seiner Mandantin untergraben worden sei und wie.

Auch stellte er den Versuch der Staatsanwaltschaft in Frage, Lis frühere Haftstrafe als Beweis zu benutzen, um sie erneut anzuklagen.

Li sagte zu ihrer eigenen Verteidigung aus und argumentierte, dass sie Falun Dafa praktiziere, um ihre Gesundheit zu verbessern. Sie habe kein Gesetz verletzt, indem sie ihren Glauben bewahre. Der Richter unterbrach sie.

Am 30. August 2019 verkündete er das Urteil: dreieinhalb Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 650 Euro).

Durch das Praktizieren von Falun Dafa war Li von Nierensteinen und Magenproblemen genesen. Weil sie ihren Glauben nicht aufgab, war sie bereits anderthalb Jahre in einem Arbeitslager und drei Jahre in einem Gefängnis eingesperrt gewesen.

Wegen Verbreitung von Informationen über die Verfolgung verurteilt (Guangdong)

Eine Einwohnerin der Stadt Shenzhen in der Provinz Guangdong wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu drei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt.

Fu Xiufang, 51, war am 25. Oktober 2018 verhaftet worden und am 14. Februar 2019 von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Nanshan angeklagt. Der Grund: Sie hatte Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa über Wifi-Hotspots verbreitet.

Sichuan: Lehrer zu 4,5 Jahren Gefängnis verurteilt

Xia Chenghui, ein Grundschullehrer aus der Stadt Luzhou, Provinz Sichuan wurde im August 2019 zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Er ist derzeit im Gefängnis von Jiazhou inhaftiert.

Xia und seine Frau Liu Xiaolin wurden erstmals im Jahr 2015 von der Polizei anvisiert, weil sie Strafanzeige gegen den ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas, Jiang Zemin, erstattet hatten. Jiang hatte die Verfolgung von Falun Dafa befohlen und durchgesetzt. Liu wurde im November 2015 verhaftet und später zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Xia entkam der Verhaftung, war aber gezwungen, mehr als zwei Jahre lang von seinem Zuhause weg zu leben.

Am 6. März 2018, nur Stunden nachdem Xia schließlich nach Hause zurückgekehrt war, wurde er festgenommen, verhört und inhaftiert. Die Polizei ließ ihn 15 Tage später gegen Kaution frei, weil er schwer krank wurde. Er erholte sich wieder zu Hause, als er Falun Dafa praktizierte. Doch nur Monate später wurde er wieder in Gewahrsam genommen.

Früherer Bericht:

Verheiratetes Paar massiv verfolgt

Link zur PDF-Datei der Auflistung aller 60 verhafteten Praktizierenden

Frühere Berichte:

Bilanz Juli 2019: Insgesamt 52 Falun-Dafa-Praktizierende zu Gefängnis verurteilt

Minghui Bericht: In der ersten Jahreshälfte 2019 wurden 329 Falun-Dafa-Praktizierende zu Gefängnisstrafen verurteilt

Bilanz Mai 2019: Insgesamt 60 Falun-Dafa-Praktizierende zu Gefängnis verurteilt

Bilanz April 2019: Insgesamt 38 Falun-Dafa-Praktizierende zu Gefängnis verurteilt

Bilanz März 2019: Insgesamt 43 Falun-Dafa-Praktizierende zu Gefängnisstrafen verurteilt

Bilanz Januar und Februar 2019: insgesamt 109 Falun-Dafa-Praktizierende verurteilt

Januar 2019: Insgesamt 52 Falun-Dafa-Praktizierende zu Haftstrafen verurteilt

Bilanz 2018: Insgesamt 931 Falun-Dafa-Praktizierende zu Gefängnisstrafen verurteilt


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.