Zwei junge Frauen vor Gericht gestellt – wegen der Verteilung von Broschüren über Falun Dafa

(Minghui.org) Vier junge Frauen sind Anfang August 2019 in Peking verhaftet worden, weil sie Falun Dafa [1] praktizieren. Zwei von ihnen sind weiterhin in Haft und werden nun angeklagt. Es handelt sich um Liu Zixuan und Ye Linlin.

Am 7. August 2019 gegen 22 Uhr brachen Beamte der Polizeiwache Xisanqi in die Wohnung der vier jungen Frauen ein und durchsuchten sie. Falun-Dafa-Bücher, Drucker, Laptops und 40-50 Kopien von Informationsbroschüren über Falun Dafa – das alles nahmen die Polizisten mit.

Durch Überwachungskameras entdeckt

Überwachungskameras hatten die vier Praktizierenden aufgezeichnet, als sie in ein Wohngebiet gingen – das offenbarte später ein Staatsanwalt. Sie wurden verdächtigt, dort Informationsbroschüren über Falun Dafa verteilt zu haben. Die von Beamten in der Nachbarschaft gefundenen Broschüren dienten später als Beweis für die Anklage.

Die vier Praktizierenden wurden zum Untersuchungsgefängnis in Haidian gebracht, wo sie verhört wurden. Einzeln wurden sie aufgefordert, eine Erklärung zu schreiben, dass sie Falun Dafa aufgeben würden.

Jiang Shan, 24, und Wang Xuhui schrieben unter Druck diese Erklärung und wurden später freigelassen.

Die Beamten zeigten diese dann Liu Zixuan, 27, und Ye Linlin, 29. Doch es zeigte sich nicht die gewünschte Wirkung: Die beiden weigerten sich weiter, irgendwelche Erklärungen zu schreiben.

Vor kurzem erhielten Liu und Ye formell einen Haftbefehl. Sie warten im Untersuchungsgefängnis auf ihre Anklage.

Lius Familie um ihre Rettung bemüht

Lius Vater und Großeltern reisten am 12. September 2019 über 190 km von ihrer Heimatstadt Cangzhou in der Provinz Hebei nach Peking, um ihre Freilassung zu erwirken.

Die Großeltern sprachen am nächsten Tag mit Liu Zhenglong, dem für den Fall zuständigen Beamten. Die Großmutter sagte mit Tränen in den Augen: „Meine Enkelin ist ein gutes Kind. Sie hat eine der besten Hochschulen Chinas absolviert und lebt nach den Werten Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht.“ Sie forderte den Beamten auf, Liu freizulassen. Er würde ein Verbrechen begehen, wenn er Liu ins Gefängnis schicke.

Der Beamte wies ihre Forderung zurück.

Lius Vater, Liu Zesheng, wartete während des Treffens in seinem Auto. Als seine Eltern zurückkamen und ins Auto stiegen, wurden sie von einer Gruppe schwarzgekleideter Personen umzingelt. Sie wiesen sich als Polizisten von Cangzhou aus, die in Peking arbeiteten. Sie klopften an die Scheibe und verlangten, dass die Drei ausstiegen, da sie ein Foto von ihnen machen wollten.

Da Liu davor bereits selbst verhaftet worden war, weil er Falun Dafa praktiziert, schloss er seine Autotür ab und fuhr weg.

Später rief er den Direktor der Polizei von Cangzhou im Pekinger Büro an und forderte ihn auf, seine Tochter freizulassen. Li antwortete, dass der einzige Weg für eine Freilassung darin bestehe, dass sie eine Erklärung schreibe, mit der sie Falun Dafa aufgebe.

Lius Anwalt besuchte seine Mandantin am 17. September 2019 und erfuhr, dass ihre Verhaftung bereits am 13. September genehmigt worden war. Das war der Tag, an dem ihre Großeltern mit der Polizei gesprochen hatten. Die Polizei hatte das in ihrem Gespräch nie erwähnt.

Polizei gibt konfiszierte Gegenstände nicht zurück

Einmal suchte Lius Vater die Polizei auf und verlangte den Laptop und den Schlüssel zur Wohnung seiner Tochter zurück.

Der Beamte Chen Qian schrie: „Auf keinen Fall! Das ist absolut nicht möglich! Sie ist gegen das kommunistische Regime und gegen die Regierung. In solchen Fällen ist es absolut unmöglich, dass sie ihren Computer zurückerhält. Wir waren bereits nachsichtig, ihre Wohnung nicht zu versperren.“

Als Lius jüngere Schwester die Polizei aufforderte, sie freizulassen, schüchterten die Polizisten sie ein und fragten, ob sie auch Falun Dafa praktiziere.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.