Nicht geehrt sondern verfolgt – Gedanken zum Seniorentag in China

(Minghui.de) Das „Fest der doppelten Neun“ (Seniorentag, gefeiert am neunten Tag des neunten Monats im chinesischen Mondkalender) fand dieses Jahres am 7. Oktober statt. Es ist traditionell ein Tag, an dem man die Senioren im eigenen Lebensumfeld ehrt. Aber Berichte auf Minghui zeigen, dass viele ältere Falun-Dafa-Praktizierende [1], anstatt geehrt zu werden, wegen ihres Glaubens verfolgt wurden.

Hubei: Praktizierender stirbt, nachdem er viele Male verfolgt wurde

Wang Bangji, der früher beim Materialamt des Kreises Tongshan in der Provinz Hubei beschäftigt war, wurde mehrmals wegen des Praktizierens von Falun Dafa festgenommen. Anfang 2001 verhaftete man ihn und brachte ihn in das erste Untersuchungsgefängnis von Tongshan. Von dort wurde er für zwei Jahre ins Zwangsarbeitslager Shayang überführt wurde. Wangs Arbeitgeber kündigte ihm nach seiner Freilassung aus dem Lager.

Im Juli 2015 wurde Wang verhaftet, weil er Strafanzeige gegen den früheren kommunistischen Parteichef Jiang Zemin erstattet hatte. Dieser hatte die Verfolgung von Falun Dafa befohlen und durchgesetzt. Seine Wohnung wurde durchsucht und Wang im Januar 2016 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Man überführte ihn dann ins Gefängnis Fanjiatai.

Als seine Haftzeit fast zu Ende war, befand sich Wang aufgrund von Folter in einem lebensbedrohlichen Zustand und wurde nach Hause geschickt. Sein Gesicht war entstellt und er war bewusstlos. Sein Zustand verschlechterte sich, und er starb Anfang September 2019 im Alter von 71 Jahren.

Shaanxi: Seniorin zu neun Jahren Gefängnis verurteilt und mit Geldstrafe belegt

Ma Yunhua, 70, stammt aus dem Bezirk Lianhu in der Provinz Shaanxi. Zweimal war sie ins Arbeitslager und einmal für sieben Jahre ins Gefängnis gebracht worden, weil sie Falun Dafa praktizierte. Nach einer Anhörung im November 2018 schrieb sie an die Behörden und verteidigte ihre Unschuld. Ihre ältere Schwester, die über 80 Jahre alt ist, wurde gedemütigt und bedroht, als sie sich an Beamte wandte, um die Freilassung ihrer Schwester zu erwirken.

Am 22. August 2018 verurteilte Gericht in Lianhu Ma zu neun Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2.600 EUR). Sie wurde in das Frauengefängnis von Shaanxi überstellt und schwer misshandelt. 

Eine weitere ihrer Schwestern, Ma Yunjing, war mehrmals in der Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Xi'an gefoltert worden. Als Folge der Misshandlungen hatte sie an einem mehrfachen Organversagen gelitten und war im Juni 2012 schließlich gestorben.

Weitere Todesfälle von Senioren

Liang Wende, eine Mitarbeiterin des Gewerbeamtes der Stadt Luzhou, wurde im Jahr 2015 verhaftet. Das Gericht Jiangyang in der Provinz Sichuan verurteilte sie im Dezember 2016 zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis und verhängte eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 EUR) über sie. Nachdem das Mittlere Gericht Luzhou das erste Urteil bestätigt hatte, wurde Liang 2017 in das Frauengefängnis Longquan überführt. Sie starb im Juni 2019 im Alter von 64 Jahren.

Als Meng Hong im Mai 2012 an der Universität Heilongjiang Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte, wurde sie von der Polizei verhaftet. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung. Das Gericht von Nangang verurteilte sie zu sieben Jahren Gefängnis, aber aufgrund ihres Alters von 72 Jahren wurde ihr Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung (auf Kaution) gewährt. Der Vorsitzende Richter Wen Lirong und andere Beamte verhafteten sie dann im März 2013 erneut zu Hause und überführten sie in das Frauengefängnis Heilongjiang. Hong starb am 26. Juli 2019 in Gewahrsam, und zwar mit 79 Jahren.

Mehrere Praktizierende gemeinsam verurteilt

Li Yanchun und seine Frau Pei Yuxian, beide 66, kommen aus der Stadt Qinhuangdao, Provinz Hebei. Während ihrer Anhörung vor dem Gericht in Changli im Mai 2019 ließ der Richter sie nicht sprechen und verbot ihrem Anwalt, sie zu verteidigen. Am 27. August wurde dann das Urteil verkündet: Li wurde zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2.600 EUR) verurteilt, während Pei zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 650 EUR) verurteilt wurde.

Vier ältere Praktizierende wurden im Mai 2019 im Kreis Lipu, Provinz Guangxi, verurteilt: Pan Mengfen (w, 71) zu siebeneinhalb Jahren verurteilt; Luo Guifen (w, 70) zu sieben Jahren; Yao Dehuan (m, 53) zu acht Jahren und Huang Muqing (m, 59) zu drei Jahren. Bei Zeng Fengling (w, 60) wurde aufgrund der Folter Brustkrebs im Spätstadium diagnostiziert; wegen ihres Zustandes entging sie einer Verurteilung.

Von den neun Praktizierenden, die im Januar 2019 in der Stadt Bazhong, Provinz Sichuan, verurteilt wurden, waren sechs über 70 Jahre alt. Das Gericht von Bazhou verurteilte Zhang Xinwei (m, 89) zu drei Jahren Gefängnis; Zhang Minglang (m, 82) zu drei Jahren; Kang Zunliu (m, 71) zu dreieinhalb Jahren; Zhu Tiangui (m, 71) zu zweieinhalb Jahren; Yue Yingcong (w, 70) zu vier Jahren; Dai Wanyi (m, 70) zu drei Jahren und Zhou Lihua (w, 62) zu vier Jahren. Alle diese Praktizierenden wurden außerdem mit Geldstrafen belegt.

Nach den Informationen, die Minghui über Falun-Dafa-Praktizierende ab 65 Jahren gesammelt hat, wurden im Juli 2019 acht verurteilt und 124 verhaftet oder schikaniert. Der Älteste war 90. Im August 2019 wurden mindestens 52 Falun Dafa praktizierende Senioren verfolgt, davon 36 verhaftet und 16 belästigt. Der Älteste war 86 Jahre alt.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.