Nach jahrelanger Verfolgung: Lehrerin im Ruhestand braucht jetzt Beatmungsgerät – Haftaussetzung abgelehnt

(Minghui.org) Die 61-jährige Li Liwens ist am 10. September 2019 nach 53 Tagen Haft ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Als ihre Familie sie im Krankenhaus besuchte, war sie an ein Beatmungsgerät angeschlossen und ihre Augen waren trüb.

Es wurde berichtet, dass die lokale Bezirksregierung 60.000 Yuan (7.645 Euro) für die Medizinkosten von Li bezahlt habe.

Li ist eine pensionierte Lehrerin aus der Stadt Jilin, Provinz Jilin. Sie wurde am 19. Juli 2019 zusammen mit ihrem Mann Su Yinshen wegen des Praktizierens von Falun Dafa [1] verhaftet.

Die Beamten der Gemeindepolizei in Erdao hatten das Paar einige Zeit lang überwacht, bevor sie diese in der Nähe ihres Wohnhauses verhafteten.

Su wurde kurz darauf freigelassen. Doch Li ist noch immer im Untersuchungsgefängnis der Stadt Jilin in Haft.

Die Behörden lehnten den Antrag ihrer Familie ab, ihr Haftaussetzung zur ärztlichen Behandlung zu gewähren.

Sie durfte nicht mehr unterrichten

Li begann 1998, Falun Dafa zu praktizieren. Als die Verfolgung im Juli 1999 begann, wurde sie wiederholt verhaftet und schikaniert. Zwischen 2000 und 2003 war sie drei Jahre in einem Arbeitslager eingesperrt, weil sie in ihrem Glauben standhaft blieb.

Aus Angst, dass sie mit ihren Schülern über Falun Dafa sprechen würde, verlegten die örtlichen Bildungsbehörden sie innerhalb von zehn Jahren viermal in kleinere und abgelegenere Schulen. Ihre letzte Schule, die Huniugou-Grundschule, befindet sich in einer abgelegenen Bergregion.

Eine der Schulen wurde einst von den Behörden unter Druck gesetzt, sie aus dem Lehramt zu entlassen. Sie versetzten Li dann in die Kantine, wo sie verschiedene Arbeiten ausführen musste.

2008 – 2010: Wiederholt festgenommen und belästigt

Li wurde erneut am 24. Juni 2008, kurz vor den Olympischen Spielen in Peking, verhaftet. Sie wurde in Haft gefoltert und bekam Gebärmuttermyome. Da kein Arbeitslager sie wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes aufnehmen wollte, wurde sie nach 41 Tagen Haft freigelassen.

Während sie am Morgen des 15. September 2009 unterrichtete, kamen Beamte des örtlichen Büros 610 und sieben Polizisten in das Klassenzimmer. Die Schüler riefen ihre Eltern zur Hilfe, während die Beamten versuchten, Li mitzunehmen.

Es gelang den Eltern, Li zu beschützen und die Polizei daran zu hindern, Li wegzubringen. Nach über einer Stunde Konfrontation gab die Polizei auf.

Li wurde am 29. Juni 2010 erneut verhaftet. Der Schulleiter versuchte, sie zu beschützen, aber ohne Erfolg.

Diesmal wurde Li in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten und von 8:00 bis 21:00 Uhr einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen. Sie und andere Praktizierende mussten üble Beschimpfungen und Demütigungen über sich ergehen lassen. Ein paar Tage später hatte Li Herzprobleme und Bluthochdruck. Sie wurde eines Nachmittags ohnmächtig, kam aber nach Wiederbelebung wieder zu sich.

Schwiegereltern dürfen nicht zu ihr

Während der Zeit, in der sie in der Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten wurde, machten sich ihr 88-jähriger Schwiegervater und ihre 87-jährige Schwiegermutter große Sorgen um sie. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters kamen die Beiden mehrmals in die Gehirnwäsche-Einrichtung, um sie zu besuchen. Die Wärter ließen sie jedoch nicht zu ihr. Als Grund gaben sie an, dass Li sich weigere, auf ihren Glauben zu verzichten.

Erst als Lis Zustand kritisch wurde und sie kurz vor dem Tod stand, ließen die Behörden sie frei. Zu diesem Zeitpunkt war sie abgemagert und zu schwach, um alleine die Treppe hochzusteigen.

Die lokalen Beamten des Büros 610 versuchten am 5. Juli 2011, Li erneut zu verhaften, aber sie konnte entkommen.

Frühere Artikel:

Beamte des Erziehungsdezernats der Stadt Jilin und des Büro 610 verfolgen Falun Gong-PraktizierendeEine Lehrerin aus der Stadt Jilin wurde verhaftet und gefoltert


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.