Ehepaar im Gefängnis – Sohn allein zurückgelassen

(Minghui.org) Zhang Baochun ist inhaftiert, weil er Falun Dafa [1] Praktizierender ist. Jetzt wurde am 1. Oktober 2019 auch seine Frau Liu Yanwei verhaftet – aus dem gleichen Grund. Ihr Sohn ist allein zurückgeblieben. Die Verhaftung der Mutter ist ein weiterer schwerer Schlag für ihn.

Liu stand auf der Fahndungsliste. Um sich vor der Polizei zu verstecken, lebte sie seit August 2018 in der Stadt Fujin in der Provinz Heilongjiang, etwa 50 Meilen von ihrer Heimat entfernt, der Stadt Tongjiang in Heilongjiang.

Am Morgen des 1. Oktober traf sie sich während der Ferien ihres Sohnes kurz mit ihm in Fujin, bevor er weiterfuhr nach Tongjiang, um dort seine Großeltern zu besuchen. Sie alle leiden unter der Inhaftierung von Lius Mann. Er wurde am 1. August 2019 verhaftet. Seitdem befindet er sich in der Haftanstalt Tongjaing. Jegliche Besuche werden verweigert.

Als Lius Sohn an diesem Tag wieder nach Fujin zurückkehrte, war sie nicht mehr da. Er wartete an dem vorübergehenden Wohnsitz den Rest seiner Ferien und hoffte, seine Mutter würde noch kommen. Erst kurz bevor er mit dem Zug wieder zurück zur Schule fahren musste, sagte ihm ein Bekannter, dass seine Mutter am gleichen 1. Oktober, als er sich mit ihr morgens getroffen hatte, verhaftet worden war – nachmittags gegen 16:30 Uhr.

Wo wird die Mutter festgehalten?

Inzwischen sind zwei Wochen vergangen, ohne dass die Polizei mitgeteilt hat, wo die Mutter festgehalten wird.

Liu Yanwei und Zhang Baochun

Dies war nicht das erste Mal, dass das Paar wegen seines Glaubens an Falun Dafa verfolgt worden war. Im Jahr 2008 waren sie im Abstand von zehn Monaten zu Gefängnisstrafen verurteilt worden: Zhang zu sechs Jahren und Liu zu siebeneinhalb Jahren. Die Folter während der Haft überlebten die beiden nur, weil ihnen der Glauben an Falun Dafa die Kraft dazu gab.

Weitere Einzelheiten über die Notlage der Familie stehen in dem Brief, den Liu an den Polizeichef in Tongjiang schrieb, mit dem sie die Freilassung ihres Mannes forderte.

Lius Schreiben an den Polizeichef

Viele Menschen in Tongjiang wissen, dass mein Mann und ich Falun Dafa praktizieren. Aber viele wissen nicht, warum.

Bevor ich mit Falun Dafa anfing, litt ich an einem schweren Ödem, dass durch ein Nierenleiden verursacht worden war. Ich war sehr schwach. Ich konnte meinen Sohn nicht zu außerschulischen Aktionen oder Kursen mitnehmen, nur zum Krankenhaus, wo ich Medikamente oder Spritzen bekam.

Als ob das nicht schlimm genug war, war mein Mann auch noch süchtig nach Glücksspielen und kümmerte sich nicht um uns. Wir haben oft gestritten, manchmal hat er mich geschlagen. Damals führte ich ein unglückliches Leben.

Im Jahr 2004 lernte ich Falun Dafa kennen, das mein Leben völlig veränderte. Innerhalb sehr kurzer Zeit erlangte ich meine Gesundheit zurück und war voller Energie. Mein Körper war so leicht und mein Herz voller Freude.

Als mein Mann meine positiven Veränderungen bemerkte, begann auch er, Falun Dafa zu praktizieren. Danach hörte er auf zu spielen und schlug mich nicht mehr. In unsere Familie kehrte Frieden ein.

Ich dachte, wenn meine Schwiegereltern unsere Veränderungen sehen würden, dann würden sie uns in unserem Glauben unterstützen. Ich wollte auch ihnen die Praktik vorstellen, damit sie davon profitieren konnten. Aber zu meiner Überraschung waren sie wegen der Propaganda des kommunistischen Regimes, die Falun Dafa dämonisierte, sehr verbohrt und wollten nicht.

Als wir sie am chinesischen Neujahrsfest 2005 besuchten, begann mein Schwiegervater, meinem Mann vorzuwerfen, dass er Falun Dafa gelernt hatte. Mein Schwiegervater wurde immer wütender und nahm sogar einen Gegenstand, um mich damit zu schlagen. Er forderte von meinem Schwager, sich an die Tür zu stellen, damit ich nicht weglaufen konnte. Erst als mein Mann ihm Einhalt gebot, konnte ich gehen.

Wenn ich nicht Falun Dafa gelernt hätte, hätte ich meine Schwiegereltern danach nie wieder besucht. Aber jetzt lebe ich nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Ich habe verstanden, dass sie nur falsch informiert und von der Regierung getäuscht wurden.

Aufgrund dieses Vorfalls stieg in mir der starke Wunsch auf, die Menschen über die Fakten von Falun Dafa zu informieren und ihnen zu erklären, warum das kommunistische Regime die Praktizierenden verfolgt und Lügen erfindet, um die Bevölkerung zu täuschen.

Wegen unserer Bemühungen, die Hintergründe der Verfolgung öffentlich bekannt zu machen, gerieten mein Mann und ich jedoch ins Visier der Regierung. Wir wurden verhaftet und unsere Wohnung mehrmals durchsucht.

Nach der Verhaftung meines Mannes im Jahr 2007 sah ich mich gezwungen, von zu Hause wegzuziehen. Die Polizei durchsuchte unsere Wohnung und beschlagnahmte unsere Computer, die Falun-Dafa-Bücher und Materialien. Der finanzielle Schaden war verheerend.

Ich schickte meinen neunjährigen Sohn zu seinen Großeltern, damit er dort wohnen konnte. Die Polizei belästigte ihn und bedrohte ihn an seiner Schule. Sie versuchte gewaltsam, ihn über uns auszuhorchen. Aber er war verängstigt.

Als ich nach Hause kam, um etwas zu holen, sagte mein inzwischen zehnjähriger Sohn: „Mama, ich vermiss dich so sehr. Aber bitte, komm nie wieder zurück! Sie suchen noch immer nach dir. Du musst auf dich aufpassen, wenn du da draußen bist. Wenn es im Winter schneit, musst du dich warm anziehen und Schutz suchen.“

Als ich meinen Sohn anblickte, konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten.

Ich wurde am 4. Mai verhaftet und später zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Dies geschah zehn Monate, nachdem mein Mann zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden war.

Wir praktizieren Falun Dafa und streben danach, gütig zu sein. Ich hätte nie geglaubt, dass ich deshalb eines Tages im Gefängnis landen würde.

Als die Wärter in der Haftanstalt versuchten, ein Foto von mir zu machen, weigerte ich mich. Da schlugen sie mich mit einer Peitsche.

An meinem ersten Tag im Frauengefängnis Heilongjiang befahlen die Wärter den Gefangenen, mich von Kopf bis Fuß zu fesseln, sodass ich kaum noch atmen konnte. Sie weckten mich am nächsten Tag um 5:30 Uhr und zwangen mich, auf einem winzigen Hocker regungslos bis 12 Uhr zu sitzen. Die Folge: Mein Gesäß begann zu eitern.

Als ich protestierte, fesselten die Gefangenen mich erneut. Als ich rief: „Falun Dafa ist gut!“, stopften sie mir alte Socken in den Mund. Damit andere nicht hören konnten, was sie mir antaten, drehten sie den Fernseher so laut wie möglich.

Nachdem ich jahrelange Folterungen überlebt hatte, kehrte ich Ende 2015 endlich nach Hause zurück.

Auch mein Mann war im Gefängnis gefoltert worden. Er war zwangsernährt, häufig geschlagen und an den Handgelenken aufgehängt worden. Die Wärter hatten versucht, von ihm eine Garantieerklärung zu erzwingen, mit der er auf Falun Dafa verzichten sollte.

Wie bei vielen anderen Praktizierenden ist das, was wir durchgemacht haben, schwer zu beschreiben und kaum vorstellbar. Ohne die Kraft meines Glaubens hätte ich das nie überlebt.

Jetzt wurde mein Mann erneut verhaftet. Ich mache mir Sorgen, dass er gefoltert wird. Aber ich mache mir auch Sorgen um die Täter und was mit ihnen passieren wird, wenn sie eines Tages für die Verbrechen, die sie begangen haben, zur Rechenschaft gezogen werden.

Früherer Bericht:

Opfer der „Kampagne gegen die Bandenkriminalität"


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.