Pensionierter Lehrer trotz Bluthochdruck verhaftet

(Minghui.org) Ein pensionierter Lehrer im Kreis Pingyuan, Provinz Shandong wurde am 10. Oktober 2019 für eine zweijährige Haftstrafe in das Gefängnis der Provinz Shandong eingeliefert. Dabei hatten medizinische Untersuchungen mehrmals seine Haftunfähigkeit aufgrund Bluthochdrucks ergeben.

Am 5. März 2018 wurde der 69-jährige Wang Jinhua verhaftet. Er war den Behörden gemeldet worden, nachdem er einige Tage zuvor Plakate über Falun Dafa [1] aufgehängt hatte.

Beamte der Sicherheitsabteilung brachten ihn in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Dezhou. Doch Wang hatte hohen Blutdruck und die Haftanstalt verweigerte seine Aufnahme. Am 17. März wurde die Haft ausgesetzt und Wang freigelassen.

Am 11. Januar 2019 befahl die Polizei Wang, ein Dokument zu unterschreiben, damit sein Fall der Staatanwalt vorgelegt werden konnte. Er weigerte sich.

Drei Tage später kam die Polizei erneut. Sie forderte Wang auf, die Staatsanwaltschaft des Kreises Pingyuan aufzusuchen und das Dokument zu unterschreiben. Wang weigerte sich, dem nachzukommen. Daraufhin drohten die Beamten, dass der Staatsanwalt Anklage gegen Wang erheben würde – mit oder ohne Unterschrift. Am 23. Januar wurde Wang unter Hausarrest gestellt.

Später wurde sein Fall von der Staatsanwaltschaft Pingyuan an die Staatsanwaltschaft Xiajin übertragen. Am 11. März wurde Wang vom Staatsanwalt Zhang Jian angehört.

Obwohl der Staatsanwalt Wangs Fall wegen mangelnder Beweise zweimal an die Polizei zurückgewiesen hatte, hatten die Beamten Wang weiter verfolgt. Schließlich ergänzten sie die Akte mit Unterlagen aus seiner früherer Verhaftung vom 17. April 2017, um eine Anklage erheben zu können. Damals war Wang wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa festgenommen und 14 Tage inhaftiert worden.

Die Staatsanwaltschaft Xiajin eröffnete das Verfahren gegen Wang und reichte seinen Fall am 29. Mai an das Kreisgericht ein. Der Vorwurf lautete „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.

Am 18. Juli fand die Verhandlung vor dem Kreisgericht Xiajing statt. Am 7. August verurteilte das Gericht Wang zu zwei Jahren Haft und 5.000 Yuan (rund 650 Euro) Geldstrafe.

Am 8. August brachte die Polizei Wang zur Haftanstalt Dezhou. Wegen Bluthochdrucks wurde seine Aufnahme abermals verweigert.

In der Zwischenzeit stellte das örtliche Bildungsbüro auf Druck der Behörden die Auszahlung von Wangs Rente ein.

Am 9. Oktober brachte die Polizei Wang erneut zur medizinischen Untersuchung. Erfolglos.

Am nächsten Tag verweigerte die Haftanstalt Dezhou erneut Wangs Aufnahme wegen seines Bluthochdrucks. Schließlich kamen Gerichtsbeamte und nahmen Wang persönlich fest. Sie brachten ihn ins Gefängnis der Provinz Shandong.

Rückblick

Im März 1997 begann Wang gemeinsam mit seiner Frau Jing Chuanfeng, Falun Dafa zu praktizieren. Beide erlebten eine schnelle Verbesserung ihrer Gesundheit.

Weil sie nicht auf ihren Glauben an Falun Dafa verzichten wollten, wurde Wang neunmal und Jing dreimal verhaftet. Oft kam die Polizei um sie zu überwachen und zu belästigen. Insgesamt 72.720 Yuan (rund 9.400 Euro) erpressten die Beamten von den beiden Praktizierenden.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.