78-jährige Praktizierende stirbt nach zwei Jahrzehnten Verfolgung

(Minghui.org) Vor kurzem wurde bestätigt, dass Fan Huiying, eine Einwohnerin der Stadt Qian'an, Provinz Hebei am 8. Januar 2019 verstorben ist. Sie war zwei Jahrzehnte lang wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] verfolgt worden. Sie starb im Alter von 78 Jahren.

Fan Huiying war früher stellvertretende Vorsitzende der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes ihrer Stadt gewesen. Im Juli 1999 wurde ihr Ausweis beschlagnahmt, wenige Tage nach Beginn der Verfolgung. Später wurde sie mehrmals wegen des Praktizierens von Falun Dafa verhaftet. Bei einer Zwangsernährung wäre sie beinahe gestorben.

Foltermethode: Zwangsernährung

Fans beiden erwachsenen Kinder leben im Ausland. Sie luden sie ein, sie im Ausland zu besuchen, doch wurde Fans Antrag auf einen neuen Ausweis wegen ihres Glaubens abgelehnt. Ihre Rente und andere Sozialleistungen wurden im Februar 2001 eingestellt und nie wieder aufgenommen. Der einbehaltene Betrag betrug insgesamt eine Million Yuan (129.000 Euro).

Als Fan wegen der Verfolgung zu schwach wurde, um sich selbst zu versorgen, stellten ihre Kinder zwei Hausangestellte ein, dir ihr helfen sollten. Da ihre Mutter sie nicht im Ausland besuchen durfte, reisten sie so oft wie möglich nach China, um sie zu besuchen. Die Situation setzte sie unter enormen Druck, was sie sowohl seelisch als auch finanziell sehr belastete.

Fan ist nur eine von Millionen, die in China wegen des Praktizierens von Falun Dafa verfolgt werden. Im April 2015 erzählte Fan über ihre Erfahrungen mit dem Praktizieren von Falun Dafa und darüber, was sie während der Verfolgung durchmachen musste. 

Hier ist der Bericht.

Krankheiten verschwanden, als ich mit dem Praktizieren von Falun Dafa begann

Früher litt ich an vielen Krankheiten, unter anderem an schwerer Gastritis, chronischer Kolitis und Nephritis. Keine medizinische Behandlung half und meine Beschwerden verschlechterten sich. Mein Leben war erbärmlich.

1997 hatte ich das große Glück, Falun Dafa kennenzulernen. Bald darauf verschwanden meine Krankheiten, die mich über 20 Jahre lang gequält hatten. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich ein neues Leben bekommen.

Als die Verfolgung begann, weigerte ich mich, Falun Dafa aufzugeben, deswegen wurde ich immer wieder belästigt. Zwischen 2001 und 2004 durchsuchte die Polizei mehrmals meine Wohnung.

Ich wurde zu Gehirnwäsche-Sitzungen gebracht und in Untersuchungsgefängnissen eingesperrt. Ich wurde gedemütigt und misshandelt. Dreimal zwangsernährten mich die Wärter, dabei wäre ich fast gestorben.

Folter in der Gehirnwäsche-Einrichtung 

Mitte Januar 2001 fragte mich die Direktorin meines Arbeitsplatzes, ob ich noch Falun Dafa praktizieren würde. Nachdem ich bejaht hatte, brachten sie mich in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Ich durfte nicht rausgehen und keine Familienbesuche empfangen. Nachts waren wir in einem Raum eingesperrt und durften die Toiletten nicht benutzen.

Die Wärter verlangten von jedem Praktizierenden 1.000 Yuan (130 Euro), um die Nahrungskosten zu decken, versorgten uns aber nie mit genügend Essen. Sie schlugen und beschimpften uns ständig oder schlugen uns ins Gesicht, wie es ihnen gerade gefiel.

Wir wurden gezwungen, „militärisches Training“ mitzumachen. Unter anderem mussten wir stundenlang mit Sandsäcken auf dem Rücken laufen, stillstehen oder lange in der Hocke sitzen.

Wenn unsere Beine angeschwollen waren und wir Schwierigkeiten beim Gehen hatten, hoben sie unsere Füße hoch. Wir wurden dann gezwungen, uns mit den Händen auf dem Boden vorwärts zu bewegen. Sie nannten das „Schubkarre“.

Zwangsernährung

Ich wurde etwa einen Monat in der Gehirnwäsche-Einrichtung gefoltert. Danach brachten sie mich um das chinesische Neujahr herum in das Gefängnis von Qian'an. In der Anklageschrift hieß es, ich hätte „die soziale Stabilität gestört“. Diese Formulierung wird in China standardmäßig gegen Falun-Dafa-Praktizierende benutzt.

Es war sehr kalt und schneite. Die Wärter nahmen mir meine warmen Kleider und Schuhe ab und gaben mir keine Decke zum Schlafen. Ich zitterte jede Nacht bei den eisigen Temperaturen in Nordchina.

Im Sommer mussten wir auf dem Boden schlafen, weil das Gefängnis überfüllt war. Mit dem Kopf lag ich neben der Toilette. Meine Arme waren mit Moskitostichen bedeckt.

Der stellvertretende Leiter der Haftanstalt schlug mir einmal mit einer Kunststoffschuhsohle auf den Handrücken. Daraufhin schwollen meine Hände an und wurden schwarz und blau. Er fesselte mich auch tagelang an das Fenster im Flur. Ich durfte mich weder duschen noch umziehen.

Ich trat in einen Hungerstreik, um gegen die willkürliche Inhaftierung zu protestieren, und wurde dreimal zwangsernährt.

Im Mai 2001, am achten Tag meines Hungerstreiks, beschlossen die Wärter, mich zwangszuernähren. Ich wurde von acht bewaffneten Polizisten auf einem Holzbrett festgehalten. Vier Mediziner führten einen Schlauch durch meine Nase in den Magen ein und ließen ihn dort über Nacht. Es war sehr schmerzhaft.

Zwei Monate später taten sie das Gleiche. Wie beim ersten Mal wurde ich von bewaffneten Polizisten festgehalten. Ich verdrehte meinen Körper und erbrach alles, was mir eingeflößt worden war. Ich wurde sehr schwach und da die Polizisten befürchteten, dass ich im Gefängnis sterben könnte, ließen sie mich frei.

Mein Hals kratzte, ich musste ständig husten und fühlte mich sehr schwach.

Zwanzig Tage später brachten Polizisten mich zurück ins Gefängnis.

Im Oktober 2001 veranlassten Polizisten, dass weibliche Kriminelle Falun-Dafa-Praktizierende einer Leibesvisitation unterzogen. Viele von uns wurden herumgeschleppt und verprügelt. Wieder traten wir in einen Hungerstreik.

Am Abend des achten Tages unseres Hungerstreiks wurde ich von zwei männlichen Häftlingen hinausgetragen. Einer von ihnen sagte: „Diese alte Frau wiegt nicht einmal 30 kg.“ (Ich war 166 cm groß)

Sie warfen mich auf ein Holzbrett und zwei Ärzte öffneten meinen Mund mit einer Zange. Sie schnitten in meine Lippen und meine Zähne wurden locker. Dieses Mal wollten sie mir den Schlauch in den Mund stecken. Doch ich biss die Zähne so fest zusammen, dass sie meinen Mund nicht öffnen konnten. Also führten sie den Schlauch wieder durch meine Nase ein.

Aus irgendeinem Grund klappte es diesmal nicht. Also schoben sie den Schlauch in mein rechtes Nasenloch. Es war extrem schmerzhaft und dunkles Blut lief aus meiner Nase. Ich lag im Sterben.

Am Abend des neunten Tages meines Hungerstreiks wurde ich freigelassen, da die Wärter befürchteten, dass ich im Gefängnis sterben könnte.

Finanzielle Verfolgung

Als ich wieder zu Hause war, belästigten mich Polizisten weiterhin und durchsuchten meine Wohnung mehrmals. Sie tauchten auch zweimal in Peking bei der Familie meines Sohnes auf und belästigten sie. Mein Sohn war schließlich gezwungen, seinen Arbeitsplatz aufzugeben und ins Ausland zu ziehen.

Im Jahr 2007, am zweiten Tag des 17. Nationalen Kongresses der Kommunistischen Partei Chinas, wurde ich erneut verhaftet und 25 Tage festgehalten. Die Polizei beschlagnahmte meinen Computer, mein Falun-Dafa-Buch und andere persönliche Gegenstände.

Meine Rente war seit Februar 2001 eingestellt worden. Deshalb ging ich zu Lei Qin, dem Vorsitzenden der Politischen Konsultativkonferenz der Stadt Qian'an, und forderte die Wiederauszahlung meiner Rente. Verschiedene Behörden führten mich an der Nase herum und ich erhielt meine Rente nicht.

Ich reichte auch bei der Zentralregierung und der Obersten Staatsanwaltschaft in Peking Beschwerde ein, doch ohne Erfolg.


[1] Falun Dafa, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.