Angesichts von Beleidigungen die Ruhe bewahren

(Minghui.org)

Der Meister sagt:

„Kultivierung hängt von einem selbst ab und Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab.“ (Zhuan Falun, Online Version 2019, S. 41)

Ein aktueller Vorfall hat mich dazu gebracht, diesen Fa-Grundsatz noch tiefer zu verstehen.

Als die Polizei eine 65-jährige Praktizierende in China verhaftete, rief ich auf der dortigen Polizeiwache an. Der Beamte am Telefon fing gleich an zu sprechen, bevor ich ein Wort sagen konnte. Er hatte eine klare, junge Stimme, aber was er sagte, war bösartig. Er sagte: „Ihr ruft jeden Tag an. Ihr belästigt Menschen. Wisst ihr, was ihr tut? Ihr begeht Verrat. Welchen Beitrag habt ihr für die Gesellschaft geleistet? Ihr seid der Abschaum der Erde.“ Er lachte ins Telefon und legte dann auf.

Ich war ruhig geblieben und hatte ihn nicht unterbrochen, weil ich nicht mit ihm hatte streiten wollen. Und ich hatte hören wollen, was er zu sagen hatte. Ich hatte nicht das Gefühl, dass seine Worte ihn zu einem schlechten Menschen machten.

Nach weiteren Anrufen dachte ich, dass ich ihn aufhalten müsse, dabei aber nicht grob zu ihm sein sollte. Andernfalls könnte es passieren, dass ich seine Chance, in Zukunft gerettet zu werden, beeinträchtigen würde. Ich sollte aber auch nicht defensiv klingen, sondern klar und prägnant sein, weil er mir nicht viel Zeit zum Reden geben würde.

Also rief ich ihn noch einmal an, aber er ging nicht mehr ran. Daher rief ich ihn ein weiteres Mal an. Diesmal ging er ans Telefon und meinte: „Ich will nicht mehr mit dir reden.“

„Es ist gut, dass Sie nicht mehr reden werden, dann werden Sie zumindest kein weiteres Karma für sich erschaffen. Doch ich muss mit Ihnen reden, um Sie zu retten", erwiderte ich. Ich rief ihn noch ein paar Mal an. Bei jedem Anruf hörte er sich kurz die Fakten an, die ich ihm nannte, äußerte sich aber nicht dazu.

Nach den Anrufen dachte ich: „Wie kommt´s, dass ein Mensch, der Dafa-Schüler brutal angegriffen hat, so still geworden ist?“ Mein Verstand war leer gewesen, bevor ich mit ihm gesprochen hatte, aber während der Anrufe kam mir ganz von alleine in den Sinn, was ich sagen wollte.

Ich erinnere mich, dass ich sagte: „Vielleicht sind Sie glücklich, wenn Sie Menschen mit Ihrem Gerede und dem Auflegen des Telefons verletzen. Wenn jedoch die Kommunistische Partei Chinas zusammenbrechen wird, wird niemand Ihre Haftstrafe für Sie übernehmen. Die Verhaftung von Bürgern bedeutet nicht, dass Sie die Nation vertreten. Sie sind ein Chinese und kein Nachkomme von Marx oder Lenin.“

Ich erklärte geduldig, dass die KP China nicht vertrete, und informierte ihn über die Gefahren, denen er sich aussetze. Die Worte, die ich sagte, waren nicht meine. Ich sprach mit Hilfe des Meisters.

Ich blieb ruhig angesichts seiner Beleidigungen und das machte den Unterschied aus. Ich dachte nur an ihn. Mein erster Gedanke war, ihn zu unterbrechen, damit er nichts mehr falsch machte. Mein zweiter Gedanke war, sanft zu ihm zu sein. Mein dritter Gedanke war, nicht in die Defensive zu gehen.

Ich erinnere mich an einen Anruf, den ich einmal vor vielen Leuten gemacht hatte. Ich bemühte mich damals sehr, das Telefonat positiv verlaufen zu lassen, scheiterte aber, weil ich an der Angst festhielt. Ich befürchtete, dass ich es vermasseln und die Situation verschlimmern könnte. Ich hatte Anhaftungen an Ruhm und wollte mich selbst bestätigen und schützen. Sobald ich Anhaftungen hatte, waren meine Gedanken nicht aufrichtig, so konnte sich die Kraft des Dafa nicht zeigen.

Der Meister sagte:

„Nur wenn die Dafa-Jünger sich gut kultiviert haben, können sie ihre Mission gut erfüllen.“ (Ein Grußschreiben an die südamerikanische Fa-Konferenz, 08.10.2016)

Ich glaube, dass ich in letzter Zeit effektiver nach innen geschaut habe, obwohl in dieser Hinsicht mehr Anstrengungen erforderlich sind. Ich werde meine Xinxing weiter verbessern.

Ich habe durch diesen Vorfall zwei Aspekte erkannt. Erstens sollte man nicht selbstgefällig werden, wenn ein Telefonat gut verlaufen ist. Zweitens sollte man sich wie ein Kultivierender verhalten und sich stets reinigen.

Erst wenn man die Selbstlosigkeit sowie selbstloses Denken herauskultiviert hat, kann man Lebewesen retten und die Mission erfüllen, die uns der Meister aufgetragen hat.