Nach neun Jahren Gefangenschaft und Folter: Falun-Dafa-Praktizierender stirbt sechs Jahre nach Entlassung

(Minghui.org) Xu Tianfu konnte sich nie mehr von den Folterungen erholen, die er während neun Jahren Haft erlitten hatte. Er war inhaftiert gewesen, weil er Falun Dafa [1] praktizierte. Nach jahrelangem Kampf verstarb er am 5. Januar 2019.

Xu wohnte im Bezirk Miyi, Provinz Sichuan. 1996 begann er, Falun Dafa zu praktizieren. Nach Beginn der Verfolgung wurde er mehrmals verhaftet und seine Wohnung durchsucht.

2003 verurteilte ihn ein Gericht zu neun Jahren Gefängnis. Im Gefängnis von Deyang war er Misshandlungen und Folter ausgesetzt. Er musste schwer arbeiten, lange Stunden stehen, laufen, war eisiger Kälte und der sengenden Sonne ausgesetzt.

Gefängnisweite Kampagne

Im Jahr 2008 fand eine gefängnisweite Kampagne statt. Man wollte Falun-Dafa-Praktizierende zwingen, ihren Glauben aufzugeben. Im Zuge dessen befahl der Wärter Zhong Sheng von der zehnten Abteilung, den Häftlingen Xu zu foltern. 

Xu musste sieben Tage lang stehen und dann für einen Tag knien. Am achten Abend füllten die Häftlinge ein großes Becken mit Wasser und tauchten seinen Kopf immer wieder hinein. Anschließend brachten sie ihn auf die Toilette, setzten ihn an ein Urinal und gossen ihm unentwegt kaltes Wasser auf den Kopf.

Unerträgliche Folter und schlimme Konsequenzen 

Da er die Folter nicht weiter ertragen konnte, stimmte Xu zu, eine Erklärung zu schreiben, in der er Falun Dafa aufgab.

„Sobald ich sagte, dass ich die Erklärung schreiben würde, wusste ich, dass ich etwas falsch gemacht hatte. Es war sehr schmerzhaft. Ich konnte an diesem Abend nicht schlafen und weinte. Anstatt in der Erklärung Dinge zu schreiben, die Falun Dafa verurteilten, habe ich geschildert, warum ich mit der Praxis angefangen habe“, erinnerte sich Xu einmal an diesen Moment.

Er berichtete auch, dass er sich in den darauffolgenden drei Monaten immer verwirrt gefühlt habe und sehr bedrückt gewesen sei. 

Am 12. Oktober 2012 wurde Xu entlassen. Er war abgemagert und seine Gesundheit völlig zerstört. Seine Beine und Füße waren stark geschwollen. Er hatte Leberprobleme und Aszites (überschüssiges Bauchwasser). Ein Wärter sagte zu seiner Familie: „Er hat nicht mehr viel Zeit.“

Drei Tage nach seiner Entlassung kam Xu ins Krankenhaus. Obwohl sich seine Gesundheit etwas verbesserte, erholte er sich nie ganz. Sein Zustand verschlechterte sich 2018 weiter, sodass er häufig ins Krankenhaus eingeliefert wurde. In seinen letzten Tagen bestand er nur noch aus Haut und Knochen.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.