[Fa-Konferenz in Australien 2019] Junge Praktizierende: Sich selbst korrigieren – den Kultivierungsweg bis zum Ende gut gehen

(Minghui.org) Es war schon immer mein Traum, im Shen Yun Orchester mitspielen zu dürfen. Seit nahezu zwei Jahren spiele ich das Waldhorn. Im Jahr 2018 nahm ich an einer Aufnahmeprüfung einer Musikschule teil. Diese Prüfung sollte darüber entscheiden, ob ich an dieser Schule angenommen werden würde. Es würde bedeuten, meinem Traum einen Schritt näher gekommen zu sein.

Bevor ich an der Prüfung teilnahm, übte ich jeden Tag mehrere Stunden lang auf dem Horn. Zusätzlich studierte ich Musiktheorie und trainierte mein Gehör. Am Tag der Prüfung sagte mir der begleitende Pianist, dass ich das Waldhorn außergewöhnlich gut spielen würde – gerade die hohen Töne würden mir sehr gelingen. Er sagte, dass er keinen Grund sehe, dass ich die Prüfung nicht bestehen würde.

Was er sagte, freute mich sehr. Dieser Pianist war dafür bekannt, sehr streng zu sein und nur selten einen Studenten zu loben. Wenn er sagte, ich würde gut spielen, musste ich wirklich gut sein. Ich war mit mir zufrieden. Nicht nur das, ich glaubte sogar, dass ich außergewöhnlich sei, da ich das Waldhorn ja erst zwei Jahre gelernt und trotzdem schon diesen Stand erreicht hatte. Zumal das Waldhorn ein Instrument ist, das schwierig zu spielen ist. Folglich glaubte ich, dass ich musikalisch hochbegabt sei und es schaffen könne, das erste Horn in der Tian Guo Marching Band spielen zu können.

Eine Woche nach der Prüfung kam das Ergebnis: Ich war durchgefallen. Ich weinte eine ganze Zeit lang und konnte einfach nicht verstehen, warum ich nicht bestanden hatte. Vor dem Bildnis des Meisters kniend beschwerte ich mich: „Die Jury muss einen Fehler gemacht haben. Ich muss sie fragen, warum ich durchgefallen bin! Ich habe mir so viel Mühe gegeben und und bekomme dafür nichts zurück. Das ist nicht fair. Wie kann es sein, dass eine meiner besten Freundinnen diese Prüfung beim ersten Versuch besteht? Warum läuft es für sie immer so reibungslos? Das Leben ist ungerecht!“

Ich weinte noch sehr lange – bis zur Erschöpfung. Später begann ich, nach innen zu schauen und nach der Ursache zu suchen.

Meine Anhaftungen erkennen

Der Meister sagt:

Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neides.Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.(Ebenen der Gesinnung, 25.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich erkannte, dass ich diese Prüfung nicht bestanden hatte, weil ich an Anhaftungen wie Konkurrenzkampf, Selbstzufriedenheit, Groll und Neid festgehalten hatte. Kultivierung ist ein ständiger Prozess, seine Anhaftungen zu erkennen und sie abzulegen. War es also nicht gut, dass ich die Prüfung nicht bestanden hatte? Alles hat Richtlinien und ich hatte den für die Prüfung vorgegebenen Richtlinien nicht entsprochen. Also musste ich mir noch mehr Mühe geben. Meine Freundin hatte dieses Jahr die Aufnahmeprüfung für das Shen Yun Orchester gemeistert. Ich freute mich sehr für sie, ganz ohne Neid. Ich wusste, wieviel Mühe sie sich gegeben hatte. Während sie jeden Tag hart trainierte, hatte ich nur herumgespielt.

Im Oktober 2018 flogen meine Mutter und ich nach Hongkong, um dort an einer Parade teilzunehmen. Einen Tag vor der Parade ging ich mit meiner Mutter und zwei anderen Praktizierenden zu einer Touristenattraktion, um beim Verteilen von Informationsmaterialien über Falun Dafa zu helfen. Dort angekommen, trafen wir lediglich eine ältere Praktizierende. Sie sagte: „Ich bin so froh, dass ihr gekommen seid. Ich bin heute den ganzen Tag hier alleine dabei, diese Zeitungen zu verteilen.“ Ich schaute auf den riesigen Stapel von Zeitungen und dachte: „Ich hatte gar nicht vor, hier den ganzen Tag zu stehen. Aber wenn ich jetzt eher gehe, fühle ich mich auch schlecht.“ Meine Mutter sah mir meine Gedanken an und meinte, ich solle mir keine Gedanken machen. „Jetzt sind wir schon einmal hier“, sagte sie. „Da sollten wir unsere aufrichtigen Gedanken stärken und diese Zeitungen verteilen. Die Menschen mit einer Schicksalsverbindung werden kommen und sich eine Zeitung holen.“ Ich stellte mich an eine U-Bahnstation und sendete aufrichtige Gedanken aus. Es dauerte nicht lange, bis mich die ersten Leute um eine Zeitung baten. Es war gerade Feierabendverkehr und immer mehr Passanten baten mich, ihnen eine Zeitung zu geben. 

Da stellte ich fest, dass ich nicht genügend Zeitungen mitgenommen hatte. Ich erkannte den Grund: Ich hatte zuvor die Anhaftung gehabt, nicht so viel verteilen zu wollen. Eigentlich verteilte ich ungern Informationsmaterialien an Chinesen. Ich fand, dass sie in ihren Gedanken und Handlungen zu sehr durch die Parteikultur der Kommunistischen Partei geprägt sind. Das behindert die Verständigung. Sie wollen die Informationsmaterialien nicht lesen und haben auch keinen Respekt vor den Falun-Dafa-Praktizierenden. Aber an diesem Tag sah ich all diese Menschen an mir vorbeilaufen und spürte, dass es womöglich ihre einzige Gelegenheit war, über die wahren Umstände von Falun Dafa informiert zu werden. Zurück in China werden sie weiter von der Partei in die Irre geführt und belogen. Sie könnten die Gelegenheit verpassen, errettet zu werden. Ich empfand großes Mitleid mit all diesen Menschen.

Der Meister hilft uns bei jedem Schritt

Der Tag der Parade war für mich voller Prüfungen. Meine Mutter und ich hatten unseren Flug zurück nach Australien direkt nach der Parade gebucht. Unser Flugzeug sollte um 20:00 Uhr starten. Ein Mitpraktizierender sagte während der Parade zu mir: „Unsere Paraden enden meistens sehr spät; ungefähr gegen 19:00 Uhr. Ihr werdet es wahrscheinlich nicht schaffen, euren Flug um 20 Uhr zu erreichen. Ein Taxi könnt ihr auch nicht nehmen, weil alle Straßen für die Parade gesperrt sind.“ Dann fügte ein anderer Praktizierender hinzu: „Du kannst von der Parade auch nicht einfach so weggehen. Und deine Mutter wirst du auch nicht so leicht finden. Die pro-kommunistische Gruppe ist heute da. Wenn du die Gruppe verlässt, könnten sie dich angreifen.“

Ein anderer Praktizierender sagte: „Wenn du schon um 16 Uhr gehen möchtest, dann spiele heute nicht in der Tian Guo Marching Band das Horn, sondern lauf am Ende der Parade mit und trage ein Transparent. Dann kannst du leicht von der Parade weg.“

All die Worte berührten mich nicht. Ich war mit meinem festen Glauben an das Fa von Australien nach Hongkong gekommen. Ich wollte einfach nur an dieser Parade teilnehmen. Leise flüsterte ich meinem Waldhorn zu: „Wir haben vor gar nichts Angst. Lass heute deinen besten Ton erklingen. Wir sind hier, um dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen und Lebewesen zu erretten.“

Still bat ich unseren Meister um Hilfe: „Meister, ich möchte heute an dieser Parade teilnehmen. Ich möchte die ganze Strecke mitgehen und auch meinen Flug erreichen. Verehrter Meister, bitte helfen Sie mir. Ich danke Ihnen von Herzen.“ Die Parade endete um 16:30 Uhr. Meine Mutter und ich nahmen unser Gepäck und eilten zur U-Bahn. Noch bevor wir auf dem Linienplan herausfinden konnten, welche Bahn zum Flughafen fährt, fragte uns jemand: „Sie wollen zum Flughafen, richtig? Kommen Sie, ich zeige Ihnen den Weg.“ Er zeigte uns die richtige U-Bahn und sagte uns, an welcher Haltestelle wir in welche Bahn umsteigen mussten. Als wir den Zwischenstopp erreicht hatten und umsteigen wollten, sagte eine Person hinter uns: „Wenn ihr zum Flughafen wollt, da lang, beeilt euch!“ Kaum waren wir in der zweiten U-Bahn, fuhr sie schon los. Es war wirklich unglaublich. Die zwei Menschen, die uns den Weg gezeigt kannten, kannten wir überhaupt nicht. Sie waren da, um uns zu helfen. Es muss der Meister gewesen sein, der uns diese Menschen geschickt hatte. Ich danke Ihnen, verehrter Meister!

Meine Anhaftung an Essen wird offenbart

Als wir einmal auf dem Rückweg von einem großen Treffen von Praktizierenden waren, sah ich, dass meine Mutter einen Plastikbeutel mit einer Flasche darin bei sich hatte. Sie sagte mir beiläufig, dass meine Großmutter uns das gegeben hätte. Da sie gerade telefonierte, konnte sie mir nichts Genaueres dazu sagen. Ich bot ihr an, die Flasche zu halten. Als ich herausfinden wollte, was darin war, öffnete ich die Flasche. Sie enthielt eine braune Flüssigkeit. Ich dachte, es müsse Schaumtee sein, ein Tee, der mit verschieden Sirupsorten gemischt getrunken wird. Und der Schaumtee meiner Großmutter war wirklich gut. Ich roch an der Flasche. Da es ein wenig seltsam roch, vermutete ich, es müsse eine neue Geschmacksrichtung sein. In der Tüte befand sich auch ein Strohhalm. Ich dachte: „Es muss Schaumtee sein. Es ist wirklich nett von Großmutter, mir Schaumtee zu machen.“ Gerade als ich etwas trinken wollte, lief mir etwas von der Flüssigkeit über die Hand. Bei näherer Betrachtung erkannte ich, dass die Flüssigkeit überhaupt nicht wie Schaumtee aussah!

Nachdem meine Mutter ihren Anruf beendet hatte, sagte ich: „Mama, meine Hände brennen – was ist in der Flasche?“ Sie antwortete: „Ofenreiniger.“ Da bekam ich Angst. Ich befürchtete, der Reiniger würde meine Hand verätzen. Während ich hastig nach Wasser suchte, fuhr ich meine Mutter sehr ungeduldig an. Sie bemerkte, dass ich in diesem Moment wenig aufrichtige Gedanken hatte und sagte: „Das ist nichts. Nimm einfach ein Tuch und wisch den Reiniger ab. Bei der Kultivierung ist nichts zufällig. Denk mal nach, welche deiner Anhaftungen eben aufgedeckt wurden.“ Ihre Worte ließen mich meine Anhaftung an Essen und Trinken erkennen. Mir wurde klar, dass ich den ganzen Tag an Essen gedacht hatte. Wenn es mein Lieblingsgericht gab, konnte ich einfach nicht zu essen aufhören. Manchmal aß ich sogar vor dem Schlafengehen heimlich ein paar Fleischstücke. Selbst nach so vielen Jahren der Kultivierung war meine Anhaftung an das Essen noch so stark. Ich war so froh, dass ich die Flüssigkeit in der Flasche nicht getrunken hatte. Bei dem Gedanken daran ist mir noch heute mulmig.

Erwachsen werden

Am 21. September dieses Jahres nahm ich an einer Parade in Toowoomba teil. Es war das erste Mal, dass ich alleine flog. Ich bin jetzt fast 15 Jahre alt. Ich muss lernen, selbstständig zu werden, und den Rockzipfel meiner Mutter loslassen. Ich muss meinen eigenen Weg der Kultivierung gehen.

Am Tag der Parade in Toowoomba war es sehr heiß. Während ich darauf wartete, dass die Parade losging, wurde mir schwindelig. Kurz darauf konnte ich nur noch undeutlich sehen, bis mir schließlich schwarz vor Augen wurde. Ich wusste sofort, dass es schlechte Substanzen waren, die mich zu stören versuchten. Schnell sandte ich aufrichtige Gedanken aus und fühlte mich bald darauf schon besser.

Das Publikum begrüßte uns herzlich und klatschte im Takt unserer Musik in die Hände. Ich war sehr froh und dachte: „Diese Menschen werden gerettet!“

Zum Abschluss möchte ich ein paar Worte unseres Meisters zitieren:

„Ihr seid von der heiligen und unvergleichlich schönen Welt heruntergefallen, weil ihr auf jener Ebene Eigensinn hattet. Ihr seid in die im Vergleich zu anderen Welten schmutzigste Welt hineingefallen, wollt euch aber nicht schnell zurückkultivieren und haltet das Schmutzige in der schmutzigen Welt noch fest. Es tut euch noch so weh, wenn ihr davon ein bisschen verliert. Wisst ihr eigentlich, dass ein Buddha unter den gewöhnlichen Menschen gebettelt hat, nur um euch zu erlösen? Ich öffne heute wieder ein großes Tor und gebe euch das Dafa weiter, um euch zu erlösen. Ich habe mich nicht bitter gefühlt, weil ich dadurch Unzähliges erleiden musste. Was gibt es denn noch, worauf ihr nicht verzichten könnt? Könnt ihr das, was ihr nicht aufgeben könnt, in die Himmelsreiche mitnehmen?“ (Wahre Kultivierung, 22.05.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich danke dem Meister. Ich danke meinen Mitpraktizierenden.