Stundenlanges Stillstehen und Propagandavideos – nach monatelanger Gehirnwäsche ist 50-Jährige befreit

(Minghui.org) Die Falun-Dafa-Praktizierende Chen Bihui aus der Stadt Nanchong, Provinz Sichuan kehrte am 15. Dezember 2018 nach 19 Monaten Gefängnis nach Hause zurück.

Die 50-Jährige war im Frauengefängnis Chengdu einer intensiven Gehirnwäsche und anderen Misshandlungen ausgesetzt. Damit sollte sie dazu gebracht werden, ihren Glauben aufzugeben.

Misshandlungen im Frauengefängnis von Chengdu

Chen musste jeden Tag zehn Stunden in der Gefängniswerkstatt arbeiten und sich Propagandavideos anschauen, die Falun Dafa verleumdeten. Dabei war es ihr verboten, die Augen zu schließen.

Ferner zwang man sie, über zehn Stunden am Tag in ihrer Zelle stillzustehen, manchmal bis 2 oder 3 Uhr morgens. Die wenigen Stunden, die sie schlafen durfte, schlief sie auf dem Boden. Ihre Füße und Beine schwollen stark an, so dass sie Schwierigkeiten beim Gehen hatte.

Einmal stürzte sie und verletzte sich den Fuß, musste aber bis zum Mittagessen weiter stehen. Wenn ihr eine kurze Essenspause erlaubt wurde, setzte sie sich auf einen Stapel Bücher oder Zeitungen auf den Boden.

Chen war es untersagt, Toilettenartikel zu kaufen oder sich zu duschen. Sie reinigte sich und ihre Kleidung im Becken des Waschraums und zog dann ihre nassen Kleider wieder an.

Die Gefängnisleitung wollte sie zwingen, Medikamente gegen ihren hohen Blutdruck einzunehmen. Chen weigerte sich, daher steckte Wärter Yang Yonghong sie in eine Zwangsjacke, stopfte ihr einen schmutzigen Lappen in den Mund und ließ sie von vier Häftlingen ins Krankenhaus tragen.

Weil sie sich weigerte, die Garantieerklärung zu schreiben, in der sie auf Falun Dafa verzichtet, beschimpften und schlugen die Wärter sie, sodass sie blaue Flecken auf ihrer Brust bekam.

Die Verhaftung

Chen und ihre Schwester Chen Xiulian waren am 16. Juni 2016 in der Nähe eines lokalen Marktes im Bezirk Shunqing verfolgt und verhaftet worden. Beamte der Polizeiwache und der Staatssicherheit führten die Verhaftungen durch und brachten die beiden in das Untersuchungsgefängnis Huafeng.

Die Polizei informierte ihre Familie nicht über die Festnahme. Ihre Angehörigen erfuhren am nächsten Tag anderweitig davon. Die Haftbefehle wurden am 21. Juli erlassen.

Aus Protest gegen die Verfolgung traten die Schwestern in einen Hungerstreik.

Besuch beim Anwalt verweigert

Chen Bihuis Angehörige engagierten den Rechtsanwalt Guo Haiyao, um sie vor Gericht zu vertreten. Guos Besuch bei seiner Mandantin in der Haftanstalt wurde jedoch unterbrochen, als der diensthabende Wärter ihn als bekannten Pekinger Menschenrechtsanwalt erkannt hatte. Chen wurde sofort weggebracht.

Guo protestierte und wies darauf hin, dass der Wärter gegen ein ordnungsgemäßes Verfahren verstoße. Chens Familie stellte später den Anwalt Tang Tianhao ein, der sie am 3. August besuchen konnte.

Das Bezirksgericht Shunqing verurteilte Chen Bihui und Chen Xiulian im Januar 2017 jeweils zu zweieinhalb Jahren Gefängnis. Sie legten Berufung ein, aber die Urteile wurden im April bestätigt. Beide Frauen kamen am 3. Mai 2017 ins Frauengefängnis Chengdu, nachdem sie bereits zehn Monate lang in der Haftanstalt festgehalten worden waren.

Frühere Verurteilungen

Chen Bihui war bereits davor wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet worden. Gemeinsam mit sieben weiteren Praktizierenden nahmen Polizisten sie am 26. November 2006 in der Wohnung ihres Vaters fest und brachten sie ins Gefängnis. Danach durchsuchten die Polizisten auch ihre Wohnung. Später brachte man sie in ein Zwangsarbeitslager.