Heilongjiang: Ehepaar nach Massenverhaftungen immer noch in Polizeigewahrsam

(Minghui.org) Du Yongtang und seine 40-jährige Frau Luan Cuiliu sind weiterhin in Haft; sie konnten das diesjährige chinesische Neujahrsfest nicht mit ihrem kleinen Sohn und den schon älteren Eltern feiern.

Das Ehepaar war während einer Massenverhaftung in der Provinz Heilongjiang am 9. November 2018 wegen seines Glaubens an Falun Dafa verhaftet worden. (Siehe Link unter „Frühere Berichte“ am Ende dieses Artikels.)

Du und Luan besitzen ein kleines Reisvertriebsunternehmen im Kreis Yanshou, Provinz Heilongjiang. Die Polizei verdächtigte sie, Informationsmaterialien von Falun Dafa [1] zu verteilen.

Die Polizei hatte bei der Festnahme im letzten Jahr 30.000 Yuan [2] in bar aus dem Haus des Paares mitgenommen und ihre Eltern, die kein Einkommen haben, und ihren kleinen Sohn in einer verheerenden finanziellen Situation zurückgelassen.

Am selben Tag waren weitere 117 Falun-Dafa-Praktizierende in Harbin (Hauptstadt der Provinz Heilongjiang) und Daqing (Metropole in Heilongjiang) verhaftet worden.

Hochzeitsfoto: Das Ehepaar Du Yongtang und Luan Cuiliu

Krätze, weil er keine Kleidung zum Wechseln bekam

Der Anwalt des Paares besuchte Du am 9. Januar 2019 in der Haftanstalt der Stadt Shangzhi. Sowohl die Stadt Shangzhi als auch die Heimatstadt des Paares im Bezirk Yanshou unterliegen der Zuständigkeit von Harbin. Die Behörden weigerten sich zunächst, ein Treffen des Anwalts mit seinem Mandanten zu gewähren, gaben aber später dem hartnäckigen Begehren des Anwalts nach.

Du sagte dem Anwalt, dass die Haftanstalt ihm nicht erlaubt habe, die Kleidung zu nehmen, die ihm seine Familie geschickt hatte. Die Wärter hielten auch die 500 Yuan (ca. 65,-€) zurück, die seine Familie für ihn hinterlegt hatte.

Du hatte sich weder umziehen können noch hatte er die grundlegendsten Dinge des täglichen Bedarfs, nicht einmal Toilettenpapier. Unter den unhygienischen Bedingungen in der Haftanstalt bekam er während der zweimonatigen Haft am ganzen Körper Krätze.

Seine Familie besuchte ihn drei Tage nach dem Besuch des Anwalts. Diesmal erlaubte ihm die Haftanstalt, die von seiner Familie mitgebrachte Kleidung anzunehmen. Kurz darauf wurde er in die Haftanstalt von Acheng verlegt.

Luan Cuiliu von der Polizei verhört

Der Anwalt des Paares ging am 9. Januar 2019 zur Staatsanwaltschaft der Stadt Shangzhi, damit ihr Fall überprüft werden konnte. Die Mitarbeiter dort behaupteten, den Fall noch nicht erhalten zu haben, obwohl sie ihn bereits am 5. Januar an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Acheng in Harbin weitergeleitet hatten.

Das Anwaltsgespräch mit Frau Luan im Gefängnis von Harbin am 28. Januar 2019 und ein Besuch bei der Staatsanwaltschaft von Acheng bestätigten diesen Vorgang zwischen den beiden Staatsanwaltschaften.

Der Anwalt besuchte Luan am 14. Februar erneut, nachdem die Staatsanwaltschaft von Acheng den Fall wegen unzureichender Beweise an die Polizei zurückgeschickt hatte.

Luan erzählte dem Anwalt, dass die Polizei gerade an diesem Morgen gekommen sei und sie verhört habe. Die Beamten hätten versucht, sie zu der Aussage zu zwingen, dass sie Flyer von Falun Dafa verteilt habe.

Früherer Bericht:

Massenverhaftung in der Provinz Heilongjiang – Zahl auf 119 gestiegen


[1]Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt. Es verbreitete sich rasant und viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungswegs werden seit 1999 in China verfolgt.[2] Das sind umgerechnet ca. 4.000 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.