Erkenntnisse durch das Lesen des Buches „Zhuan Falun“

(Minghui.org) Das Zhuan Falun, das Hauptwerk im Falun Dafa, ist in einer alltäglichen Sprache geschrieben. Jeder kann es an der Oberfläche verstehen, aber es liegt an uns, die höheren Prinzipien darüber hinaus zu erkennen.

Wie können wir die Fa-Erklärungen effektiv lernen? Meine Erfahrung ist, dass wir zuerst respektvoll und ruhig sein und dann das Ego loslassen müssen. Das Ziel ist nicht, schnell zu lesen, sondern ohne Streben zu erkennen. Obwohl ich noch weitere und tiefere Bedeutungen erkennen muss, möchte ich einige Erkenntnisse mitteilen, die ich persönlich in meiner gegenwärtigen Phase über das Fa habe.

Wissenschaftliche Begriffe beseitigen, um die innere Bedeutung des Fa zu verstehen

Wie viele Praktizierende denke ich manchmal unbewusst mit wissenschaftlichen Begriffen über das Fa nach und bewerte die Wissenschaft nicht mit dem Fa. Es scheint, dass ich eine wissenschaftliche Spur im Kopf habe und ihr folge, wenn ich nicht aufpasse.

In der ersten Lektion erklärte der Meister (Li Hongzhi, der Begründer von Falun Dafa), warum das Praktizieren nicht zu Ergebnissen führt:

„Eine Flasche ist mit Schmutz gefüllt, wird ihr Deckel sehr fest verschlossen und wird sie ins Wasser geworfen, dann sinkt sie sofort bis zum Grund. Schüttest du den Schmutz aus, je mehr du ausschüttest, desto höher schwimmt die Flasche; wenn du den Schmutz ganz ausschüttest, schwimmt sie ganz nach oben.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 43)

Ich denke nicht, dass es hier um Physik geht. Ob ein Objekt schwimmt oder sinkt, hängt in der Physik einfach von seiner Dichte ab.

Ich habe erkannt, dass der Meister hier über das Fa sprach, nicht über Physik. Er nutzte dieses physikalische Beispiel, um uns dabei zu helfen, die Barriere wissenschaftlicher Konzepte zu durchbrechen. Während sich die Dichte des Wassers nie ändert, hat Falun Dafa auf verschiedenen Ebenen unterschiedliche Ausdrucksformen. Kultivierende sind auf der Ebene, auf der sie sich befinden.

Darüber hinaus heißt es im Zhuan Falun oft: „Jemand denkt“, „die moderne Medizin offenbart“, „die Wissenschaftler denken“ und so weiter. Meines Wissens ist dieses „Denken“ nicht unbedingt richtig. Es kann begrenzt oder falsch sein, wie z.B. Darwins Evolutionstheorie.

Der Meister verwendet diese Ausdrücke in seinen Schriften, um uns anzuleiten, die Prinzipien hinter dem Fa des Universums zu verstehen. Wenn der Meister mit dem Unterricht auf höheren Ebenen begonnen hätte, hätten seine Zuhörer Schwierigkeiten zu verstehen, was richtig oder falsch ist. Die gleiche Herangehensweise kann bei unseren Bemühungen zur Aufklärung über die wahren Umstände angewandt werden.

Der Meister sagt:

„Nachdem eine Anschauung gebildet worden ist, kontrolliert sie dich das ganze Leben lang und lenkt dein Denken und sogar deine Freude, Ärger, Trauer und Fröhlichkeit.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun II, Buddha-Natur)

Ein wichtiger Punkt beim Fa-Lernen ist, die Bedeutung zu verstehen. Um damit umzugehen, müssen wir zuerst die Vorstellungen loswerden, die uns beeinflussen.

Warum das unbehagliche Gefühl?

Als ich eines Tages im Zhuan Falun den Abschnitt über „Neid“ las, wurde mir plötzlich bewusst, dass dort sieben Mal von „Unbehagen“ gesprochen wurde. Es schien mehr oder weniger jedes Mal auf mich hinzudeuten. 

Der Meister sagte:

„Ein alltäglicher Mensch kann das nicht einsehen, er glaubt immer, dass er das tun soll, was seinen Fähigkeiten entspricht. Deshalb kämpft und streitet er sein ganzes Leben lang und sein Herz nimmt großen Schaden. Er findet es sehr bitter und mühsam und er fühlt sich im Herzen ständig unausgeglichen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 426)

In den Shen-Yun-Projekten habe ich oft darüber nachgedacht, wer was tun sollte und warum und wie. Wenn ein Projekt nicht mit meinem Denken übereinzustimmen schien, fühlte ich mich unwohl und wurde passiv und unkooperativ. Ich verstehe jetzt, dass die Wurzel meiner Gefühle im Grunde mein Neid war. Meine Anhaftungen waren durch die Ausrede so verborgen, da es „zum Wohle von Shen Yun“ war, sodass sie für mich nicht leicht zu identifizieren waren.

Ich erkenne auch, dass auch mein Unbehagen und meine psychischen Leiden oft Ausdruck von Neid sind.

Vor zwei Tagen erzählte ich einem Mann mittleren Alters, der im Allgemeinen unterstützend war, die Fakten über Falun Dafa. Als ich versuchte, ihn zu ermutigen, aus der Kommunistischen Partei Chinas auszutreten, trat plötzlich ein anderer Praktizierender dazu und übernahm das Gespräch. Ich war nicht gerade froh darüber, obwohl ich wusste, dass es egal war, wer die Gespräche führte, solange dem Menschen geholfen wurde. Ich verstand nicht, warum ich zu dieser Zeit unzufrieden war. Später wurde mir klar, dass es Neid war.

Aus der Perspektive der anderen Person

Wenn jemand fragte, ob es in Ordnung sei, die Bücher anderer Religionen oder Praktiken zu lesen, würde ich sagen: „Natürlich nicht.“ Wenn ich an die Antwort des Meisters denke, wird mir klar, dass der Meister die Gründe immer aus der Perspektive des anderen erklärt, sodass die Person den Punkt leicht akzeptieren und verstehen kann.

Der Meister sagt:

„Mancher fragte mich: Kann ich Bücher aus anderen Religionen und Qigong-Bücher lesen? Wir sagen, Bücher aus Religionen, besonders Bücher aus dem Buddhismus, sie alle lehren die Menschen, wie sie ihre Xinxing kultivieren. Wir gehören auch zum buddhistischen System und das sollte kein Problem sein. Aber eins: Bei der Übersetzung vieler Sutren wurden schon viele Fehler gemacht, dazu kommen noch die Auslegungen der Sutren, die von unterschiedlichen Ebenen aus gemacht worden sind, sie machten nach Belieben Definitionen, das ist Fa durcheinanderbringen.“ (ebenda, S. 378)

Ich war oft nicht geduldig und ruhig, wenn ich den Menschen die wahren Umstände erklärte, mich mit Mitpraktizierenden über unsere Erfahrungen austauschte und Probleme mit meiner Familie diskutierte. Jetzt erst verstehe ich, warum. Es lag daran, dass ich die Sichtweise der anderen Person nicht berücksichtigt hatte.

Manchmal sprach ich mit meiner Familie mit der Einstellung „Ich sage das zu deinem eigenen Besten“ und achtete nicht auf die Worte und den Ton meiner Rede. Ich war überhaupt nicht rücksichtsvoll. Es war das Ergebnis meiner Kultivierung.

Wir hielten vor einigen Jahren die erste Shen Yun-Aufführung in unserer Stadt ab. In einer Gruppe zum Erfahrungsaustausch hatte ein älterer Praktizierender einen Streit mit dem Koordinator. Ich stand auf der Seite der älteren Person. Am nächsten Tag sagte ein anderer Praktizierender, dass das, was ich am Vorabend gesagt hätte, falsch sei.

„Was habe ich denn falsch gesagt?“, wollte ich wissen und überlegte. Oberflächlich hatte ich recht, einen älteren Praktizierenden zu unterstützen. Diese Interpretation war jedoch zu beschränkt. Ich hätte das Problem aus der Perspektive der gesamten Gruppe und ausgehend vom Fa betrachten sollen.

Starkes Streben beachten

Im Zhuan Falun lehrt uns der Meister, uns aufrichtig zu kultivieren und sich auf große Ziele zu konzentrieren. 

In „Der Heilige“ lehrt uns der Meister:

„Trägt hohes Ideal, beachtet Kleinigkeit“(Li Hongzhi, Der Heilige, 17.11.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Diese beiden Aussagen scheinen sich oberflächlich zu widersprechen. Wenn wir über Krankheitskarma sprechen, möchte der Meister, dass wir die großen Aspekte anderer betrachten und uns nicht in die kleinen Dinge einmischen. Wir müssen streng zu uns selbst sein. Andernfalls wird jede kleine Anhaftung zu einem großen Problem werden.

Der Meister sagt:

„Manche unserer Lernenden können den Pass des Krankheitskarmas nicht überwinden. Denk nicht an die großen Dinge. Du denkst, dass du keine großen Fehler gemacht hast und sehr standhaft im Fa bist. Aber halte die kleinen Dinge nicht für unwichtig. Sonst würde das Böse eure Lücken ausnutzen. Viele Lernende sind sogar wegen kleiner Dinge dahingegangen. Es waren wirklich sehr kleine Dinge. Die Kultivierung ist ernsthaft und lückenlos.“(Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz der Westküste von 2015, 16.10.2015, Los Angeles)

Tief über die einzelnen Ereignisse nachdenken

In seinen Fa-Erklärungen leitet der Meister uns immer an, unsere Fähigkeit zu verbessern, tiefer zu verstehen und tief darüber nachzudenken, wenn wir auf bestimmte Ereignisse stoßen. „Tiefer nachdenken“ bedeutet für mich, an historische Schulden vergangener Generationen und die Einmischung der alten Mächte zu denken.

Der Meister ermutigt uns, tief über bestimmte Dinge nachzudenken, damit wir die verborgenen Anhaftungen beseitigen können. Die Anhaftung und das Karma hängen zusammen. Wenn unsere Anhaftungen beseitigt sind, wird der Meister uns helfen, das Karma zu entfernen und zu verstehen, wie wir unsere Fähigkeiten verbessern können.

Mir sind viele seltsame Dinge passiert, während ich die wahren Umstände erklärt, Erfahrungen ausgetauscht habe und auf häusliche Konflikte gestoßen bin. Ich lasse sie manchmal los, ohne sie sorgfältig zu überdenken. Vor zwei Tagen benutzte meine Frau zum Kochen Stäbchen. Damit sie mir nicht die gleichen Essstäbchen auf den Esstisch legte, nahm ich sie vom Herd und legte sie in die Spüle.

Das ärgerte sie und sie schlug mich. Es kam mir seltsam vor, dass sie bei so einer Kleinigkeit die Beherrschung verlor. Ich entschuldigte mich nicht aufrichtig bei ihr, konnte meine Xinxing nicht bewahren und stritt mit ihr. Zu meiner Überraschung wurde ich plötzlich heiser. Als sie das bemerkte, hörte sie auf, sich zu beschweren, und begann, nach innen zu schauen.

Als ich später über diesen Vorfall nachdachte, wurde mir klar, dass ich aus meinem Kampfgeist heraus wollte, dass meine Frau die Essstäbchen wusch. Ich dachte, sie müsse sie waschen, wenn ich sie in die Spüle legte. Es war ein schlechter Gedanke. Ich war nicht rücksichtsvoll zu ihr.

Epilog

Artikel zu schreiben, um sich über Kultivierungserfahrungen auszutauschen, ist ein weiterer Weg, um uns zu erhöhen. Das trifft auch auf das Editieren von Artikeln zu. Während wir einmal über die Mundkultivierung sprachen, sagte ein anderer Praktizierender: „Wenn man etwas sagt, was man nicht sagen sollte, kann es passieren, dass der Mund anfängt zu eitern. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass wir nicht gesagt haben, was hätte gesagt werden sollen.“

Ich denke, dass dies auch auf das Schreiben von Artikeln zutrifft.