Eine Balance finden zwischen Kultivierung, Karriere und Familie

(Minghui.org) Seit 20 Jahren bin ich Falun-Dafa-Praktizierende, außerdem erfolgreiche Karriere-Frau und Mutter von zwei kleinen Kindern. Diese drei Bereiche auszubalancieren, ist keine einfache Sache. Doch nach vielen Fehlern und Anläufen habe ich nun einen Weg gefunden, der für mich funktioniert.

Diese Methode ist nicht perfekt. Aber ich hoffe, dass ich mit meinen Erfahrungen vielleicht andere Mitpraktizierende in einer ähnlichen Situation dazu inspirieren kann, bessere Ideen zu entwickeln, um uns gemeinsam zu verbessern.

Meine Arbeit fordert mich nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Sie ist eine Herausforderung und auch unabsehbar. Um den Überblick zu behalten, muss ich ständig Neues lernen und mich weiterentwickeln.

Außerdem bin ich Mutter. Mein großer Sohn ist acht Jahre und mein jüngerer erst zwei Jahre alt. Nicht nur, dass ich die drei Dinge und meine Arbeit gut machen muss, ich muss mich auch um die Familie kümmern und mein Bestes als Mutter geben.

Es ist sehr schwer und ich habe kaum Zeit für mich. Der Meister hat uns jedoch gesagt, dass wir uns in dieser komplizierten Umgebung kultivieren sollen. Deshalb denke ich, dass dies mein ganz eigener Weg ist, um das Fa zu bestätigen.

Was Kinder von Dafa-Jüngern lernen sollten

Als mein ältester Sohn vier oder fünf Jahre alt war, liebte er es, mit mir die Gedichte des Meisters und Dafa-Bücher zu lesen. Er war ziemlich folgsam.

Meine Schwiegereltern, die bei uns lebten, waren jedoch dagegen, ihm Dafa beizubringen. Wenn sie sahen, dass wir die Dafa-Bücher zusammen lasen, beschimpften sie ihn. Mit der Zeit wollte er nicht mehr das Fa mit mir lernen. Ich konnte die Einstellung meiner Familie dem Dafa gegenüber nicht ändern, darum beharrte ich nicht darauf.

Während dieser Zeit war er in der Vorschule. Fast alle Eltern um mich herum fingen an, ihre Kinder für außerschulische Aktivitäten anzumelden. Beeinflusst von den Müttern in meinem Umfeld meldete auch ich meinen Sohn für den Unterricht für Klavier, Englisch und Kunst an. Musik mochte ich sehr, besonders Klavier. Ich hatte die Hoffnung, dass mein Sohn eines Tages im Shen Yun-Symphonieorchester spielen würde.

Einige Zeit lang hetzten wir an den Wochenenden nur von einem Unterricht zum nächsten. Es war anstrengend und ich fühlte mich völlig verloren. Aber für die mit mir befreundeten Mütter war dieses Leben normal; sie hatten nichts anderes. Sie steckten ihre Kinder in doppelt so viele Aktivitäten und verbrachten ihre ganze Zeit damit, die Termine ihrer Kinder zu organisieren. Sie kutschierten sie in der ganzen Stadt herum und brachten sie zum Lernen oder zum Üben nach Hause. Unsere ganze Gesellschaft ist in solch einem unnormalen Zustand.

Eines Tages hörte ich in einer Radiosendung, dass Instrumentalmusik, Singen, Gedichte schreiben und die bildende Kunst alle Teile eines Ganzen sind. Die Menschen in alter Zeit schrieben ein Musikstück zu einem von ihnen verfassten Gedicht. Nachdem sie das Gedicht auf Papier geschrieben hatten, malten sie seitlich einige Bilder, um es zu schmücken. In einem Kunstwerk kommen viele Formen zum Einsatz – Malerei, Kalligrafie, Musik, Literatur und Wissenschaft. Diese Formen waren nicht voneinander getrennt, sondern Teil eines großen Ganzen.

Das heutige Schulsystem bringt den Kindern nur bei, wie sie die Prüfungen bestehen können. Der Lernstoff konzentriert sich nur auf einen Bereich, anstatt auf das Ganze, was sowohl die Kinder als auch die Eltern erschöpft und verwirrt.

Plötzlich erkannte ich, dass Musik, Kunst und Sprachen unterschiedliche Dinge sind, die aber vom gleichen Kern abstammen. Was ist für kleine Dafa-Jünger am wichtigsten zu lernen? Es ist Dafa. Ich bereute es, dass ich so viel Zeit mit dem Unterricht und der ganzen Fahrerei zwischen den einzelnen Aktivitäten vergeudet hatte. Ich war zu sehr auf die Details konzentriert gewesen und hatte das wirklich Wichtige aus den Augen verloren.

Zuhause konnte ich nicht mit meinem Sohn das Fa lernen. Die einzige gemeinsame Zeit, die wir hatten, war auf der Fahrt zu den verschiedenen Kursen. Ich nutzte diese Möglichkeit im Auto. Anfangs wollte mein Sohn nicht mit mir das Fa lernen; er kennt auch nur eine begrenzte Anzahl an chinesischen Schriftzeichen. Ich erklärte ihm, warum es wichtig ist, das Fa zu lernen, und konnte ihn schließlich überreden, es einmal zu versuchen. Ich las einen Abschnitt und er wiederholte ihn. Auf diese Weise lernten wir das Buch Zhuan Falun zu Ende.

Um Zeit für das Fa-Lernen mit meinem älteren Sohn zu finden, holte ich ihn jeden Tag von der Schule ab. Im Auto rezitierten wir die Gedichte aus dem Hong Yin. Jetzt kann er fast jedes Gedicht aus Hong Yin und Hong Yin II. Zuerst verstand er die Bedeutung der Gedichte nicht und lernte sie nur auswendig. Jetzt ist er in der dritten Klasse; er versteht die Gedichte wirklich, wenn ich sie ihm erkläre.

Vielen Leuten erscheint es als reine Zeitverschwendung, sein Kind jeden Morgen zur Schule zu fahren. Doch das ist die einzige Zeit, die mein Sohn und ich nur für uns allein haben. Manchmal bitte ich ihn, mich abzufragen, und  ich rezitiere die Gedichte. Manchmal wechseln wir uns ab. Dann nenne ich den Titel des Gedichts und er rezitiert es oder wir rezitieren es zusammen.

Ich habe bemerkt, dass mein Sohn viel reifer und duldsamer ist als Gleichaltrige. Oft erinnere ich ihn an die Prinzipien von Falun Dafa. Er erzählt mir auch, was er in der Schule erlebt hat, und spricht über seine Gedanken basierend auf dem Fa.

Manchmal hebt er leere Getränkedosen auf und wirft sie in den Müll, ohne dass ich darum gebeten habe. Einmal schimpfte ich beim Fahren über einen Verkehrsteilnehmer. Mein Sohn saß neben mir und schaute mich ernst an: „Mama, warum sagst du so ein schmutziges Wort?“ Ein anderes Mal gebrauchte ich eine Notlüge, da ermahnte er mich: „Mama, sagtest du nicht, dass wir wahrhaftig sein sollen?“ Manchmal ist es wirklich beschämend, doch ich bin dankbar dafür, dass ich einen kleinen Mitpraktizierenden habe, der mir meine Mängel aufzeigt.

Ich denke, mein Sohn ist sehr gesegnet; er wird fast nie krank. Auch wenn er sich manches Mal nicht gut fühlt, geht es ihm nach einem oder zwei Tagen wieder besser. Wenn bei einer Grippewelle zwei Drittel seiner Klasse fehlen, ist er immer noch gesund. Wir mussten ihn fast nie zum Arzt bringen.

Ich habe erkannt: Wenn ein Dafa-Praktizierender Kinder hat, darf er sie nicht wie alltägliche Kinder behandeln. Die Eltern sollten jede Gelegenheit nutzen, sie mit dem Fa anzuleiten. Wenn sie zu Hause keine anständige Umgebung haben, sollten sie diese in Ordnung bringen. Oft erzähle ich meinem Sohn, dass er als Dafa-Praktizierender eine spezielle Schicksalsverbindung hat. Er ist als Dafa-Praktizierender geboren und muss das schätzen.

Im alltäglichen Leben die wahren Umstände erklären

Die meiste Zeit verbringe ich mit Arbeit und Familie. Selten habe ich die Möglichkeit hinauszugehen, um die wahren Umstände zu erklären. Jedoch gibt es immer noch viele Möglichkeiten, die wahren Umstände zu erklären – auch mit Kindern im Schlepptau.

Mein Mann und ich machen jedes Jahr ein paar Ausflüge mit den Kindern. Auf der Reise kann ich bei den Begegnungen mit Menschen leicht ein Gespräch beginnen und die wahren Umstände erklären. Mein jüngster Sohn ist mit seinen zwei Jahren in einem niedlichen Alter. Fremde Leute finden ihn anziehend und kommen auf ihn zu, um mit ihm zu spielen. So ist es einfach, mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

In Urlaub zu fahren, ist meiner Meinung nach keine verschwendete Zeit. Das Reisen erweitert meinen Horizont. Durch das Wissen und die Erfahrung von den Reisen bekomme ich Ressourcen, die mir helfen, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Ich kann über vieles reden und höre mich dabei sehr bewandert an.

Da ich oft unterwegs bin, verbringe ich viel Zeit in der U-Bahn, im Zug und in Taxis. Ich nutze diese Gelegenheiten, um den Taxifahrern und den Leuten neben mir im Zug die wahren Umstände zu erklären.

Die meisten meiner Geschäftskontakte sind hochgebildete Leute. In dieser Gruppe ist es nicht effektiv, sie sofort zu fragen, ob sie bereit sind, aus der Partei auszutreten. Normalerweise nehme ich mir Zeit, um sie etwas näher kennenzulernen. Ich spreche dann ein Thema an, von dem ich weiß, dass es sie interessiert oder betrifft, und nutze es als Einstieg. Wenn sie mir vertrauen, ist es leichter für mich, sie von einem Parteiaustritt zu überzeugen.

Wer auch immer behauptet, die Arbeit beschäftige einen so sehr, dass man keine Zeit mehr habe, die wahren Umstände zu erklären, ist unverantwortlich. Auch wenn man sehr beschäftigt bist, macht das nichts. Man hat immer noch reichlich Gelegenheit, mit den alltäglichen Menschen in Kontakt zu kommen.

Die Menschen um einen herum sind nicht zufällig da. Es ist für sie vorherbestimmt, die wahren Umstände zu erfahren. Vielleicht ist die Beziehung zu ihnen genau die Form, in der sie mit einem verbunden sein sollen. Wie könnte man sie nicht erretten?

Mit Hilfe meiner Schwiegereltern meine Anhaftungen beseitigen

Ich bin in der Stadt aufgewachsen, die Familie meines Mannes kommt vom Land. Als unser erstes Kind geboren war, zogen meine Schwiegereltern zu uns, um uns mit dem Baby zu helfen. Wegen unserer unterschiedlichen Herkunft konnte ich bestimmte Verhaltenswesen an ihnen nicht akzeptieren.

Zum Beispiel kochte meine Schwiegermutter einfaches Essen, mein Schwiegervater trug auch draußen Hausschuhe und manchmal vergaßen sie, die Toilette zu spülen. Außerdem verwöhnten sie die Jungs und machten alles für sie. Sobald sie ein Kind niesen hörten, wollten sie es zum Arzt bringen. Bestimmte Stellen im Haus waren immer dreckig und sie schauten zu viel Fernsehen.

Obwohl ich vor ihnen keine große Sache daraus machte, beschwerte ich mich insgeheim über ihr Verhalten. Eines Tages äußerte ich mich beim Fa-Lernen bei einer älteren Praktizierenden über meine Schwiegermutter.

Da sagte sie zu mir: „Stell dir vor, sie wäre nicht deine Schwiegermutter, sondern deine eigene Mutter. Würdest du dich dann immer noch so fühlen?“ Das traf mich hart und ich war schockiert. Aber es ist wirklich so: Wenn sie meine eigene Mutter wäre, würde ich mich überhaupt nicht beschweren. Ich würde es unfair finden, wenn meine Mutter so viel im Haus tun müsste. Dann würde ich meinem Mann Vorwürfe machen: „Warum müssen meine Eltern die ganze Hausarbeit erledigen?“

Warum behandele ich dann meine Schwiegereltern nicht so? Sie verlangen keine Gegenleistung, sondern tun alles bereitwillig; vom Lebensmittel-Einkauf bis zum Babysitten. Warum habe ich immer noch so viele Beschwerden? Ich bin nicht nur egoistisch – ich bin sehr egoistisch! Das Schlimme daran ist, dass mir bis zu dem Tag mein Egoismus noch nicht einmal bewusst gewesen war. Ich schämte mich sehr.

Warum kann ich die Mutter meines Mannes nicht wie meine behandeln? Warum kann ich keine Rücksicht auf die Gefühle meiner Schwiegermutter nehmen und ihre harte Arbeit anerkennen? Wenn ich zwischen meinen und seinen Eltern so einen Unterschied mache, basiert das dann nicht auf einer menschlichen Anschauung? Ich sah ihre Hilfe für selbstverständlich an und setzte sogar voraus, dass meine Schwiegermutter dies für uns tat.

Ich war undankbar. Sie waren zu uns gezogen, um uns zu helfen. Wenn sie das nicht getan hätten, hätte ich mich um die Kinder kümmern müssen, das wäre viel zu anstrengend gewesen. Vielleicht hätte ich dann gar keine Zeit mehr gehabt, das Fa zu lernen, die Übungen zu machen oder zu arbeiten. Dieser Vorfall ließ mich die versteckte Anhaftung des Egoismus erkennen.

Für das Fa-Lernen Zeit finden

Bei der Hausarbeit, beim Essen, bei der Fahrt im Auto oder in der U-Bahn höre ich die Erfahrungsberichte der Minghui-Website, die Lektionen des Meisters oder die Neun Kommentare. Nur wenn wir das Fa gut und immer wieder lernen, können wir uns wirklich gut kultivieren, uns an das Fa angleichen und die wahren Umstände effektiv erklären.

Meine oberste Priorität sollte das Fa-Lernen sein, ich will ihm die höchste Priorität einräumen. Das Fa-Lernen sollte morgens die erste Sache sein, noch bevor ich zur Arbeit gehe. Bisher habe ich es in diesem Bereich nicht gut gemacht, zukünftig werde ich strenger mit mir sein und es besser machen.

Ich wollte eine flexible und gutbezahlte Arbeit finden. Jetzt habe ich das, was ich wollte – doch warum will ich noch mehr Geld verdienen? Ich hätte dann noch weniger Zeit zum Fa-Lernen. Ist das nicht Gier? Ich werde strenger mit mir sein und mir Zeit zum Fa-Lernen nehmen. Ich werde jeden Tag mindestens eine Lektion im Zhuan Falun von Meister Li Hongzhi sowie eine der neuesten Fa-Erklärungen des Meisters lernen. Ich darf meine wertvolle Zeit nicht mehr verschwenden.

Das sind einige Gedanken über meinen derzeitigen Kultivierungszustand. Mir wird immer mehr bewusst, dass die beste Kultivierungsumgebung die unter gewöhnlichen Menschen ist. Weil diese Umgebung so kompliziert ist, spiegelt sie uns viele Anhaftungen wider, die wir womöglich noch nicht erkannt haben.

Liebe Mitpraktizierenden, das waren meine Erfahrungen, wie ich meine Kultivierung, Familie und Arbeit ausbalanciere. Ich hoffe, dass es denjenigen helfen kann, die ähnliche Situationen zu bewältigen haben.

Ich danke dem Meister. Ich danke den Mitarbeitern von Minghui.