Polizei bricht Besitzer eines Elektrofachgeschäftes die Knochen – eine Zeugenaussage

(Minghui.org) Der Elektronikfachhändler Qiu An wusste bis 2006 nicht viel über Falun Dafa. Irgendwann erfuhr er von seinen Freunden von der Praxis. Nachdem er das Buch Zhuan Falun und andere Schriften dieser Praxis gelesen hatte, stellte er fest, dass Falun Dafa [1] nicht so war, wie die Kommunistische Partei Chinas es dargestellt hatte. Stattdessen förderte die Praxis eine verbesserte körperliche Gesundheit und half den Menschen dabei, ihren Charakter zu verbessern. Deshalb fing Qiu aus der Stadt Kunming, Provinz Yunnan an, Falun Dafa zu praktizieren.

Qiu sagte, dass er oft mit Menschen gestritten habe und erst durch Falun Dafa zu einem besseren Menschen geworden sei. Er sagte, er habe Glück, die wahre Geschichte der Praktik zu kennen und ein Praktizierender geworden zu sein. Er glaube fest daran, dass jeder, ebenso wie die Gesellschaft im Allgemeinen, von Falun Dafa profitieren könne.

Aber er hätte nie gedacht, dass sein Glaube und das Gespräch mit anderen über die Praktik ihm Inhaftierung, Prügel und Demütigung bringen würden, wie er es im Dezember 2018 erlebt hatte.

Qiu wurde am 11. Dezember 2018 verhaftet und mehr als einen Tag lang in Haft genommen. In diesen Stunden schlugen Polizeibeamte ihn so brutal, dass es zu Knochenbrüchen kam. Das ergab eine ärztliche Untersuchung.

Die Glaubensfreiheit ist durch Artikel 36 der chinesischen Verfassung gewährt, wusste Qiu. Außerdem verstieß das Vorgehen der Polizisten gegen Artikel 22 des chinesischen Polizeigesetzes. Demnach ist es den Polizeibeamten nicht erlaubt, „andere Personen rechtswidrig ihrer Freiheit zu berauben oder einzuschränken oder eine Person, ihren Besitz, ihren Wohnsitz oder ihren Aufenthaltsort illegal zu durchsuchen“ oder „eine andere Person zu verprügeln oder zu veranlassen, das zu tun“.

Die Zeugenaussage

Im Folgenden veröffentlichen wir die Zeugenaussage des 46-jährigen Qiu An aus seinem Brief an Zhou Jianzhong, den Direktor der Polizeidirektion von Kunming.

„Gegen 16:00 Uhr am 11. Dezember 2018 kam ein Kunde namens Zhou You in mein Geschäft. Er wollte ein Ladekabel kaufen. Ich unterhielt mich mit ihm über Falun Dafa und gab ihm eine Karte, die Informationen enthält, mit der er die Internetblockade umgehen kann, um Nachrichten aus dem Ausland sehen zu können. Als er ging, gab ich ihm auch ein kleines Büchlein über Falun Dafa.

Etwa eine halbe Stunde später stürzten zwei Polizisten in den Laden. Ein Polizist zeigte mir die Karte und das Heft und fragte mich, ob ich sie verteilt hätte. Zu diesem Zeitpunkt kam auch Zhou herein, um gegen mich auszusagen. Zwei weitere Polizisten kamen hinzu und brachten mich zum Polizeirevier von Xiaobanqiao.

Auf der Polizeistation wurde ich gezwungen, bis zum Abend zu stehen. Drei Polizisten überprüften dann meinen Namen. Mit Handschellen fesselten sie meine Hände hinter meinem Rücken. Die Handschellen waren eng und meine Handgelenke schmerzten. Sie brachten mich zurück in meinen Laden. Auf dem Weg dorthin demütigten sie mich und sagten, sie wollten den Laden bei der Ankunft durchsuchen. Da sie keinen Durchsuchungsbefehl hatten, weigerte ich mich, die Tür zu öffnen. Sie kontaktierten den Vermieter und ließen meine Frau die Tür öffnen. Obwohl sie nicht fanden, was sie suchten, brachten sie mich zur Polizeistation zurück. Dann verhörten sie mich.

Auf der Polizeiwache: Geschlagen und mit Pfefferspray besprüht

Gegen 2:00 Uhr morgens wollten sie ein Foto von mir machen sowie meine Fingerabdrücke und Blutproben nehmen. Da ich nichts falsch gemacht hatte, weigerte ich mich. Ein Polizist nahm mir die Brille ab und sprühte mir Pfefferspray in die Augen. Zwei weitere Polizisten schlugen mich zu Boden, während ein anderer Polizist mich mit einem Schlagstock hart traf.

Sie schlugen mir auf den ganzen Rücken, auf meine Wirbelsäule, den rechten Arm sowie mein Gesäß und die Oberschenkel. Es war extrem schmerzhaft. Der erste Polizist trat hart auf meinen Kopf und besprühte mich weiter mit Pfefferspray. Nachdem er eine Flasche Pfefferspray aufgebraucht hatte, nahm er eine weitere Flasche und fuhr fort, während er mich demütigte.

Am Ende gelang es der Polizei, mich zu fotografieren, Fingerabdrücke zu machen und Blut zu entnehmen. Als ich fragte, warum meine biometrischen Daten benötigt würden, antwortete einer der Polizisten: „Organraub!

Nachdem sie mich zurück in den Verhörraum gebracht hatten, zwang mich die Polizei, bis zum nächsten Morgen zu sitzen. Ein Polizist drohte mir, dass ich keinen Anwalt nehmen sollte. Als sie mich in eine Haftanstalt bringen wollten, forderte ich, meine Familie sehen zu dürfen. Nach langer Zeit kamen meine Frau und meine Schwester. Sie waren überrascht, mich unter solchen Schmerzen zu sehen und außerstande, die Augen zu öffnen. Nachdem ich ihnen gesagt hatte, dass die Polizisten mich geschlagen und mit Pfefferspray besprüht hätten, kniete meine Schwester nieder und flehte sie an, es nicht mehr zu tun.

Als mich ein Polizist zu einer Untersuchung ins Krankenhaus von Xingyao brachte, zeigte ein Röntgenbild, dass sich ein Teil meines Beckens gelöst hatte und einige meiner Rippen gebrochen waren. Meine Augen brauchten eine Narkose. Der Polizist brachte mich in ein anderes Krankenhaus, damit das Ergebnis bestätigt werden konnte, ehe er mich zur Haftanstalt von Kunming brachte.

Ein Arzt in der Haftanstalt wollte mich wegen meiner Verletzungen nicht aufnehmen. Nachdem ich zur Polizeistation zurückgebracht worden war, ließen sie mich gegen 22:00 Uhr wieder frei.“


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.