Nach elf Jahren Gefängnis zuhause weiter überwacht und schikaniert

(Minghui.org) Seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa [1] ist Huang Shisheng wiederholt wegen seines Glaubens von der Polizei ins Visier genommen worden.

Zweimal wurde er ins Gefängnis gesperrt, insgesamt elf Jahre lang. Seine Frau und sein Sohn wurden von den Behörden schikaniert und lebten in Angst. Nachdem Huang 2018 nach seiner letzten zweijährigen Haftzeit entlassen worden war, wurde seine Frau von den Behörden gezwungen, ihn zu überwachen. Schließlich führte das zur Scheidung des Paares.

Es folgt der Bericht über Huangs Verfolgung während seiner letzten Haftstrafe.

Nach Verhaftung auf dem Bahnhof zur Einnahme von Medikamenten gezwungen

Huang ist zwischen 60 und 70 Jahre alt und wohnhaft in der Stadt Hegang, Provinz Heilongjiang. Am 8. September 2016 wurde er am Bahnhof Hegang verhaftet. Er hatte vorgehabt, nach Harbin (Hauptstadt von Heilongjiang) zu fahren, um dort seine Nichte und ihren Mann zu besuchen. Die beiden, ebenfalls Falun-Gong-Praktizierende, waren wegen der Anbringung von Aufklebern mit Informationen über Falun Dafa inhaftiert.

Die Polizei warf Huang Fluchtversuch vor, da er sie nicht über die Reise nach Harbin informiert hatte, obwohl er noch unter Hausarrest [2] stand.

Am Abend dieses Tages wurde Huang ins Landwirtschaftskrankenhaus Jiangbin gebracht und zu einer Reihe von körperlichen Untersuchungen gezwungen. Dort zwang ihn die Polizei zur Einnahme von unbekannten Medikamenten. Er bekam heftige Kopfschmerzen und hatte das Gefühl, dass sein Kopf im Begriff war zu explodieren. Dies passierte ihm später noch einmal, sodass er sich weigerte, die Tabletten erneut einzunehmen.

Huang erkundigte sich, was das für ein Medikament sei, woraufhin Doktor Wang Dapeng nur antwortete: „Es ist ein Geheimnis.“ Huang fragte auch die Krankenschwester, aber sie schwieg. Danach wandte sich Huang an den Polizisten Liu Qingchao. Der sagte, dass er es gewesen sei, der dem Arzt befohlen hatte, ihm dieses Medikament zu verabreichen.

Obwohl Huangs Blutdruck gefährlich hoch blieb, setzte die Polizei die Wärter des Untersuchungsgefängnisses unter Druck und bestach sie, damit man ihn dort aufnahm.

In den nächsten vier Monaten brachte die Polizei Huang häufig ins Krankenhaus und zwang ihn dort, unbekannte Medikamente einzunehmen, bis er im Januar 2017 ins Gefängnis überführt wurde.

Sein Anwalt aus Peking durfte ihn in dieser Zeit nicht besuchen.

Huang musste die Rechnung bezahlen, einschließlich vier Monate Krankenhausaufenthalt, Untersuchungskosten, Medikamente und sogar die Lebenshaltungskosten derjenigen, die von der Polizei zu seiner Überwachung organisiert worden waren.

Zu zwei Jahren verurteilt

Am 1. Dezember 2016 erschien Huang vor dem Gericht in Baoquanling und wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Der Staatsanwalt warf ihm Fluchtversuch vor, obwohl Huang Fahrkarten für eine Hin- und Rückfahrt zwischen Hegang und Harbin gekauft hatte.

Die Wärter des Untersuchungsgefängnisses untersagten Huang, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Im Gefängnis gefoltert

Zwanzig Tage nach seiner Verurteilung brachte man Huang ins Gefängnis von Jiamusi. Kurz darauf wurde er dann ins Gefängnis Tailai überstellt.

Im eisigen Winter befahlen die Gefängniswärter den Häftlingen, Huang die gesamte Kleidung auszuziehen und kaltes Wasser auf ihn zu gießen. Er zitterte ständig wegen der Kälte.

Die Wärter zwangen ihn auch, sich Propagandavideos anzusehen, die Falun Dafa attackierten. Damit wollten sie ihn zwingen, Falun Dafa aufzugeben. Mehrere Häftlinge überwachten ihn rund um die Uhr und begrenzten seinen Bewegungsspielraum.

Zwangsarbeit

Nach einiger Zeit begannen die Aufseher, Huang zu zwingen, manuelle Arbeit zu leisten. Er musste kleine Metallteile polieren. Das Gefängnis hatte keine angemessene Schutzausrüstung und das Kupferpulver aus den Teilen war überall in der Luft. Viele Häftlinge bekamen dadurch Lungenprobleme, einige erbrachen sogar Blut.

Nach Angaben der dortigen Häftlinge hatte man dort diese Arbeit im Jahre 2012 aufgenommen. Das Gefängnis bezahlte mehrere Kontrollbehörden, um die Erlaubnis zur Fortsetzung des Betriebs zu erhalten.

Als Huang wieder Bluthochdruck und Herzprobleme bekam, zwang das Gefängniskrankenhaus ihn, ein paar Tabletten zu schlucken. Danach fühlte er sich am ganzen Körper unwohl und weigerte sich schließlich, sie wieder einzunehmen.

Später wurde Huang in das Gefängnis Qiqihar überstellt, da das Gefängnis Tailai für die Unterbringung von in Xinjiang verhafteten Personen genutzt werden sollte.

Huang wurde gezwungen, in der Kleiderfabrik des Gefängnisses Qiqihar zu arbeiten.

Nach der Rückkehr nach Hause überwacht und Rente einbehalten

Am 1. November 2018 wurde Huang aus dem Gefängnis entlassen. Die örtliche Polizeistation betrachtete ihn als „Schlüsselperson“ und überwachte ihn weiterhin, ob er zu Hause war oder ausging. Wenn er jemanden besuchte, bekam dieser auch einen Anruf von der Polizei und wurde bedroht, sich nicht mehr mit Huang zu treffen. Auch seine Frau wurde von den Behörden gezwungen, ihren Mann zu überwachen, was schließlich zur Scheidung führte.

In den letzten zwei Jahren seiner Inhaftierung behielten die Behörden Huangs Sozialversicherungsleistung ein. Die geplante Rentenerhöhung wurde für ihn gestrichen. Sein Arbeitsplatz forderte ihn auf, die in den letzten zwei Jahren erhaltene Rentenzahlung zurückzuzahlen.

Früherer Bericht:

Crimes against Practitioners in Jiamusi Prison in Heilongjiang Province


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungswegs werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Bereits Anfang März 2015 war Huang verhaftet worden, weil er mit Mitmenschen über Falun Gong gesprochen hatte. Wegen Herzproblemen und Bluthochdruck wurde er freigelassen und unter Hausarrest gestellt. Die Polizei beobachtete ihn nach seiner Freilassung genau.