Im Gefängnis misshandelt und jetzt gelähmt – und nun zu acht Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Ende 2017 wurden in der Provinz Heilongjiang 29 Falun-Dafa-Praktizierende [1] innerhalb von knapp zwei Monaten wegen ihres Glaubens verhaftet. Unter ihnen war auch Shi Fenglan, die nach Misshandlungen in der Haft nicht mehr laufen konnte. 

Shi erschien am 24. Juli 2018 zusammen mit mehr als zehn anderen Praktizierenden vor Gericht. Einen Monat später wurde ihr wegen Bluthochdruck und Lähmung der unteren Gliedmaßen wieder Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung gewährt.

Zhang Anke, ein Beamter des Kreisgerichts von Yilan, kam am 1. März 2019 mit mehreren Polizisten zu Shi nach Hause. Er teilte ihr mit, dass ihre Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung um sechs Monate verlängert werde. Außerdem berichtete Zhang, dass Shi zu acht Jahren Gefängnis mit einer Geldstrafe von 55.000 Yuan [2] verurteilt worden sei. Als Shis Familie fragte, nach welchem Gesetz sie verurteilt worden sei, sagte Zhang nichts und ging mit den Polizisten weg.

Massenverhaftung

Bevor sie Falun Dafa praktizierte, litt Shi an rheumatoider Arthritis, Herzkrankheiten, einem Problem der Großhirnarterie und anderen Krankheiten. Keine medizinischen Behandlungen halfen, und ihre Symptome verschlechterten sich immer weiter. Bis 1998 waren die Gelenke in ihrem ganzen Körper deformiert, so dass sie ständig Schmerzen hatte. Sie konnte kaum laufen und sich nicht mehr selbst versorgen. Nachdem sie im November 1998 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, verschwanden all diese Krankheiten innerhalb eines Monats.

Im Zeitraum vom 31. August bis 13. Oktober 2017 verhaftete die Polizei der Stadt Harbin 29 Falun-Dafa-Praktizierende in den Kreisen Yilan und Huachuan.

Shi, eine Bürgerin der Stadt Jiamusi, wurde am 31. August 2017 verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis 2 von Harbin gebracht. Wegen der körperlichen Misshandlungen und des seelischen Stresses konnte sie sich nicht mehr selbst versorgen. Ihr Mann und ihr Sohn stellten zahlreiche Anträge auf ihre Freilassung, ohne Erfolg.

Als sich Shis Zustand weiter verschlechterte, gewährten ihr die Beamten des Untersuchungsgefängnisses am 18. Januar 2018 Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Ihre unteren Gliedmaßen waren inzwischen gelähmt und sie war nicht mehr in der Lage, sich selbst zu versorgen.

Wieder in Gewahrsam genommen

Ein halbes Jahr später musste Shi zu einer körperlichen Untersuchung zum Gericht in Yilan. Dazu hatte der oben erwähnte Gerichtsbeamte Zhang die Familie aufgefordert. Er versprach, dass Shi nach der Untersuchung nach Hause zurückkehren würde. Er sagte dann, dass eine weitere Untersuchung im Krankenhaus für Traditionelle Chinesische Medizin in Yilan geplant sei. Zhang müsse nicht vor Gericht erscheinen, wenn die Ergebnisse ihren schlechten Zustand bestätigen sollten.

Als Shi am Gericht ankam, wurde sie jedoch sofort zur Polizei von Yilan gebracht. Bei einer Untersuchung im Krankenhaus in der Stadt Harbin stellte man fest, dass Shis Blutdruck gefährlich hoch war: Er lag bei 210.

Zhang brachte Shi zum Untersuchungsgefängnis 2 von Harbin, das es ablehnte, sie wegen ihres Gesundheitszustandes aufzunehmen. Zhang versuchte als nächstes, das Notfallkrankenhaus zu erreichen, das auch ablehnte. Er kehrte zum Untersuchungsgefängnis 2 von Harbin zurück. Nach wie vor lehnte es eine Aufnahme von Shi ab.

Zhang kontaktierte viele Beamte und brachte Shi schließlich in das Untersuchungsgefängnis 4 von Harbin, das in Wirklichkeit ein Polizeikrankenhaus ist, in dem männliche Häftlinge untergebracht sind. Shis Blutdruck blieb hoch.

Nach dem Prozess wieder gegen Kaution freigelassen

In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Yilan und der Polizei von Yilan verhandelte das Gericht Songbei in Harbin am 24. Juli 2018 gegen 13 Praktizierende. Von diesen Praktizierenden waren zwölf aus dem Kreis Yilan und eine aus der Stadt Jiamusi.

Shi wurde nach dem Prozess in das Untersuchungsgefängnis 2 von Harbin gebracht. Ihre Gesundheit verschlechterte sich ständig, und ihr Blutdruck stieg auf ein gefährlich hohes Maß. Beamte entnahmen ihr Blutproben und zwangen sie, unbekannte Medikamente einzunehmen.

Später bemerkten sie, dass Shis Blutdruck auf 230 gestiegen war. Die Beamten des Untersuchungsgefängnisses brachten sie in ein Krankenhaus, versuchten jedoch zuvor, sie in das Untersuchungsgefängnis 2 in Yilan zu überführen. Keine der beiden Einrichtungen war bereit, sie wegen ihres Blutdrucks aufzunehmen. So erhielt sie am 24. August 2018 erneut Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung.

Frühere Berichte:

Dreizehn Einwohner der Provinz Heilongjiang wegen ihres Glaubens zu Gefängnis verurteilt

Yilan, Provinz Heilongjiang: 14 Falun-Dafa-Praktizierenden sollen vor Gericht gestellt werden


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungswegs werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet ca. 7.130 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.