Yunnan: Falun-Dafa-Praktizierender nach Protestbriefen im Visier der Behörden

(Minghui.org) Am 23. Mai 2019 hat die Gerichtsverhandlung gegen den Falun-Dafa-Praktizierenden Li Wenbo aus der Stadt Kunming stattgefunden. Li hatte in der Vergangenheit Briefe geschrieben, mit denen er auf die Verfolgung von Falun Dafa [1] aufmerksam machen wollte. Über die Einzelheiten der Anhörung liegen uns derzeit noch keine Informationen vor.

Zwei Protestschreiben

Li war am 17. Mai 2018 verhaftet worden, nachdem er zwei Briefe an die Behörden geschrieben hatte. Im ersten Brief hatte er gefordert, dass Propagandaplakate gegen Falun Dafa in seiner Nachbarschaft entfernt werden. Im zweiten Brief verlangte er die Rückerstattung von 10.000 Yuan vom Bauernverband. Diesen Betrag hatte Li zuvor als Geldstrafe zahlen müssen, nachdem bekanntgeworden war, dass er Falun Dafa praktiziert.

Später wurden die Briefe gegen Li verwendet.

Nach fast sechs Monaten im Untersuchungsgefängnis entwickelte Li gesundheitliche Beschwerden. Er wurde gegen Kaution freigelassen und am 2. November 2018 unter Hausarrest gestellt.

Rückblick: Drei Jahre Zwangsarbeit, fünf Jahre Gefängnis

Weil Li seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgegeben hatte, war er bereits im Jahr 2005 zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Nur 14 Monate nach seiner Entlassung verhaftete ihn die Polizei erneut. Grund hierfür war ein offener Brief, der die Verfolgung von Falun Dafa durch das kommunistische Regime anprangerte. Das Gericht verurteilte Li im Jahr 2009 zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren.

Li wurde sowohl im Arbeitslager als auch im Gefängnis brutal gefoltert. Längere Zeit verbrachte er in Einzelhaft. Die Aufseher schlugen ihn. Sie legten dem Gefangenen Handschellen und Fußfesseln an, die er Tag und Nacht tragen musste.

Ein schweres Magenleiden und Entzündungen und Geschwüre in der Speiseröhre entwickelten sich. Doch nach seiner Entlassung praktizierte Li wieder Falun Dafa, wodurch sich seine Gesundheit verbesserte.

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[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet etwa 1.300 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich