Leichtfertige Ratschläge können Mitpraktizierende in Schwierigkeiten bringen

(Minghui.org) Ein paar Artikel, die kürzlich auf der Minghui-Website erschienen sind, erinnerten mich daran, dass ich früher Mitpraktizierenden leichtfertig Ratschläge gab. Ich verhielt mich so, weil ich zur Prahlerei neigte und meinen Mund nicht gut kultiviert hatte. So verursachte ich Schwierigkeiten bei den Praktizierenden.

1999 fing ich an, Falun Dafa zu praktizieren. Seit Juli 1999, dem Beginn der Verfolgung, wurde ich mehrmals festgenommen und in Arbeitslagern und Haftanstalten inhaftiert. Obwohl ich mich der Verfolgung widersetzte, waren meine Erlebnisse jedoch besonders hart und beschwerlich. Die Lücke in meiner Kultivierung, die meine Trübsal verursachte, fand ich aber nicht. Die Mitpraktizierenden waren überrascht, als ich verhaftet wurde. Denn sie kannten mich alle als einen fleißigen Praktizierenden, dessen Erfahrungsberichte auf Minghui veröffentlicht wurden und der täglich mindestens zwei Lektionen im Zhuan Falun las, während er die drei Dinge gut machte.

Sorgfältig abwägen, bevor man Ratschläge gibt

Weil ich fließend und überzeugend schreiben und sprechen kann, wurde ich in einigen lokalen Fa-Lerngruppen schnell zu einer Leitfigur. Ich konnte die Mängel der Mitpraktizierenden aufzeigen und Lösungen für sie finden, obwohl ich sie noch gar nicht lange kannte. So wurde ich bald der Gruppenkoordinator.

Mit der Zeit wurde ich immer leichtsinniger, wenn es darum ging, Ratschläge zu erteilen. Einmal wusste eine Praktizierende nicht, ob sie an dem Krankenversicherungsprogramm ihrer Firma teilnehmen sollte. Ihre Familienangehörigen, die nicht Falun Dafa praktizierten, drängten sie, die Versicherung abzuschließen. Sie selbst war der Meinung, dass ein Praktizierender keine Krankheit habe und daher auch keine Krankenversicherung benötige.

Als sie mich nach meiner Meinung fragte, sagte ich, ohne weiter nachzudenken: „Du solltest das machen. Obwohl du im Moment nicht krank bist, könntest du in Zukunft krank werden, falls du dich nicht mehr fleißig kultivierst. Wenn das passiert, musst du für die Behandlungskosten noch draufzahlen. Das würde deine Familie nicht verstehen.“ Ich wusste nicht, dass meine Worte später Realität werden sollten. Eines Tages nach dem Fa-Lernen in der Gruppe wurde diese Praktizierende von über zehn Polizisten verhaftet. Während sie in Haft war, bekam sie Herzbeschwerden und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Wenn sie mir heute noch einmal dieselbe Frage stellen würde, würde ich sagen: „Mach es so, wie du es vom Fa her verstehst.“ Unabhängig davon, ob es richtig oder falsch war, die Krankenversicherung abzuschließen, sollte ein Praktizierender nicht für einen anderen eine Entscheidung treffen.

Die Entscheidung liegt beim Praktizierenden selbst

Vor zehn Jahren traf ich in einer Fa-Lerngruppe eine junge Praktizierende. Als ich erfuhr, dass ihre Mutter sich große Sorgen darum machte, dass sie nicht heiraten wollte, sagte ich zu der Tochter: „Vergiss das Heiraten! Wo willst du die Zeit dafür hernehmen?“

Heute ist sie fast 40 Jahre alt und immer noch unverheiratet. Sie verbringt die meiste Zeit auf der Arbeit und hat nur wenig Zeit, das Fa zu lernen. Heute würde ich mich nicht mehr einmischen. Denn es steht mir nicht zu, jemandem zu raten, ob er heiraten soll oder nicht. Unangebrachte Kommentare von Praktizierenden können das, was der Meister für die Praktizierenden arrangiert hat, stören.

Vor einigen Jahren wurde eine Praktizierende rechtswidrig verhaftet. Um sie zu retten, bezahlte ihre Tochter 3.000 Yuan Bestechungsgeld an die Polizei. Da die Praktizierende damals „zufällig“ unter Bluthochdruck litt, nahm die Polizei das Geld und ließ sie frei. Als die Praktizierende zu Hause von der Bestechung erfuhr, betrachtete sie dies als Schandfleck in ihrer Kultivierung.

Beiläufig erwähnte ich, dass sie das Entlassungspapier nicht hätte unterschreiben sollen. Sie war außer sich. Ich machte mir Sorgen, dass ihre gesteigerte Emotion Einfluss auf ihren Blutdruck haben könnte. Als Arzt befürchtete ich auch die Möglichkeit eines Schlaganfalls.

Deshalb sagte ich gleich darauf zu ihr: „Deine Tochter hatte doch nur den aufrichtigen Wunsch, dich zu retten. Jede andere Familie hätte das Gleiche getan.“ Obwohl meine Worte die Praktizierende beruhigten, hatten sie den Maßstab des Fa aber nicht erreicht und konnten sie sogar in die Irre führen. Wenn ich heute in der gleichen Situation wäre, würde ich der Mitpraktizierenden keinen Vorwurf machen, dass sie die Entlassungspapiere unterschrieben habe. Denn das brachte sie dazu, emotional zu werden. Die Mitpraktizierenden sind selber imstande, ihre Fehler zu erkennen und sie früher oder später zu korrigieren.

Lücken in der Kultivierung

Es gibt viele Beispiele dafür, was man tun oder lassen sollte, die ich hier nicht alle aufzählen werde. Was für eine simple und lächerliche Lücke in meiner Kultivierung! Sie wurzelt in meiner Neigung, beiläufig meine Meinung zu äußern. Die alten Mächte haben diese ungehinderte Lücke über zehn Jahre lang ausgenutzt. Solche leichtfertigen Äußerungen entsprechen nicht dem Fa. Sie haben die Mitpraktizierenden irregeleitet und das Fa gestört.

In einem Minghui-Artikel wurde das Verhalten eines Praktizierenden aufgezeigt, das nicht dem Fa entsprach. Um diesen Praktizierenden zu trösten, sagte ein Mitpraktizierender zu ihm: „Ärgere dich nicht über den Artikel. Derjenige, der über deine Mängel geschrieben und sie auf Minghui veröffentlicht hat, hat dir in Wirklichkeit Tugend gegeben.“

Solche beiläufigen, leichtfertigen Kommentare sind in unserer Fa-Lerngruppe ständig zu hören. Menschliche Anhaftungen wie Überschwang, Prahlerei, Neid und Kampfgeist werden dabei noch verstärkt. Die alten Mächte nutzen diese Anhaftungen aus und bereiten den Praktizierenden Schwierigkeiten. Diese Praktizierenden werden dann massiv verfolgt, ohne die Ursache dafür zu kennen.

Auf „Mundkultivierung“ achten

Seit drei Jahren achte ich darauf, den Mund zu kultivieren. Ich lernte den Teil des Fa über das Mundkultivieren auswendig und rezitierte ihn oft. Auch beschränkte ich den Kontakt mit Mitpraktizierenden, die mich nach meiner Meinung fragten. Wenn ich solchen Praktizierenden begegnete, schlug ich ihnen vor, das Fa mit mir zu lernen. Nach dem Fa-Lernen waren in der Regel ihre Fragen beantwortet und ihre Probleme gelöst. Ich unterließ es auch, meinen nichtpraktizierenden Angehörigen Vorschläge und Ansichten zu unterbreiten, solange es nicht darum ging, ihnen die wahren Umstände zu erklären.

Die drei Dinge habe ich in den vergangenen drei Jahren beständig und stabil gemacht. Die Störungen sind verschwunden und die lokale Polizei hat aufgehört, meine Familie zu schikanieren.