„Er hat nichts falsch gemacht!“ 84-jährige Mutter steht zu ihrem Sohn, der zum zweiten Mal wegen seines Glaubens im Gefängnis sitzt

(Minghui.org) Eine 84-jährige Mutter hat große Mühe, sich selbst zu versorgen, seitdem ihr einziger Sohn wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde. Sie hat sich jedoch nie über ihn beschwert und sagt: „Er hat nichts falsch gemacht!“

Jin Fuzhang, 41, wohnt in der Stadt Yingkou, Provinz Liaoning. Er wurde bereits kurz nach Beginn der Verfolgung zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, als er sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben. Am 28. Juni 2016 verhaftete man ihn deswegen ein weiteres Mal. Für den 28. April 2017 war der Termin beim Bezirksgericht Xishi angesetzt; drei Monate später wurde er zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

So schwer ist der Alltag ohne Ehemann und ohne Sohn

Während Jin im Gefängnis sitzt, kämpft seine Frau, um sich und ihren kleinen Sohn mit Gelegenheitsarbeiten durchzubringen. Seine Mutter, die allein lebt und sich früher darauf verlassen konnte, dass er die Dinge bei ihr zu Hause repariert, hat jetzt Schwierigkeiten, die notwendige Hilfe bei derartigen Reparaturen zu finden.

Vor kurzem platzte eine Wasserleitung in der Wohnung seiner Mutter. Der Klempner leistete keine gute Arbeit und die Leitung brach eine Woche später wieder. Er kam ein zweites Mal, wusste aber nicht, wie man es repariert. Jins Mutter erkannte dann, dass er kein qualifizierter Klempner war, trotzdem berechnete er ihr 20 Yuan [2]. Sie kaufte sich selbst ein neues Rohr und fand zum Glück jemand anderen, der ihr bei der Installation half.

Ein anderes Mal zerbrach die Glasscheibe eines Küchenschranks. Die Mutter ging in mehrere Geschäfte, konnte aber kein passendes Glas finden. So ging sie in eine Glasfabrik und dort gab man ihr ein Stück Glas gratis. Es fiel ihr sehr schwer, es selbst einzupassen.

Als ihr Boiler kaputt ging, ließ das öffentliche Badehaus sie wegen ihres Alters nicht alleine duschen. Glücklicherweise half ihr ein Freund, einen neuen Boiler zu kaufen und ihn installieren zu lassen.

Im Lebensmittelgeschäft verlor die Mutter 800 Yuan (umgerechnet ca. 100 Euro), ihren Ausweis und ihre Lohnkarte. Als sie zur örtlichen Polizeistation ging, um einen neuen Personalausweis zu beantragen, hatte sie nicht genug bei sich, um die Bearbeitungsgebühr zu bezahlen. So wurde ihr Antrag nicht angenommen. Auf dem Heimweg traf sie einen alten Freund, der ihr 200 Yuan (umgerechnet ca. 26 Euro) gab. Sie kehrte zur Polizeistation zurück und reichte ihren Ausweisantrag ein.

Das Leben ist für die alte Frau ohne ihren Sohn nicht einfach. Doch nie hat sie ihm vorgeworfen, dass er an seinem Glauben festhält. Für sie ist es ganz klar: „Er hat nichts falsch gemacht!“

Frühere Berichte:

Zusätzliche Informationen über die Verfolgung eines Falun-Dafa-Praktizierenden während seiner zweiten HaftstrafeInhaftiert – Familienbesuche vor chinesischen Neujahrstag nicht gestattet


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungswegs werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet ca. 2,60 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.