Die Gefangenschaft brachte mich zurück zu Falun Dafa

(Minghui.org) Mitte der 90er Jahre gab mir ein Familienmitglied das Buch Zhuan Falun von Li Hongzhi. Nachdem ich es gelesen hatte, fand ich zwar, dass es die Menschen lehrt, gut zu sein, doch ich zögerte, ein Falun-Dafa-Praktizierender zu werden.

Als ich das Zhuan Falun zum zweiten Mal las, wurde mir klar, dass es hauptsächlich um die Kultivierung ging. Also kam ich mit meiner Familie zusammen, um mir die Videos mit den Vorträgen des Meisters anzuschauen. Danach begann ich, das Fa zu lernen, und machte die Übungen. Zwei Jahre lang praktizierte ich Falun Dafa und hörte in dieser Zeit sogar mit dem Trinken auf.

Durch alle möglichen Versuchungen wurde ich nach und nach weniger fleißig und lernte das Fa nicht mehr regelmäßig. Schließlich überredeten mich meine Kollegen, einen Drink zu nehmen. Zuerst trank ich ein wenig Bier, dann Schnaps und danach wurde mein Trinken schlimmer.

Ich schämte mich und fand es peinlich, mich dem Erfahrungsaustausch in der Dafa-Gruppe anzuschließen.

Als der Winter kam, wurde ich noch fauler und hörte schließlich ganz auf, das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren. Nach dem 20. Juli 1999 war ich dann ganz verloren.

Über zehn Jahre vergingen. Eines Tages wurde ich von der Staatsanwaltschaft verhaftet und der Bestechung angeklagt. Egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte den Verbleib von mehreren tausend Yuan nicht erklären und wurde daraufhin zu Gefängnis verurteilt.

Zurück zu Dafa

Schließlich wurde mir klar, dass ich, wenn ich nicht aufgehört hätte, Dafa zu praktizieren, nicht im Gefängnis wäre. Deshalb klärte ich die Häftlinge über Falun Dafa auf.

Ich traf einen Gefangenen, der wegen Bestechung verurteilt worden war. Er war Leiter in einem der Büros 610 und hatte Falun-Dafa-Praktizierende verfolgt. Er wusste, dass seine Haft die Vergeltung für sein Vorgehen gegen die Praktizierenden war.

In der Sektion der Neuankömmlinge des Gefängnisses traf ich viele Praktizierende. Ich fühlte mich sehr schlecht wegen ihnen, aber gleichzeitig sah ich Hoffnung für mich selbst, weil ich die Möglichkeit hatte, Fragen zu stellen, wie zum Beispiel, warum Falun Dafa von der Regierung unterdrückt wurde.

Ein Häftling fragte mich, ob ich Mitglied der Kommunistischen Partei oder ob ich ausgetreten sei. Ich ahnte, dass er ein Praktizierender war. So sagte ich ihm, dass ich einige Jahre zuvor ausgetreten sei. Ich erinnerte mich, dass es 2005 gewesen war, als ich nach Singapur ging und in der Zeitung Epoch Times die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei las. Danach hatte ich die Hotline angerufen, um aus der Partei auszutreten.

Als ich in eine andere Sektion versetzt werden sollte, rief ein Wärter meinen Namen. Es war einer meiner Mitschüler aus der Oberschule und Leiter eines Teils des Gefängnisses. Er fragte, ob ich zu seiner Sektion gehen wolle. Er versprach, sich um mich zu kümmern, und meinte, er wolle mich vor schwerer Arbeit bewahren.

Ich erinnerte mich an einige Dinge aus der Vergangenheit und beschloss, ihm nicht zu vertrauen. Daher entschied ich mich für die Sektion, wo die meisten Praktizierenden untergebracht waren. Das würde mir helfen, bei der Kultivierung wieder auf den richtigen Weg zu kommen.

Da ich kein Regierungsbeamter mehr war, fühlte ich mich viel unbeschwerter und hatte keine Bedenken oder Sorgen mehr. Die Mitpraktizierenden halfen mir zu verstehen, warum Falun Dafa verfolgt wurde. Mit ihrer Hilfe las ich die neuesten Vorträge des Meisters. Mitpraktizierende außerhalb des Gefängnisses halfen mir, die elektronischen Versionen der Dafa-Bücher zu bekommen.

Das Himmelsauge

Ich las die Vorträge des Meisters und wendete mich an die Mitpraktizierenden, wenn ich etwas nicht verstehen konnte. Eines Nachts hörte ich mir die zweite Vorlesung an, die der Meister in Guangzhou hielt, den Teil, in dem der Meister über das Himmelsauge sprach. Dann schloss ich die Augen. Als ich gerade dabei war einzuschlafen, sah ich plötzlich ein großes Auge, das mir zublinzelte, genau wie Meister es im Zhuan Falun beschreibt:

„Normalerweise praktiziert man zur Mitternacht, wenn nächtliche Stille herrscht. Während er praktiziert und praktiziert, sieht er plötzlich ein großes Auge vor sich, das ihn erschreckt. Er erschrickt so sehr, dass er danach nicht mehr wagt, weiterzupraktizieren. Wie schrecklich! So ein großes Auge, das blinzelt und ganz deutlich zu sehen ist.“ (Li Hongzhi, 2012, Seite 48 f.)

Ich war so begeistert, weil Meister Li mein Himmelsauge geöffnet hatte. Dieses große Auge blieb etwa eine Woche lang bestehen, bevor es verschwand.

Dann fühlte ich mich, als würde ich auf dem Rasen in einem Park liegen und zu den Sternen über mir schauen. Es schien, als würden die Sterne mich beobachten. Plötzlich bewegten sich die Sterne schnell auf mich zu. Andere Sterne schlossen sich an. Sie verwandelten sich in einen schwarz-weißen Drachen. Gleichzeitig sah ich auf der linken Seite einen Beamten der Tang- oder Song-Dynastie. Er trug den Hut eines Beamten und kam aus einer sehr vertrauten Konstellation auf mich zu. 

Es war das erste Mal, dass ich mit meinem Himmelsauge so deutlich sehen konnte.

Zur Wahrheit erwacht

Die Praktizierenden waren im Gefängnis, weil sie verfolgt wurden, da sie dem Meister bei der Fa-Berichtigung geholfen und Lebewesen errettet hatten. Währenddessen verfolgte ich die Ziele der gewöhnlichen Menschen und gewann im Gefängnis das Fa zurück. Es war mir sehr peinlich. Ich war fest entschlossen, nach meiner Freilassung als Dafa-Praktizierender alles richtig zu machen und meine Mission zu erfüllen.

Eines Tages kam mein ehemaliger Chef zu mir. Gerade da wurde mir plötzlich klar, was mit dem fehlenden Geld passiert war, weswegen ich im Gefängnis war. Ich konnte es nicht glauben! Wie kam es, dass ich das völlig vergessen hatte, als ich vor Gericht gestanden hatte?

Es war etwa acht Jahre zuvor passiert. Mehrere Dafa-Praktizierende, bei denen ich arbeitete, wurden von Mitarbeitern des Büros 610 verfolgt und schikaniert. Ich war einer der Leiter und wusste, dass alle Praktizierende wichtige Mitarbeiter waren. Das Büro 610 untersuchte sie viele Tage lang, und mehrere Bürocomputer wurden beschlagnahmt.

Es war Chaos bei der Arbeit, und wir konnten keine normalen Geschäfte tätigen. Schließlich nahmen sie einen der Praktizierenden fest und sperrten ihn in ein Zwangsarbeitslager.

Unser oberstes Management hatte Angst und bestach mit dem Geld die Polizei. Mein ehemaliger Chef und ich gingen zum Büro 610 und gaben das Geld an jemanden namens Yang. Als ich vor Gericht gestellt wurde, war es dieser untergeordnete Leiter, der die Aussage machte, das Geld sei für Bestechungsgelder verwendet worden. Sollte ich Berufung einlegen? Ich bewertete es mit dem Fa und beschloss letztendlich, es nicht zu tun.

Erkenntnis, dass eine schlechte Sache eine gute Sache ist

Es war eigentlich ein Glück, dass ich ins Gefängnis kam, denn sonst würde ich immer noch das „gute Leben“ eines gewöhnlichen Menschen führen. Ich würde mich an nichts mehr erinnern, auch nicht an den Weg zurück in den Himmel und daran, wie ich meine Mission erfüllen muss.

Deshalb hasse ich sie nicht und bin in der Tat sehr dankbar. Ich habe keine Worte, um unserem barmherzigen Meister zu danken. Der Meister hat mich davor bewahrt, in die Hölle zu fallen, und mir die Möglichkeit gegeben, zu Falun Dafa zurückzukehren. Ich bin auch den Praktizierenden innerhalb und außerhalb des Gefängnisses dankbar. Sie halfen selbstlos und besorgten mir elektronische Dafa-Bücher, sodass ich damit das Fa lernen konnte.

Da es im Gefängnis keine Versuchungen gab, wie ein gewöhnlicher Mensch zu handeln, war ich in der Lage, das Fa solide und wirklich von Herzen zu lernen. Und wenn ich Fragen hatte, konnte ich sie jederzeit den Mitpraktizierenden stellen.

All diese Dinge halfen mir, mich in einen ganz anderen Menschen zu verwandeln. Als ich im Gefängnis gelandet war, hatte ich an Ruhm, Gewinn und Sentimentalität festgehalten. Aber seit meiner Freilassung folge ich Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht.