Barmherzigkeit beflügelt mein Herz

(Minghui.org) In diesem Jahr habe ich einen Durchbruch bei meiner Kultivierung erzielt: Ich bin nur noch selten in eine heftige Auseinandersetzung verwickelt oder emotional bewegt.

Früher fühlte ich mich unwohl, sobald ich jemanden sah, der mich verfolgt oder diskriminiert hatte. Ich hatte auch Vorbehalte, in die Wohnung meiner ehemaligen Firma zurückzukehren. Aus diesem Grund zog mein Mann es vor, in seinem Urlaub seine Eltern zu besuchen, anstatt bei mir zu sein (er arbeitete in einer anderen Stadt).

Barmherzig zu sein, bedeutet, vergessen zu lernen

Als ich merkte, dass meine Gedanken nicht dem Fa entsprachen, musste ich nach innen schauen und versuchen, mich zu verändern. Ich bemühte mich, bei Begegnungen mit jemandem, der mir Leid zugefügt hatte, dieses Leid zu vergessen. Ich ließ keine Ressentiments mehr aufflammen, sondern sandte barmherzige Gedanken in ihre Herzen. Ich wollte, dass sie die Schönheit der Barmherzigkeit erfuhren.

Wenn mir das gelang, ließen diese Leute ihre Deckung fallen. Es gab auch Veränderungen bei meinem Mann: Er sagte, dass er während seines Urlaubs nach Hause kommen wolle. Es war genau so, wie es der Meister gesagt hatte:

„Wenn du dir im Klaren bist, weitherzig und optimistisch bist, wirst du feststellen, dass die Umgebung auch anders geworden ist.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009, 18.07.2009)

Den Groll auflösen, um tolerant zu sein und ungerührt zu bleiben

Bei den Personen, die mich früher verletzt hatten, versuchte ich, mein Herz weder von ihren Worten oder Taten bewegen zu lassen noch Gefühle für sie zu haben. Ich versuchte, im Herzen eine friedliche Einstellung beizubehalten, entsprechend der Worte des Meisters:

„Erst ein ausgeglichener Zustand ist barmherzig, das ist eigentlich erst der richtige Zustand der Menschen.“ (Li Hongzhi, Die Fa-Erklärung auf der Konferenz zum Komponieren von Musik, 21.07.2003)

Neben dem friedlichen und ruhigen Umgang mit der Situation begriff ich, dass ich dabei auch nach innen schauen musste, um zu erkennen, wo der Fehler bei mir lag. Das unterscheidet sich von der Einstellung: „Ich bin dir überlegen, sodass ich mich nicht mit dir streiten möchte.“ Denn das reichte nicht aus.

Heutzutage ignorieren die Menschen das Gute gegenüber dem Bösen. Sie denken nur darüber nach, wer am Ende die Oberhand gewinnen oder wer der Fähigere sein kann, auch wenn solche Gedanken gegen die hohen Prinzipien verstoßen.

Wenn mich in meinem Alltag jemand ausnutzt und mich zum Verlierer macht, versuche ich immer, mein Herz unbewegt zu halten, so wie es der Meister im Zhuan Falun sagt:

„Ihr wisst, bei der Kultivierung in unserer Schule weicht man der Gesellschaft der alltäglichen Menschen und den Konflikten nicht aus, man flieht vor keinem Konflikt; in dieser komplizierten Umgebung der alltäglichen Menschen bist du klar und wach, bei klarem Verstand ziehst du bei der Frage der Interessen den Kürzeren; wenn andere deine Vorteile an sich reißen, kämpfst und streitest du nicht darum wie die anderen; bei allen verschiedenen Störungen der Xinxing ziehst du den Kürzeren; in dieser schwierigen und leidvollen Umgebung stählst du deinen Willen, erhöhst deine Xinxing und unter dem Einfluss all der verschiedenen schlechten Gedanken der alltäglichen Menschen kannst du herausragen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 480)

Der Meister hat auch gesagt:

„Ihr wisst, dass einer, der die Ebene des Arhats erreicht hat, sich nichts zu Herzen nimmt, egal was ihm begegnet. Er nimmt sich unter den gewöhnlichen Menschen überhaupt nichts zu Herzen. Er ist immer sehr fröhlich. Wie sehr er den Kürzeren auch gezogen hat, bleibt er immer sehr fröhlich. Wenn du das wirklich verwirklichen kannst, hast du die Anfangsfruchtposition des Arhats schon erreicht.“ (Li Hongzhi, Antworten auf die Fragen bei der Erklärung des Fa in Jinan)

Ich habe diese Teile des Fa oft rezitiert, besonders wenn ich einen Xinxing-Test hatte. Durch die ständige Erinnerung an diese Worte beruhigte ich mich und schaffte es, die Ressentiments in meinem Herzen loszulassen – sie wurden dann durch Mitgefühl und Freundlichkeit ersetzt.

Tolerant zu sein, bedeutet auch, Respekt vor den anderen zu haben

Egal wie klein ein Wesen auch sein mag, es wurde vom Himmel erschaffen. In jedem Menschen gibt es Güte und Bösartigkeit. Besonders in der heutigen Gesellschaft hat die Moral der Menschen, die von der Kultur der Kommunistischen Partei Chinas vergiftet wurde, stark abgenommen. Es ist sinnlos, sich über diese Menschen zu beschweren oder Mitleid mit ihnen zu haben. Der Meister bittet uns, ihm bei der Errettung der alltäglichen Menschen zu helfen. Nur wenn wir niemandem gegenüber böse Gedanken hegen, haben wir die Barmherzigkeit, sie zu erretten.

Barmherzigkeit entsteht nur durch solide Kultivierung

Ich denke, dass man in der aktuellen Phase das Fa konsequent rezitieren muss, um barmherzig zu werden. Zweitens muss man jeglichen Hass im Herzen und die Parteikultur beseitigen. Außerdem muss man stets aufrichtige Gedanken beibehalten. Und man muss den Neid beseitigen.

Der Meister sagte:

„Wenn der Neid nicht beseitigt wird, werden alle Gesinnungen, die man kultiviert, sehr schwach und zerbrechlich.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 432)

Als ich genauer darüber nachdachte, wurde mir klar, dass die meisten meiner Eigensinne dem Neid entsprangen.

Einmal machte ich ein Experiment und beobachtete jeden meiner Gedanken und Handlungen genau, um zu sehen, ob sie mit dem Fa übereinstimmten. Plötzlich wurde mir klar, dass jeder vom Fa abweichende Gedanken im Neid wurzelte.

Es ist gar nicht so einfach, wie einige Praktizierende denken, nicht eifersüchtig zu sein, „wenn andere besser sind als ich“.

Der Meister hat es sehr klar formuliert:

„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neides. Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten. Ein gütiger Mensch ist immer barmherzig. Ohne Beschwerde und Hass hält er die Leiden für Freude. Ein erleuchteter Mensch ist frei von Eigensinn. Ruhig beobachtet er die Menschen auf dieser Welt, die durch die Illusion verwirrt sind.“ (Li Hongzhi, Ebenen der Gesinnung, 25.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Das heißt, wenn wir uns beschweren; das Gefühl haben, dass die Dinge unfair sind; wenn wir das Gefühl haben, dass uns Unrecht getan wurde; wenn wir auf andere herabblicken oder uns ärgern, wenn unsere Ideen abgelehnt werden, dann entspringen all diese Reaktionen dem Neid.

Wenn wir dann noch etwas tiefer graben, finden wir vielleicht eine Angeber-Mentalität; das Gefühl, anderen überlegen zu sein; Konkurrenz, Arroganz, Gleichgültigkeit, übertriebenes Selbstvertrauen, Sturheit, Hass und den Eigensinn, zu viel Aufmerksamkeit auf Details zu richten. Auch das alles entspringt dem Neid.

Mir ist klar geworden: Wenn man den Neid nicht beseitigen kann, zeigt sich keine Barmherzigkeit. Man kann dann auch nicht nachsichtig sein.