Per Gesichtserkennung ermittelt: 64-Jährige wird im Krankenhaus von Polizei festgenommen

(Minghui.org) Am 4. Juni 2019 versorgte die 64-jährige Wang Xinrong gerade ihre Schwägerin im Krankenhaus, die einen Schlaganfall gehabt hatte. Plötzlich tauchte die Polizei auf und verhaftete sie. Die Schwägerin erlitt einen Schock, am nächsten Tag war sie tot.

Wang Xinrong

Die in der Stadt Qitaihe (Provinz Heilongjiang) geborene Wang Xinrong war die letzten drei Jahre auf der Flucht, um der Verfolgung von Falun Dafa [1] zu entkommen.

Schließlich ließ sie sich in Qingdao nieder. Dort kümmerte sie sich um ihre Schwägerin, die aufgrund eines Schlaganfalls ins Krankenhaus eingeliefert worden war.

Über das Gesichtserkennungssystem des Krankenhauses, das an die Fahndungsliste der Polizei gekoppelt ist, machten die Beamten Wang ausfindig.

Die lokale Polizei durchsuchte ihre Wohnung in Qingdao und brachte sie zum Untersuchungsgefängnis Jimo. Zudem informierten sie die Polizei in Wangs Heimat Qitaihe, um die Praktizierende so schnell wie möglich dorthin zurückzubringen.

Die Polizisten aus Qitaihe legten über 2.000 km zurück, bevor sie Wang in Qingdao Hand- und Fußfesseln anlegten. Diese musste sie auf dem langen Rückweg nach Hause tragen – auch während der Zug- und Busreisen.

Die Verfolgung geht weiter

Am 12. Juni 2019 gingen Wangs Mann und ihr Anwalt zur Haftanstalt Qitaihe. Doch vergeblich. Mit der Begründung, dass die Dokumente nicht vollständig seien, wurde ihnen vom Sicherheitsdienst ein Treffen mit Wang verwehrt.

Als sie alle Unterlagen vorbereitet hatten, weigerte sich der Leiter des Untersuchungsgefängnisses Zhang Dong immer noch, sie einzulassen. Dabei hatten sie den ganzen Vormittag auf ihn gewartet.

Obwohl Zhang später einen Besuch für den nächsten Tag bewilligte, ließen Sicherheitskräfte den Anwalt von frühmorgens bis 14:40 Uhr warten. Erst dann durfte er zu seiner Mandantin.

Wang berichtete ihm, dass sie wieder unter Bluthochdruck leide. Das Untersuchungsgefängnis würde versuchen, ihr unbekannte Drogen zu verabreichen. Doch sie verweigere die Einnahme aus Angst, dass sie ebenso wie viele andere Praktizierende damit vergiftet werden könne.

Am 21. Juni, 17 Tage nach der Festnahme, rief Kou Yanlong, ein Beamter der Polizeiwache Xinxing, bei Wangs Sohn an. Er sagte, dass Wangs Fall dem Richter vorgelegt worden sei. Der Richter plane, Wang ohne Gerichtsverfahren zu verurteilen.

Als er das hörte, war Wangs Mann schockiert. Er ging am nächsten Tag zur Polizeiwache, um selbst mit Kou zu sprechen.

Zunächst wiederholte Kou den Großteil der Propaganda, die von der Regierung gegen Falun Dafa verbreitet worden war. Später gab er Wangs Mann gegenüber zu verstehen, dass die Verhaftung gerade erst von der Staatsanwaltschaft Xinxing genehmigt worden war. Eine Anklage gab es noch gar nicht.

Der Mann machte sich Sorgen um seine Frau und beauftragte einen Anwalt mit ihrer Verteidigung.

Zhang, der Leiter des Untersuchungsgefängnisses, wollte ein Treffen zwischen dem Anwalt und Wang zu verhindern. Aber der Anwalt blieb hartnäckig. Am 6. Juli kam schließlich ein Treffen zustande.

Als der Anwalt das Besucherzimmer betrat, näherte sich ihm ein Wärter. Dieser bat den Anwalt, Wang zu überreden, die Medikamente einzunehmen. Der Anwalt weigerte sich.

Wang berichtete ihrem Anwalt, dass sie mehrmals von den Polizisten Wang Shouren und Kou Yanong, die zur Polizeiwache Xinxing gehörten, vernommen worden sei. Sie sollte sich für schuldig bekennen, weil sie Falun Dafa praktizierte. Doch Wang bestand auf ihrer Unschuld. Standhaft in ihrem Glauben zu bleiben, sei kein Verbrechen.

Wangs Blutdruck lag bei 230 mmHg. Am 8. Juli beantragte ihr Anwalt Haftverschonung. Eine Antwort lag zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes noch nicht vor. Wangs Familie ist sehr besorgt.

Vorherige Verhaftung

Am 8. Mai 2016 wurde Wang zum ersten Mal festgenommen. Als sie Bluthochdruck entwickelte, wurde ihre Haft ausgesetzt. Da die Polizei sie zuhause häufig belästigte, beschloss Wang, fortzuziehen und unterzutauchen.

Früherer Bericht:

Provinz Heilongjiang: 12 Praktizierende an einem Tag wegen ihres Glaubens verhaftet


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.