[Fa-Konferenz in Kanada 2019] An den Meister und Dafa glauben

Vorgetragen auf der Fa-Konferenz in Kanada 2019

(Minghui.org)

Grüße an den verehrten Meister!Grüße an die Mitpraktizierenden!

Ich praktiziere Falun Dafa seit acht Jahren und mein Verständnis von Kultivierung hat sich in dieser Zeit immer wieder geändert. Angesichts einiger Pässe in letzter Zeit habe ich nun ein klareres Verständnis des Fa erlangt. Manches habe ich allmählich, anderes schnell verstanden. Einige Anhaftungen, an denen ich hartnäckig festhielt, wurden aufgelöst. Ich weiß im tiefsten Innern, dass der Meister mir diese kostbaren Augenblicke geschenkt hat.

Barmherzigkeit kultivieren

In den Erfahrungsartikeln von Praktizierenden ist oft von dem „Herz, auf andere herunterzuschauen“ die Rede, dessen Bedeutung offensichtlich ist. Aber warum? Früher war ich mir immer sicher, dass es dafür gute Gründe gibt. Ich betrachtete mich als vernünftig und als jemanden, der beide Seiten einer Münze sehen kann. Nun verstehe ich, dass es meine Kultivierung schwächt.

Sehe ich jemanden, der rücksichtslos oder unhöflich ist, kommt mir ein Gedanke: „Wie kann dieser Typ nur so sein?“ Dann kommt ein weiterer Gedanke: „Lass es dabei bewenden, kultiviere dich einfach!“ Dann schweige ich und gehe weg. Ich dachte einmal, so zu handeln, bedeute, sich zu kultivieren. Erst kürzlich erkannte ich, dass ich viele Chancen, Barmherzigkeit zu kultivieren, vertan hatte. Barmherzigkeit ist nicht etwas, was man sich vorstellt, sondern was man wirklich praktiziert. Der Friede und die Gelassenheit in meinem Umgangston, der gute Glaube, der sich in meiner Erscheinung zeigt, die Aufrichtigkeit, mich in die Situation anderer hineinzuversetzen, die Achtsamkeit, Egoismus abzulegen – alle diese Qualitäten werden während der Interaktion mit anderen Menschen entwickelt und geprüft.

Bedeutet mein Schweigen, wenn ich unangemessenes Verhalten sehe, das Dafa-Praktizierende in den Augen der alltäglichen Menschen schlecht aussehen lässt, wirklich, dass ich mich kultiviere? Wenn ich wirklich darauf schauen kann, ohne es wahrzunehmen, wie kann ich eventuell voreingenommen sein und mich unbehaglich fühlen? Benutze ich „ich kultiviere mich“ dann nicht als Ausrede und nähre eigentlich die schlechte Substanz des Selbstschutzes, des Egos und der Gerissenheit? Nach vielen Jahren kann ich mich schließlich selbst ermahnen, dass alles, was um mich herum passiert, nur eine Reflektion der schlechten Substanzen in meinem eigenen Feld darstellt. Sie warten nur darauf, dass ich sie entdecke und beseitige.

Bald danach kam Ärger auf: Ich spürte das Aufblitzen eines unangenehmen Gefühls, konnte aber nicht herausfinden, welche Anhaftung dieses Gefühl erregt hatte. Ich sprach mit Praktizierenden darüber. Sie sagten mir, ich müsse meine Xinxing erhöhen, meine alltäglichen menschlichen Eigensinne aufgeben, ich solle das einfach ignorieren und so weiter. Ich dachte selbst auch so darüber und es fühlte sich richtig an. Ich war mir aber immer noch unklar.

Dann deutete ein Praktizierender einmal an, dass es mir vielleicht an Barmherzigkeit fehle. Ich fühlte mich erhellt und war ganz seiner Meinung. Ich konnte mir nie vorstellen, barmherzig zu sein, und doch sollte ich bei jedem Gedanken und bei jedem Umgang mit Menschen Barmherzigkeit kultivieren. Die Praktik ist gegenseitig vorteilhaft, weil ich Barmherzigkeit praktiziere und gleichzeitig anderen helfe. Das ist doch schön! Und ich überlegte nach dieser Unterhaltung: Sind jene oberflächlichen Liebenswürdigkeiten auch eine gewisse Ebene von Barmherzigkeit?

Der Meister sagt:

„Das Dafa ist eine perfekte Harmonie. Wenn die drei Worte ‚Zhen, Shan, Ren‘ getrennt erscheinen, hat jedes Wort die gleichen Eigenschaften von ‚Zhen, Shan, Ren‘, da deren Substanzen aus mikroskopischen Substanzen zusammengesetzt worden sind; und die mikroskopischen Substanzen wiederum aus noch kleineren mikroskopischen Substanzen zusammengesetzt worden sind. So geht es weiter bis zum Ende. Dann ist ‚Zhen‘ von ‚Zhen, Shan, Ren‘ gebildet; ‚Shan‘ von ‚Zhen, Shan, Ren‘ gebildet; und ‚Ren‘ auch von ‚Zhen, Shan, Ren‘ gebildet.“ (Li Hongzhi, Kurze Erklärung über ‚Shan‘, 20.07.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich gelangte zu der Erkenntnis, dass Shan ohne Zhen keine wirkliche Barmherzigkeit ist.

Der Meister sagt auch:

„Unsere Kultivierungsschule Falun Dafa richtet sich nach dem höchsten Maßstab – Zhen, Shan, Ren werden gleichzeitig kultiviert. Der Kultivierungsweg, den wir praktizieren, ist sehr groß.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2019, Seite 20)

In diesem besonderen Augenblick spürte ich eine unsägliche Herrlichkeit und fühlte mich, als würde ich das Wunder der Schöpfung berühren. Die Worte „Zhen, Shan, Ren“ schienen „gleichzeitig“ alles und jedes in mir zu erleuchten und waren auch mit mir verbunden. Wie sehr wünschte ich mir, dieses Licht könnte andauern, so dass ich alle Lebewesen mit Barmherzigkeit behandeln könnte. Inzwischen ist mir klar, dass es vom Meister kam, nicht von meiner eigenen Kultivierung. Nur wenn ich mich selbst kultiviere, kann es das Meine sein.

Das Hauptbewusstseins kultivieren

Die drei Dinge für einen Dafa-Schüler sind mehr als klar. Die täglichen Nachrichten vermitteln uns die von der Fa-Berichtigung bewirkten Veränderungen in dieser Menschenwelt, die das Maß eines Tages überschreiten. Die Zeit ist um und die Menschen erwachen. Ich möchte mit euch gerne einige beeindruckende Reaktionen teilen, die ich erhielt, als ich Unterschriften sammelte und die Übungen unterrichtete.

Bei einer Unterschriftensammlung und Vorstellung von Dafa hörte ein Mann aufmerksam zu. Dann unterbrach er mich plötzlich und sagte: „Oh, ich höre gerade kommunistisch, ich werde bestimmt unterschreiben.“ Manche sagten, sie seien aus kommunistischen Ländern nach Kanada gekommen, es sei nicht nötig, mehr zu sagen, sie würden unbedingt unterschreiben. Oft gibt es Menschen, die mich ermutigen: „Sie tun das Richtige. Machen Sie mit dieser guten Arbeit weiter.“ Jeder kann anhand des Verhaltens dieser alltäglichen Menschen sehen, dass das böse kommunistische Schreckgespenst aufgelöst und schnell beseitigt wird. Manche Menschen fragten, nachdem sie von der Verfolgung erfahren hatten, wie man Dafa etwas spenden könne.

Ich sehe mich durch die Menge gehen, mit Menschen reden, die wahren Umstände über Dafa erklären und ihre Rückmeldungen anhören; ich sehe, dass Menschen wirklich aufwachen und zu Dafa kommen. Diese Reaktionen und Szenen beruhigen mein Herz.

Die Darstellung der Buddha-Natur und das Gute der menschlichen Natur vermindern den Unterschied von Gewohnheiten, Erscheinungen, Kulturen und Sprachen. Die Freude der Verbindung mit Dafa wird zu ihrer universellen Sprache. Ich bin diesen Menschen geradezu dankbar. Da ist keine vorsätzliche Glorifizierung nötig, sie beschenkten mich bereits mit der Schönheit aus der Tiefe des Lebens. Dies macht es mir bis zu einem gewissen Grad leichter, meine starke Anhaftung zu beseitigen – die Anhaftung, die Bedeutung des Lebens zu bezweifeln und die dann folgende Verwirrung bei der eigenen Kultivierung.

Zhuan Falun – das Buch des Göttlichen

Ich erhielt das Fa, weil ich von den Fa-Vorträgen des Meisters bewegt war. Als ich das Zhuan Falun las, berührte mich ein einfacher Satz und rührte mich zu Tränen. Daher war ich mir 100%ig sicher, dass es ein göttliches Wesen war und kein Mensch, der dieses Buch geschrieben hatte, weil der Grad von Güte weit über der menschlichen Ebene liegt. Ich beschloss, Falun Dafa zu praktizieren. Inzwischen weiß ich sicher, dass nicht Praktizierende Dafa auswählen, sondern Dafa die Praktizierenden.

Die Frage über den Sinn der Existenz von Leben war jedoch immer noch da. Der Meister stellte klar heraus, was der Ursprung und das Ziel des Lebens ist. Der Meister erzählte uns auch über die Erschaffung des primitiven Lebens. Dennoch blieb meine Frage bestehen, aber ich wagte nicht zu fragen.

Frage: „Warum entstehen Lebewesen im Kosmos?“

Der Meister antwortet:

Meister: Wie eine Mikrobe, die mit ihrer Denkweise Menschen zu verstehen sucht, mit menschlichen Gedanken kann man sich nie über die Existenz und die Denkweise der Gottheiten klar werden. Die Menschen verstehen nicht einmal den Kosmos, sie wissen nicht einmal, worum es geht, wie können sie Fragen über die Angelegenheiten im Kosmos stellen? Diese Frage scheint so zu sein, als ob du fragst, warum es den Kosmos gibt. Lasst uns keine Gedanken darüber machen, warum es den Kosmos gibt, warum es Lebewesen gibt, denn das ist nicht etwas, was du wissen kannst, es ist auch nicht etwas, was du wissen sollst. Das heißt, egal wie hoch du dich auch kultivierst, es ist nicht etwas, was du wissen sollst. Natürlich, man erschafft einen Kosmos, der leer ist, ohne Lebewesen, es ist nichts darin, was hat das für einen Sinn? Mit menschlichen Worten ausgedrückt, wollte es der Herr (Herrscher aller Herrscher) oder anders gesagt, der Allerhöchste, der Buddhas, Daos und Gottheiten in sich vereint - es so haben.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Osten der USA, 27.-28.03.1999 in New York)

Ich wusste, dass meine Verunsicherung nicht richtig war, sie war nicht ich. Doch ich hatte Probleme damit, sie zu durchbrechen. So verblieb sie jahrelang in meinem Feld. Eines Tages kam diese sogenannte Frage wieder zu mir zurück. Mein Denken war so chaotisch, dass ich beschloss, einen Spaziergang zu machen. Die Blumen blühten und die Bäume ergänzten sie mit einem lebendigen Grün. Als ich so ging und beobachtete, kam mir ein Wort in den Sinn: „Leben“. Ich wusste, es war der Meister. Ich fühlte mich schuldig und entschuldigte mich: „Meister, es tut mir so leid.“

Nicht lange danach sagte der Meister:

„Wir wissen, dass alle von Kultivierung sprechen. Doch was ist Kultivierung? Eigentlich gibt es nicht viele, die die wahre Bedeutung der Kultivierung wirklich verstehen. Kultivierung bedeutet, Lebewesen zu vervollkommnen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington, D.C. 2018, 21.06.2018, USA)

Dann dachte ich: „Oh, der Meister hat es mir ja bereits gesagt.“ Trotzdem schwankte mein Kultivierungszustand auf und ab. Ich kannte die Gefahr. Wenn ich das nicht änderte, würde ich von den stumpfen Messern der alten Mächte nach und nach ermordet werden.

Möglicherweise war es an der Zeit, reif zu werden. Schließlich kam der Tag, an dem ich einen ernsthaften Gedanken aussendete: „Diese Fragen dürfen bei mir nicht wiederkommen. Ich weiß, sie sind nicht von mir; sie sind von euch. Wenn ihr mit diesen korrupten Gedanken nicht stört, werdet ihr eine Chance auf eine gütige Lösung haben. Wenn ihr es wagt wiederzukommen, werde ich euch als bösartig werten und euch vollständig beseitigen. Mein Gong ist bereit, das jederzeit zu tun. Aufrichtige Gedanken sind mächtig.“

Natürlich wurden danach diese sogenannten Fragen, passiven Substanzen und unerklärlichen Sorgen massiv vermindert und verschwanden später vollständig. Jetzt dominiert der aufrichtige Glaube an Dafa, der von der wahren Natur kommt.

Ein Prozess, den Gedanken zu erreichen: „Die Zeit ist reif“

Der Grund für die Aussage, dass die Zeit reif ist, liegt darin, dass ich einen ganzen Prozess durchlief, um diesen Gedanken zu erreichen.

Ich möchte mit euch einige beeindruckende Geschichten während dieses Prozesses teilen. Ich werde sie in chronologischer Reihenfolge erzählen:

Es war nicht lange, nachdem ich das Fa erhalten hatte. Ich saß einmal in der Meditation, konnte aber gedanklich nicht zur Ruhe kommen. Mir gingen verschiedene Gedanken im Kopf herum und wurden immer verrückter. Dann gingen meine Gedanken auf diese Gedanken ein und wurden mitgerissen. Plötzlich hörte ich von hoch oben die Stimme des Meisters: „Dein Haupturgeist sollte vorherrschen!“ Ich spürte in mir ein Erdbeben und konnte sofort die Kontrolle über meinen Verstand übernehmen.

Jahre nachdem ich zu praktizieren begonnen hatte, machten mich einige Dinge traurig, die ich sah und erlebte. Und ein Gefühl von Depression und Widerwillen nahm zu. Während dieser Zeit stellte ich eine Regel für mich auf: Es gibt „nur den Meister, nur das Fa“. Ich vertraute auf diese Regel und zählte die Tage. Der Meister half mir, schickte eine Praktizierende zu mir, die mir ihre Erfahrungen mitteilte. Ich wurde außerordentlich ermutigt und setzte mich nach der Unterhaltung hin, beruhigte mich und sendete aufrichtige Gedanken aus, um mein Feld zu reinigen. In weniger als 15 Minuten sah ich mit geschlossenen Augen, dass Klumpen von schwarzen Substanzen aus meinen Poren herausgedrückt wurde und sich auflösten. Die Szene war so klar und real, als hätte sie sich direkt vor meinen Augen abgespielt. Nach dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken fühlte ich mich viel leichter, sowohl körperlich als auch mental. Ich sah wieder einmal: Es ist so wichtig, fremde Störungen von seinem wahren Selbst zu unterscheiden.

Gedankenkarma beseitigen

Gedankenkarma ist mächtig und es kann trickreich sein. Ich habe das selbst erlebt. Viele Male dachte ich, ich sei es, die denkt. Doch es war das Gedankenkarma, welches mich verwirrte und ins Chaos zog. Eines Tages machte ich mich daran, das Gedankenkarma zu beseitigen. Wie konnte ich das bewältigen? Ich tat es, indem ich den Vortrag des Meisters auswendig lernte.

Ich erinnere mich noch daran, es war ein Donnerstag und ich nutzte jede mögliche freie Zeit, um den Abschnitt aus dem Zhuan Falun „Das Hauptbewusstsein muss stark sein“ zu rezitieren. Außerdem sendete ich häufiger aufrichtige Gedanken aus, um das Gedankenkarma zu beseitigen. Ich tat das auch noch am nächsten Tag vor dem Fa-Lernen in der Gruppe.

Ich ging an diesem Tag ein bisschen früher zum Fa-Lernen, setzte mich hin und sendete aufrichtige Gedanken aus, um das Gedankenkarma auszuräumen. Zwei Praktizierende kamen und begannen, ihre Plastiksäcke auszubreiten, und sprachen zwischendurch laut mit mir. Ich war in einem Zustand von Leere mit bewusstem Geist und fühlte mich von den Geräuschen um mich herum abgetrennt. Ich wusste, dass ich das Richtige tat. Auf dem Heimweg rezitierte ich weiterhin das Fa und im Bett wiederholte ich weiter das Fa, bevor ich einschlief.

Dann passierte etwas, was ich nie vergessen werde.

Ich rezitierte in Gedanken „Das Hauptbewusstsein muss stark sein“ aus dem Zhuan Falun. Als ich „Die meisten Menschen jedoch können es mit starken aufrichtigen Gedanken von sich aus (mit einem starken Hauptbewusstsein) beseitigen und dem widerstehen“ rezitierte, folgte eine sehr klare Stimme im Inneren: „Ist das denn nicht genug?“ Ich war schockiert. Diese Stimme war nicht von mir; sie hatte keinen weiblichen Klang. Es war die Stimme eines Mannes, kam aber ganz klar vom Inneren meines Kopfes. Und die Stimme klang alt, eingeschüchtert, hoffnungslos, dennoch widerwillig aufgebend, und sie kämpfte auf listige Weise. Ich sammelte mich und erkannte, dass es Gedankenkarma war. Oh du kannst es schließlich nicht aushalten und musst dich offenbaren. Komm schon, du bist es, den ich auflösen muss. Ich rezitierte weiterhin das Fa, bis ich einschlief. Das war das einzige Mal, in dem ich tatsächlich mit lebendigem Gedankenkarma in meinem Feld im Kontakt war und anschaulich erlebte, wie es versuchte, mich zu täuschen und zu kontrollieren.

Lange Zeit danach fühlte ich mich immer noch schockiert, wenn ich daran dachte. Der fleischliche menschliche Körper ist so schwach, dass zahllose schlechte Dinge stören können. Manche von ihnen tun das auf eine so unmerkliche, langsame Weise. Wenn das Hauptbewusstsein nicht stark ist, kann es wirklich schwer sein.

Seit dieser Zeit kultiviere ich mich bewusst mit den Worten, die ich benutze. Hier nun einige Beispiele: Ich bin mir bewusst genug, um nicht Dinge zu sagen, wie „meine Anhaftungen“, weil diese Anhaftungen fremde korrupte Substanzen sind, aber nicht ich. Ich sage auch nicht Dinge, wie „Krankheitsprüfung“. Wie kann es denn „Krankheit“ sein? Alles ist eine Xinxing-Prüfung. Ich vermeide auch Begriffe wie „ältere Praktizierende“ oder „junge Praktizierende“, weil ich immer wieder sehe, wie diesen Etiketten menschliche Anschauungen anhaften. Wenn ich streite oder Widerstand leiste, bin ich in der Falle der alten Mächte. 

Es ist jedoch manchmal schwer, einen Ersatz zu finden, der menschliche Anschauungen nicht herausfordert. So bleibt als Einziges, nicht zu antworten und den Gedanken auszusenden, es nicht anzuerkennen. Diese Prüfungen, ob mein erster Gedanke auf der menschlichen Ebene ist oder im Fa, existieren immer. Je einfacher die Tage sind, desto mehr spüre ich die Ernsthaftigkeit der Worte des Meisters, wenn er darüber spricht, jeden einzelnen Gedanken zu kultivieren.

„Das erreichen ist kultivieren.“ (Li Hongzhi, Solide kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)

Dieser Satz ist allzu leicht zu sagen: „Das erreichen ist kultivieren.“ Als ich das alles durchlebt hatte, sendete ich an diesem Tag schließlich jenen klaren Gedanken aus und es wirkte ziemlich gut.

Im Rückblick auf diesen Prozess dachte ich bei mir: „Auf und ab, Höhen und Tiefen, schließlich gehen wir dahin zurück, wo wir herkommen, das ist ein bedingungsloser Glaube an den Meister und an das Fa, mit einem gehorsamen und demütigen Herzen.“ Am Schluss dieses Austausches erlaubt mir bitte, noch einmal den Anfang von „Über Dafa (Lunyu)“ zu zitieren.

„Dafa ist die Weisheit des Schöpfers. Es ist die Grundlage für die Erschaffung des Himmels und der Erde und für die Erschaffung des Universums. Es umfasst alles, vom Mikroskopischsten bis zum Makroskopischsten.“ (Li Hongzhi, Über Dafa (Lunyu), 24.05.2015, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)