61-Jähriger nach fünf Jahren Zwangsarbeitslager nochmals zu vier Jahren Gefängnis verurteilt

(Minghui.org) Kürzlich wurde Xu Bins Berufung vom Mittleren Volksgericht zurückgewiesen. Gegen ihn war zuvor eine vierjährige Haftstrafe verhängt worden, weil er seinen Glauben an Falun Dafa [1] nicht aufgeben wollte.

Am 21. Mai 2019 wurde der 61-Jährige Xu Bin aus der Stadt Daqing in der Provinz Heilongjiang ins Gefängnis Hulan gebracht.

Xu wollte ursprünglich in diesem Jahr in den Ruhestand gehen. Wegen seiner Gefängnisstrafe weigerte sich jedoch sein Arbeitgeber, das Daqing Ölfeld Unternehmen, seinen Rentenantrag zu bearbeiten und an ihn Rentenleistungen auszuzahlen.

Zu vier Jahren verurteilt

Am 28. Februar 2018 waren Xu und seine Ehefrau Shi Shuxian festgenommen worden. Sie waren gerade mit der Mitpraktizierenden Wang Fajuan auf dem Weg zum Krankenhaus, um deren hochschwangere Tochter zu besuchen.

Die Polizei hatte Xu und seine Frau bereits seit einiger Zeit beobachtet. Dem Ehepaar wurde vorgeworfen, gegen geltendes Recht verstoßen zu haben. Grund war eine Strafanzeige gegen den ehemaligen Regimechef und Parteivorsitzenden Jiang Zemin, der die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet und durchgesetzt hatte.

Die Polizei verhörte das Ehepaar und die Praktizierende Wang auf der Polizeistation Chengfeng. Am Abend wurden beide in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Daqing gebracht. Die Beamten durchsuchten Xus Haus und beschlagnahmten viele seiner persönlichen Gegenstände, darunter den Akku seines Handys und das Ladegerät.

Die Frauen Shi und Wang wurden gezwungen, 20.000 Yuan [etwa 2.600 Euro] zu zahlen, und dann auf Bewährung freigelassen. Einen Monat später legte mans Xus Fall dem örtlichen Staatsanwalt vor. Dieser fertigte umgehend eine Anklageschrift an und leitete den Fall dann an das Gericht weiter.

Am 9. August und 22. November 2018 stand Xu vor Gericht in Ranghulu. Der Vorsitzende Richter Li Chenyong verurteilte ihn zu vier Jahren Gefängnis und verhängte am 9. Dezember 2018 eine Geldstrafe von 20.000 Yuan [etwa 2.600 Euro] gegen ihn.

Weder Xus Anwalt noch seine Familie wurden von dem Richter über das Urteil informiert. Sie erfuhren erst davon, als der Praktizierende erklärte, dass er Berufung gegen das Urteil einlegen wolle.

Seiner Familie gelang es, am letzten Tag der Frist die Berufung einzureichen. Diese wurde bald darauf vom Mittleren Volksgericht zurückgewiesen.

Geist und Körper durch das Praktizieren von Falun Dafa kultiviert – ein Rückblick

Früher litt Xu unter verschiedenen Beschwerden wie häufig auftretenden Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Verdauungsproblemen. Aufgrund seiner körperlichen Beeinträchtigungen war er schnell erregbar.

Nachdem er im Jahr 1997 Falun Dafa kennengelernt hatte, kultivierte er sich nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Schon bald darauf verschwanden alle Beschwerden. Auch sein Gemütszustand verbesserte sich, sodass auch die Beziehung zu seiner Familie wieder harmonisiert wurde.

Obwohl er nur über ein sehr begrenztes Einkommen verfügte, kümmerte sich Xu gut um seine Schwiegermutter. Die über 80-Jährige, die taub und blind war, lebte im Schlafzimmer der kleinen Wohnung, während Xu auf dem Boden im Wohnzimmer schlief.

Drei Aufenthalte im Zwangsarbeitslager

Xu wollte auch in Anbetracht der Verfolgung nicht auf seinen Glauben an Falun Dafa verzichten; so wurde er mehrfach verhaftet. Er musste dreimal in Zwangsarbeitslager – für insgesamt fünf Jahre.

Erster Aufenthalt

Im März 2000 wurde Xu zum ersten Mal verhaftet. Damals war er nach Peking gefahren, um für sein Recht auf Falun Dafa zu appellieren. Einen Monat lang wurde er im Untersuchungsgefängnis Dulitun eingesperrt, bevor man ihn von Peking nach Daqing zurückbrachte.

Ein Jahr später fuhr er erneut nach Peking. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens entrollte er ein Transparent mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“. Die Polizei verhaftete ihn unmittelbar. Agenten des Büros 610 brachten ihn zurück nach Daqing. Dort musste er für die Dauer von zwei Jahren ins Zwangsarbeitslager.

Zweiter Aufenthalt

Am 2. Dezember 2004 wurde Xu erneut verhaftet. Die Polizei hatte herausgefunden, dass er sich im Internet Informationen über Falun Dafa angeschaut hatte. Die Beamten durchsuchten seine Computerdateien und fanden die „Neun Kommentare über die kommunistische Partei“, ein Buch über die blutige Historie des kommunistischen Regimes, herausgegeben von der Epoch Times.

Irrtümlicherweise dachten die Beamten, dass Xu das Buch geschrieben habe, und verhängten zwei weitere Jahre Zwangsarbeit. Erneut wurde er im Zwangsarbeitslager Daqing eingesperrt.

Die Wärter dort veranlassten Mitgefangene, Falun-Dafa-Praktizierende zu foltern. Wenn sie einen Praktizierenden dazu brachten, dass er in einer Erklärung seinen Glauben an Falun Dafa widerrief, wurde die Haftzeit der Gefangenen verkürzt.

Deshalb verprügelten die Insassen Xu auf brutale Weise und entzogen ihm den Schlaf. Die Wärter injizierten ihm unbekannte Medikamente und fügten sie auch der Nahrung bei, mit der er zwangsernährt wurde. Wenn er sich weigerte, seinen Glauben zu widerrufen, prügelten sie erneut auf ihn ein.

Die Häftlinge ließen ihn zwei Tage lang auf einem Metallstuhl sitzen und entzogen ihm in dieser Zeit den Schlaf. Nachdem er von dem Stuhl befreit worden war, konnte er kaum gehen.

Viele Praktizierende, darunter Wang Bin, Niu Huaiyi und Lu Bingsen, wurden fast zu Tode gefoltert.

Um ihre Verbrechen zu vertuschen, verweigerten die Wärter den Praktizierenden Besuche. Außerdem schlugen sie auf seine Genitalien, was zu schweren inneren Verletzungen führte, äußerlich aber nicht sichtbar war.

Dritter Aufenthalt

Am 14. März 2010 wurde Xu zum vierten Mal auf dem Weg zur Arbeit festgenommen. Zuvor hatte die Polizei sein Handy lange Zeit überwacht.

Die Polizisten sperrten ihn in einen Metallkäfig und begossen ihn mit kaltem Wasser. Sein Kollege, der kein Falun Dafa praktizierte, wurde ebenfalls verhaftet und über drei Stunden verhört.

Die Beamten durchsuchten Xus Haus zweimal, als niemand zu Hause war. Sie beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher und -Materialien, drei Handys, den Ausweis seiner Ehefrau und den Computer seines Sohnes.

Als die Beamten die Wohnung verließen, kam Xus Familie gerade zurück. Der Polizist Den Hui behauptete, dass die Wohnungstür offen gestanden habe, als die Beamten eingetroffen seien.

Noch am selben Abend wurde Xu in das Bezirksuntersuchungsgefängnis Ranghulu Nr. 3 gebracht. Später sollte er für ein Jahr ins Zwangsarbeitslager.

Die Wärter im Zwangsarbeitslager befahlen dort den Mitgefangenen, die Praktizierenden zu überwachen und zu foltern. Xu wurde erneut brutal verprügelt. Trotz der Misshandlungen hielt er weiter an seinem Glauben an Falun Dafa fest.

Täglich musste Xu mehr als zehn Stunden auf einem winzigen Hocker sitzen. Sein Gesäß begann zu eitern. Zudem wurde die Benutzung der Toilette begrenzt. Xu wurde gezwungen, unbezahlte Sklavenarbeit zu verrichten.

Früherer Bericht:

Anwälte verteidigen das Recht, Falun Dafa zu praktizieren


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.