Wir müssen unsere Starre überwinden

(Minghui.org) In der ersten Zeit, als ich mit Falun Dafa begann, konnte ich die Kultivierung immer an die erste Stelle setzen. Alles in meinem Leben drehte sich um Dafa. Am Morgen ging ich zur Übungsgruppe und abends hielt ich mir frei oder sagte Termine ab, damit ich am gemeinsamen Fa-Lernen teilnehmen konnte. Ich ging nicht mehr aus Vergnügsgründen einkaufen, sondern nur, um mir passende Kleidung für die Übungen und eine Meditationsmatte zu kaufen. Jedes Mal, wenn ein neues Jingwen oder ein Dafa-Buch erschien, war ich ganz begeistert und lernte es aufmerksam, bevor ich zu Bett ging. Obwohl es Tage gab, an denen ich fauler war, ließ mein Wille, fleißig zu praktizieren, nie nach.

Selbst als die Verfolgung am schlimmsten war, konnte ich die Kultivierung an die erste Stelle setzen und für Falun Dafa eintreten. Ich war bereit, alles zu verlieren, was ich auf dieser Welt besaß, nur um Dafa zu schützen.

Doch als die Verfolgung nachließ, begann ich, in der Kultivierung auch nachzulassen. Ich lernte weniger das Fa, verschob die Projekte für Dafa, bei denen ich mitarbeitete, und sandte zu den vier festgelegten Zeiten keine aufrichtigen Gedanken mehr aus. An manchen Tagen verschwendete ich viel Zeit und machte mir Sorgen über alltägliche Probleme. Mit der Zeit wurden meine menschlichen Wünsche stärker und ich machte Pläne für eine „schöne Zukunft“, die meinen Fleiß bei der Kultivierung untergruben.

Wenn ich Berichte auf der Minghui-Webseite über die Verfolgung in China las, blieb ich gleichgültig. Ich hatte nicht mehr das Gefühl, „die Verfolgung von Mitpraktizierenden ist auch meine Verfolgung“. Wenn ein neues Jingwen des Meisters herauskam, war ich nicht mehr begeistert und wollte es nicht unbedingt gleich lesen. Die Kultivierung und die Errettung der Lebewesen stand bei mir nicht mehr an erster Stelle.

Wir haben nachgelassen

Viele Mitpraktizierende befinden sich in einem ähnlichen Zustand. Nur einige wenige tun die drei Dinge jeden Tag und liefern sich einen Wettkampf mit der Zeit, um die Menschen zu erretten. 

Seit 14 Jahren ermutigen wir die Chinesen, aus der Kommunistischen Partei und deren Jugendorganisationen auszutreten. Mittlerweile sind es über 330 Millionen. Auf der Welt gibt es etwa 100 Millionen Falun-Dafa-Praktizierende. Nehmen wir an, dass nur die Hälfte von ihnen den 330 Millionen Menschen bei einem Parteiaustritt geholfen hat, dann bedeutet das, dass in den letzten 14 Jahren ein Praktizierender im Durchschnitt nur sechs Menschen von einem Austritt überzeugt hat. Diese niedrige Anzahl sollte ausreichen, um uns aus unserer Starre aufzurütteln. Der Meister möchte, dass wir mindestens die Hälfte der Chinesen erretten – die bisher erreichte Anzahl ist weit von seinen Anforderungen entfernt.

Einige Praktizierende sagen, dass die Verfolgung schon 20 Jahre andauere und wir nicht wüssten, wann sie enden werde. Deshalb sollten wir die Dinge Schritt für Schritt tun. Viele sind mit der Zeit immer passiver geworden. Wie viele Praktizierende haben ihr Leben verloren, weil sie diese Anhaftungen nicht beseitigt haben? Die Lektionen sind tiefgreifend.

Der Meister sagte:

„Das ist eigentlich die Erscheinung der Spätphase der Fa-Berichtigung und der Kultivierung der Dafa-Jünger. Dennoch ist in dieser Zeit ein depressiver Zustand mehr oder weniger bei einem kleinen Teil von Lernenden, sogar bei langjährig Lernenden aufgetaucht, sie haben im Willen des fleißigen Vorankommens nachgelassen und haben nicht begriffen, dass das auch ein Eigensinn auf die Zeit der Fa-Berichtigung ist oder dass das an den Störungen durch erworbene Anschauungen liegt, sodass ihre Lücken von den störenden Faktoren, bösartigen Geistern und den morschen Gespenstern ausgenutzt wurden, die die alten Mächte früher in der obersten Schicht des menschlichen Raumes hinterlassen haben. Nachdem diese Eigensinne und menschlichen Anschauungen verstärkt und größer geworden sind, ist ein depressiver Zustand entstanden.“ (Li Hongzhi, Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen, 08.10.2005, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)

Die Verfolgung hat in keiner Hinsicht nachgelassen

Die alten Mächte werden jede Chance nutzen, uns zu verfolgen. Sie werden unsere Anhaftungen benutzen, um unseren Willen zu brechen. Ob wir in Haft sind oder nicht, sie wollen uns herunterziehen und uns ruinieren. Unsere Umgebung hat sich zwar entspannt, doch die Verfolgung hat in keiner Hinsicht nachgelassen.

Es ist nur in den Gefängnissen augenfälliger, wo Praktizierende der Gehirnwäsche und der Folter ausgesetzt und einige ums Leben gekommen sind. In einer entspannten Umgebung müssen wir sogar noch aufmerksamer sein. Wir müssen aufrichtige Gedanken bewahren, allen möglichen Versuchungen widerstehen und uns fleißig kultivieren – so wie am Anfang.

Der Meister sagt:

„Je mehr es dem Ende entgegengeht, desto weniger dürft ihr locker lassen. Je mehr es dem Ende entgegengeht, desto besser sollt ihr das Fa lernen. Je mehr es dem Ende entgegengeht, desto stärker sollen eure aufrichtigen Gedanken sein.“ (Li Hongzhi, An die Fa-Konferenz in Kanada, 19.05.2007, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)

„Ich kann euch klar sagen, dass die Verfolgung nach dem früheren Arrangement des Meisters in diesem Jahr hätte beendet werden sollen – insgesamt zwanzig Jahre. Obwohl sich die alten Mächte zuletzt eingemischt und einige Dinge geändert haben, gibt es im Ofen nicht mehr genug Kohle und das Feuer reicht auch nicht mehr aus, sodass diese Sache bald enden wird. Deshalb sollt ihr es alle noch besser machen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2019, 17.05.2019)

Es bleibt nicht mehr viel Zeit übrig, und wir können nicht so weiter machen wie bisher. Ich hoffe, dass die Praktizierenden dieses Gefühl schnell überwinden und es im letzten Teil der Fa-Berichtigung gut machen können.