Sehbehindert durch Folter: Praktizierender aus Liaoning berichtet von seiner dreijährigen Haft

(Minghui.org) Yi Tiezheng, 57, hat während seiner dreijährigen Haftstrafe eine Sehbehinderung erlitten. Er war 2014 inhaftiert worden, weil er seinen Glauben an Falun Dafa [1] nicht aufgegeben hat.

Zwei Jahre nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis im Januar 2017 hat sich seine Sehkraft noch immer nicht gebessert.

Es folgt sein eigener Bericht über die Inhaftierung.

Willkürliche Inhaftierung

Mein Name ist Yi Tiezheng. Ich war Fahrer der Wasseraufbereitungsgesellschaft Ölfeld Liaohe in der Stadt Panjin, Provinz Liaoning. 1998 begann ich, Falun Dafa zu praktizieren.

Am Morgen des 24. Januar 2014 war ich auf dem Weg zur Arbeit, als ich von vier Zivilbeamten der Staatssicherheitsabteilung Panjin verhaftet wurde. Sie brachten mich zu meiner Wohnung und durchsuchten sie mit mehreren Beamten der Polizeiwache Xinglong. Sie beschlagnahmten einen Computer, Falun-Dafa-Material und Zehntausende von Yuan in bar.

Ich wurde zur Polizeiwache von Panjin gebracht und bis 18 Uhr verhört. Die Polizei brachte mich dann zur körperlichen Untersuchung ins Krankenhaus, bevor sie mich in das Untersuchungsgefängnis Panjin überführte.

Das Untersuchungsgefängnis nahm mich trotz meines hohen Blutdrucks auf. Dort wurde ich zweieinhalb Jahre lang festgehalten, bevor ich schließlich ins Gefängnis überführt wurde.

In dieser Zeit wurde ich dreimal vor das Bezirksgericht Xinglongtai gestellt, am 5. Dezember 2014, 13. Februar und 30. Oktober 2015.

Bei der letzten Verhandlung verurteilte man mich zu drei Jahren Gefängnis. Ich legte gegen das Urteil Berufung beim Mittleren Gerichtshof von Panjin ein. Dieser entschied am 13. Mai 2016, das Urteil aufrechtzuerhalten.

Körperliche Folter im Gefängnis

Am 11. Juli 2016 brachte man mich ins Gefängnis von Jinzhou und einen Monat später, am 19. August, ins Gefängnis Kangjiashan in der Stadt Shenyang. Ich wurde der Abteilung 4 zugeteilt.

Nach dem Mittagessen am ersten Tag nahmen mich vier Häftlinge mit in ein Badezimmer, wo keine Überwachungskameras installiert waren. Sie zwangen mich, mich auf einen kleinen Plastikhocker zu setzen mit dem Gesicht zur Wand. Dann versuchten sie, meine Beine weit auseinander zu zwingen. Mein Körper sollte sich in Richtung Wand lehnen und sie schließlich berühren. Aber der Versuch misslang aufgrund der Position. Daraufhin schlugen sie mich mit meinem Gürtel und traten mir in den Rücken, gegen den Nacken und den Kopf. Sie kratzten meine Rippen mit einem scharfen Holzstab auf und begossen mich von Kopf bis Fuß mit kaltem Wasser.

Die Folterung dauerte bis 18:00 Uhr. Danach war mein Körper mit Blut bedeckt. Um ihre Verbrechen zu vertuschen, brachten die Häftlinge saubere Kleidung und sagten mir, ich solle sie anziehen. Die Schmerzen waren so stark, dass ich nicht einmal mehr aufstehen konnte. Daher brauchte ich die Kleidung nicht zu wechseln.

Dann kam der Abteilungsleiter Qi Gang herein, der die Häftlinge dazu angestiftet hatte, mich zu foltern. Er trat mir gegen den Kopf, um zu sehen, ob ich wirklich nicht aufstehen konnte.

Als er sah, dass ich auf dem Boden zusammengebrochen war, ließ er jemanden meinen Blutdruck messen. Der Blutdruck war fast auf Null herabgesunken. Er ließ mich sofort ins Krankenhaus bringen, damit ich etwas Sauerstoff und eine Infusion bekam.

Gegen 20:00 Uhr wurde ich zurück ins Gefängnis gebracht, wo sie mich weiter folterten. Die vier Häftlinge, die mich geschlagen hatten, wurden beauftragt, mich wieder zu überwachen. Ich musste mich auf einen kleinen Hocker setzen, ohne mich zu bewegen. Dann stachen sie mit Zahnstochern in meine Fingerspitzen und in meinen Kopf. Ein Häftling stülpte mir sogar eine Plastiktüte über den Kopf.

Mein Gesäß eiterte wegen des stundenlangen Sitzens. Die Häftlinge taten Salz auf meine Wunden, um die Schmerzen zu verstärken.

Später schockten mich die Wärter oft mit Elektroschlagstöcken. Ich trat in einen Hungerstreik, um gegen die Folter zu protestieren. Danach wurde ich zwangsernährt.

Durch die vielen Schläge verlor ich den größten Teil des Sehvermögens auf meinem rechten Auge, das sich bis heute nicht erholt hat.

Schikanen nach der Entlassung

Nachdem ich am 23. Januar 2017 entlassen worden war, kündigte mir mein ehemaliger Arbeitgeber. Ich steckte danach in einer schwierigen finanziellen Lage.

Beamte der Polizeiwache Xinglong schikanierten mich zu Hause während des 19. Nationalen Kongresses der Kommunistischen Partei im Jahr 2018. Sie zogen durch die Wohnung und filmten mein Foto von Meister Li, dem Begründer von Falun Dafa. Noch fünf Jahre lang würden sie mich weiter überwachen, drohten sie mir.

Für die Verfolgung Verantwortliche:

Wang Fong: Vorsitzender Richter am Gericht Xinglongtai: +86-427-2907707707Qi Dafa: Leiter, Abteilung 4, Gefängnis Kangjiashan: +86-024-89551603Zhang Hanzhi: Gefängnisdirektor, Gefängnis Kangjiashan: +86-024-89551603Ma Sin: Staatsanwalt, Mittlerer Gerichtshof Panjin: +86-427-2825091,


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.