Provinz Yunnan: 16 Monate inhaftiert, nachdem Polizei ein Falun-Dafa-Buch in der Tasche fand

(Minghui.org) Ein Bewohner der Stadt Kunming, Provinz Yunnan musste für 16 Monate ins Gefängnis, weil er seinen Glauben an Falun Dafa [1] nicht aufgegeben hatte.

Wang Renquan, 64, war im Begriff, zur Hochzeit seiner Tochter zu reisen. Da wurde er am 3. März 2018 am Bahnhof angehalten, als Sicherheitspersonal ein Falun-Dafa-Buch in seiner Tasche fand.

Die Beamten der Polizeistation Yongchanglu durchsuchten daraufhin seine Wohnung und beschlagnahmten alle Materialien über Falun Dafa sowie einen Computer und Drucker, den einer seiner Freunde vorübergehend in Wangs Haus zurückgelassen hatte.

Die Polizei übermittelte seinen Fall zunächst an die Staatsanwaltschaft der Stadt Kunming, die ihn dann der Staatsanwaltschaft im Landkreis Yiliang zuordnete. Aber Letztere weigerte sich, Wangs Fall anzunehmen. Ihre Begründung war, dass sein Wohnsitz nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich liege. Sie überwiesen den Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Xishan, wo Wang seinen Wohnsitz hat.

Nachdem der zuständige Staatsanwalt den Fall dreimal an die Polizei zurückgeschickt hatte, um zusätzliche Beweise zu erhalten, erhob er Anklage gegen Wang und legte seinen Fall dem Bezirksgericht Xishan vor. Das chinesische Strafrecht besagt, dass ein Staatsanwalt einen Fall nicht mehr als zweimal zurückschicken kann.

Wang erschien am 21. Mai 2019 vor Gericht. Der Staatsanwalt warf ihm vor, Falun-Dafa-Werbematerialien herzustellen. Der Anwalt wies die Vorwürfe zurück und argumentierte, dass sein Mandant bei der Herstellung der Materialien kein Gesetz verletzt habe.

Wang verteidigte sich auch selbst und argumentierte, dass es sein verfassungsrechtlich geschütztes Recht sei, Falun Dafa zu praktizieren und relevante Materialien zu Hause aufzubewahren.

Der Richter verurteilte ihn dennoch zu 16 Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (ca. 255 Euro). Nach dem Prozess verbüßte Wang weitere 20 Tage in Haft, am 3. Juli 2019 wurde er endlich entlassen.

Vergangene Verfolgung – die ganze Familie betroffen

Weil er seinen Glauben nicht aufgegeben hat, wurde Wang in den letzten 20 Jahren wiederholt festgenommen und inhaftiert.

Die erste Festnahme erfolgte am 25. August 2000, er wurde für 15 Tage eingesperrt. Sein Arbeitgeber, das Ausbildungszentrum in Kunchuan, kündigte Ende 2000 auf Druck der Behörden seinen Arbeitsvertrag als Lehrer.

Am 8. Juni 2001 wurde Wang erneut verhaftet. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und verurteilte ihn ohne ordnungsgemäßes Verfahren zu einer dreijährigen Haft im Zwangsarbeitslager Nr. 1 der Provinz Yunnan.

Zehn Tage nach Wangs Verhaftung wurde seine Frau Zhang Lihong festgenommen. Der Grund war, dass sie am 18. Juni 2001 Plakate über Falun Dafa aufgehängt hatte. Man verurteilte sie zu einem Jahr im Zwangsarbeitslager der Provinz Yunnan.

Als ihre Eltern im Gefängnis waren, musste die Tochter des Paares, die damals erst wenige Jahre alt war, bei ihren Verwandten leben.

Nach Wangs Freilassung belästigten die Behörden ihn weiter - an allen politisch sensiblen Tagen.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.