Erkenntnisse beim Lesen des Artikels „An die französische Fa-Konferenz“

(Minghui.org) Der Meister sagt in seinem Grußwort an die französische Fa-Konferenz:

„Ich hoffe, dass ihr euch durch die Fa-Konferenz wirklich erhöht und eure Schwächen findet, um es noch besser zu machen. Ihr seid die Hoffnung der Menschheit. Reißt euch zusammen und weicht vor Schwierigkeiten nicht zurück; macht es so, wie es die Dafa-Jünger aus Nordamerika tun. Lasst euch nicht von dem festgelegten Rahmen der Menschen einschränken. Lasst euch nicht von den Bösen abschrecken. Denn die Geschichte ist euretwegen beibehalten worden.“ (Li Hongzhi, An die französische Fa-Konferenz, 04.08.2019)

Ich kultiviere mich seit 1994 im Falun Dafa. In all den Jahren bin ich zwar immer wieder hingefallen, aber unter dem Schutz des Meisters bis heute durchgekommen. Vor 1999 hatte ich oft an großen und kleinen Veranstaltungen zum Erfahrungsaustausch teilgenommen. Die Selbstlosigkeit und Reinheit, die die Mitpraktizierenden herauskultiviert hatten, waren wirklich beeindruckend. Seit 1999 habe ich jedoch an keiner solchen Veranstaltung teilgenommen. Allerdings lese ich oft die Erfahrungsberichte auf der Minghui-Website, darunter auch die Erfahrungsberichte von Fa-Konferenzen im Ausland.

Nach dem Lesen solcher Artikel war ich oft voller Bewunderung für diese Praktizierenden. Über mich selbst dachte ich jedoch selten intensiv nach. Ich ließ mich in unterschiedlichen Umgebungen und Bereichen eher von dem „festgelegten Rahmen“ der Menschen einschränken. Durch die Worte des Meisters an die französische Fa-Konferenz erkannte ich meinen Abstand in der Kultivierung. In der Tat habe ich oft erlebt, wenn ich auf schwierige Pässe stieß, dass mich die Erfahrungsberichte anderer Praktizierenden zur Einsicht brachten. Ich wurde mir dann meiner eigenen Probleme bewusst.

Meine „festgelegten Rahmen“

Was den „festgelegten Rahmen“ der Menschen angeht – er ist ein großes Hindernis auf dem Weg meiner Kultivierung.

Ich blieb immer wachsam gegenüber denjenigen, die zur privilegierten Schicht oder zu irgendwelchen Interessengruppen gehören, wenn ich mit ihnen über die Verfolgung von Falun Dafa sprach. Lieber redete ich mit gewöhnlichen Menschen. Einmal begegnete ich einer dem Anschein nach armen unordentlich gekleideten alten Dame. Ich war zuversichtlich, bei ihr auf offene Ohren zu stoßen, als ich ihr von der Verfolgung erzählte. Doch sie begann zu schimpfen und mich laut anzuschreien. Dieses Erlebnis berührte meine selbstgerechte Denkweise und meine hierarchische Anschauung. Mein festgelegter menschlicher Rahmen machte es mir unmöglich, alle Lebewesen mit Barmherzigkeit zu behandeln.

Ich lebe nach genauen Regeln. Man sollte sagen, dass diese Gewohnheit gut ist. Aber das führt auch leicht zu einer Festlegung. Ich bin es schon gewohnt, früh ins Bett zu gehen und früh aufzustehen. Also muss ich früh ins Bett gehen. Wenn das einmal nicht der Fall war, hatte ich folgende Gedanken: „Ich bekomme nicht genug Schlaf und muss mich tagsüber hinlegen, sonst werde ich beim Fa-Lernen und beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken schläfrig.“ Das hatte zur Folge, dass ich wirklich sehr schläfrig wurde, wenn ich den Schlaf nicht nachholte. Dieser menschliche Rahmen blockierte mich und ich konnte ihn lange Zeit nicht durchbrechen.

Außerdem kann ich weder Hitze noch Kälte, werde Durst noch Hunger ertragen, und Müdigkeit auch nicht. Ich befinde mich auch hier innerhalb des menschlichen Rahmens.

Der Meister sagt:

„Die Kultivierenden fürchten sich weder vor Kälte noch vor Hitze. Der Wind kann dich auch nicht krank blasen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Singapur, 22. - 23.08.1998)

Ein Kultivierender ist außergewöhnlich. Wenn er seine Einstellung ändert, wird definitiv alles anders sein. Ich verbleibe jedoch immer noch auf der menschlichen Ebene und kann nicht daraus heraustreten. Ich halte immer noch an verschiedenen menschlichen Empfindungen fest. Kann ich mich so erhöhen?

Ich bin Pädagoge, und auch in meinem Beruf bewege ich mich in einem menschlichen Rahmen: Der Respekt der Schüler, das Lob der Eltern und die Anerkennung vonseiten der Schulleitung führten bei mir zu der Anschauung, andere kritisieren oder ihre Mängel aufzeigen zu dürfen, während ich selbst keine Vorwürfe oder Beschwerden akzeptiere. Gerne höre ich gute Worte, negative jedoch nicht. Ich habe mich bereits so viele Jahre kultiviert und weiß, dass dieses Verhalten nicht richtig ist. Äußerlich ist mir auch nichts anzumerken, da kann ich ruhig und gelassen bleiben und meinen inneren Widerwillen verbergen. Das ist einer der Gründe, warum ich in der Erhöhung keinen großen Fortschritt mache, obwohl ich diesen Kultivierungsweg schon mehr als zwanzig Jahre gehe.

Was „recht und unrecht“ sowie „richtig und falsch“ angeht, ist das im wirklichen Leben auch ein Rahmen, der mich an meiner Erhöhung hindert. Wenn mir jemand sagt, dass ich nicht gut bin, bin ich unausgeglichen und fühle mich ungerecht behandelt. Dieses Gefühl kann ich nicht loslassen. Ich versuche dann, denjenigen davon zu überzeugen, dass ich recht habe und doch nicht so schlecht bin. Es ist reine Rechtfertigung und Selbstbestätigung. Dabei bin ich absolut davon überzeugt, dass der andere unrecht hat.

Der Meister sagt:

„Mancher hebt immer hervor, dass er recht hat. Du hast recht, du hast nichts Falsches gemacht, na und? Hast du dich erhöht im Verständnis vom Fa? Dass du mit einem menschlichen Herzen betonst, wer recht hat und wer nicht, das an sich ist schon falsch, weil du dich an einem Grundsatz der gewöhnlichen Menschen misst und verlangst, dass die anderen diesem Grundsatz entsprechen. Nach Ansicht der Gottheiten ist es für einen Kultivierenden auf der irdischen Welt gar nicht wichtig, ob du recht hast oder nicht. Wichtig ist es, die Eigensinne der menschlichen Gesinnungen abzulegen. Wie du deine Eigensinne der menschlichen Gesinnungen ablegst, das erst ist das Wichtige.“ (Li Hongzhi, Fa Erklärung in Manhattan, 26.03.2006)

Der Meister hat dieses Fa bereits sehr deutlich erklärt. Ich brauche mich nur danach zu richten, und doch ist es mir immer noch nicht gelungen.

Der Meister sagt:

„Egal welche Störung euch begegnet, ihr sollt euch nicht in den konkreten Dingen verirren. Erst dann könnt ihr durchkommen und noch größere mächtige Tugend aufbauen.“ (Li Hongzhi, Zu der Unruhe, die von dem Artikel über Nebenurgeiste verursacht wurde, 19.08.2016)

Ich habe über mich selbst nachgedacht und bemerkt, dass ich mich immer „in den konkreten Dingen verirre“. So gerate ich immer wieder in einen schmerzhaften Kampf.

Das sind meine persönlichen Erkenntnisse, die ich gerne weitergeben möchte.