[Europäische Fa-Konferenz 2019] Bei der Shen-Yun-Hotline arbeiten – meine Xinxing erhöhen
Vorgetragen auf der Europäischen Fa-Konferenz 2019
(Minghui.org) Anfang Mai endete die Shen-Yun-Tournee 2019 in Großbritannien. Die 32 Shows fanden in sieben englischen Städten statt, darunter in London und Birmingham – den beiden größten Städten des Landes. Wir verkauften knapp 60.000 Tickets, fast jede Show war ausverkauft. In einigen Theatern waren die Tickets bereits einen Monat vor der Aufführung ausverkauft. Seit der erstmaligen Shen-Yun-Aufführung in Großbritannien im Jahr 2008 erlebten wir dieses Jahr einen Rekord im Ticketverkauf. Das war ein Wunder.
Ich arbeitete für die Shen-Yun-Ticket-Hotline und koordinierte sie. Als ich im September letzten Jahres erfuhr, dass Shen Yun in sieben britische Städte kommen wird, fing ich an, mich darauf vorzubereiten. Anfang Oktober organisierte ich für das Hotline-Team ein wöchentliches Fa-Lernen. Auch gehörte es zu meinen Aufgaben, die Hotline täglich von 9 bis 21 Uhr mit zwei Mitarbeitern zu besetzen. Die Hotline war bis zum 4. Mai 2019 besetzt, insgesamt sieben Monate lang.
Angesichts unserer Erlebnisse kann ich sagen, dass uns jede Prüfung, ob groß oder klein, eine ausgezeichnete Gelegenheit bot, unsere Xinxing zu erhöhen. Ich möchte dem Meister und den Mitpraktizierenden von einigen Kultivierungserfahrungen berichten.
Als Shen Yun 2008 zum ersten Mal nach Großbritannien kam, arbeitete ich für das Ticket-Hotline-Team. 2019 war ich das elfte Jahr in diesem Team. In den vergangenen Jahren kam Shen Yun in nur eine oder zwei Städte und führte weniger Shows auf.
2018 gab es schließlich den Durchbruch in Großbritannien. Shen Yun kam mit viel mehr Aufführungen in mehrere Städte. In diesem Jahr war das Ergebnis in Bezug auf die Anzahl der Aufführungen und Städte sogar noch besser.
Anhand der langjährigen Erfahrung war ich mir des Drucks und der Prüfungen, die auf uns zukommen würden, bewusst. Um bei der Hotline-Arbeit und der Koordination des Teams gute Arbeit zu leisten, musste ich in der Kultivierung meine eigenen Durchbrüche schaffen. Daher widmete ich dem Fa-Lernen meine ganze Aufmerksamkeit und rezitierte immer wieder den folgenden Absatz aus dem Zhuan Falun:
„Was ist Xinxing? Xinxing beinhaltet Tugend (Tugend ist eine materielle Substanz), Nachsicht, Erkennen und Loslassen; das Loslassen aller Begierden und Anhaftungen eines gewöhnlichen Menschen. Außerdem muss man auch Leid ertragen können. Sie beinhaltet Dinge in vielen Bereichen. Die Xinxing eines Menschen muss in all ihren Aspekten erhöht werden, erst dann kannst du dich wirklich erhöhen. Das ist einer der entscheidenden Faktoren für die Steigerung der Kultivierungsenergie.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Online-Version 2019, Seite 34)
Durch das beständige Fa-Lernen hatte ich eine gute Grundlage gelegt. So konnte ich mich bei auftretenden Schwierigkeiten gemäß dem Fa verhalten, jederzeit meine Xinxing bewahren und bedingungslos nach innen schauen, anstatt zu beurteilen, was richtig oder falsch ist, wie es die gewöhnlichen Menschen tun.
Das Hotline-Team hatte in diesem Jahr 16 Mitarbeiter, von denen viele neu waren und noch keine Erfahrung bei dieser Arbeit hatten. Manche von ihnen hatten nicht einmal ausreichend Berufserfahrung. Doch weil sie das Herz dafür hatten, zur Verfügung standen und Englisch ihre Muttersprache war, wurden sie alle für diese Aufgabe zugelassen.
Für Schulungen nahmen wir uns viel Zeit. Denn für die Shen-Yun-Hotline zu arbeiten, heißt nicht, einfach nur ans Telefon zu gehen. Es ist eine Arbeit im Kundenservice und Ticketverkauf, und eine Grundausbildung ist ein Muss.
Manchmal trat am System mehrmals dasselbe Problem auf. An einige sehr einfache Dinge mussten die Mitarbeiter immer wieder erinnert werden. Und es gab einige Praktizierende, die immer wieder dieselben Fehler machten. Das alles stellte meine Geduld auf die Probe.
Was auch passierte, ich durfte mir nicht erlauben, wütend zu werden. Ich konnte die Fehler nur ruhig und freundlich korrigieren. Außerdem musste ich alle darin bestärken, sorgfältig zu arbeiten und unseren Service ständig zu verbessern, damit wir den Menschen den besten Service bieten konnten. So konnten wir ihnen an der Shen-Yun-Hotline das positive Image der Dafa-Praktizierenden sowie die Schönheit des Dafa zeigen.
Unsere Hotline erhielt von den Kunden jede Menge Feedback. Sie lobten die freundliche Art der Praktizierenden, die enthusiastisch und unermüdlich arbeiteten, um den Kunden im Beratungs- und Buchungsprozess bei der Lösung von Problemen zu helfen. Dazu gehörte, den richtigen Preis und die besten Plätze für sie zu finden und sie beim Zahlungsvorgang zu unterstützen. Diese scheinbar einfachen Aufgaben erforderten viel Geduld, denn sie wiederholten sich sieben Monate lang ständig. Tag für Tag hatten wir es mit verschiedenen Kunden zu tun. Manche unterhielten sich über eine halbe Stunde lang mit uns und stellten viele Fragen, kauften am Ende aber doch kein Ticket.
Als Koordinatorin arbeitete ich fast das halbe Jahr über Vollzeit für die Hotline tätig. Wenn ich Dienst hatte, war ich von 7 bis 23 Uhr, manchmal auch bis Mitternacht, bei der Hotline eingeloggt. Die Kunden riefen uns zu allen möglichen Zeiten an, da sie wohl dachten, die Hotline sei 24 Stunden lang besetzt. Ich wollte keinen einzigen Menschen verpassen, ganz gleich, ob er Fragen stellen oder Tickets kaufen wollte.
Vielleicht war es die Ermutigung des Meisters, dass die Anrufe, die ich frühmorgens, noch vor der Anmeldung an der Hotline, und spät in der Nacht erhielt, überwiegend Kunden waren, die Hilfe bei ihrer Online-Buchung brauchten. Als ich einmal gegen Mitternacht meinen Computer ausschalten wollte, kam noch ein Anruf. Der Kunde wollte zehn Tickets für seine Familie und Freunde buchen und bat auch nicht um Rabatt. Sie freuten sich schon sehr darauf, Shen Yun zu sehen. Der Anruf war wirklich eine Überraschung.
Obwohl jeder Tag bei der Hotline lang war und wir erschöpft waren, war es die harte Arbeit wert – für 32 ausverkaufte Shows!
Ich stieß auch auf Xinxing-Prüfungen mit anderen Praktizierenden, die bei der Hotline arbeiteten und am Ticketverkauf beteiligt waren. Einmal beschuldigte mich ein Mitpraktizierender wegen einer trivialen Sache. Das waren die heftigsten Schimpfworte und der härteste Ton, den ich je gehört hatte. Ich war erstaunt und weinte fast. Glücklicherweise gelang es mir, ruhig zu bleiben. Weder diskutierte ich, noch rechtfertigte ich mich. Aber in jener Nacht schlief ich nicht gut. Um 5 Uhr früh wachte ich auf, wobei diese garstigen Worte noch immer in meinem Kopf widerhallten. Als ich später mit anderen Praktizierenden darüber sprach, musste ich weinen. Nicht aus Kummer oder weil mein Ego verletzt war – der Druck war einfach enorm groß und ich musste ihn einmal herauslassen. Nachdem ich mir die Tränen weggewischt hatte, setzte ich mich mit einem Lächeln wieder an die Hotline. Ich war zwar sehr traurig, wusste aber gleichzeitig, dass ich bedingungslos nach innen schauen musste.
Ich dachte über das folgende Gedicht des Meisters nach:
„KultivierenderBei sich die Fehler suchtViele menschliche Gesinnungen beseitigenGroßer Pass, kleiner Pass, nicht vermeidenRecht hat erUnrecht habe ichWozu streiten“(Li Hongzhi, Wer hat recht, wer hat unrecht, 16.05.2011, in: Hong Yin III)
Später entschuldigte sich der Mitpraktizierende aufrichtig bei mir. Doch ich hatte ihm bereits verziehen.
Mehrmals kam es vor, dass eingeteilte Mitarbeiter ihre Schicht vergaßen und sich nicht an der Hotline anmeldeten. Dann sprang ich für sie ein und machte sie freundlich darauf aufmerksam. Welchen Grund auch immer sie für ihre Abwesenheit hatten, ich versuchte, sie nicht zu beschuldigen, sondern ihre Arbeit stillschweigend zu erledigen.
Einmal hatte sich ein relativ neuer Praktizierender nicht eingeloggt und uns vorher auch nicht Bescheid gesagt. Da ich an diesem Tag einen wichtigen Termin hatte und seine Schicht nicht übernehmen konnte, musste ich jemand anderen als Ersatz finden. Ich war verärgert.
Wie kann ein Dafa-Praktizierender so unzuverlässig sein? Ein anderer Praktizierender, der an diesem Tag Dienst hatte, war auch unzufrieden mit ihm. Mir wurde klar, dass ich mich nicht darüber ärgern sollte. Vermutlich hatte er bei der Arbeit viel zu tun. Ich rief ihn an und es stellte sich heraus, dass er tatsächlich sehr beschäftigt war und erst nachmittags nach Hause kommen würde. Er versicherte mir, dass er seinen Hotline-Dienst antreten werde, sobald er zu Hause sei.
Vielleicht erkannte der Praktizierende, dass er uns über seine Verspätung hätte informieren sollen. Vielleicht ermutigte der Meister ihn, sich mehr für die Hotline einzusetzen. Jedenfalls arbeitete er, als er wieder zu Hause war, von 14 bis 22 Uhr an der Hotline und nahm jeden Anruf von ganzem Herzen entgegen. Unser Team verkaufte an diesem Tag über 300 Tickets ein Tagesverkaufsrekord.
In einem solchen Umfeld verstanden sich die Praktizierenden, halfen sich gegenseitig und ermutigten einander. Mit der Zeit bildete das Hotline-Team eine sehr gute Kultivierungsumgebung. Die Xinxing des ganzen Teams erhöhte sich.
Die Aufführungstermine für Shen Yun in London änderten sich zwei Mal, was unsere Arbeit zusätzlich erschwerte. Eine der Änderungen war auf technische Probleme im Theater zurückzuführen. Und die zweite Änderung, die Absage der Abendshow, wurde erst mittags angekündigt. Für diese Show waren bereits alle Tickets, über 2000 Tickets, verkauft. Von der Mittagspause bis 22 Uhr erhielten wir über 180 Anrufe. In den Spitzenzeiten waren vier Mitarbeiter gleichzeitig im Einsatz, um die Anrufe ununterbrochen entgegenzunehmen. Das war ein intensiver, arbeitsreicher Tag!
In der darauffolgenden Woche war die Anzahl der Hotline-Anrufe mehrere Male überdurchschnittlich hoch. Alle Mitarbeiter hatten das Gefühl, dass sie geprüft wurden. Doch trotz solch unerwarteter Dinge konnten alle im Team Ruhe bewahren und bedingungslos kooperieren. So ging die „Krise“ reibungslos vorüber.
Durch die Promotion für Shen Yun erkannten wir die Wichtigkeit und das Wunder der Kultivierung unserer Xinxing, der Erhöhung unserer Xinxing und der gesamten Kooperation. Oft rezitierte ich die Gedichte des Meisters, um die Team-Mitglieder und mich zu ermutigen.
Der Meister sagt:
„Vollendung, Buddhafrucht erhalten,Bitternis ertragen für Freude halten.Den Körper ermüden, keine Bitternis,Das Herz kultivieren, das Schwierigste.Jeder Pass, da hindurch müssen,Überall Dämonen.Hundert Bitternisse gleichzeitig herabfallen,Dann sehen, wie er lebt.Weltliches Leiden ertragen können,Aus der Welt, Buddha sein.“(Li Hongzhi, Das Herz leiden lassen, 17.12.1976, in: Hong Yin I)
In diesen sieben Monaten fanden die beiden wichtigsten Feiertage des Westens statt: Weihnachten und Ostern und ebenso das chinesische Neujahrsfest – das wichtigste Fest für die Chinesen. Doch auch in dieser Zeit waren unsere Mitarbeiter im Einsatz und nicht im Urlaub.
Seit ich bei der Hotline arbeite, also seit 2008, war ich an Weihnachten, Neujahr und am chinesischen Neujahrsfest immer im Einsatz. Über die Hälfte eines jeden Jahres verbringen wir mit der Shen-Yun-Promotion und dem Ticketverkauf.
Während der Promotion gab es in anderen Räumen immer wieder heftige Kämpfe zwischen dem Aufrichtigen und dem Bösen. Bei der Hotline-Arbeit und der Koordination des Teams konnten alle Schwierigkeiten und Herausforderungen reibungslos gemeistert werden, solange wir uns als Kultivierende betrachteten, an den Meister und das Fa glaubten, den Meister nicht im Stich ließen und uns unserer Mission als Dafa-Jünger bewusst waren: dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen und Lebewesen zu erretten. Dafür gibt es so viele Beispiele, dass ich sie hier nicht näher erläutern kann.
Als schließlich der Vorhang aufging, als ich die vollen Theatersäle sah, als die Musik einsetzte und ich diese wunderbaren Aufführungen auf der Bühne sah, war mir klar, dass sich all unsere harte Arbeit und die Mühe gelohnt hatten.
Ich hatte das große Glück, mir Shen Yun in den letzten beiden Aufführungsorten ansehen zu können eine in London und die zweite in Plymouth. Ich war überglücklich. Die Shows bewegten und erschütterten mich. Es war eine große Ehre und Glorie, bei Shen Yun mitwirken zu dürfen. Ich danke dem großartigen, barmherzigen Meister. Als Dafa-Jüngerin kann ich meine Mission nur erfüllen, wenn ich die ganze Zeit über fleißig bin. Abschließend möchte ich einen Abschnitt aus dem Fa für alle zitieren:
„Dafa-Jünger sind die Hoffnung der Menschheit, und zwar die einzige Hoffnung. Unsere Mission ist die Errettung aller Lebewesen. Das ist eine enorme Verantwortung. Nur wenn ihr euch gut kultiviert, seid ihr in der Lage, die zwingend notwendige Aufgabe gut zu erfüllen.“ (Li Hongzhi, Grußwort an die Europäische Fa-Konferenz in Paris, September 2017)
Danke, Meister! Danke, Mitpraktizierende!
Bei der Arbeit für die Hotline Freundlichkeit und Güte kultivieren
Im November 2018 hatte ich das Glück, in das Hotline-Team für Shen Yun eingeladen zu werden. Ich fand das Team sehr professionell, und darüber hinaus herrschten aufrichtiger Respekt, Freundlichkeit und Kooperation zwischen den Teammitgliedern. Ich brauchte einige Zeit, um meine Kultivierung an dieses barmherzige Energiefeld anzupassen.
Meine Anhaftungen kamen eine nach der anderen an die Oberfläche. Einmal kam ich nicht zu meiner Schicht, bis mich jemand kontaktierte und mir sagte, dass ich zwei Stunden zu spät sei. Mein erster Gedanke war, dass es ein Missverständnis gegeben habe, doch dann wurde klar, dass Egoismus der Grund war. Auf Grund meines Egoismus` hatte ich Shen Yun nicht die höchste Priorität in meinem Leben gegeben. Ich hätte den Dienstplan gründlicher studieren sollen, so hätte ich vermieden, dass ein Praktizierender zwei Stunden nach Schichtende noch auf mich warten musste.
Unser Team traf sich jeden Sonntag, um das Fa zu lernen, zur Weiterbildung und für Neuigkeiten, wie man die Tickets besser verkauft und damit bei der Rettung von Lebewesen hilft. Von erfahrenen Mitpraktizierenden lernten wir, dass wir jedem Anrufer gegenüber verständnisvoll und mitfühlend sein sollten.
Durch den häufigen offenen Austausch und die Kooperation im Team wuchsen unser Vertrauen und das barmherzige Energiefeld des Teams jede Woche. Es war, wie in goldenes Licht gehüllt zu sein, das uns in unserer Kultivierung anleitete und unsere Fähigkeiten zur Rettung von Lebewesen lenkte.
Es half uns, uns als Team zu erhöhen und den Herausforderungen zu begegnen, denen wir später gegenüberstehen würden.
Es gab zwei Ereignisse, bei denen Shen Yun auf ein späteres Datum verlegt werden musste. Hunderte Kunden mussten kontaktiert und ihre Tickets umgebucht werden. Die meisten Menschen verstanden das, aber einige regten sich sehr auf. Ich bemerkte, dass ehrliche Sorge und Sympathie gegenüber dem Kunden dabei half, alle Wut aufzulösen, und manche entschuldigten sich später dafür, unhöflich gewesen zu sein.
Viele Kunden mussten Herausforderungen überwinden, um Shen Yun sehen zu können. Einige Kunden sagten, dass sie die Werbung im Fernsehen gesehen hätten und ein Ticket kaufen wollten, aber sparen oder auf ihr Gehalt warten müssten, um es sich leisten zu können. Ein Kunde war dankbar, dass seine Karte reserviert wurde, bis er bezahlen konnte. Ein anderer wollte die Show sehen, aber die Tickets waren schon ausverkauft. Ich erinnere mich daran, dass ich zu ihm sagte, er werde Shen Yun sicherlich sehen können, wenn er nur fest daran glaubte. Ein paar Tage später wurden zusätzliche Sitzplätze frei und der Kunde rief an, um eine Karte zu kaufen. Er war sehr dankbar.
In allen Jahren meiner Kultivierung weiß ich diese besondere Zeit sehr zu schätzen. Teil des Hotline-Teams zu sein, hat mir geholfen, meine Mitpraktizierenden zu schätzen und zu erkennen, dass Freundlichkeit und Güte ein effektiver Weg sind, die wahren Umstände zu erklären.
Wie ich aufhörte, an Gemütlichkeit festzuhalten und mir Sorgen um das Wohlergehen meiner Familie zu machen
Als ich anfing, mich an den Aktivitäten der Hotline zu beteiligen, bat ich die Koordinatorin, mir Schichten von drei bis vier Stunden zu geben, damit ich meinen familiären Pflichten nachkommen und den Haushalt störungsfrei versorgen konnte. In meinem alltäglichen Leben sorge ich dafür, dass mein Mann, mein Sohn und mein Hund gut versorgt sind, dass mein Haus sauber ist, die Mahlzeiten gekocht sind und alles ruhig und gemächlich läuft. Grundsätzlich ist dieser Gedanke nicht falsch, es sei denn, man sollte seine Gemütlichkeit für etwas Wichtigeres aufgeben.
Eines Abends, ungefähr einen Monat vor dem Ende der Großbritannien-Tour von Shen Yun, rief mich die Koordinatorin der Hotline an und fragte mich, ob ich mehr Stunden an der Hotline arbeiten könnte. In unserem Gespräch wurde mir klar, wie viel sie auf ihren Schultern trug, wie groß ihre Verantwortung war und wie viel Stress sie ausgesetzt war. Das Management der Shen-Yun-Hotline bedeutet das Management einer Front in einem Kampf für das Gute, so verstehe ich das. Trotzdem wollte ich in diesem Moment nicht vollständig kooperieren, da mein erster Gedanke war, ob meine Familie meine längeren Arbeitszeiten ertragen und ich Chaos in meinen Haushalt kommen lassen könnte, weil ich zu wenig Zeit hätte. Ich bat die Koordinatorin mir Bedenkzeit zu geben.
Als ich aufgelegt hatte, bemerkte ich, dass meine Gedanken falsch waren.
Der Meister sagt im Zhuan Falun:
„Zugleich muss ein Kultivierender noch verzichten können. Er muss auf allerlei Anhaftungen und Begierden der gewöhnlichen Menschen verzichten.“ (Li Hongzhi, Online-Version 2019, Seite 474)
Zuerst erklärte ich meinem Mann die Situation und meine Sorgen darüber, dass ich nicht genug Zeit haben würde, meine Hausarbeit zu erledigen. Mein Mann, der nicht praktiziert, war sehr verständnisvoll. Er sagte zu mir: „Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst, wir kommen zurecht, mach dir keine Sorgen.“ Sofort schrieb ich meiner Koordinatorin und ließ sie wissen, dass sie mir Schichten zu jeder Tages- und Nachtzeit und über jede Länge geben könnte, wie auch immer sie mich brauchte. Ich entschuldigte mich für meinen Egoismus und dafür, dass ich nicht erkannt hatte, wie viel Hilfe sie brauchte.
Von diesem Moment an war ich unglaublich beschäftigt und übernahm für ein paar Wochen lange Schichten. Überraschenderweise half mir das, mehr Kontrolle über mein eigenes Leben zu gewinnen. Meine Selbstdisziplin verbesserte sich und ich konnte meine Familie zufriedenstellen und mein Haus sauber und ordentlich halten. Alles war unter Kontrolle. Ich freute mich sehr. Ich erkannte, dass ich mich sehr an Gemütlichkeit und dem Wohlergehen meiner Familie festgehalten hatte und es höchste Zeit war, diese Anhaftungen zu beseitigen.
Während dieser Monate ging es in meiner Kultivierung vorwärts. Ich entdeckte so viele kleine Dinge über mich, die ich loswerden musste, darunter Egoismus, Ehrlichkeit mit mir selbst, tief versteckte Überreste von Prahlerei und manchmal etwas Neid. Ich lernte, mit mehr Ruhe nach innen zu schauen und ohne mich fertig zu machen. Ich war bescheidener und konnte andere besser wertschätzen.
Ich bin dem Meister so dankbar; er sorgt für mich und gibt mir immer wieder Gelegenheiten, so dass ich das Fa besser verstehe und eine bessere Praktizierende werden kann. Ich bin meinen Mitpraktizierenden von der Hotline dankbar für ihre endlose Unterstützung und Freundlichkeit. Es gibt vieles, was ich von ihnen lernen kann: andere würdevoll und gütig zu behandeln, bescheiden und nachsichtig zu sein. Ich danke euch allen!
Aus Kompromissen lernen
Für die Shen-Yun-Tour 2018/2019 hatte ich die Ehre, bei der Hotline zu helfen. Für die vorausgegangene Tour konnte ich für Acht-Stunden-Schichten online bleiben, oder ab und zu auch mal länger. Es fühlte sich wie etwas an, dass ich tun sollte und könnte.
Meine Frau verstand nicht, warum ich so viele Stunden in der Woche als Freiwilliger arbeitete. Sie ist ein gewöhnlicher Mensch, und ich hatte ihr meine tiefe Hingabe für Falun Dafa nie gründlich erklärt. Sie verstand die Verfolgung vom Standpunkt des Völkermordes. Ihr Vater war Jude und viele Angehörige starben Anfang der 1940er Jahre im Holocaust. Ihre Angehörigen sind keine religiösen Juden und viele unterstützten den Kommunismus. Wenn sie über Glauben spricht, sagt meine Frau immer noch, sie sei Atheistin. Sie ist außerdem als „behindert“ eingestuft, nimmt jeden Tag viele Medikamente und hat viele Mobilitätshilfen. In der Vergangenheit fand sie das Konzept von Karma bedrohlich. Ich hatte das Gefühl ihr nicht von der Rettung von Lebewesen und den Heilkräften von Shen Yun erzählen zu können.
Die Schichten für die Hotline waren sehr erfüllend, doch gab es in meinem Haus oft große Reibungen, wenn ich nicht bei der Hotline oder den Meetings war. Wenn ich mit meiner Frau über meine Arbeit an der Hotline sprach, sagte sie, dass sie sich alleingelassen fühle. Ich wollte die Rettung der Menschen durch Shen Yun nicht aufgeben und wusste, welche große Tugend mir das gab.
Als Kompromiss hatte ich in der vergangenen Saison angeboten, der Schriftführer für die Meetings des Hotline-Teams von Großbritannien zu sein und hatte meine Zeit für die Schichten reduziert. Das bedeutete, dass ich das Team bei der Rettung von Lebewesen unterstützen und mehr Zeit mit meiner Frau verbringen konnte. Der Rest meines Einsatzes bestand in Kultivierung, Aussenden aufrichtiger Gedanken und Lücken füllen, wenn nur ein Praktizierender online war. Das waren jeweils nur ein paar Stunden, die oft aber sehr plötzlich gebraucht wurden.
Bei den Meetings Protokoll zu führen, ging recht gut. Einige, die nicht dabei sein konnten sagten, dass sie sich fühlten, als seien sie dabei gewesen und diejenigen, die dabei waren, empfanden meine Protokolle als genau. Im weiteren Verlauf der Saison, als mehr technische Probleme und Herausforderungen für die Kultivierung auftauchten, zeigte sich bei mir jedoch Qing. Ich machte mir Sorgen, dass bekannt werden könnte, wer positive Vorschläge gemacht hatte, wessen Kommentare Entscheidungen beeinflusst hatten, wer wem gedankt hatte, usw.
Außerdem bemerkte ich, dass ich in ruhigen Phasen an der Hotline viel auf unserer Kommunikations-App chattete. Das störte die Mitpraktizierenden, die nicht an der Hotline saßen und die schnell auf Notfälle reagieren können wollten.
Das führte mich dazu, über die Worte des Meisters über das „Mundkultivieren“ nachzudenken. Ich chattete nämlich über „...das, mit dem die Kultivierenden bei der praktischen Arbeit in der Gesellschaft nichts zu tun haben“ und redete mit anderen Praktizierenden über „Sinnloses“.
Ich verstehe, dass ich in Zukunft mehr Teil des Geschehens sein muss. Ein neuer Kompromiss könnte so aussehen, dass ich weiterhin die Protokolle der Meetings schreibe und einen Zeitplan für die Hotline aufstelle, so dass ich besser für meine Frau planen kann.
Ich vertraue auf den Meister und freue mich auf das, was er für mich und das Team der Shen-Yun-Hotline in Großbritannien arrangiert hat.
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