Persönlicher Bericht: 62-Jähriger kommt nach Misshandlung in U-Haft schwer verletzt ins Gefängnis

(Minghui.de) Der 62-jährige Gao Fuzhi bekam schwere gesundheitliche Probleme, nachdem er ein Jahr lang in U-Haft misshandelt worden war. Im November 2018 sperrte man ihn ungeachtet seines Zustands ins Gefängnis. Eine medizinische Behandlung wird ihm verwehrt.

Im Folgenden berichtet Gao persönlich über die Tortur, die er erlebte:

„Während des 19. Kongresses der Kommunistischen Partei schikanierte mich die Polizei im Oktober 2017 unter dem Vorwand ,die Stabilität aufrecht erhalten zu müssen‘. Sie machten Fotos von meiner Wohnung und durchsuchten sie nach Falun-Dafa-Materialien.

Meine Frau bekam panische Angst vor ihnen. Sie erlitt einen Herzinfarkt und verlor das Bewusstsein. Daraufhin verließen die Polizisten die Wohnung, da sie für ihren Zustand nicht zur Verantwortung gezogen werden wollten.

Ein paar Tage später kamen sie zurück und schikanierten mich erneut. Ich sagte ihnen, dass Falun Dafa in China legitim sei, und gab ihnen einen Flyer darüber, wie sie das Gesetz verletzten, indem sie mich schikanierten.

Zhao Quan, der Leiter der örtlichen Polizeistation, sagte zu mir: „Ich muss einige Beweise sammeln, um dich ins Gefängnis zu bringen.“

Die Misshandlungen

Am 9. November 2017 stiegen Zhao und neun weitere Polizisten über meinen Zaun und brachen in meine Wohnung ein. Sie verhafteten mich und brachten mich zur Polizeiwache, wo ich verhört wurde. Um Mitternacht wurde ich in das Untersuchungsgefängnis des Kreises Bayan gebracht.

Da ich mich weigerte, eine Verzichtserklärung auf Falun Dafa zu schreiben, befahlen die Wärter einigen Gefangenen, mich zu foltern.

Vier Häftlinge hielten mich fest und gossen mir kaltes Wasser über den Kopf, Schüssel um Schüssel. Ich verlor alle Empfindungen und geriet in einen Deliriumzustand.

Sie erlaubten mir nicht, mich beim Schlafen mit Decken zuzudecken oder warme Kleidung zu tragen. Es war so kalt, dass ich überhaupt nicht einschlafen konnte.

Am nächsten Tag schlug mir kräftig gebauter Häftling in den Bauch und verpasste mir einen Schlag ins Gesicht. Er sagte zu mir: „Die meisten Leute konnten keine drei Schläge von mir verkraften.“

Er nahm eine Laus von seinem Körper und steckte sie in meine Kleidung. Dann wischte er das Wasser, mit dem er seinen Intimbereich gewaschen hatte, über mein Gesicht. Er versuchte sogar, mich zu zwingen, seine Geschlechtsteile zu lecken. Ich weigerte mich entschieden.

Neben der körperlichen Folter versuchten sie auch, mich seelisch zu quälen, indem sie mich belogen. Sie sagten, dass meine Frau gerade gestorben und die Wohnung in Brand geraten sei.

Eine Reanimation notwendig

Nach Monaten intensiver Folterung verschlechterte sich meine Gesundheit stark. Am 6. April 2018 musste man mich zur Reanimation ins Krankenhaus einliefern. Ich hatte viele Probleme wie Entzündungen der Bauchspeicheldrüse und Gallenblase sowie Gallensteine und zerebrovaskuläre Erkrankungen.

Die Wärter erlaubten mir nur wenige Tage im Krankenhaus zu bleiben. Dann nahmen sie mich wieder in Gewahrsam. Mein Körpergewicht fiel schnell von ca. 115 kg auf 77 kg.

Ich fragte einmal einen Häftling, der mich folterte, ob er keine Angst habe, die Verantwortung dafür übernehmen zu müssen. Er antwortete, dass er nur Befehle befolge. Er müsse keine Verantwortung tragen, wenn etwas passieren sollte.

Nach fast zehn Monaten Untersuchungshaft wurde ich am 19. Juli vor das Kreisgericht von Yilan gestellt. Am 5. November 2018 verurteilte mich der Richter zu drei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 15.000 Yuan (ca. 2.000 EUR).

Am 28. November 2018 wurde ich ins Gefängnis Shuangyashan gebracht und am 22. Januar 2019 ins Gefängnis Hulan überführt.

Vor dieser Inhaftierung war ich bereits vier weitere Male verhaftet gewesen. Zwischen 2005 und 2006 war ich ein Jahr in einem Zwangsarbeitslager, weil ich die Freilassung mehrerer inhaftierter Praktizierender gefordert hatte.“

Frühere Berichte:

Seriously Ill Man Denied Medical Parole and Jailed for His Faith

Falun-Gong-Praktizierender in Lebensgefahr – dennoch im Krankenhaus mit Fußfesseln am Bett fixiert


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.