In Gefangenschaft schwer am Herzen erkrankt – nach Haftaussetzung erneut verhaftet

(Minghui.de) Die 65-jährige Ji Wenbo leidet nach einem Jahr Haft an einer schweren Herzkrankheit und ist körperlich ausgemergelt. Sie stammt aus der Stadt Daqing, Provinz Heilongjiang. Eine Gerichtsverhandlung im November 2019 musste wegen ihrer schlechten gesundheitlichen Verfassung abgesagt werden.

Sie wurde am 2. November 2018 im Büro des Nachbarschaftskomitees verhaftet. Zuvor hatte sie die Anweisung erhalten, dort hinzukommen, um ihre Heizkostenzuschüsse abzuholen.

Polizei bezieht sich auf ein Verfahren aus 2014

Mit der aktuellen Verhaftung im Jahr 2018 beabsichtigte die Polizei, ein Verfahren gegen sie aus dem Jahr 2014 einzustellen. Damals besuchte Ji ihre Mitpraktizierende Cheng Jinzhi, als sie von der Polizei überwältigt und festgenommen wurden. Cheng wurde später zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Ji kam ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Daqing, wo sie mit dem Hungerstreik gegen die Verfolgung protestierte. Sie wurde gewaltsam zwangsernährt, erlitt ein Herzversagen und magerte stark ab. Deshalb ließ man sie im Januar 2015 gegen Kaution frei, nachdem die Polizei 2.000 Yuan (260 EUR) von ihr erpresst hatte.

Gesundheitszustand verschlechtert sich weiter

Vier Jahre später, im Jahr 2018, wurde sie erneut verhaftet und kam ins Gefängnis. Sie hatte sich immer noch nicht vollständig von der vier Jahre zurückliegenden Gefangenschaft erholt. Im Gegenteil, ihr gesundheitlicher Zustand hatte sich weiter verschlechtert. Sie war sehr schwach und zitterte am ganzen Körper. Ihr Rücken schmerzte so sehr, dass jeder Schritt große Anstrengungen erforderte. Die geringste Bewegung konnte bereits zu einem ungewöhnlich schnellen Herzschlag führen. Deshalb lag sie die meiste Zeit im Bett. Sie konnte nicht viel Nahrung zu sich nehmen und ist ganz abgemagert.

Ungeachtet ihrer Verfassung stellten die Behörden Ji am 1. April 2019 vor das Bezirksgericht von Ranghulu. Ihr Anwalt plädierte auf nicht schuldig für sie. Ji sagte auch selbst zu ihrer Verteidigung aus. Kein Gesetz in China habe Falun Dafa jemals kriminalisiert, betonte sie. Falun Dafa sei in über 100 Ländern verbreitet und werde nur in seinem Ursprungsland verfolgt.

Obwohl das Gericht nach der Anhörung nicht genügend Beweise gefunden hatte, sprach der Richter sie nicht frei, sondern behielt sie in Haft.

Zwei Richter besuchten Ji vier Monate später im Untersuchungsgefängnis und fragten sie, was sie bei ihrer Verhaftung im Jahr 2014 zu ihrer Mitpraktizierenden Cheng gesagt habe. Ji antwortete, dass sie nicht über Dinge im Zusammenhang mit Falun Dafa gesprochen habe.

Das Gericht setzte eine weitere Anhörung für den 7. November 2019 an, ohne ihre Familie darüber zu informieren. Ji selbst erfuhr erst von der Anhörung, als Gerichtsdiener sie an jenem Morgen im Gefängnis abholten.

Kurz bevor sie das Gefängnis verließ, begann sie am ganzen Körper zu zittern. Ihr Herz schlug so schnell, dass sie fast zusammenbrach. Das Gericht musste die Anhörung absagen und sie wurde in die Zelle zurückgebracht.

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung befand sie sich immer noch im Untersuchungsgefängnis der Stadt Daqing, darauf wartend, über den nächsten Gerichtstermin benachrichtigt zu werden.

Frühere Berichte:

Ms. Ji Wenbo, 65, on Hunger Strike for Over a Month7 Practitioners Arrested in Daqing City


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.