(Minghui.org) Die Verfolgung von Falun Dafa [1] durch das kommunistische Regime in China ging auch 2019 unvermindert weiter: 6.109 Falun-Dafa-Praktizierende wurden wegen ihres Glaubens verhaftet und 3.582 schikaniert. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung ist bekannt, dass 3.400 Praktizierende weiterhin in Gewahrsam sind.
Im Jahr 2019 gab es mehrere Jahrestage, die vom Regime als „sensibel“ angesehen wurden: Am 25. April jährte sich der 20. Jahrestag des friedlichen Appells von 10.000 Praktizierenden vor dem Nationalen Petitionsbüro in Peking. Die Praktizierenden hatten sich damals um die Freilassung mehrerer ungerechtfertigt verhafteter Praktizierender bemüht. Am 20. Juli jährte sich zum 20. Mal der Beginn der Verfolgung von Falun Dafa; am 1. Oktober war der 70. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas.
Die Verhaftungen von Falun-Dafa-Praktizierenden und die Schikanen ihnen gegenüber häuften sich um diese drei Jahrestage herum. Die Behörden wollten nämlich die Praktizierenden daran hindern, an öffentlichen Demonstrationen teilzunehmen oder andere Bemühungen an der Basis zu unternehmen, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen.
Im Juli wurden die meisten Verhaftungen (1.202) gemeldet, gefolgt vom September (937) und April (826). Diese drei Monate waren auch die Spitzenmonate in Bezug auf die Gesamtzahl der schikanierten Praktizierenden, wobei im Juli 1.651 Fälle, im September 1.526 und im April 1.361 Fälle verzeichnet wurden. Auch im August wurde mit 822 Verhaftungen und 380 Belästigungsfällen eine hohe Zahl von Praktizierenden von den Verfolgern anvisiert.
Viele dieser Praktizierenden wurden in Gruppen von meist zwei oder drei Dutzend Personen verhaftet. In den meisten Fällen überwachte die Polizei monatelang die Mobiltelefone der Praktizierenden und ihre täglichen Aktivitäten, bevor die Verhaftungen durchgeführt wurden.
In der Stadt Guang'an, Provinz Sichuan, wurden am 23. April 2019 über 20 Praktizierende verhaftet. Mehr als 300 Polizeibeamte wurden am 6. Juli 2019 mobilisiert, um 18 Praktizierende in der Stadt Zunhua, Provinz Hebei, gegen 03:00 Uhr morgens zu verhaften. Der Nationalfeiertag am 1. Oktober und die 7. militärischen Weltspiele, die zwischen dem 18. und 27. Oktober in Wuhan stattfanden, waren auch Grund für folgende Verhaftungen: In der Stadt Wuhan, Provinz Hubei, wurden am 23. September 2019 40 Praktizierende, darunter eine 89-jährige Frau, verhaftet.
Die Verhaftungen von Praktizierenden und die Schikanen fanden in 29 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten statt. Shandong, Hebei und Sichuan waren die drei Provinzen mit mehr als 1.000 verhafteten und schikanierten Praktizierenden. Achtzehn Provinzen, wie Jilin und Liaoning, meldeten dreistellige Zahlen von Verhaftungen und Schikanen.
Die Verfolger richteten ihr Augenmerk auf Praktizierende aus allen Lebensbereichen, einschließlich Lehrer, Ingenieure, Anwälte, Reporter und Tänzer.
Bemerkenswert ist, dass 9,7% (593) der verhafteten und 5,9% (213) der belästigten Praktizierenden 65 Jahre oder älter sind, während 112 verhaftete und 92 belästigte Praktizierende sogar 80 Jahre oder älter sind.
Auch andere schwache und verletzliche Gruppen wurden anvisiert. Sun Yaping wurde am 23. Oktober 2019, als sie im siebten Monat schwanger war, verhaftet. Eine Gruppe von Beamten reiste mehr als 1.300 km von der Stadt Lishui, Provinz Zhejiang, um sie in der Stadt Botou, Provinz Hebei, zu verhaften. Sie nahmen Sun nach Zhejiang mit, obwohl sich ihre Familie heftig dagegen zur Wehr setzte. Sie wurde kurzzeitig in Gewahrsam genommen und musste erhebliche Schwierigkeiten erleiden.
Mehrere Praktizierende wurden ins Visier der Verfolger genommen, weil sie gemeinsam Falun-Dafa-Bücher gelesen hatten. Einige wurden verhaftet, weil sie anderen erzählten, wie Falun Dafa ihr Leben erneuerte und wie das chinesische Regime die Praxis verfolgt. Wieder andere wurden in Gewahrsam genommen, weil sie lokale Beamte zum Austritt aus der Kommunistischen Partei Chinas aufgefordert hatten.
Wang Shuqing aus der Stadt Fengcheng, Provinz Liaoning, wurde fünf Tage lang inhaftiert, weil sie öffentlich ihr Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht hatte, dass sie während ihrer Haft gegen ihren Willen Falun Dafa abgeschworen hatte. ( Fünf Tage Haft – wegen Reue, ihrem Glauben abgeschworen zu haben)
Qian Gentai und seine Frau Zhang Xingji, zwei Koreaner, die in der Stadt Changchun, Provinz Jilin, leben, wurden Ende August 2019 verhaftet. Sie standen vor Gericht, weil sie Geld von ihrer Tochter erhalten hatten. Um nicht wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt zu werden, war die Tochter im Jahr 2015 nach Südkorea geflohen. Die Behörden warfen dem Paar vor, von „ausländischen Mächten Geld für die Herstellung von Informationsmaterialien über Falun Dafa erhalten zu haben“. ( Fabrikanten-Ehepaar wird seines Eigentums beraubt und verhaftet – Tochter fordert Freilassung (Provinz Jilin)
Zahlreiche Familien mussten 2019 erleben, dass mehrere Familienmitglieder gleichzeitig verhaftet wurden. Besonders hart traf es zehn Mitglieder einer Familie in der Stadt Bozhou, Provinz Anhui: eine Mutter, ihre fünf Töchter, drei Schwiegersöhne und ein zwölfjähriger Enkel wurden am 17. April 2019 von mehr als 100 Beamten verhaftet. Vier der Schwestern standen am 5. Dezember 2019 vor Gericht und warten nun auf ein Urteil.
Neben den nachteiligen Auswirkungen auf die Praktizierenden selbst sind auch deren Familienmitglieder durch die Verfolgung am Boden zerstört. Die Angehörigen von Liu Xifang in der Stadt Jinan, Provinz Shandong, bemühten sich, ihren einjährigen Sohn zu ernähren, nachdem sie am 14. Juni 2019 verhaftet worden war. Das Kind war noch gestillt worden. Ein verhaftender Beamter verspottete Liu: „Die Kommunistische Partei Chinas wird Ihren Sohn jetzt abstillen!“
Nach der Verhaftung von Liu Rulan, einer Einwohnerin der Stadt Jiaozhou, Provinz Shandong, am 15. Oktober 2019 kämpft ihr erwachsener Sohn, der eine geistige Behinderung hat, damit, sich allein zu Hause zu versorgen. ( Verhaftung der Mutter – behinderter erwachsener Sohn bleibt unbeaufsichtigt zurück)
Mehrere Familienmitglieder von Praktizierenden wurden geschlagen oder verjagt, während sie sich um Gerechtigkeit für ihre Lieben bemühten.
Trotz des Mangels an stichhaltigen Beweisen oder einer gesetzlichen Grundlage für die Verfolgung werden die meisten Praktizierenden für längere Zeit inhaftiert, oft in Isolationshaft, und schließlich wegen ihres Glaubens zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Viele der Praktizierenden wurden in den letzten zwanzig Jahren mehrmals wegen ihres Glaubens verhaftet und inhaftiert. Einige wurden während oder nach ihrer Verhaftung von der Polizei brutal behandelt, wobei einige von ihnen wenige Stunden oder Tage nach ihrer Verhaftung verstarben [siehe dazu: Traurige Bilanz 2019: Insgesamt 96 Falun-Dafa-Praktizierende nachweislich an den Folgen der Verfolgung gestorben
Zusätzlich zu den körperlichen Misshandlungen und willkürlichen Verhaftungen wurden einige der Praktizierenden auch finanziell erpresst oder ihrer grundlegenden Lebensrechte beraubt.
Bei 3.124 der betroffenen Praktizierenden wurden im Jahr 2019 die Wohnungen durchsucht und 280 Praktizierende wurden von der Polizei um insgesamt 3.605.059 Yuan (ca. 470.500 EUR) erpresst, was einem Durchschnittswert von 12.875 Yuan (ca. 1.680 EUR) pro Person entspricht. Drei Praktizierende wurden um jeweils 300.000 Yuan (ca. 39.000 EUR) erpresst und vier wurden um jeweils zwischen 100.000 und 180.000 Yuan (ca. 13.000 und 23.500 EUR) erpresst.
Yuan Chunxiao, eine Studentin im ersten Studienjahr in der Stadt Nanjing, Provinz Jiangsu, wurde von der Fakultät verwiesen, weil sie die Falun-Dafa-Übungen in ihrem Schlafsaal gemacht hatte. ( Studienverbot! – Erstsemester suspendiert nach Falun-Dafa-Übungen im Studentenwohnheim)
Li Donghua, eine 60-jährige Einwohnerin Pekings, wurde nach ihrer Verhaftung am 20. April 2019 von den Behörden gewaltsam aus ihrer Mietwohnung entfernt. Gong Xiaohong, ein Mann aus dem Kreis Chongren, Provinz Jiangxi, musste erleben, dass sein Haus während seiner siebentägigen Haft vom 4. bis 11. September 2019 abgerissen worden war.
Bei mehreren älteren Praktizierenden, die wegen des Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert waren, wurden nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis im Jahr 2019 ihre Pensionen ausgesetzt. Die Behörden forderten sie zur Rückzahlung der während ihrer Haft erhaltenen Zahlungen auf.
Die meisten der Anweisungen zur Verfolgung wurden vom Büro 610 und dem Komitee für Politik und Recht erteilt, zwei Einrichtungen, die mit der Durchführung der Maßnahmen zur Ausrottung von Falun Dafa in China beauftragt sind.
Das Büro 610, eine außergesetzliche Sicherheitstruppe, die am 10. Juni 1999 eingerichtet wurde, hat durch seine zentralen und lokalen Büros eine entscheidende Rolle bei der Verfolgung gespielt. Trotz der Auflösung des Zentralbüros im Jahr 2018 bleiben die lokalen Zweigstellen aktiv.
Da die Verfolgung in das 21. Jahr geht, sammelt Minghui.org auch Informationen über die Täter, um sie in Zukunft vor Gericht zu bringen.
Nachfolgend finden Sie Beispiele von Verhaftungen und Belästigungen. Angesichts der immer stärkeren Massenüberwachung und Informationszensur durch das kommunistische Regime Chinas kann die Anzahl der verhafteten und schikanierten Falun-Dafa-Praktizierenden nicht immer rechtzeitig gemeldet werden, und es sind auch nicht immer alle Informationen leicht zugänglich.
Gruppenweise Verhaftungen von Falun-Dafa-Praktizierenden wurden während des gesamten Jahres 2019 gemeldet, insbesondere um die oben genannten heiklen Termine herum, wie dem 25. April, dem13. Mai (Welt-Falun-Dafa-Tag), dem 20. Juli und dem 1. Oktober.
Im Januar 2019, kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest, wurden 13 Praktizierende aus der Stadt Cangzhou, Provinz Hebei, verhaftet und ein weiteres Dutzend schikaniert.
Im April wurden 14 Praktizierende in der Provinz Jiangxi, 15 in Anhui, mehr als 20 Praktizierende in Sichuan und Zhejiang sowie 47 Praktizierende in der Provinz Jiangsu verhaftet.
Am 12. Mai wurden acht ältere Praktizierende in der Stadt Zhuhai in der Provinz Guangdong verhaftet, als sie gemeinsam Falun-Dafa-Bücher lasen. Die Polizei nahm detaillierte Informationen über jeden Praktizierenden auf, einschließlich der Informationen über die Beschäftigungsverhältnisse und Telefonnummern ihrer Kinder, bevor sie nach Hause gebracht und ihre Wohnungen durchsucht wurden.
Fünf Tage später wurden acht Praktizierende in der Stadt Yingtan in der Provinz Jiangxi verhaftet.
Mehr als 20 Praktizierende in der Stadt Guiyang in der Provinz Guizhou wurden am 13. Juni 2019 verhaftet, als sie versuchten, bei der Anhörung eines anderen Praktizierenden zugegen zu sein. Die Polizei brachte die Praktizierenden auf die Polizeistation und machte Fotos, nahm Fingerabdrücke und Blutproben von ihnen. Außerdem nahmen sie die Vorderseite, die linke und rechte Seite sowie die Füße jeder Person auf Video auf.
Angesichts der immer weiter fortschreitenden Massenüberwachung in China, einschließlich der Gesichts- und Bewegungserkennung, vermuten die Praktizierenden aus Guiyang, dass die Behörden die Anhörung als Köder benutzten, um sie zu verhaften und Informationen über sie für die weitere Überwachung zu sammeln.
Im Monat Juli wurde bereits am 3. Juli die Verhaftung von einer Personengruppe gemeldet. An diesem Morgen wurden neun Praktizierende in der Stadt Tangshan, Provinz Hebei, verhaftet. Drei Tage später, am 6. Juli, wurden weitere 18 Praktizierende und drei ihrer Familienmitglieder von mehr als 300 Polizisten verhaftet.
In der Provinz Sichuan wurden zwischen dem 5. und 18. Juli 2019 64 Praktizierende in sieben Städten verhaftet.
Mindestens 24 Falun-Dafa-Praktizierende in der Stadt Jilin, Provinz Jilin, und zwei Ehepartner, die kein Falun Dafa praktizieren, wurden am 19. Juli 2019 verhaftet.
Mehr als zwanzig Einwohner von Chongqing, darunter eine 82-jährige Frau, wurden am 23. Juli 2019 verhaftet.
Fünfzehn Einwohner der Stadt Jiamusi in der Provinz Heilongjiang, darunter ein 86-jähriger Mann, wurden innerhalb von drei Tagen, zwischen dem 25. und 27. Juli 2019, verhaftet.
Die Massenverhaftungen gingen im August weiter. Am 8. August wurden fünf Praktizierende in Chongqing, am 15. August fast 30 Praktizierende in der Stadt Siping, Provinz Jilin, und am 30. und 31. August 2019 32 Praktizierende in der Stadt Nanyang, Provinz Henan, verhaftet.
Die Verfolgung verschärfte sich im September, manchmal mit mehreren Massenverhaftungen am selben Tag.
Am 10. September 2019 wurden mindestens drei Verhaftungen von Gruppen gemeldet. Unter anderem wurden vier Praktizierende in der Stadt Luzhou, Provinz Sichuan, und 13 Praktizierende in Songyuan und in der Stadt Shulan, Provinz Jilin festgenommen.
Am 23. September 2019 wurden acht Praktizierende und zwei Familienmitglieder in der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning, und 40 Praktizierende in der Stadt Wuhan, Provinz Hubei, verhaftet.
Polizeibrutalität bei den Verhaftungen und der Inhaftierung von Praktizierenden war 2019 weit verbreitet. Mehrere Praktizierende wurden attackiert und verletzt, als sie sich der Verhaftung widersetzten, während einige misshandelt wurden, nachdem sie in Gewahrsam genommen worden waren – dennoch wurden ihnen ärztliche Behandlung und Familienbesuche verweigert.
74-jährige Frau erlitt bei der Verhaftung einen Bruch des rechten Arms
Wang Guizhen, 74 Jahre alt, ist in der Stadt Chenzhou, Provinz Hunan, wohnhaft. Sie wartete am Morgen des 2. Juli 2019 am Hochgeschwindigkeitsbahnhof von Chenzhou auf einen Zug, als über zwanzig Polizisten im Wartebereich auftauchten.
Während sie grob in ein Polizeiauto gestoßen wurde, fühlte Wang plötzlich einen unerträglich starken Schmerz in ihrem rechten Arm. Ihr Handgelenk und ihr Arm waren bald angeschwollen.
Sie wurde zum Verhör auf das Polizeirevier in Chenjiang gebracht. Drei Polizistinnen befahlen ihr, sich für eine Sicherheitskontrolle nackt auszuziehen. Sie warf ihnen vor, sie würden sie damit erniedrigen und weigerte sich, dem nachzukommen. Als die Polizistinnen versuchten, sie mit Handschellen an einen Stuhl zu fesseln, sagte sie ihnen, dass sie keine Kriminelle sei und nicht wie eine solche behandelt werden sollte.
Nach stundenlangem Verhör wurde Wang gegen 21:00 Uhr freigelassen.
Wangs rechte Hand und rechter Arm schmerzten so sehr, dass sie am nächsten Tag auf die Polizeiwache ging und verlangte, dass sie die Verantwortung dafür übernehmen. Die Polizei brachte sie ins Krankenhaus und ein Röntgenbild bestätigte, dass ihr Arm gebrochen war.
Polizisten schlugen Falun-Dafa-Praktizierende und drohten, sie lebendig zu begraben
Zhou Minglan, eine 57-jährige Einwohnerin der Stadt Jiaozhou in der Provinz Shandong, wurde am 10. März 2019 verhaftet, nachdem sie wegen der Verteilung von Materialien über Falun Dafa angezeigt worden war.
Ein Beamter schlug ihr auf dem Weg zur örtlichen Polizeiwache ins Gesicht, weil sie die Beamten aufgefordert hatte, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen.
Auf der Polizeiwache versuchten die Beamten, Zhou zu zwingen, mit ihrem Namen auf einem vorbereiteten Verhörprotokoll zu unterschreiben. Als Zhou sich weigerte, dem nachzukommen, wickelten sie sie in einen Fenstervorhang und einer der Beamten schlug ihren Kopf mehrmals gegen die Wand. Das verursachte bei ihr Schmerzen, die mehr als vier Tage anhielten. Die Polizisten sagten ihr immer wieder: „Wenn du immer noch nicht mit uns kooperierst, begraben wir dich einfach lebendig.“
Die Polizisten brachten Zhou am Abend in einen Raum ohne Überwachungskameras und befahlen ihr, sich hinzuknien. Sie weigerte sich und wurde daraufhin auf den Boden geschubst. Ihr linkes Knie wurde dabei schwer verletzt.
Als Zhou der Polizei sagte, dass Falun Dafa in China legal ist und die Menschen lehrt, gut zu sein, schlug ihr ein Polizist mit seinem Schuh ins Gesicht. Er und mehrere andere zwangen sie dann, ihre Fingerabdrücke in das von ihnen vorbereitete Verhörprotokoll zu setzen.
Auf der Polizeistation bekam Zhou von ihrer Verhaftung am 10. März um 9:00 Uhr morgens bis zur Überführung in das Untersuchungsgefängnis 2 der Stadt Qingdao am Abend des 11. März weder etwas zu essen noch zu trinken. Sie erhielt nur etwas Wasser, als sie vor ihrer Aufnahme in das Untersuchungsgefängnis bei einer körperlichen Untersuchung vor Durst nicht mehr sprechen konnte.
Nach zehn Tagen in Gehirnwäsche-Einrichtung Yangyuan: Praktizierende kaum noch bei Bewusstsein
Am 21. Oktober 2019 sprach Jiang Qiuying, eine Praktizierende aus der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei, in einem Wohngebiet mit anderen über die Verfolgung von Falun Dafa. Dabei wurde sie von einem Zivilbeamten beobachtet. Er folgte ihr nach Hause.
Eine Gruppe Polizisten wartete bis zur Dunkelheit. Sie nahmen Jiang in der Nacht fest, durchsuchten ihr Haus und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und alle damit in Verbindung stehende Materialien.
Zunächst hielt die Polizei sie für 15 Tage in Haft. Als ihr Mann sie danach vom Untersuchungsgefängnis abholen wollte, hatten Mitglieder des Nachbarschaftskomitees sie bereits in die Gehirnwäsche-Einrichtung Yangyuan gebracht, auch bekannt als „Pflegeheim des Verwaltungsbezirks Wuchang“.
Jeden Tag ging Jiangs Mann zur Gehirnwäsche-Einrichtung und forderte ihre Freilassung. Er machte das trotz seiner körperlichen Behinderung und des hohen Blutdrucks. Auch die Tochter war dabei.
Am zehnten Tag war Jiang sehr schwach und kaum noch bei Bewusstsein. Eine Mitarbeiterin erzählte Jiangs Mann, dass diese seit ihrer Einlieferung nichts mehr gegessen und getrunken habe.
Jiangs Mann rief einen Krankenwagen, um seine Frau trotz erheblichen Widerstands des Einrichtungspersonals sofort ins Krankenhaus zu bringen.
Die Gehirnwäsche-Einrichtung Yangyuan ist berüchtigt für ihre Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Viele von denjenigen, die eine Haft in Zwangsarbeitslagern verbracht hatten und ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgaben, wurden nach ihrer Haft dorthin gebracht. Bis 2014 wurde nachweislich bestätigt, dass in dieser Gehirnwäsche-Einrichtung sechs Praktizierende ums Leben gekommen sind.
Die meisten Praktizierenden, die dort festgehalten wurden, haben berichtet, dass ihnen giftige Substanzen verabreicht worden seien. Ihnen wurde der Schlaf entzogen und sie wurden gefoltert. Die Behörden versuchten, die Praktizierenden mit Folter zu zwingen, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben.
Viele der Praktizierenden litten unter starken Depressionen und konnten auch nach ihrer Entlassung die psychischen Qualen nicht überwinden.
Zwei Frauen aus Hebei in Gewahrsam gefoltert
Zwei Frauen wurden in einem Untersuchungsgefängnis in der Provinz Hebei massiv gefoltert. Beide wurden verprügelt und mit Handschellen gefesselt. Bei einer von ihnen zeigten sich schwere gesundheitliche Probleme.
Li Dongmei und Geng Shulan aus der Stadt Shijiazhuang in der Provinz Provinz Hebei wurden am 18. Juli 2019 verhaftet, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatten.
Am 20. Juli 2019 überführte man sie in das Untersuchungsgefängnis 2 von Shijiazhuang.
Geng weigerte sich, die Regeln der Haftanstalt aufzusagen, da sie überzeugt war, dass nichts daran falsch war, Falun Dafa zu praktizieren und zu versuchen, ein guter Mensch zu sein. Die Wärter legten ihr daraufhin Handschellen und Fußfesseln an und ketteten sie zusammen. Sie konnte nicht aufrecht stehen und musste auf dem Boden kriechen. Sie konnte weder duschen noch sich umziehen. Sie brauchte auch Hilfe auf der Toilette. Die schweren Fesseln verletzten ihre Knöchel und Handgelenke schwer.
Um sie zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, befahlen die Wärter den Häftlingen, Geng zu schlagen. Sie wurde so heftig getreten und geschlagen, dass ihre Rippen tagelang schmerzten. Während eines Hungerstreiks wurde sie zwangsernährt.
Aus Protest gegen ihre ungerechtfertigte Inhaftierung weigerte sich Li, auf den „Appell“ zu reagieren. Die Wärter befahlen den Häftlingen, sie für mehr als eine Woche jeden Tag zu schlagen. Nachdem sie gegen die Misshandlung protestiert hatte, zwangen sie sie, Handschellen zu tragen. Sie sperrten sie in Isolationshaft und ließen sie nicht mehr an die frische Luft. Außerdem durfte sie nicht duschen und nicht in den Laden der Haftanstalt gehen.
Ende August war Lis Blutdruck auf 200 mmHg. Sie hatte Schmerzen in der Brust und eine Seite ihres Körpers fühlte sich taub und steif an. Sie lebte ständig in Angst und litt unter Fieber.
Als ihr Anwalt sie aufsuchte, war sie so angespannt, dass sie am ganzen Körper zitterte. Sie konnte nur zehn Minuten lang reden und musste dann in ihre Zelle zurückgetragen werden. Das Untersuchungsgefängnis lehnte es ab, sie einer vollständigen medizinischen Untersuchung zuzuführen.
Pekinger in der Haft mit Medikamenten vollgepumpt
Ein Pekinger Bürger sitzt seit 2. März 2019 wegen seines Glaubens an Falun Dafa in Untersuchungshaft. Im Gefängnis bekam er gewaltsam Nahrungsmittel eingeflößt, die mit unbekannten Drogen versetzt waren. Die Folgen: Herzrhythmusstörungen und übermäßiges Schwitzen. Am 26. Oktober 2019 bekam er Haftaussetzung gegen Kaution gewährt. Inzwischen wurde er angeklagt, ein Prozess steht ihm bevor.
Guo Shunqiang wurde am 2. März 2019 zu Hause verhaftet. Die Polizei brach seine Tür auf und beschlagnahmte ohne Durchsuchungsbefehl seine Falun-Dafa-Bücher und dazugehörige Materialien.
Als Familienangehörige die Beamten nach ihren Polizeiausweisen fragten und woher sie kämen, weigerten sie sich, zu antworten. Sie weigerten sich auch, eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände zu übergeben.
Bei der Hausdurchsuchung filmte Guo die Polizisten, später jedoch zwangen sie seine Frau, das Video zu löschen.
Guo wurde nach bestandener körperlicher Untersuchung ins Untersuchungsgefängnis des Bezirks Xicheng gebracht.
Am 23. März fand Guo heraus, dass das Personal der Haftanstalt eine Woche lang unbekannte Medikamente in seine Nahrung gegeben hatte. Als er einen Wärter fragte, warum sie ihn unter Drogen setzen würden, blieb der Wärter stumm.
Anfang August trat Guo in den Hungerstreik, um gegen die willkürliche Inhaftierung zu protestieren. Mehrere Wärter des Untersuchungsgefängnisses führten am 11. August eine Zwangsernährung durch. Ein Beamter hielt seinen rechten Arm so stramm, dass der Arm wund wurde. Er hatte mehr als eine Woche lang stechende Schmerzen und konnte seinen Arm nicht heben.
Während einer weiteren Zwangsernährung am 7. September versetzten die Beamten die Nahrung mit Medikamenten. In der Folge bekam Guo abnormale Herzbeschwerden und begann übermäßig zu schwitzen. Zwei Tage später wurde er zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus eingeliefert.
Die Bezirksstaatsanwaltschaft Xicheng klagte Guo am 25. September an. Die Polizei stellte dem Staatsanwalt drei Verhörprotokolle zur Verfügung, aber Guo sagte, er sei nur bei einem der Verhöre anwesend gewesen, und die anderen beiden seien von der Polizei gefälscht worden. Guo wurde am 26. Oktober 2019 Haftaussetzung gegen Kaution gewährt.
Frau aus Shandong verhaftet, Sohn bei Bemühungen um ihre Freilassung geschlagen
Zhan Zhongxiang, eine Bürgerin der Stadt Pingdu, Provinz Shandong, wurde am 24. September 2019 zusammen mit mehreren anderen Falun-Dafa-Praktizierenden verhaftet. Ihr Sohn und ihre Schwiegertochter gingen am 25. September zur Polizeiwache in Renzhao, um sich über ihren Fall zu erkundigen.
Während Zhans Sohn vor der Polizeiwache wartete, sah er einen Polizeiwagen mit seiner Mutter und zwei weiteren Praktizierenden wegfahren.
Er rannte zu dem Transporter und versuchte, ihn anzuhalten. Eine Gruppe von Beamten stürmte auf ihn zu. Ein Beamter hielt ihn am Hals und zog ihn zurück, während ein anderer ihm auf den Kopf schlug, wobei er speziell auf seine Augen, seine Nase und seinen Hals zielte.
Als andere Familienmitglieder versuchten, einzugreifen, wurden sie ebenfalls geschlagen.
Infolge der Schläge erlitt Zhans Sohn Verletzungen an Augen, Nase, Arm und Rippen. Er hatte Schwierigkeiten, sich zu bewegen und litt an einer Sehschwäche auf seinem rechten Auge.
Zhans Sohn, nachdem er von der Polizei verprügelt worden war
Handgelenk-Monitor! Durch ständige Schikane leidet Seniorin unter gesundheitlichen Problemen
Tang Xiuwen, 76, eine pensionierte TV-Fabrikarbeiterin in der Stadt Changsha, Provinz Hunan, wurde im Mai 2017 verhaftet, nachdem sie wegen der Verteilung von Informationsmaterial über Falun Dafa angezeigt worden war. Im Juni 2018 wurde sie vom Bezirksgericht Yuelu zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, die sie außerhalb des Gefängnisses verbüßen sollte.
Die Mitarbeiter der örtlichen Polizei und des Nachbarschaftskomitees tauchten eines Tages im April 2019 bei Tang zu Hause auf und zwangen sie, einen Handgelenksmonitor zu tragen. Der Monitor verfolgt ihren Standort ständig und zeichnet ihren Alltag als Audio und Video auf.
In der ganzen Zeit hatte sie auch immer wieder mit den lokalen Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees zu tun. Alle ein bis zwei Wochen kommt das Personal des Komitees zu Tang nach Hause, macht Aufzeichnungen über ihre täglichen Aktivitäten, nimmt ihre Fingerabdrücke und fotografiert sie.
Die endlose Überwachung und Belästigung hat Tangs Gesundheit stark beeinträchtigt: In den letzten Wochen zeigten sich bei ihr eine rasche Gewichtsabnahme, Schwindel, Husten und Bluthochdruck. Sie hat auch Schwierigkeiten, nachts einzuschlafen.
Genau wie Tang war ein älterer Mann in Peking, Hou Junwen, mit einem elektronischen Überwachungsgerät ausgestattet und von den Behörden schikaniert worden. Nur Wochen danach starb er am 29. Januar 2019.
(wird fortgesetzt: Bilanz: Fast 10.000 Falun-Dafa-Praktizierende im Jahr 2019 verhaftet und schikaniert (Teil 2))
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.