Differenzen zu Mitpraktizierenden beiseitelegen

(Minghui.org) Im Jahr 2000 sah ich das Hauptwerk von Falun Dafa, das Zhuan Falun, zum ersten Mal bei einem Nachbarn. Ich war neugierig und wollte es lesen, aber mein Nachbar rief: „Du bist doch Christ!“ und nahm mir das Buch weg.

Etwa drei Jahre später gab mir eine Kollegin, die Falun Dafa praktizierte, das Zhuan Falun, weil ihr Mann sie nicht praktizieren ließ. Sobald ich Zeit hatte, las ich es, aber ich kannte viele Schriftzeichen nicht. Zum Glück halfen mir mehrere Praktizierende und mit der Zeit konnte ich es dann selbst lesen.

Lernen, mit den Menschen über die Verfolgung zu sprechen

Nachdem ich verstanden hatte, dass wir Dafa-Jünger die Menschen erretten sollen, begann ich mit zwei anderen Praktizierenden Informationsmaterialien über Falun Dafa und die Verfolgung zu verteilen.

Einmal legte ich ein Exemplar der Neun Kommentare über die Kommunistischen Partei auf eine Türschwelle. Dabei bemerkte ich, dass mich ein Paar von seinem Balkon aus dabei beobachtete. Der Mann kam nach unten, packte mich am Arm und drohte mir, mich bei der Polizei anzuzeigen. Er nahm sein Handy heraus, aber ich nahm es ihm weg. Seine Frau und die Praktizierenden, mit denen ich unterwegs war, kamen zu uns, um ihn zu beruhigen. Ich sagte ihm, dass er nicht wütend sein müsse, nur weil ich ein Buch auf seine Türschwelle gelegt hätte.

Nach diesem Vorfall wusste ich, dass ich lernen musste, mit den Menschen persönlich über die Verfolgung und den Austritt aus der Kommunistischen Partei zu sprechen. Also fragte ich die Praktizierenden Ming und Zhou, ob ich sie begleiten dürfe.

Ming sprach eines Tages mit einer Lehrerin. Die Lehrerin sagte, sie sei gerade dabei, das Zhuan Falun zu lesen. Sie wolle nur das Buch lesen und nicht die Kommunistische Partei und deren Jugendorganisationen verlassen. Später gab Ming mir die Schuld, dass die Lehrerin nicht aus der Partei austreten wollte.

Zhou wollte mich nur dann mitnehmen, wenn ich bei den Gesprächen in einem gewissen Abstand wartete. Ich fragte mich, wie ich zuhören und lernen konnte, wenn ich so weit von ihr entfernt war.

Einmal fuhr ich mit mehreren Praktizierenden zusammen in eine Stadt, um einen inhaftierten Praktizierenden aus unserer Stadt zu retten. Sie wollten mit den Polizeibeamten sprechen. Liang sagte, dass ich nicht mitgehen müsse, aber ich bestand darauf.

Liang sagte dann, dass ich versuchen solle, zwei Personen in der Nähe, die die Straße kehrten, vom Austritt aus der Kommunistischen Partei zu überzeugen. Das hatte ich bisher noch nie gemacht. Doch ich wusste, dass es Zeit für mich war, einen Durchbruch zu erzielen. Und so bat ich Meister Li, mir die Kraft zu geben, diese beiden Menschen zu erretten.

Ich sagte zu dem Mann: „Falun Dafa lehrt die Menschen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Es ist keine Sekte [wie das Regime behauptet]. Sie sehen sehr freundlich aus, Sie sollten aus der Partei austreten.“ Der Mann war einverstanden.

Dann sagte ich zu der Frau: „Auch Sie sollten aus der Partei austreten. Als Sie der KP Chinas geschworen haben, mit Ihrem Leben für sie zu kämpfen, wurden Sie mit einem Zeichen versehen. Verlassen Sie die Partei und gehen Sie einer glänzenden Zukunft entgegen!“ Da war auch die Frau mit einem Parteiaustritt einverstanden.

Danach hatte ich keine Angst mehr, mit den Menschen zu sprechen. Ich dankte dem Meister dafür, dass er mir Kraft gegeben hatte. Ich war auch Liang sehr dankbar, dass sie mich gedrängt hatte, meine Angst zu überwinden.

Nach innen schauen, um als ein Körper zu kooperieren

Weil ich eine Zeitlang sehr beschäftigt war, war ich in dieser Zeit nicht mehr draußen, um die wahren Umstände zu erklären. Also fragte ich Ming, ob ich mit ihr gehen könne. Ming vertraute mir an, dass es für sie schwierig sei, mit Fremden ein Gespräch zu beginnen. Aber sie war gut darin, Leute zu überzeugen, aus der Kommunistischen Partei auszutreten. Wir dachten uns dann folgende Strategie aus: Ich sollte das Gespräch beginnen und später würde sie mit den Leuten über den Parteiaustritt sprechen.

Am dritten Tag sagte Ming, dass ich immer noch niemandem dazu bewegt hätte, die Partei zu verlassen. Ich fühlte mich missverstanden und ungerecht behandelt. Dabei hatte ich viele Gespräche begonnen, war dann aber immer von ihr unterbrochen worden, bevor ich jemanden bitten konnte, aus der Partei auszutreten.

Einige Tage später, als wir Kalender über Falun Dafa verteilten, begann ich ein Gespräch mit einer Person. Dann sah ich, wie Ming auf uns zukam. Ich wollte eigentlich nicht, dass sie mich bei dem Gespräch unterbrach. Aber dann wusste ich sofort, dass ich nach Anerkennung strebte. Und so stimmte ich zu, dass sie sich an dem Gespräch beteiligte.

Am nächsten Tag passierte dasselbe, aber ich beschwerte mich nicht. Ich wollte nicht, dass die alten Mächte unsere Bemühungen behinderten, die Menschen zu erretten.

In dem Moment erinnerte ich mich an das Fa des Meisters:

„Wenn du das wirklich schaffen kannst, wirst du feststellen, dass wieder Licht am Ende des Tunnels erstrahlt.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 481)

Da ich nach innen schauen und meine Xinxing [1] erhöhen konnte, hörte Ming auf, sich in meine Gespräche einzumischen. Durch diese Erfahrung wurde mir klar, dass wir unsere Differenzen beiseitelegen und als ein Körper zusammenarbeiten müssen, um die Menschen zu erretten.

Danke, Meister, dass Sie uns beschützen. Zukünftig werde ich mich noch fleißiger kultivieren.


[1] Qualität des Herzens, Geisteshaltung