Einst drei Jahre im Gefängnis gefoltert, wurde Praktizierende jetzt zu weiteren vier Jahren verurteilt (Provinz Liaoning)

(Minghui.org) Wu Lixian war bereits drei Jahre wegen des Praktizierens von Falun Dafa [1] inhaftiert gewesen, als sie 2018 wiederholt verhaftet wurde. Sie verließ vorübergehend ihr Zuhause, um weiteren Verhaftungen zu entgehen. In der Nacht des 26. Juli 2019 kehrte sie nach Hause zurück, nur um am nächsten Morgen verhaftet zu werden.

Wu wohnt in der Stadt Fushun, Provinz Liaoning. Sie wurde zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (2.600 Euro) verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Sie befindet sich in der Abteilung Nr. 1 des Frauengefängnisses in Liaoning. Dort wird sie jeden Abend nach unbezahlter Arbeit gezwungen, lange Zeiträume still auf einem kleinen Hocker zu sitzen.

Falun Dafa ist ein Meditationssystem, das auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht basiert. Wegen der Verfolgungspolitik des kommunistischen Regimes werden unzählige Praktizierende in China verhaftet, eingesperrt und gefoltert, weil sie sich weigern, ihren Glauben aufzugeben.

2010 zu drei Jahren Haft verurteilt

Wu, 62, schreibt Falun Dafa zu, dass sie gesund wurde und dadurch ihre schlechte Laune beherrschen kann. Als die Verfolgung begann, wollte sie den Menschen sagen, dass Falun Dafa nicht so ist, wie die staatliche Propaganda es behauptet. Deshalb wurde sie im April 2010 in Polizeigewahrsam genommen und im September 2010 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Der Beamte Lan von der Abteilung Nr. 1 im Frauengefängnis Liaoning beauftragte einmal zwei Insassinnen, Wu „umzuerziehen“. Sie fragten Wu, ob sie immer noch an ihrem Glauben festhalte. Als sie dies bejahte, wurde sie immer wieder zusammengeschlagen. 

Im November 2010 brachten drei Wärter Wu in einen großen Raum ohne Sicherheitskameras. Sie wollten sie nicht schlafen lassen und zwangen sie, sich vor ein offenes Fenster zu stellen, ohne viel Kleidung anzuhaben. Dann gossen sie kaltes Wasser über ihren Kopf. Sie zogen ihr Oberteil aus und zwangen sie, mit nacktem Oberkörper in der Eiseskälte am Fenster zu stehen.

Später durfte Wu nur kurz auf einem Metallbett schlafen. Das Bett enthielt weder eine Matratze, Bettwäsche noch eine Decke. Es gab nur ein paar Stücke Stoff, in die sich Wu einzuwickeln versuchte. Man gab ihr nur ganz wenig zu essen und erlaubte keinen Zugang zu einer Toilette. Wus Beine schwollen an, so dass sie über zwei Monate lang kaum laufen konnte.

Sie musste jeden Tag von 9 bis 19 Uhr arbeiten. Wu durfte mit niemandem sprechen, vor allem nicht mit anderen Falun-Dafa-Praktizierenden. Schon ein Blick führte zu Schlägen oder Demütigungen. Um gegen die Misshandlung zu protestieren, machte Wu vor über 200 arbeitenden Häftlingen die Falun-Dafa-Übungen. Danach wurde sie in Isolationshaft gesperrt. Als sie dort weiter die Übungen machte, wurde sie zweimal mit Handschellen gefesselt.

Als Wu sehr schwach wurde, fragte ein Wärter, ob sie noch Falun Dafa praktizieren wolle. Sie bejahte, woraufhin der Wärter sie weitere drei Monate in Einzelhaft hielt. Durch die Folter und den seelischen Stress war sie oft benommen. Sie konnte weder in die Hocke gehen noch aufstehen und erbrach oft. Dreimal landete sie in der Notaufnahme im Krankenhaus.

Als Wu am 16. April 2013 entlassen wurde, hatte sie Verletzungen am ganzen Körper.

Drei Festnahmen innerhalb von 15 Monaten

Wu wurde zwischen April 2018 und Juli 2019 noch dreimal verhaftet.

Das erste Mal war am 24. April 2018. Peng Yue und Wei Zhenxing von der Polizei in Fushun sowie Beamte der Polizeiwache in Jianshe verhafteten Wu zu Hause ohne jegliche Erklärung. Neun weitere Falun-Dafa-Praktizierende wurden zur gleichen Zeit verhaftet. Nachdem Wu 37 Tage lang im Untersuchungsgefängnis in Fushun festgehalten worden war, wurden sie und vier weitere Praktizierende freigelassen.

Am 29. September 2018 nahm man sie erneut fest, als sie mit jemandem über Falun Dafa sprach. Der festnehmende Beamte der Polizeistation Guangming brachte sie später am Tag in das Untersuchungsgefängnis Fushun.

Als Wu Symptome eines Herzversagens aufwies, fragte ein Wärter den Arzt des Gefängnisses, ob sie sterben könnte. Der Arzt antwortete, dass Jin Shunnu, eine weitere inhaftierte Praktizierende, am Morgen des 10. Oktober 2018 gestorben sei.

Wu wurde daher an diesem Tag wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes auf Kaution freigelassen. Beamte des Gerichts und Angestellte der Staatsanwaltschaft in Wanghua belästigten sie dann mehrmals zu Hause. Noch bevor sie sich vollständig erholt hatte, wurde ihr befohlen, vor Gericht zu erscheinen. Als Beamte sie nach der Anhörung weiterhin belästigten, beschloss Wu, ihr Zuhause zu verlassen.

Mehrere Monate vergingen und Wu machte sich Sorgen um ihren Mann. Sie kehrte in der Nacht des 26. Juli 2019 nach Hause zurück. Die Polizei verhaftete sie am nächsten Morgen gegen 8 Uhr. Am Nachmittag wurde sie in Handschellen ins Gefängnis in Fushun gebracht.

Es ist unklar, wann Wu nach ihrer letzten Verhaftung zu vier Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Ihr Mann und ihr Sohn befürchten, dass sie im Gefängnis erneut gefoltert wird, und machen sich große Sorgen um sie.

Früherer Artikel: 

Die Folter hat ein Ende: Falun Gong-Praktizierende nach drei Jahren Qual aus Haft entlassen (Foto) (Provinz Liaoning)


[1] Falun Dafa, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.