Wie ich die sexuelle Begierde überwand

(Minghui.org) In diesem Erfahrungsbericht möchte ich euch von einer Reise erzählen – meinem Weg, den Erotikdämon zu überwinden. Diese Reise ist noch nicht zu Ende, aber es ist Zeit, sich darüber auszutauschen.

Im Alter von zwei oder drei Jahren war ich in den Kindergarten gekommen. Dort kam es zu sexuellem Missbrauch. Als ich heranwuchs, benahm ich mich gut und freundlich, doch meine Gedanken waren tendenziell schmutzig. Obwohl ich mein Problem nicht allein auf das Erlebnis im Kindergarten zurückführen möchte, glaube ich, dass es doch einen Zusammenhang gibt. Hauptsächlich kam es aber von meinem Karma.

Ich wuchs in einer gläubigen Familie auf, jede Woche gingen wir in die Kirche und ich versuchte ein frommer Katholik zu sein. Bis auf den Umstand, dass es keine vorehelichen Intimitäten gab, sagte uns keiner etwas darüber, wie man die Beziehungen zwischen Mann und Frau richtig behandelt und wie man mit sexueller Lust umgeht.

Einer meiner offensichtlichsten Fehler im Umgang mit dem Erotikdämon bestand darin, dass ich mich mit den gewöhnlichen Menschen verglich. Im Verhältnis zu ihnen schien ich aufrichtig zu sein. Als Jugendlicher war ich recht schüchtern. Von daher hatte ich noch keine Freundin, als ich im Gymnasium und auf der Hochschule war. Alle meine Freunde hatten Freundinnen und einige hatten bereits Sex, auch wenn sie nicht verheiratet waren. Aber ich wollte damit warten, bis ich verheiratet war. Da ich mich mit Nicht-Praktizierenden verglich, hatte ich die Vorstellung, dass ich nicht so sexbesessen war. Doch hatte ich oft lustvolle Gedanken und fiel bei der Prüfung regelmäßig durch.

Der Meister erklärt bezüglich lustvoller Gedanken:

„Sobald du in Gedanken darauf reagierst, kann es schon sein, dass du ejakulierst und es zur Realität wird.“ (Zhuan Falun 2019, S. 290)

Ungefähr ein Jahr nach meinem Hochschulabschluss fing ich an, Falun Dafa zu praktizieren. Ich war mir sicher, dass ich mich für den Rest meines Lebens kultivieren wollte, auch dass meine Xinxing sich kontinuierlich verbessern würde. So machte ich mir Sorgen, womöglich niemals mit jemandem intim zu werden. Ich wollte unbedingt heiraten, aber bis dahin vergingen noch einmal acht Jahre.

Ich versuchte, die Quelle meiner Lust zu verstehen und sie loszuwerden. Zu einem bestimmten Zeitpunkt erlaubte ich mir nicht einmal, überhaupt irgendwelche lustvollen Gedanken zu haben. Aber mein sexuelles Verlangen war ich immer noch nicht losgeworden. So spürte ich den Drang zu ejakulieren.

Wenn ich tagsüber zwei- oder mehrmals ein attraktives Mädchen angesehen hatte, dann suchte mich nachts der Erotikdämon heim. Das half mir zu verstehen, dass ich den Erotikdämon geradezu einlud, mich zu stören, wenn ich meine Augen nicht kontrollierte.

In all den Jahren, in denen ich mit meinen Mitmenschen – egal ob Mann oder Frau – über Falun Dafa und die Verfolgung in China sprach, pflegte ich einen freundlichen Umgangston. Einerseits ist es für mich als Praktizierenden selbstverständlich, anderen freundlich und barmherzig zu begegnen. Aber andererseits konnte es vorkommen, wenn ich lächelte und den Frauen in die Augen schaute und nicht achtgab, dass lüsterne Elemente hinzukamen. Eigentlich konnte ich normalerweise aufrichtig bleiben, solange ich über die wahren Geschehnisse in China sprach. Aber bei lockeren Anlässen bemerkte ich, dass mein Lächeln zu Frauen eine unreine Botschaft enthielt.

Aber auch als ich später verheiratet war, wurde es mit der Lust nicht unbedingt einfacher. Meine Frau schlug vor, dass wir keusch blieben, worin ich eine gute Gelegenheit zum Überwinden des Passes sah und einwilligte. Wieder verglich ich mich mit anderen und meinte, es so wie sie machen zu müssen. In Wirklichkeit hatte ich die Lust nicht überwunden. Die nächtlichen Prüfungen schaffte ich immer noch nicht und gelegentlich schaute ich Pornographie an. Dies geschah, als ich mich mit der Vereinbarung emotional überfordert fühlte. Durch das Gefühl von meiner Frau abgelehnt zu werden, wurde alles noch verstärkt. Ärger und Wut kamen auf und meine aufrichtigen Gedanken und der Wille zum Verzicht wurden schwächer.

Nachdem ich diese Prüfung viel zu oft nicht bestanden hatte, wurde mir klar, dass die Dinge nicht so sein sollten. Die ganze Zeit versuchte ich die lustvollen Gedanken abzustoßen und abzulehnen, aber wenn es über mich kam, fiel ich wieder durch. Mein ganzes Denken musste sich ändern.

Das Problem war, dass ich mich eigentlich immer noch den lustvollen Gedanken hingeben wollte. Das gab dem Erotikdämon das Recht, mich nachts anzugreifen.

Der Meister hat erklärt:

„Das Tier sieht die Räume nicht, in denen sich die großen Erleuchteten befinden, und hat deshalb auch keine Angst. Es nutzt eine Lücke aus, denn in unserem Kosmos gibt es einen Grundsatz, der heißt, wenn einer selbst nach etwas trachtet, wenn einer selbst etwas haben will, können andere normalerweise nicht eingreifen. Diese Lücke hat es für sich ausgenutzt: „Er will es haben, ich gebe es ihm. Ich helfe ihm, und das ist doch nicht falsch, oder?!“ So gibt das Tier es ihm.” (Zhuan Falun 2019, S. 150)

Mein Wille, die Begierde zu überwinden, musste stärker werden. Ich sagte zu mir selbst: „Ich will die Lust nicht haben.“ Anstatt nur zu hoffen, die nächtliche Prüfung zu bestehen, warnte ich den Erotikdämon: „Wenn du mich in Versuchung bringst, werde ich dich zerstören."

Das half mir, auch nachts besonnener zu werden. Die neue Denkweise stärkte mich einige Monate lang und es verbesserte sich, hielt aber doch nicht lange an. In der Nacht fühlte ich mich nicht stabil oder aufrichtig genug.

Eines Tages kam mir der Gedanke: 'Anstatt meine Energie dafür zu verwenden, lüsterne Gedanken und den Erotikdämon loszuwerden, warum nicht gleich mein sexuelles Verlangen ausmerzen?'

In der folgenden Nacht hatte sich etwas geändert. Der Dämon der Lust hatte keine Berechtigung mehr, mich zu stören. So habe ich das immer wieder erlebt. Ein enormer Durchbruch war geschehen und ich dankte dem Meister für seine Geduld und Anleitung während des ganzen Prozesses.

Dieser Gedanke veränderte alles und ich fragte mich, warum ich diesen Gedanken nicht schon zu Anfang gehabt hatte, als ich vor vielen Jahren zu praktizieren begann. Mein Verständnis ist, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht bereit war. Meine Xinxing war noch nicht auf dem erforderlichen Niveau und die Zeit war noch nicht reif. Für den Durchbruch war mehr als nur dieser Gedanke erforderlich: Ich musste an den Punkt kommen, wirklich bereit zu sein, die Anhaftung aufgeben zu wollen. Während der Gedanke scheinbar auf natürliche Weise entstand, glaube ich, dass es tatsächlich der Meister war, der die Veränderung einleitete, als die Zeit dafür reif war.

Ich danke dem Meister und auch den Mitpraktizierenden, die sich über dieses Thema ausgetauscht haben. Das hat mir sehr geholfen, meine aufrichtigen Gedanken zu stärken. Ich hoffe, dass meine Gedanken dasselbe bei anderen bewirken.