Praktizierende vor Gericht gestellt, familiengeführtes Hotel zur Schließung gezwungen (Provinz Heilongjiang)

(Minghui.org) Eine Einwohnerin der Stadt Yichun, Provinz Heilongjiang wurde am 19. August 2020 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] angeklagt.

Zhang Shuqins Anhörung fand im Untersuchungsgefängnis der Stadt Yichun über Telekommunikation statt. Ihr Anwalt und ihre Tochter Liu Chunli waren im örtlichen Gerichtsgebäude anwesend; beide verteidigten ihre Unschuld.

Zhang sagte aus, dass sie aufgrund der Polizeigewalt während ihrer Verhaftung einen Herzinfarkt erlitten und Schmerzen in der Brust habe. Auch einige ihrer Knöchel seien verletzt und würden unerträglich schmerzen. Sie habe mehrmals um einen Arztbesuch gebeten, aber ihre Bitten würden von den Beamten des Untersuchungsgefängnisses abgelehnt.

Laut Zhangs Anwalt unterhielten sich die Richter während der Anhörung miteinander und schienen ihrer Verteidigung keine Aufmerksamkeit zu schenken. Ein Urteil wurde nicht verkündet.

Verhaftung und Zwangsschließung eines familiengeführten Hotels

Am 5. März 2020 wollte Zhang einer Freundin Lebensmittel bringen. Sie wurde am Eingang zum Wohngebiet angehalten, nachdem die Sicherheitskräfte versucht hatten, ihre Eintrittserlaubnis zu beschlagnahmen. Als sie sich weigerte zu kooperieren, kamen Polizisten und brachten sie auf das Polizeirevier.

Die Polizisten durchsuchten Zhangs Tasche und fanden dort einige Informationsmaterialien über Falun Dafa. Sie meldeten sie der Staatssicherheitsabteilung. Während Zhang versuchte zu entkommen, erlitt sie einen Herzinfarkt und fiel zu Boden. Ein Polizist trat auf sie ein und beschimpfte sie.

Da Zhang bis zum 6. März immer noch nicht nach Hause zurückgekehrt war und keine Telefonanrufe beantwortet hatte, vermutete ihre Familie eine Verhaftung. Bevor die Angehörigen ihr Verschwinden melden konnten, kamen zwei Beamte in das von ihrer Familie geführte Hotel und beschlagnahmten ihre Geschäftslizenz. Zwei ihrer Gäste wurden zum Verhör auf das Polizeirevier gebracht. Am Abend durchsuchten Polizisten ihr Hotel und schauten sogar unter die Betten.

Am selben Tag wurde Zhang wegen „Untergrabung der Strafvollzugs durch eine Sektenorganisation“ in Strafhaft genommen. Diese Anklage nach Paragraph 300 des chinesischen StGB wird standardmäßig von der Justiz benutzt, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.

Polizisten gingen am nächsten Tag zu ihrer Wohnung und zum Hotel und machten einige Fotos.

Unterstützung durch ihre Familie

Zhang wurde erstmals während der Coronavirus-Absperrung im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Youhao festgehalten. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Yimei gab ihren Fall wegen unzureichender Beweise an die Polizei zurück. Danach ging ihre Familie zur Staatssicherheitsabteilung und drängte die Polizei, ihren Fall abzuweisen. Sie zeigten den Beamten einige Akten über die fehlende rechtliche Grundlage für die Verfolgung sowie eine Mitteilung der chinesischen Verlagsbehörde, die das Verbot von Falun-Dafa-Büchern 2011 aufgehoben hatte.

Die Polizei erwähnte, sie werde die Akten, die Zhangs Familie mitgebracht hatte, prüfen, reichte dann aber ihren Fall zum zweiten Mal bei der Staatsanwaltschaft ein. Staatsanwalt Yang Xuezhe genehmigte ihre Verhaftung am 3. April.

Zhangs Familie schrieb Briefe an die Staatsanwaltschaft und drängte darauf, die Anklage gegen ihre Angehörige fallen zu lassen. Die Staatsanwälte Wang Shan und Li Xiangbo erhoben dennoch Anklage gegen Zhang und leiteten ihren Fall an das Bezirksgericht Yimei weiter.

Im Juli engagierte Zhangs Familie einen Anwalt für sie, der sie am 14. Juli im Untersuchungsgefängnis auf suchte.

Früherer Bericht:

Hotelbesitzerin nach acht Jahren Gefängnis erneut verhaftet


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.