Im Alter von 16 Jahren inhaftiert und gefoltert, nun erneut wegen seines Glaubens angeklagt (Provinz Jilin)

(Minghui.org) Als er 16 Jahre alt war, sperrte man ihn zwei Jahre lang in ein Zwangsarbeitslager, folterte ihn und warf ihn aus der Schule. Mit 21 Jahren kam er für sechs Jahre ins Gefängnis. All dies, weil er ein standhafter Praktizierender von Falun Dafa [1] ist.

Meng Xiangqi ist aus der Stadt Siping, Provinz Jilin. Seine letzte Verhaftung fand am 15. August 2019 statt, da war er 35 Jahre alt. An diesem Tag wurden auch acht seiner Verwandten, darunter seine Eltern und Schwiegereltern, wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet. Sie alle wurden am 28. September 2020 nach einem Jahr Haft vor Gericht gestellt und warten nun auf das Urteil.

Nachfolgend ein ausführlicher Bericht über die Misshandlungen, denen Meng ausgesetzt war.

1999: Geschlagen, weil er sich für Falun Dafa einsetzte

Meng begann 1998, im Alter von 14 Jahren und als er in der Mittelschule war, Falun Dafa zu praktizieren. Er folgte den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, kam mit seinen Mitschülern gut zurecht und erzielte hervorragende Noten. Seine Lehrerin lobte ihn auf den Elternabenden vor anderen Eltern. Er war rücksichtsvoll zu allen und reparierte zerbrochene Möbel und Fenster im Klassenzimmer.

Als die Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 begann, ging Meng, damals 15 Jahre alt, zur Behörde der Provinz Jilin, um sich für Falun Dafa einzusetzen und zu erklären, warum die Verfolgung falsch ist. Polizisten brachten ihn daraufhin in einem Lastwagen in eine Grundschule und sperrten ihn dort ein. In dieser Nacht wurde Meng geschlagen und danach freigelassen.

Am 20. Oktober 1999 ging er mit seinen Eltern, die ebenfalls Praktizierende sind, auf den Platz des Himmlischen Friedens in Peking, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Prompt wurden sie verhaftet. Meng wurde mit seiner Mutter zwölf Stunden lang in einem Metallkäfig eingesperrt, bevor Polizisten aus dem Bezirk Lish sie abholten. Die Polizisten schlugen seine Mutter auf dem Heimweg und erpressten später Bargeld von ihr. Dies sollte als Bußgeld und Entschädigung für den Transport gelten.

Meng kehrte in die Schule zurück. Er wurde ein Jahr lang von den Schulbehörden überwacht, die versuchten, ihn zu zwingen, seine Falun-Dafa-Bücher abzugeben und das Praktizieren aufzugeben.

Im Februar 2000 brachen mehrere Beamte der Polizeiwache Kangping in die Wohnung der Familie ein und verhafteten seine Eltern. Eine Praktizierende, Li Li, die gerade zu Besuch dort war, wurde ebenfalls festgenommen. Li starb im Februar 2002, nachdem sie im Untersuchungsgefängnis Fangshan gefoltert und zwangsernährt worden war. Mengs Vater wurde ein Jahr lang in einem Zwangsarbeitslager und seine Mutter einen Monat lang in einem Gefängnis eingesperrt. Während seine Eltern beide inhaftiert waren, litt Meng unter enormem finanziellen und psychischen Stress.

2000: In der Haft verhört und gefoltert

Meng ging am 16. Dezember 2000 zum Platz des Himmlischen Friedens. Er hatte über hundert Flugblätter mit Informationen über Falun Dafa bei sich. Als er auf dem Platz ankam, warf er die Flugblätter in die Luft und rief: „Falun Dafa ist gut!“ Sofort stürzten mehrere Beamte herbei und drückten ihn nieder, während andere sich beeilten, die Flugblätter einzusammeln. Meng wurde auf dem Tiananmen-Polizeirevier in einen Metallkäfig gesperrt. Er weigerte sich, Fragen zu beantworten, und wurde daraufhin an einen abgelegenen Ort gebracht. Dort verhörten die Beamten ihn abwechselnd von 6 Uhr morgens bis Mitternacht und gaben ihm weder Essen noch Wasser. Ein Beamter wurde so wütend, weil er keine Informationen aus ihm herausbekam, dass er auf ihn einschlug und ihm Fußtritte verpasste.

Meng wurde um 2 Uhr morgens in das Untersuchungsgefängnis des Landkreises Daxing gebracht. Die Wärter nahmen ihm sein Bargeld ab und zwangen ihn, Bettwäsche und andere Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen, obwohl er weniger als einen Tag in Haft genommen wurde.

Die Polizisten seiner Heimat-Provinz Jilin holten Meng in Peking ab, legten ihm Handschellen an und brachten ihn mit dem Zug zurück. Auf der Polizeiwache in Kangping sagte ihm ein Beamter: „Wenn du weiter praktizierst, schicken wir dich in ein Zwangsarbeitslager. Wenn du aufhörst, kannst du wieder zur Schule gehen. Ich gebe dir ein paar Minuten Zeit, um darüber nachzudenken.“ Meng antwortete sofort, dass er weiterhin Falun Dafa praktizieren werde. Am 20. Dezember 2000 wurde er in das Untersuchungsgefängnis des Landkreises Lishu gebracht, wo er jeden Tag Papierblumen herstellen musste.

An einem kalten Tag – die Temperatur lag unter dem Gefrierpunkt – zog ein Wärter Meng aus und goss einen Eimer mit kaltem Wasser über ihn. Die Wärter nahmen ihm all sein Bargeld ab und die Kleidung, die ihm seine Familie geschickt hatte.

Meng musste jeden Tag still sitzen und sich die Gefängnisregeln einprägen. Wenn er sich bewegte oder etwas anderes sagte, schlugen und traten ihn die Wärter. Zu jeder Mahlzeit erhielt er nur eine kleine Scheibe Maisbrot mit verwässerter Suppe. Er war ständig hungrig. Die hygienischen Bedingungen waren schrecklich.

2001: Ein Jahr Arbeitslagerhaft willkürlich verlängert

Meng wurde am 15. Januar 2001 im Alter von 16 Jahren zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt und in das Zwangsarbeitslager der Stadt Siping gebracht.

Um ihn zu zwingen, seinen Glauben aufzugeben, hielt ein Kollaborateur ihn nachts wach und zwang ihn, Videos anzusehen und Bücher zu lesen, die Falun Dafa verleumdeten.

Im April 2001 besuchte ein hochrangiger Provinzbeamter das Lager und befahl, dass Falun-Dafa-Praktizierende an der Wand aufgehängt werden sollten, wenn sie sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben. Danach wurden die Praktizierenden im Sommer 2001 zu schweren Bauarbeiten gezwungen.

Ende Juli wurde Meng in das Zwangsarbeitslager der Stadt Liaoyuan verlegt. Es war unglaublich unhygienisch, und Meng erhielt nur eine sandige Suppe mit einer kleinen Scheibe Maisbrot zu jeder Mahlzeit.

2001: Fluchtversuch

Im September floh Meng aus dem Arbeitslager. Weil er zu schwach war, konnte er nicht weit laufen, bevor die Wärter ihn erwischten. Sie schlugen ihm ins Gesicht, bis er stark blutete. Sein Hemd war mit Blut getränkt. Er musste meilenweit barfuß auf einer sandigen Straße zurücklaufen.

Um Meng für seine Flucht zu bestrafen, schlugen abwechselnd zwei Beamte und mehrere Wärter auf ihn ein. Ein Beamter schlug ihn mit dem Stiel einer Schaufel. Sie steckten ihn in einen Käfig in einem isolierten Raum im 4. Stock. Die vier Käfige in dem Raum waren 1,8 Meter lang, 0,6 Meter breit und 1 Meter hoch, sodass nur eine Person darin aufstehen oder sich hinlegen konnte. Er konnte nur von einer Seite des Käfigs nach außen sehen. Ein Wärter beobachtete ihn rund um die Uhr, sodass er weder sprechen noch meditieren konnte. Auch in dieser Situation bekam Meng zweimal am Tag nur ganz wenig zu essen. Nur einmal am Tag durfte er die Toilette benutzen, durfte sich nicht waschen und seine Familie durfte ihn nicht sehen.

Am nächsten Tag brachte ein Wärter Meng in einen isolierten Raum, packte ihn am Kopf und schlug ihn immer wieder auf den Boden. Dann wickelten die Wärter ein Seil fest um seine Schultern, Arme und Hände und hoben dann seine Arme so weit wie möglich von seinem Körper weg. Das Seil schnitt in seine Haut ein und verursachte entsetzliche Schmerzen.

Folter-Nachstellung: Mit einem straff gewickelten Seil gefesselt

Einmal packte ein Wärter seinen Hals, zwickte und drückte auf seinen Adamsapfel. Er tat dies wiederholt, bis die Haut um seinen Adamsapfel herum verletzt war.

Mengs Haftstrafe wurde am 22. September 2001 willkürlich um ein weiteres Jahr verlängert.

2001: Zwangsuntersuchung und Blutabnahme im Krankenhaus

Im November 2001 zwangen die Behörden Meng und 40 weitere Praktizierende, sich in einem örtlichen Krankenhaus untersuchen zu lassen. Sie bekamen an diesem Morgen kein Frühstück, und Meng wurde nach der Blutentnahme ohnmächtig und zog sich eine Kopfprellung zu.

Meng wurde im Dezember in das Zwangsarbeitslager Chaoyanggou verlegt. Ein Wärter trat ihn zu Boden, um ihn einzuschüchtern, und wies zwei Gefangene an, ihn genau zu beobachten.

Die Lagerbehörde startete im April 2002 eine Kampagne genannt „Bildungskrieg“, um Praktizierende zur Aufgabe ihrer Praxis zu zwingen. Während dieser Tage hörten die Gefangenen oft Schreie aus den Zellen der Praktizierenden. Fünf Häftlinge stürzten sich auf Meng und hielten ihn fest. Sie zogen ihm die Hose aus und stopften ihm ein Handtuch in den Mund, bevor sie ihm mit Metallstäben auf das Gesäß und den Rücken schlugen. Danach war er lange Zeit nicht in der Lage, sich zu setzen oder hinzulegen.

Nach diesem zusätzlichen Jahr im Arbeitslager holten Beamte der Polizeiwache von Kangping ihn am 30. Oktober ab. Anstatt ihn nach Hause zu bringen, steckten sie ihn für zwei Wochen in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Auch nach seiner Entlassung wurde er von der Polizei weiterhin schikaniert.

2006: Zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt

Meng wurde einige Jahre später, am 8. September 2006, erneut verhaftet. Polizisten führten eine Razzia in seiner Wohnung durch und beschlagnahmten sein Bargeld und persönliche Gegenstände. In dieser Nacht wurde er in das Untersuchungsgefängnis des Kreises Lishu gebracht. Die Beamten schikanierten seine Eltern und zwangen sie, ihr florierendes Geschäft zu schließen. Die Eltern mussten ihre Heimatstadt verlassen und wiederholt umziehen, um einer Verhaftung zu entgehen.

Mengs Großmutter ging zur Polizeiwache und sagte ihnen, dass die Verfolgung falsch sei. Ein Beamter ohrfeigte die 78-Jährige und sie fiel die Treppe hinunter. Der Beamte richtete daraufhin eine Waffe auf sie und drohte, sie zu töten, falls sie zurückkäme. Danach war sie mehrere Tage lang bettlägerig.

Meng wurde am 12. Oktober 2006 in einem Geheimprozess zu sechs Jahren Haft verurteilt und am 19. Dezember ins Gefängnis von Jilin gebracht. Im Gefängnis wurde er gezwungen, eine Blutprobe abzugeben, und wurde ständig einer Gehirnwäsche unterzogen. Manchmal war er gezwungen, tagelang auf dem Bett zu sitzen – mit dem Gesicht zur Wand.

2019: Acht Familienangehörige verhaftet und vor Gericht gestellt

Am frühen Morgen des 15. August 2019 brachen mehrere Beamte der Staatssicherheit, von Polizeidienststellen und örtliche Beamte bei Meng zuhause ein. Sie verhafteten ihn und seine Schwiegereltern; seine Frau und ihren zwei Monate alten Säugling ließen sie zurück. Sieben weitere Familienangehörige, darunter seine Eltern, Schwiegereltern, die Schwester seiner Frau, ihr Ehemann und seine Eltern, wurden noch am selben Tag verhaftet.

Mit Ausnahme von Mengs Mutter und Schwiegervater, die 15 Tage später freigelassen wurden, wurde der Rest von ihnen über ein Jahr lang im Untersuchungsgefängnis der Stadt Siping festgehalten. Ihnen wurde am 28. September im Gericht des Bezirks Lishu der Prozess gemacht. Der Richter hinderte ihre Anwälte daran, in ihrem Namen auf nicht schuldig zu plädieren.

Frühere Berichte:

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[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.