China Fahui | Frieden und Harmonie einer Falun-Dafa-Praktizierenden

(Minghui.org) 1998 begann ich, Falun Dafa zu praktizieren. In diesen frühen Tagen meiner Kultivierung las ich immer wieder das Zhuan Falun und war beeindruckt von den tiefgründigen Prinzipien des Dafa.

Der Meister sagt:

„Sobald er unser Falun Dafa gelernt hat, hat er plötzlich viele Fragen verstanden, die er im Leben verstehen wollte, jedoch keine Antwort darauf finden konnte. Durch die Erhöhung in seinen Gedanken wird er vielleicht innerlich sehr stark bewegt sein; das ist sicher. Ich weiß, dass ein wahrer Kultivierender versteht, wie bedeutsam es ist; er weiß es hoch zu schätzen.“ (Zhuan Falun 2019, Online-Version, S. 420)

Einige Monate, nachdem ich mit dem Praktizieren begonnen hatte, begann die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), Falun Dafa zu unterdrücken. Im Laufe der Jahre machte ich Fehler und fühlte mich manchmal wie verloren. Aber Meister Li (der Begründer des Falun Dafa) gab mich nicht auf und half mir immer wieder, auf den richtigen Weg zu kommen. Ich bin sehr dankbar. Im Folgenden sind einige meiner Erfahrungen aus den vergangenen Jahren aufgeführt.

Die Verfolgung gehört nicht zum Arrangement des Meisters

Ich wurde wegen meines Glaubens mehrmals festgenommen. Meine letzte Internierung war 2003. Man sperrte mich damals in ein Arbeitslager, wo andere inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierende und ich unvorstellbare Grausamkeiten erlebten. Aus Angst meinte ich, dem Druck, auf meinen Glauben zu verzichten, nicht mehr standhalten zu können, also beugte ich mich. Danach fand ich Ausreden, um mich zu rechtfertigen, warum ich gegen meinen Willen Erklärungen zur Aufgabe meines Glaubens geschrieben hatte. Nichtsdestotrotz gab mir Meister Li einen Hinweis nach dem anderen. Am Ende wusste ich, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Ich hätte diese Erklärungen gar nicht erst schreiben dürfen – Kultivierung ist eine ernsthafte Sache und es gibt keine Ausreden.

Einige von Meister Lis Hinweisen gab es in meinen Träumen. Einmal ging ich in einem Traum in einer großen Toilette herum. Da war ein großes klaffendes Loch in der Wand, von dem aus ich das Feld draußen sehen konnte. Ich stieg nicht durch das Loch hinaus und ging weiter in der Toilette umher. Als ich aufwachte, wurde mir klar, dass ich das Arbeitslager mit aufrichtigen Gedanken hätte verlassen können. Aber ich hatte es nicht getan.

Also stand ich auf und schrieb eine Feierliche Erklärung, in der ich die Aussagen, die ich zuvor gegen Dafa gemacht hatte, für nichtig erklärte. In einfacher Sprache erklärte ich den Wärtern die Grundprinzipien, wie man ein guter Mensch sein kann. Danach machten sie mir das Leben nicht mehr so schwer.

Als ich eines Tages in der Werkstatt arbeitete, legte ich dem Meister gegenüber ein Gelübde ab, denn ich hoffte, für die Häftlinge ein Lied singen zu können, das von Praktizierenden komponiert worden war. Etwa einen Monat später kam die Leiterin der Abteilung zu mir. Sie sah sehr glücklich aus und bat mich, vor allen Leuten ein Lied zu singen. „Aber gerne“, antwortete ich und begann zu singen:

Gerettet werden (De Du)Wir sind in dieses Labyrinth gefallenHilflos, verloren, können den Weg nicht findenSuchen Tausende von JahrenEines Tages erscheint der Meister wiederGerettet werden, gerettet werden.Bitte verpasst diese Gelegenheit nicht noch einmal.

Als die Abteilungsleiterin den Text hörte, wollte sie mich bestrafen. „Also, Sie haben mich gebeten, ein Lied zu singen, und das habe ich getan“, sagte ich zu ihr, „aber ich bin mir nicht sicher, ob es Ihnen gefällt oder nicht.“

Sie sagte kein Wort. Die Praktizierenden um mich herum waren alle besorgt. Irgendwie hatte ich zu dieser Zeit keine Angst. Ich wusste, dass die Verfolgung nicht zum Arrangement des Meisters gehörte.

Etwa zwei Monate vor Ablauf meiner Zeit im Lager war die Situation angespannt. Man begann mit Gehirnwäsche-Sitzungen im Arbeitslager und von Zeit zu Zeit wurden Praktizierende dorthin geschickt. Einige Praktizierende, die sich weigerten, ihrem Glauben abzuschwören, wurden zur weiteren Verfolgung in eine andere Abteilung überstellt. Ich hatte furchtbare Angst, dass ich jederzeit als Nächste herausgezogen und in die andere Abteilung geschickt werden könnte.

„Das ist Angst“, dachte ich mir, „aber sie hat nichts mit mir zu tun.“ Auf diese Weise hörte ich auf, über Angst nachzudenken oder über irgendetwas, das damit zu tun hat. Wie üblich weigerte ich mich, die Häftlingsuniform zu tragen – ich hatte ja nichts Falsches getan und auch keine Gesetze gebrochen. Gelegentlich begegnete ich den Wärtern auf dem Flur, aber sie vermieden es, mich anzusehen. Aus dieser Erfahrung lernte ich, dass das Loslassen der Angst an sich auch Widerstand gegen die Verfolgung bedeutet.

Sturheit und Jähzorn

Nachdem ich aus dem Arbeitslager entlassen worden war, reichte ich an meinem Arbeitsplatz einen Antrag auf Pensionierung ein, der genehmigt wurde. Dadurch hatte ich jeden Tag mehr Zeit, das Fa zu lernen. Ich achtete auch darauf, aufrichtige Gedanken auszusenden. Durch gründliches Fa-Lernen verstand ich allmählich, warum ich in diesen Jahren verfolgt worden war. Ich gewann auch ein besseres Verständnis für die Störungen durch die alten Mächte.

Später wurde ich Koordinatorin für meine Region und war bemüht, Menschen in vielerlei Hinsicht zu erretten. Nach einer Weile merkte ich, dass mein Kultivierungsstatus nicht ganz richtig war. Anstatt also ständig hier und da geschäftig zu sein, beruhigte ich mich und las zuhause mehr das Fa. Als ich über meine Kultivierung nachdachte, stellte ich fest, dass im Laufe der Jahre viele Ansichten an die Oberfläche gelangt waren. Ich gab zum Beispiel gerne Kommentare ab und zwang anderen meine Meinung auf. Ich hielt mich auch für besser als andere und war daher sehr starrköpfig.

Hier ein Beispiel: Gelegentlich kam ich durch das Fa zu der Einsicht, dass etwas auf eine bestimmte Art und Weise gehandhabt werden sollte. Wenn andere Praktizierende nicht mit mir übereinstimmten, wurde ich ungeduldig. Wenn ich mit anderen darüber sprach und nicht in der Lage war, ihnen meine Sichtweise zu vermitteln, zwang ich ihnen meine Meinung auf. Sehr oft endete es nicht gut und ich war verärgert, weil ich dachte, dass ich Großartiges für Dafa und unsere Bemühungen, als ein Körper zu agieren, geleistet hätte.

Als ich mich jedoch beruhigte und einen Schritt zurücktrat, wurde mir klar, dass der Weg jedes Praktizierenden vom Meister arrangiert war. Wenn ich hartnäckig war und anderen meine Gedanken aufzwang, würde das dann nicht die Arrangements des Meisters stören?

Oberflächlich betrachtet war ich besorgt, dass ein Praktizierender vielleicht nicht gut gearbeitet hatte oder dass die Lücke eines Praktizierenden von den alten Mächten ausgenutzt werden könnte. In Wirklichkeit war es vielleicht auch nur eine Manifestation meiner eigenen negativen Gedanken. Selbst wenn dieser Praktizierende etwas auf seine Weise und nicht auf meine Weise tat, musste es nicht unbedingt etwas Schlechtes sein. Jedes unerwünschte Ergebnis konnte für uns eine Gelegenheit sein, zu lernen und uns gemeinsam zu verbessern, was wiederum zu einem guten Ergebnis führen könnte. Wenn alles immer so reibungslos verlaufen wäre, hätten wir uns vielleicht nicht verbessern können. Als ich darüber nachdachte, schämte ich mich für meine Gedanken, da sie nicht mit dem Fa übereinstimmten.

Seitdem richtete ich das Augenmerk darauf, mich zu kultivieren. Aber meine Sturheit war sehr stark und war etwas, das nicht an einem Tag aufgelöst werden konnte. Wenn ich mit anderen diskutierte und dachte, dass ihre Gedanken nicht auf das Fa bezogen waren, konnte ich mich sehr oft immer noch nicht beherrschen und begann, meine Meinung zu äußern. Wenn das oft geschah, endete es damit, dass ich sprach, während die anderen passiv zuhörten.

Der Meister sagt:

„Ihr könnt euch in Form einer Gruppendiskussion miteinander austauschen, darüber sprechen und voneinander lernen. Das verlangen wir von euch.“ (ebenda, S. 176)

Offensichtlich handelte ich nicht nach den Anweisungen des Meisters.

Andere Praktizierende waren nachsichtig und niemand wies mich auf diese Lücke hin. Aber ich musste mein Hauptbewusstsein stärken und nach innen schauen. Wenn es Zeit für das Fa-Lernen in der Gruppe und für einen Austausch in der Gruppe war, ermahnte ich mich oft selbst: „Vielleicht kommt bald eine Prüfung, bitte pass auf dich auf.“ Manchmal kam es vor, dass die Äußerungen eines Praktizierenden nicht mit meinen Ansichten übereinstimmten. In der Vergangenheit hätte ich in so einem Fall diesen Praktizierenden unterbrochen. Jetzt sagte ich mir einfach, dass ich still sein sollte. In meinem Kopf gab es eine andere Seite von mir – ein falsches Selbst – die unter dem Vorwand, „anderen zu helfen“, sprechen wollte. Aber ich war in der Lage, mich zu beherrschen und sagte kein Wort. Interessanterweise stellte ich fest, dass sich mein Standpunkt und meine Geisteshaltung in dieser Angelegenheit änderten, sofern ich mich beherrschen konnte.

Ich schaute auch nach innen. Gelegentlich hielt ich mich für besser als andere und geriet leicht in Wut. Wenn ich nach innen schaute, stellte ich fest, dass mein Herz aufgewühlt war. Also versuchte ich, mich zu beruhigen und zu schweigen. „Du hast mit dem gleichen Problem zu kämpfen. Warum denkst du, dass du befugt bist, auf die Lücken bei anderen hinzuweisen?“, fragte ich mich. Auf diese Weise lernte ich eine Menge. Wenn ich auf das zurückblickte, was ich in der Vergangenheit getan hatte, wurde mir auch klar, dass ich viele Gelegenheiten verpasst hatte, nach innen zu schauen und mich zu verbessern.

Ein weiteres Thema ist Wut. Ich wusste, dass es falsch war, sich über andere aufzuregen, einschließlich über Praktizierende. Trotzdem konnte ich mich weiterhin nicht beherrschen. Als ich einmal mit einer Praktizierenden sprach, lösten ihre Bemerkungen Angst in mir aus. In dem Glauben, dass sie meine Situation nicht verstand, schrie ich sie an.

Danach bekam ich Hämorrhoiden, die immer größer wurden. Ich schaute nach innen, um zu sehen, was mit mir falsch gelaufen war. Ich fand Angst, Egoismus, Sturheit und Groll. Ich entschuldigte mich bei dieser Praktizierenden. Aber die Hämorrhoiden vergrößerten sich weiter, so dass ich vor Schmerzen nicht einschlafen konnte. Das war mir noch nie zuvor passiert.

„Es ist an der Zeit, deinen Jähzorn in den Griff zu bekommen, nicht wahr?“, meinte mein Mann. Ich war nicht davon überzeugt, widersprach ihm aber auch nicht.

Ja, es war wirklich an der Zeit, das Problem grundsätzlich und bedingungslos zu beseitigen.

Der Meister lehrt uns:

„Ist es nicht so, dass wir Dafa-Jünger angesichts des Bösen nicht einmal zurückschlagen, wenn wir geschlagen werden und auch nicht zurückschimpfen, wenn wir beschimpft werden? Üben wir nicht trotzdem Nachsicht und erklären wir nicht trotzdem die wahren Umstände mit Geduld? Aber warum rastest du denn in diesem Moment aus? Wozu rastet ein Kultivierender aus? Ist es nicht so, dass die Kultivierenden unter sich noch weniger ausrasten sollen? Egal wer du bist, du bist dabei, dich zu kultivieren. Warum rastest du immer gegenüber meinen Jüngern aus? Habe ich erlaubt, dass du meine Jünger so behandelst?“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in New York 2004 – Fragen und Antworten, 21.11.2004)

Als ich über die Worte des Meisters nachdachte, schämte ich mich wirklich sehr. Am nächsten Tag saß ich auf meinem Bett und sendete aufrichtige Gedanken aus. Ursprünglich wollte ich aufrichtige Gedanken aussenden, um die Faktoren zu beseitigen, die die Hämorrhoiden verursacht hatten. Später wurde mir klar, dass sie aufgetreten waren, weil ich mich nicht gut kultiviert hatte – es war also meine eigene Schuld. „Wenn dem so ist“, dachte ich, „wäre es besser, aufrichtige Gedanken auszusenden, um die Praktizierenden zu stärken, die draußen auf der Straße waren, um andere Menschen über die wahren Umstände aufzuklären.“ So sendete ich fortwährend aufrichtige Gedanken aus und konnte ein starkes Energiefeld spüren. Ich fühlte auch keinen Schmerz mehr durch meine Hämorrhoiden. Etwa 50 Minuten später hörte ich damit auf und streckte meine Beine. Es gab keine Schmerzen mehr – sie waren verschwunden. Ich wusste, dass der Meister mir geholfen hatte, da meine Xinxing die Anforderung des Fa erfüllt und ich den Egoismus losgelassen hatte. Ich danke Ihnen, Meister!

Von da an entschied ich mich, nie wieder wütend zu werden. Ich war entschlossen, diese dämonische Natur, die mich lange Zeit geplagt hatte, loszuwerden. Danach erlebte ich mehrere Situationen, die normalerweise meinen Zorn ausgelöst hätten. Aber ich war in der Lage, die Prüfungen zu bestehen. Ich hatte auch das Gefühl, dass der Meister mir geholfen hatte, die Substanzen, die mit der Wut zusammenhingen, aus mir zu entfernen.

Wieder einmal war ich zurück im Zustand des Friedens und der Harmonie, die zu einem Praktizierenden gehören.

Rücksicht auf andere

In den Anfangstagen der Verfolgung hatte ich einen starken Kampfgeist. Jedes Mal, wenn ich mit Polizisten oder Managern am Arbeitsplatz sprach, neigte ich dazu, mit ihnen zu streiten. Unter dem gewaltigen Druck der massiven Unterdrückung und meiner unzureichenden eigenen Kultivierung war es für mich sehr schwierig, ruhig zu bleiben.

Einmal sprach ich mit einem Polizeibeamten über Falun Dafa, und er antwortete: „Wenn es gut ist, können Sie es zu Hause üben. Es ist nicht nötig, rauszugehen und Materialien zu verteilen. Andernfalls werde ich Sie verhaften.“

Da schoss mir ein Satz durch den Sinn: „Wenn Sie es wagen, mich zu verhaften, werde ich es wagen, Materialien zu verteilen!“ Trotzdem hielt ich mich zurück und sagte es nicht laut.

Als ich nach Hause kam, fragte ich mich, warum ich mich so leicht aufregte. Es stimmt, dass den Falun-Dafa-Praktizierenden Unrecht zugefügt wird, und ich hatte aus der Sicht eines Opfers gesprochen. Aber aus der Perspektive der Kultivierung sind die Menschen, die uns verfolgen, die wahren Opfer. Sie müssen nämlich für ihre schlechten Taten in Zukunft schreckliche Konsequenzen tragen. Wenn ich mich immer schütze und über die Ungerechtigkeit mir gegenüber beklage, wie kann ich dann als wahre Praktizierende Rücksicht auf andere nehmen?

Letztes Jahr kam eines Tages der neu ernannte Sekretär der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) an meinem Arbeitsplatz zu einem Gespräch mit mir. „Dieses Mal werde ich es gut machen, mit Aufrichtigkeit und Selbstlosigkeit“, dachte ich bei mir. Dann erklärte ich ihm, was Falun Dafa ist, und sprach mit ihm, als ob er zu meiner Familie gehörte.

Ich sagte ihm, dass die Praktizierenden den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen, um bessere Menschen zu sein. „Wissen Sie, es gibt ein altes Sprichwort: ‚Lieber das Wasser in Tausenden von Flüssen aufwirbeln, als den friedlichen Geist eines Taoisten stören.‘“ Ich erklärte auch, dass die Unterdrückung von Falun Dafa keine rechtliche Grundlage hat. Wie in vielen früheren politischen Bewegungen auch werde die KPCh die Hauptakteure im Nachhinein bestrafen, um sich der Verantwortung zu entziehen und den öffentlichen Ärger zu mildern.

„Es lohnt sich wirklich nicht, [Praktizierende zu verfolgen]“, fügte ich hinzu.

Unser Gespräch dauerte nicht lange. Aber ich war ruhig und beantwortete alle Fragen, die er hatte. Er war auch höflich.

Anfang dieses Jahres nahm der Sekretär erneut Kontakt mit mir auf. Er teilte mir mit, dass es eine Sitzung zur „Rechtserziehung“ (Gehirnwäsche) geben würde, und forderte mich auf, daran teilzunehmen.

„Auf keinen Fall!“, antwortete ich entschlossen.

Er sagte mir, dass die Angelegenheit noch nicht erledigt sei und er sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder mit mir in Verbindung setzen würde.

Danach dachte ich über das Gespräch nach. Mir wurde klar, dass ich mich wieder einmal mit menschlichen Vorgehensweise geschützt hatte. Ich hatte nur darüber gesprochen, dass ich nicht zu der Gehirnwäsche-Sitzung gehen sollte, anstatt ihm die Sache aus seinem Blickwinkel zu erklären. Ich schätzte, dass ich die Prüfung wieder nicht bestanden hatte und seufzte. Im Mai kamen der Parteisekretär und mehrere andere Vorgesetzte von meinem Arbeitsplatz noch einmal zu mir nach Hause. Wieder sagte ich mir, ich solle ruhig und freundlich bleiben.

Als sie an die Tür klopften, öffnete ich und ließ sie herein. „Wissen Sie, es ist ein Befehl von oben – ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll“, sagte der Parteisekretär. Er hatte von anderen gehört, dass ich eine zähe Frau sei, die sich immer mit ihnen über die Verfolgung stritt. „Das ist in Ordnung“, antwortete ich, „wir haben uns eine Weile nicht mehr gesehen. Ich bin froh, dass wir uns mal gut unterhalten können.“

Er sagte mir, der Zweck des Besuchs sei, dass ich ein Formular ausfülle, um an der Gehirnwäsche-Sitzung teilzunehmen.

„Ich weiß, dass Sie sich in einer schwierigen Lage befinden“, antwortete ich. „Lassen Sie uns einen Schritt zurücktreten und sehen, was für einen Unterschied diese Gehirnwäsche-Sitzung machen kann.“

Ich erklärte ihm, wie Falun Dafa meine körperliche Gesundheit und meinen Charakter verbessert hatte. Ich sprach auch über den Schaden, den die Verfolgung unschuldigen Praktizierenden und ihren Familien zugefügt hatte. Anhand meiner eigenen Erfahrung erzählte ich von dem Gefühl der Freude und des Friedens, das ich durch das Praktizieren von Falun Dafa erlangte. Ich sprach auch über den großen Schmerz und die extreme Verzweiflung, die ich erlebte, als ich in der Vergangenheit in Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht wurde und gezwungen worden war, dem Glauben abzuschwören, den ich mehr als alles andere im Herzen bewahrte.

Ich sagte ihm, dass es weder mir noch ihm guttue, mich zur Gehirnwäsche zu schicken, sondern dass er es vielleicht für immer bereuen würde. Außerdem müsse der Arbeitsplatz viel Geld bezahlen, wenn er jemanden schicke, der die gesamte Gehirnwäsche durchmache.

„Das alles wusste ich nicht“, sagte der Parteisekretär, „danke.“ Er ging mit den anderen Leuten weg und sie kamen nie wieder zurück.