Vier Pekinger Praktizierende vor Gericht – Angehörige nach Freilassungsgesuch eingesperrt

(Minghui.org) Am 22. September 2020 standen vier Praktizierende aus Peking wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] vor Gericht. Ihre Anhörung dauerte von 9:00 bis 14:00 Uhr.

Ursprünglich sollte der Gerichtstermin am 12. August 2020 stattfinden. Weil einer der Praktizierenden, Yan Yong, Fieber hatte, wurde der Termin auf September verlegt.

Die vier Praktizierenden – Yan und seine Frau Yue Liyong, die 29-jährige Li Shuang und Liu Chunai – waren am 11. August 2019 verhaftet worden. Davor hatte die Polizei Liu eine Zeit lang überwacht. Als die Beamten herausgefunden hatten, dass die 29-Jährige an diesem Tag zu Besuch bei Liu gewesen war, verhaftete man sie zuerst. Danach nahmen die Beamten Liu sowie die Arbeitgeber von Li fest, das Falun Dafa praktizierende Ehepaar Yan und Yue.

Seitdem werden die Vier in der Haftanstalt Xicheng festgehalten. Angehörigen wird der Besuch verweigert.

Lis Vater und ein Angehöriger festgenommen

Li Shuang

Am 12. August durchsuchten Polizisten Lis Wohnung in Peking. Eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände gaben die Beamten nicht heraus. Am 22. August kam ein Verwandter zur Polizeiwache Fuchengmenwai, die für Lis Verhaftung zuständig war. Er forderte die Herausgabe der beschlagnahmten Gegenstände. Die Polizisten sagten, dass sie die Gegenstände nur an die engsten Familienangehörigen herausgeben würden.

Daher suchte Lis Vater Li Guolin am 26. August gemeinsam mit dem Verwandten die Polizeiwache auf. Dabei wurde er verhaftet. Während der Verwandte nach 12-stündiger Haft gehen durfte, blieb Lis Vater in Polizeigewahrsam. Als seine Frau am Abend bei der Polizei anrief und seine Freilassung verlangte, wollte ein Beamter wissen: „Ihn nach Hause lassen? Warum kommen Sie nicht, um ihn nach Hause zu holen? Wo sind Sie? Sind Sie zu Hause?“

Am nächsten Morgen brachen Polizisten des Kreises Laishui (Provinz Hebei) in die Wohnung von Li Guolin und seiner Frau ein. Die Polizisten wollten der Frau das Handy entreißen, sie widersetzte sich jedoch. Als die beiden Eindringlinge die Adresse ihres zweiten Wohnsitzes wissen wollten, antwortete sie nicht. Einer von ihnen drohte daraufhin: „Wir werden es herausfinden, auch wenn du es mir nicht sagst.“

Später rief die Frau auf der Polizeiwache an und erkundigte sich nach dem Fall ihres Mannes. „Ich weiß nicht“, hieß es seitens des diensthabenden Beamten.

Ende September kam Li Guolin auf Kaution frei. Als die Polizei herausfand, dass auch er Falun Dafa praktiziert, forderten sie eine schriftliche Erklärung von ihm, mit der er seinen Glauben aufgeben sollte.

Früherer Bericht:

Peking: 28-Jährige aus Hebei wegen ihres Glaubens verhaftet


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.